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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Eine vergleichbare Vorgehensweise bietet sich für vernetzte Unternehmen an, deren<br />

Komplexität noch über der eines dekonzentrierten Unternehmens anzusiedeln ist. 505<br />

Um die notwendige Legitimität zu erhalten, sollte eine Netzwerk-BSC im Dialog zwischen<br />

den Partnern entwickelt werden und in wechselseitiger Beziehung zu den ggf.<br />

unternehmensintern verwendeten Scorecards stehen. Die Forderung der gemeinsamen<br />

Entwicklung beinhaltet auch die gegenseitige Beeinflussbarkeit der Zielwerte<br />

bzw. Plan-Kennzahlen. 506<br />

4.2.4.2. Perspektivische Einordnung des Kooperationsgedankens<br />

Um die Implementation aller erfolgserheblichen Ziele einer Kooperation sicherzustellen,<br />

schlagen Bornheim und Stüllenberg drei Alternativen für die Integration des<br />

Kooperationsgedankens in das BSC-Konzept vor: Die Integration in die vier klassischen<br />

Perspektiven, den Ansatz der bereichsspezifischen Scorecards und die Erweiterung<br />

der BSC durch eine Kooperationsperspektive. Im Vergleich der Alternativen<br />

kann festgestellt werden, dass Aggregationsprobleme bei bereichsspezifischen Scorecards<br />

und eine Überfrachtung der klassischen Scorecard erhebliche Nachteile<br />

bewirken, die mit einer eigenen Kooperationsperspektive vermieden werden könnten.<br />

Für eine eigene Kooperationsperspektive spricht zudem, dass diese die Bedeutung<br />

der Kooperation betont und über perspektivenübergreifende Ursache-Wirkungsketten<br />

der Einfluss der Kooperation auf das Gesamtergebnis besonders deutlich wird. 507<br />

In einem Fallbeispiel eines Dienstleistungsunternehmens ordnen Bornheim und Stüllenberg<br />

die Kooperationsperspektive noch unterhalb der Innovationsperspektive in<br />

das klassische BSC-Konzept ein. Als für die vorliegende Arbeit bedeutsame Ideen<br />

können diesem Beispiel einige BSC-Kennzahlen und deren Wirkungsketteneinbindung<br />

entnommen werden: 508<br />

• Veränderungen in der Anzahl von Transaktionen und Schnittstellen zwischen<br />

den Partnern können als Frühindikatoren Hinweise auf den Integrationsgrad<br />

geben. Der Integrationsgrad wirkt über Kosten sparende Prozesse<br />

505 Vgl. Bornheim, M. / Stüllenberg, F. Scorecard, 2002, S. 286f.<br />

506 Vgl. Lange, C. / Schaefer, S. / Daldrup, H., Controlling, 2001, S. 81.<br />

507 Vgl. Bornheim, M. / Stüllenberg, F. Scorecard, 2002, S. 286f. Ähnlich auch die Darstellung einer<br />

Netzwerk-Balanced Scorecard für das Suppy-Chain Controlling, in dem die Kooperationsperspektive<br />

noch um eine Marktperspektive ergänzt wird. Diese baut auf die die ‚klassische’ BSC-<br />

Kundenperspektive auf und ergänzt sie um eine gesonderte Betrachtung von Konkurrenzverhältnissen.<br />

Vgl. Jehle, E. / Stüllenberg, F. / Schulze im Hove, A., Netzwerk-Balanced Scorecard, 2002,<br />

S. 21f.<br />

508 Vgl. Bornheim, M. / Stüllenberg, F. Scorecard, 2002, S. 287f, woraus auch die Inhalte der folgenden<br />

Strichaufzählung übernommen sind.

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