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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Zielkoordination des Controllings deutlich über die finanzwirtschaftliche Perspektive<br />

hinaus. 470<br />

Bereits die in Abbildung 4-6 dargestellte Wirkungskette beinhaltet sechs Kennzahlen<br />

zur Koordination des Leistungsgeschehens. In Anbetracht der Komplexität realer<br />

Geschäftsprozesse und der Begrenztheit der menschlichen Informationsverarbeitungskapazität<br />

ist die Frage nach einer optimalen Anzahl von Zielen und Kennzahlen<br />

zu stellen. Nach den Erfahrungen von Horváth & Partner sind für eine Perspektive<br />

der BSC zwischen vier und sieben Kennzahlen erforderlich. Deswegen haben Balanced<br />

Scorecards oftmals ca. 15 - 25 Kennzahlen, die in die Perspektiven eingeordnet<br />

sind. Bei einer Gesamtzahl von ca. 25 Kennzahlen gelten nach Kaplan und Norton je<br />

fünf Messgrößen für die Finanz-, Kunden- und Zukunftsperspektive als üblich, während<br />

aufgrund der hohen Bedeutung für Kunden und Finanzen die interne Prozessperspektive<br />

mit acht bis zehn Größen typischerweise deutlich übergewichtet wird. 471<br />

Diese Anzahl wird für hinreichend erachtet, um die wesentlichen Leistungstreiberund<br />

Ergebniskennzahlen zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens durch die<br />

oberen und mittleren Führungsebenen zu erfassen. Andererseits gilt diese Menge als<br />

nicht zu komplex, um in die menschlichen Informationsverarbeitungsprozesse integriert<br />

zu werden. Denn bei ihrer Entwicklung und Kommunikation wirkt sich verständnisfördernd<br />

aus, dass die Kennzahlen nicht unabhängig nebeneinander stehen. Die<br />

Verknüpfung mit Ursache-Wirkungsketten und die Ausrichtung an einer einzigen<br />

Strategie soll zudem verhindern, dass divergierende Zielsetzungen mit den dazugehörigen<br />

Kennzahlen für Unklarheiten sorgen. 472<br />

Die Entwicklung der Kennzahlen kann auf deduktivem und induktivem Wege erfolgen.<br />

Die Deduktion erfolgt dabei ausgehend vom Aufgabenkatalog durch theoretisch<br />

abgeleitete Kennzahlensysteme. 473 Interessant ist an dieser Stelle der Gedanke<br />

129<br />

470 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2001, S. 155ff; zu einem derartig breiten Controllingverständnis<br />

kritisch: Schroeter, B., Controlling, 2002, S. 19ff.<br />

471 Vgl. Horváth & Partner, Scorecard, 2000, S. 32; Kaplan, R. S. / Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.<br />

156f; Kaplan, R. S. / Norton, D. P.; Scorecard, 2001, S. 330. An der Gesamtzahl von ca. 25 Kennzahlen<br />

üben Weber und Schäffer massive Kritik. Für eine interaktive Auseinandersetzung erscheint<br />

ihnen diese Anzahl aufgrund der kognitiven Grenzen eines Managers zu hoch. Interessant an der<br />

von diesen Autoren anhand eines Beispiels gängig illustrierten Kritik ist, dass sie an anderer Stelle<br />

mit der Forderung nach unternehmerischem Augenmaß selbst eine Lösung des zugrunde liegenden<br />

Problems formulieren. In diesem Sinne kann festgehalten werden, dass es für einen Manager<br />

eine kaum lösbare Aufgabe sein wird, 24 Kennzahlen genau zu verfolgen. Mit einer durch unternehmerisches<br />

Augenmaß geprägten Arbeitsteilung zwischen den Führungskräften einer Organisation,<br />

dürfte dieses Problem keine unüberwindbare Schwierigkeit mehr darstellen. Vgl. Weber, J. /<br />

Schäffer, U., Controlling, 2000, S. 8 und S. 41.<br />

472 Vgl. Kaplan, R. S. / Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S. 156f.<br />

473 Vgl. Bornheim, M. / Stüllenberg, F. Scorecard, 2002, S. 287.

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