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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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112<br />

4.2. Mainstream Balanced Scorecard<br />

4.2.1. Problemstellung, Entwicklung und erste Kritik<br />

4.2.1.1. ‚Strategieproblem’ des klassischen Controllings<br />

Controlling im klassischen Sinne orientiert sich an operativen Formalzielen mittels<br />

Methoden einer entscheidungsorientierten Kosten- und Erlösrechung, oftmals unter<br />

Abstützung auf traditionelle Kennzahlensysteme. Seit den achtziger Jahren wurde<br />

die Betonung des operativen Denkens sukzessive um die zukunftsorientierte, an<br />

Erfolgspotentialen ausgerichtete Dimension des strategischen Controllings erweitert.<br />

407 Damit erweiterte sich auch der Zielumfang des Controllings von den finanziellen<br />

Ergebniszielen hin zu einer Kombination von Ergebnis- und Sachzielen. 408<br />

Strategische und operative Fragestellungen sind untrennbar verbunden, weswegen<br />

strategische Entscheidungsprobleme immer mit der Frage der operativen Machbarkeit<br />

einhergehen. Aus der umgekehrten Perspektive entsteht die Sinnhaftigkeit operativer<br />

Entscheidungen erst unter Berücksichtigung der strategischen Zielsetzungen.<br />

409<br />

Aus der Untrennbarkeit strategischer und operativer Fragestellungen heraus sollte<br />

durch die Entwicklung der „Balanced Scorecard“ in den neunziger Jahren ein Instrument<br />

geschaffen werden, das die transparente Verbindung zwischen den Entscheidungen<br />

der strategischen Ebene und deren operativer Umsetzung ermöglicht. 410<br />

4.2.1.2. Praxisgetriebene Konzeption<br />

Die wissenschaftlichen Wurzeln dieses direkt auf die praktische Anwendung ausgerichteten<br />

Konzepts liegen in einer im Jahr 1990 durchgeführten Studie zum Thema<br />

„Performance-Measurement in Unternehmen der Zukunft“. 411 Ausgehend von der<br />

Idee, dass die bisherige Anwendung von Finanzkennzahlen den zukünftigen Aufga-<br />

407 Becker versteht das strategische Controlling im Rahmen des von ihm entwickelten ‚strukturationstheoretischen<br />

Verständnisses’ als Set „formalisierender, quantifizierend-kalkulierender ökonomischer<br />

Praktiken zur reflexiven Steuerung der Organisation mit spezifischem Bezug auf die Ebene<br />

strategischer Planung.“; Becker, A., Controlling, 2003, S. 226.<br />

408 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2003, S. 252f; Vgl. Staehle, W. H., Management, 1999, S. 667.<br />

409 Vgl. Becker, A., Controlling, 2003, S. 223ff; Speckbacher, G. / Bischof, J., Scorecard, 2000, S. 795f.<br />

410 Vgl. Bornheim, M. / Stüllenberg, F. Scorecard, 2002, S. 283; Horváth, P., Controlling, 2003, S. 251<br />

u. 256; Kaplan, R. S. / Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S. Vi und 11ff.<br />

411 Vgl. Kaplan, R. S. /Norton, D. P.; Scorecard, 1997, S. VII; Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 368.

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