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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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136<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass BSC-Kennzahlensysteme im englischen<br />

Sprachraum mehr für die Darstellung eines „big picture“ entwickelt werden, um von<br />

diesem ausgehend operative Steuerungsgrößen zu definieren. Im deutschen Sprachraum<br />

wird der quantitativen Betrachtung mehr Raum gegeben. Ursache-<br />

Wirkungszusammenhänge werden gegebenenfalls sorgfältig mathematisch modelliert.<br />

Da sich derartige Zusammenhänge nur schwer modellieren lassen, ist das unternehmerische<br />

Augenmaß - die Intuition - bei der Gestaltung derartiger Zusammenhänge<br />

nicht zu vernachlässigen. 488 Küpper und weitere Autoren kritisieren wohl begründet,<br />

dass in der Literatur zur Balanced Scorecard bisher kaum näher untersucht<br />

wird, mit welchen theoretischen Ansätzen und empirischen Methoden man über ein<br />

System von Ursache-Wirkungsketten zu einem derartigen Kennzahlensystem gelangen<br />

kann. Der von ihm geforderten Notwendigkeit des Rückgriffs auf bekannte Verfahren<br />

zur Entwicklung von Ziel- und Kennzahlensystemen wird im Abschnitt 4.3.1<br />

der vorliegenden Arbeit Rechnung getragen. 489<br />

4.2.3.3. Koordination und strategische Steuerung im laufenden Betrieb<br />

Die vorliegende Arbeit beruht unter anderem auf der koordinationsorientierten Controllingkonzeption,<br />

die dem Controlling als Aufgabe die Koordination innerhalb und<br />

zwischen den Führungsteilsystemen einer Organisation zuordnet. Um die aus diesem<br />

Konzept folgenden controllingspezifischen Koordinations- und Steuerungswirkungen<br />

zu realisieren, benötigt das Ziel- und Kennzahlensystem der BSC eine dauerhafte<br />

Einbindung in das Führungssystem des Unternehmens. 490<br />

Kaplan und Norton beschreiben diese Einbindung der BSC als „strategischen Handlungsrahmen“,<br />

der in einem periodisch rekursiven Prozess dazu beiträgt, vier kritische<br />

Managementprozesse zu beherrschen. 491 (Abbildung 4-11)<br />

488 Vgl. Greischel, P., Erfolgsfaktoren, 2003, S. 3; Weber, J. / Schäffer, U., Controlling, 2000, S. 8.<br />

489 Vgl. Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 371f; Weber, J. / Schäffer, U., Controlling, 2000, S. 8. Als<br />

ein Beispiel sei neben der Primärliteratur von Kaplan und Norton auf den Titel des Artikels von<br />

Wunder verwiesen: „Wie konkret muss eine Balanced Scorecard sein“. Dieser weckt Erwartungen<br />

auf einen Inhalt mit harten Fakten, so beispielsweise auf eine Darstellung von quantitativen Methoden<br />

zur Entwicklung einer BSC oder gar quantitativ-exakte Gütekriterien für die Beurteilung von<br />

Ursache-Wirkungsketten. Stattdessen enthält auch diese Veröffentlichung nur eine offensichtlich<br />

gelungene Zusammenfassung eines zweckmäßigen Entwicklungsprozesses. Vgl. Wunder, T., Balanced<br />

Scorecard, 2001, S. 133ff.<br />

490 Vgl. Abschnitt XXX, Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 17ff.<br />

491 Vgl. Horváth & Partner, Scorecard, 2000, S. 255ff; Kaplan, R. S. / Norton, D. P.; Scorecard, 1997,<br />

S. 10ff; Kaplan, R. S. / Norton, D. P.; Scorecard, 2001, S.23.

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