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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Diese Systematik greift auch den sozialen Aspekt von Kooperationen auf. Wie<br />

bereits dargestellt, kommt in Unternehmenskooperationen, aufgrund der komplexitätsgetriebenen<br />

Unsicherheit, möglichem Vertrauen und Opportunismus<br />

zwischen den Mitgliedern eine große Bedeutung zu. Opportunismus und Vertrauen<br />

wirken sich auf das Controlling aus, indem sie den Aufwand für die Rationalitätssicherung<br />

beeinflussen. Derartige Einflüsse auf das Controlling bestätigen<br />

Schäffer, Weber und Willauer mit einer empirischen Erhebung zur Abhängigkeit<br />

der Planungsgüte von Opportunismus und Vertrauen im Management.<br />

Sie konnten anhand einer Befragung von 298 Controllern in deutschen<br />

Unternehmen zeigen, dass der Abwesenheit von Opportunismus (Loyalität)<br />

und dem Vorhandensein einer Vertrauenskultur ein positiver Einfluss auf die<br />

Planungseffektivität und –effizienz zukommt. 355 Meyer, Hirsch und Matthes ist<br />

wohl zu folgen, wenn sie davon ausgehen, dass die Entwicklung von Vertrauen<br />

eine Entscheidung auf der Basis von Intuition und Rationalität ist. In der rationalen<br />

Basis des Vertrauens wird die Rationalitätssicherungsfunktion erkennbar,<br />

woraus mit der Bereitstellung von Angaben zur Vertrauenswürdigkeit<br />

von möglichen Kooperationspartnern und zur „Güte“ laufender Kooperationsbeziehungen<br />

Aufgaben des Kooperationscontrollings abgeleitet werden können.<br />

356<br />

Im Rahmen einer Delphi-Studie zum Stand des Controllings in virtuellen Organisationen<br />

im Jahr 2010 stellt Bauer fest, dass Vertrauen als einer der wichtigsten<br />

Erfolgsfaktoren einer vernetzten Strukturen gilt, der nicht durch IuK-<br />

Technologien ersetzt werden kann. Als wichtigste vertrauensbildende Maßnahme<br />

gilt nach dieser Studie der persönliche Kontakt, der mit der Erfüllung<br />

von Controllingaufgaben sinnvoll ergänzt werden kann. Als wichtigste Aufgaben<br />

des Controllings in diesen kooperierenden Organisationen werden von<br />

Bauer das Projektcontrolling, die Mitwirkung bei der Strategiefestlegung und<br />

die Bewertung der Mitglieder gesehen. 357<br />

99<br />

355 Vgl. Schäffer, U. / Weber, J. / Willauer, B., Vertrauen, 2003, S. 42ff. Diese Erhebung erfolgte nicht<br />

spezifisch für Controller aus Unternehmen, die in Netzwerke eingebunden sind. Es spricht jedoch<br />

kein Argument dafür, dass dieser Zusammenhang nur innerhalb von hierarchischen Strukturen gültig<br />

ist. Aufgrund der besonderen Problematik der Loyalitäts- und Vertrauensdefizite in Netzwerken<br />

kann wohl eher gefolgert werden, dass diesem Zusammenhang eine erhebliche Relevanz zukommt.<br />

Vgl. Abschnitt 3.2.3.3.<br />

356 Vgl. Meyer, M. / Hirsch, B. / Matthes, A., Kooperationscontrolling, 2004, S. 221f.<br />

357 Vgl. Bauer, U., Controlling, 2000, S. 221ff.

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