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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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heiten kennzeichnet. 371 Eine dies berücksichtigende Operationalisierung kann als<br />

Grundlage dienen, um mittels Zweck-Mittel-Verknüpfungen in einer Zielhierarchie<br />

den Anteil der jeweils untergeordneten Ziele zur Erfüllung der übergeordneten zu<br />

bewerten und somit letztendlich auch einen Beitrag zur Rationalität zu leisten. 372<br />

Die aus dem Zielsystem einer Organisation abgeleiteten Messgrößen können als<br />

Kennzahlen definiert werden: Abstrakte, präzise, quantitative Informationen, die<br />

bedeutsame, zahlenmäßig messbare betriebswirtschaftliche Sachverhalte unter<br />

gewollter Verdichtung der komplexen Realität abbilden, um Informations-, Koordinations-<br />

und Steuerungsfunktionen zu erfüllen. 373<br />

Diese Kennzahldefinition erfüllen nicht nur Bestimmungsgrößen und Indikatoren der<br />

Zielerreichung, sondern auch quantitativ festgelegte Unternehmensziele. Ein aus<br />

quantitativen Größen bestehendes Zielsystem ist folglich auch als Kennzahlensystem<br />

interpretierbar. 374<br />

Zwischen Kennzahlen können logische und empirische Beziehungen bestehen, welche<br />

gegebenenfalls die Ableitung oder sogar die Berechung neuer Kennzahlen aus<br />

bereits bekannten Kennzahlen ermöglichen. 375 Die Möglichkeit einer vergleichenden<br />

Bewertung der hinter diesen Zahlen stehenden Informationen ist für die Verwendung<br />

von Kennzahlen im Controlling entscheidend. Dies kann beispielsweise als intertemporärer<br />

Vergleich, Vergleich von Kennzahlen verschiedener Unternehmen oder auch<br />

als Vergleich von Ziel- und Istwerten erfolgen. 376<br />

Aufgrund des begrenzten Aussagewertes einzelner Kennzahlen unterliegt ihre Anwendung<br />

engen Grenzen. Kennzahlen, die auf unzulänglichen Angaben oder gedanklich<br />

fehlerhaften Konzepten beruhen, erscheinen ebenso gefährlich für die Beurteilung<br />

der durch sie abgebildeten Realität, wie eine inadäquate Interpretation von<br />

371 Vgl. Vgl. Feggeler, A. / Husmann, U., Kennzahlenanwendung, 2000, S. 39; Reichmann, T., Controlling,<br />

1997, S. 39; Thommen, J.-P., Betriebswirtschaftslehre, 2004,S. 110ff.<br />

372 Vgl. Becker, A., Controlling, 2003, S. 74; Reichmann, T., Controlling, 1997, S. 39ff.<br />

373 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2003, S. 566; Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 341ff; Reichmann,<br />

T., Controlling, 1997, S. 19f; Weber, J. / Schäffer, U., Controlling, 2000, S. 2; Wall, F., Planungsund<br />

Kontrollsysteme, 1999, S. 253.<br />

374 Vgl. Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 29, S. 342 und 347.<br />

375 Vgl. dazu Abschnitt 4.3.1.1 und mit weiteren Untergruppen Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S.<br />

341ff; umfangreiche Systematisierungsmerkmale werden dargestellt bei Horváth, P., Controlling,<br />

2003, S. 566.<br />

376 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2003, S. 567; Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 345ff; Reichmann,<br />

T., Controlling, 1997, S. 21.

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