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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Wissenschaft aufgegriffen und in der Literatur nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung<br />

zuerkannt. 335 Dennoch sind bereits Forschungsergebnisse veröffentlicht,<br />

welche die Richtigkeit des in der vorliegenden Arbeit verwendeten Ansatzes belegen.<br />

Sie zeigen Möglichkeiten zur Bearbeitung von Managementdefiziten in Netzwerken<br />

mit den Instrumenten des Controllings und bieten darüber hinaus auch Hinweise für<br />

die Gestaltung geeigneter Instrumente. 336<br />

95<br />

3.5.1. Auswirkungen von Kooperationen auf die Controllingkonzeption<br />

Bereits für nicht in Kooperationen verknüpfte Unternehmungen gilt, dass unternehmensinterne<br />

Informationen zur Steuerung und Koordination der betrieblichen Aktivitäten<br />

nicht ausreichen. So können beispielsweise manche Marktinformationen nur<br />

unter Einbeziehung externer Informationsquellen gewonnen werden. 337<br />

Die Bedeutung von extern gewonnenen Informationen für Steuerung und Koordination<br />

wächst mit einem steigenden Beitrag von Kooperationen zum Unternehmenserfolg.<br />

Dabei stellt die zusätzlich zu berücksichtigende unternehmensübergreifende<br />

Ebene immense Anforderungen an das Controlling. Diese resultieren aus der zusätzlichen<br />

Komplexität in Netzwerken und der Heterogenität der Mitglieder, welche mit<br />

Verhaltensunsicherheiten die Interaktion erschweren. 338 So kommt auch der Funktion<br />

einer unternehmensübergreifenden Koordination und Steuerung von Interaktionsprozessen<br />

wachsende Bedeutung zu. Diese Funktion gilt sogar als notwendige Voraussetzung<br />

für den Erfolg einer unternehmensübergreifenden Kooperation. 339 Dennoch<br />

steht die Konzeption von Controllingsystemen für Netzwerke auch heute noch in den<br />

Anfängen, obwohl aufgrund der Besonderheiten dieser Organisationsform deutliche<br />

335 Vgl. Hess, T. / Schumann, M., Controlling, 1999, S. 349 und S. 355; Jehle, E., Controlling, 2003,<br />

S. 380. Hier sei exemplarisch auch auf das Dienstleistungsmanagement-Jahrbuch 2003 verwiesen.<br />

Dieses ist vollständig den Dienstleistungsnetzwerken gewidmet und beinhaltet fünf Aufsätze zu<br />

Steuerung und Management, von denen keiner das Controlling explizit thematisiert. Vgl. Bruhn, M.<br />

/Stauss, B. (Hrsg.) Dienstleistungsnetzwerke, 2003, S. 161ff.<br />

336 Vgl. Bornheim, M. / Stüllenberg, F. Scorecard, 2002, S. 283ff; Jehle, E., Controlling, 2003, S. 379ff;<br />

Lange, C. / Schaefer, S. / Daldrup, H., Controlling, 2001, S. 75ff; Wenninger-Zeman, K., Unternehmensnetzwerke,<br />

2003; Wohlgemuth, O., Kooperationen, 2002 und andere.<br />

337 Vgl. Ulrich, H., System, 1970, S. 177.<br />

338 Jehle, Stüllenberg und Schulze im Hove treffen diese Aussagen für Supply Chains, die als Unterart<br />

von Unternehmensnetzwerken gelten. Verhaltensunsicherheiten sind in der Neuen Institutionenökonomie<br />

Unsicherheiten eines Prinzipals gegenüber dem Verhalten seines Agenten, die aufgrund<br />

asymmetrischer Informationen entstehen können. Vgl. Jehle, E. / Stüllenberg, F. / Schulze im Hove,<br />

A., Netzwerk-Balanced Scorecard, 2002, S. 20.<br />

339 Vgl. Bauer, U., Controlling, 2000, S. 219; Lange, C. / Schaefer, S. / Daldrup, H., Controlling, 2001,<br />

S. 75.

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