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114 deutlicht werden. 417 Unmittelbar auffällig sind die uneinheitliche Verwendung von Begriffen 418 und die unklare Einordnung des Instruments in das Führungssystem. So wird die „BSC“ einmal als „Kommunikations-, Informations- und Lernsystem“ 419 empfohlen, an anderer Stelle als „Managementsystem“ 420 für innovative Unternehmen oder als „Grundstein für ein strategisches Managementsystem“ 421 beschrieben. Bis zur Ausräumung dieser nach Auffassung ihrer Autoren wohl begründeten Kritik kann das Konzept der Balanced Scorecard nicht als wissenschaftlich gesichert gelten. Jedoch verwirft Küpper den Ansatz ebenso wenig, wie andere anerkannte Vertreter aus Wissenschaft, Beratungs- und Unternehmenspraxis. Deswegen wird er auch in der vorliegenden Arbeit aufgegriffen. Allerdings soll der Ansatz nicht leichtfertig übernommen werden. Die BSC wird daher mit einer vorangestellten kritischen Einordnung in die Systematik des Controllings abgesichert, bevor sie beschrieben, bewertet und hinsichtlich möglicher Beiträge zur Lösung des Managementproblems in Unternehmensnetzwerken geprüft wird. Die eindeutige systematische Einordnung der BSC fällt schwer, wie die in Tabelle 4-1 dargestellten unterschiedlichen Auffassungen verschiedener Autoren belegen: 422 417 Das Folgewerk zur strategiefokussierten Organisation schreitet auf dem Weg einer fallstudienorientierten Darstellung weiter voran. Die dabei steigende Unübersichtlichkeit der erfahrungsbeschreibenden Elemente und grafischen Darstellungen können das grundlegende Problem im wesentlichen nicht beheben. Deswegen wird in der vorliegenden Arbeit überwiegend Bezug auf die vergleichsweise klareren Darstellungen des Werkes von 1997 genommen; Vgl. Kaplan, R. S. / Norton, D. P.; Scorecard, 1997 und 2001. 418 Vgl. dazu auch Tabelle 4-2 419 Vgl. Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.24. 420 Vgl. Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.10. 421 Vgl. Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.184ff. 422 Vgl. Zur folgenden Tabelle: Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.184ff. Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 2001, S.22; Weber, J., Controlling, 1998, S. 201ff; Schierenbeck, H., Betriebswirtschaftslehre, 2000, S. 128; Weber, J. / Schäffer, U., Controlling, 2000, S. 2ff u. S. 14ff; Wunder, T., Balanced Scorecard, 2001, S. 133; Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 368; Horváth, P., Controlling, 2003, S. 262; Kumpf, A., Scorecard, 2001, S. 11f; Wöhe, G. / Döring, U., Betriebswirtschaftslehre, 2002, S. 218f; Thommen, J.-P. / Achleitner, A.-K., Betriebswirtschaftslehre, 2003, S. 934; Wenninger-Zeman, K., Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 77.

115 Autor /Jahr Kaplan / Norton 1996/1997/2001 Einordnung der Balanced Scorecard Von Leistungskennzahlensystemen abgeleiteter Grundstein für ein strategisches Managementsystem. Performance Measurement System gilt als Rahmengerüst für ein strategisches Managementsystem. Weber 1998 Schierenbeck 2000 Weber / Schäffer 2000 Wunder 2001 Küpper 2001 Kumpf 2001 An der Unternehmensstrategie ausgerichtetes selektives Kennzahlensystem. Planungs- und Kontrollsystem, das die Planung und Kontrolle aus auf das Gesamtunternehmen bezogenen Strategien ableitet. Kennzahlensystem und Managementsystem. Auf bereits entwickelte Strategien aufsetzendes Instrument zur Strategieumsetzung. Übergreifendes Controllingsystem, das die Koordination verschiedener Führungsdimensionen verfolgt. „... ein in sich geschlossenes Managementsystem und kein „schickes“ Hilfsmittel für das Controlling und die Personalarbeit ...“ „Die Balanced Scorecard wird als Strategieübersetzungswerkzeug und als Kommunikationswerkzeug im Rahmen eines ganzheitlichen Managementsystems genutzt.“ Wöhe / Döring 2002 Horváth 2003 Thommen/Achleitner 2003 Wenninger-Zeman 2003 Zu den Controllinginstrumenten zählendes Kennzahlen- und Zielsystem, das über reine Finanzkennzahlen hinaus an strategischen Zielen ausgerichtete Kennzahlen enthält. Strategieumsetzung mit der Balanced Scorecard als ein Schwerpunkt des Controllings im Planungs- und Kontrollsystem. Balanced Scorecard als umfassendes Managementinformationssystem, das sowohl finanzielle als auch nicht finanzielle Kennzahlen zusammenfasst. Besondere Form der Kennzahlensysteme und Steuerungsinstrument zur Bewältigung des Koordinationsproblems. Tabelle 4-1: Theoretische Einordnung der Balanced Scorecard in der Literatur (Eigene Tabelle) Anders als von Kaplan und Norton gedacht, gilt die Balanced Scorecard für einen Teil der deutschsprachigen Autoren nur als ein an der Unternehmensstrategie ausgerichtetes Ziel- und Kennzahlensystem bzw. Managementinformationssystem. Insofern wäre es als Subsystem dem Planungs- und Kontrollsystem bzw. dem Control-

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deutlicht werden. 417 Unmittelbar auffällig sind die uneinheitliche Verwendung von<br />

Begriffen 418 und die unklare Einordnung des Instruments in das Führungssystem. So<br />

wird die „BSC“ einmal als „Kommunikations-, Informations- und Lernsystem“ 419 empfohlen,<br />

an anderer Stelle als „Managementsystem“ 420 für innovative Unternehmen<br />

oder als „Grundstein für ein strategisches Managementsystem“ 421 beschrieben.<br />

Bis zur Ausräumung dieser nach Auffassung ihrer Autoren wohl begründeten Kritik<br />

kann das Konzept der Balanced Scorecard nicht als wissenschaftlich gesichert gelten.<br />

Jedoch verwirft Küpper den Ansatz ebenso wenig, wie andere anerkannte Vertreter<br />

aus Wissenschaft, Beratungs- und Unternehmenspraxis. Deswegen wird er<br />

auch in der vorliegenden Arbeit aufgegriffen. Allerdings soll der Ansatz nicht leichtfertig<br />

übernommen werden. Die BSC wird daher mit einer vorangestellten kritischen<br />

Einordnung in die Systematik des Controllings abgesichert, bevor sie beschrieben,<br />

bewertet und hinsichtlich möglicher Beiträge zur Lösung des Managementproblems<br />

in Unternehmensnetzwerken geprüft wird.<br />

Die eindeutige systematische Einordnung der BSC fällt schwer, wie die in Tabelle 4-1<br />

dargestellten unterschiedlichen Auffassungen verschiedener Autoren belegen: 422<br />

417 Das Folgewerk zur strategiefokussierten Organisation schreitet auf dem Weg einer fallstudienorientierten<br />

Darstellung weiter voran. Die dabei steigende Unübersichtlichkeit der erfahrungsbeschreibenden<br />

Elemente und grafischen Darstellungen können das grundlegende Problem im wesentlichen<br />

nicht beheben. Deswegen wird in der vorliegenden Arbeit überwiegend Bezug auf die vergleichsweise<br />

klareren Darstellungen des Werkes von 1997 genommen; Vgl. Kaplan, R. S. / Norton,<br />

D. P.; Scorecard, 1997 und 2001.<br />

418 Vgl. dazu auch Tabelle 4-2<br />

419 Vgl. Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.24.<br />

420 Vgl. Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.10.<br />

421 Vgl. Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.184ff.<br />

422 Vgl. Zur folgenden Tabelle: Kaplan, R. S ./ Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S.184ff. Kaplan, R. S ./<br />

Norton, D. P.; Scorecard, 2001, S.22; Weber, J., Controlling, 1998, S. 201ff; Schierenbeck, H., Betriebswirtschaftslehre,<br />

2000, S. 128; Weber, J. / Schäffer, U., Controlling, 2000, S. 2ff u. S. 14ff;<br />

Wunder, T., Balanced Scorecard, 2001, S. 133; Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 368; Horváth,<br />

P., Controlling, 2003, S. 262; Kumpf, A., Scorecard, 2001, S. 11f; Wöhe, G. / Döring, U., Betriebswirtschaftslehre,<br />

2002, S. 218f; Thommen, J.-P. / Achleitner, A.-K., Betriebswirtschaftslehre, 2003,<br />

S. 934; Wenninger-Zeman, K., Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 77.

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