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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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116<br />

lingsystem unterzuordnen. Für Küpper wiederum handelt es sich um ein übergeordnetes<br />

Controllingsystem, während Weber und Schäffer der ursprünglichen Auffassung<br />

folgen, dass die Balanced Scorecard als Kennzahlen- und Managementsystem<br />

aufzufassen ist. Gelegentlich verbleibt die Einordnung des Konzepts so unklar, dass<br />

es in widersprüchlicher Weise als geschlossenes Managementsystem und als Werkzeug<br />

im Rahmen eines ganzheitlichen Managementsystems klassifiziert wird. 423<br />

Genauer betrachtet, grenzen Kaplan und Norton wie auch Weber und Schäffer den<br />

Umfang des von ihnen vertretenen Managementsystems sehr eng ein. Sie verstehen<br />

es als ein auf wenige Funktionen beschränktes und nicht als umfassendes System.<br />

424<br />

In diesem Sinne soll die Balanced Scorecard unter Anwendung und Ergänzung altbewährter<br />

Managementtechniken bestimmte Aufgaben erfüllen. Dazu gehören: 425<br />

• die Klärung von strategischen Zielen und die strategische Konsensbildung<br />

im BSC-Entwicklungsprozess,<br />

• ein Beitrag zur Zielausrichtung der Handlungsträger durch Kommunikation<br />

der Strategie, Weiterbildung, Zielbezug und Verknüpfung mit Anreizsystemen,<br />

• die parallel dazu erfolgende Ausrichtung der finanziellen und materiellen<br />

Ressourcen auf die Unternehmensstrategie,<br />

• die Bereitstellung von Rückkoppelungsfunktionen auf der operativen und<br />

strategischen Ebene.<br />

423 Exemplarisch angeführt sei hier Kumpf, A., Scorecard, 2001, S. 11f.<br />

424 Anhand des Aufsatztitels von Kaplan und Norton „Using the Balanced Scorecard as a Strategic<br />

Management System“ übt Becker scharfe Kritik am aus dieser Formulierung hervorgehenden Anspruch<br />

der Schaffung eines originären strategischen Managementsystems. Vergleichbare Kritik<br />

könnte auch an Abschnittsüberschriften der Veröffentlichung zur Balanced Scorecard von 1997<br />

geübt werden. Diese Interpretation und Bewertung von einigen zugegebenermaßen plakativoberflächlichen<br />

Formulierungen erscheint inhaltlich jedoch in dieser Schärfe nicht gerechtfertigt. Im<br />

betreffenden Artikel und in den entsprechenden Textabschnitten der umfassenden Publikationen<br />

des BSC-Konzepts wird dieser vermeintliche Anspruch durch die Autoren deutlich auf die in der<br />

vorliegenden Arbeit dargestellten Funktionen reduziert. So schreiben Kaplan und Norton auf S 85<br />

von „Using the Balanced Scorecard as a Strategic Management System“: „ ... employing it as the<br />

foundation of an integrated and iterative strategic management system ... a central framework<br />

around which they could redesign each piece of the company’s management system...” Vgl.<br />

Becker, A., Controlling, 2003, S. 249; Kaplan, R. S./ Norton, D. P.; Scorecard, 1996, S. 75ff; Kaplan,<br />

R. S./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S. 10ff S. 262 und S. 265.<br />

425 Vgl. Kaplan, R. S./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S. 10ff und S.184ff woraus auch die Inhalte der<br />

folgenden Strichaufzählung übernommen sind; Kaplan, R. S./ Norton, D. P.; Scorecard, 1996,

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