Schulhöfe - Landesprogramm Bildung und Gesundheit
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Eine Pflasterspur entsteht<br />
8.3 Matthias-Claudius-Schule –<br />
eine integrative Gr<strong>und</strong>schule<br />
in Bochum<br />
200 Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
Bauzeit: Frühjahr 1996 – Herbst 1998<br />
Situation<br />
Behinderte <strong>und</strong> nicht behinderte Kinder besuchen<br />
gemeinsam die Matthias-Claudius-Schule, die<br />
von einem Schulverein in freier Trägerschaft<br />
getragen wird. Die Schule nutzt ein ehemaliges<br />
Gr<strong>und</strong>schulgebäude mit einer Asphaltfläche <strong>und</strong><br />
einem ausgedehnten Wiesenbereich. Nachdem<br />
die Baumaßnahmen am Gebäude abgeschlossen<br />
waren, war das Schulgelände dran. Eine Schulgeländearbeitsgruppe<br />
hatte Ideen gesammelt, Besichtigungen<br />
gemacht <strong>und</strong> wollte endlich loslegen.<br />
Dabei war die Schule weitgehend auf<br />
Eigeninitiative <strong>und</strong> Eigenleistungen angewiesen.<br />
Die Kartei mit einem Verzeichnis für elterliche<br />
Spaten, Handwerkstechniken, Kochkünste <strong>und</strong><br />
Baumstämme gehörte daher genauso zum Projekt<br />
wie Antragswesen <strong>und</strong> Sponsorenwerbung.<br />
Gesamtkonzept<br />
Erfahrungsräume für alle Sinne <strong>und</strong> alle Schüler<br />
<strong>und</strong> Schülerinnen sind das Ziel der Geländegestaltung.<br />
Sondereinrichtungen für Behinderte<br />
beschränken sich auf Hochbeete für Rollstuhlfahrer<br />
<strong>und</strong> eine Hängebrücke mit Durchfahrtschutz.<br />
Alles andere ist so barrierefrei gebaut,<br />
dass es von allen mit Spaß genutzt werden kann.<br />
Den Ideen der Kinder <strong>und</strong> Erwachsenen waren<br />
daher wenig Grenzen gesetzt <strong>und</strong> einige der originellen<br />
Ideen konnten realisiert werden. Ein Beispiel<br />
ist die „Spaßkloppe“ – ein Boxring aus Rindenmulch,<br />
der weiches Fallen erlaubt <strong>und</strong> bei dem die<br />
Kinder selbst regeln, dass aus dem Kräftemessen<br />
aus Spaß kein Ernst wird. Folgende Bereiche entstanden<br />
in verschiedenen Bauabschnitten:<br />
� Schwatzen <strong>und</strong> Schreien – Ringecke mit<br />
Sitzangeboten<br />
� Sport <strong>und</strong> Bewegung – Basketball, Fußball,<br />
Tischtennis<br />
� Rollen <strong>und</strong> Springen – Spieleausgabe<br />
� Sommer <strong>und</strong> Winter – Eingangsplatz mit<br />
Jahreszeitenbeet<br />
� Sonne <strong>und</strong> Wind – Sitzpergola mit Malwand,<br />
Sandmatschbereich<br />
� Klettern <strong>und</strong> Kullern – Spielhügel mit<br />
Rampe, Brücke <strong>und</strong> Spielgebüsch<br />
� W<strong>und</strong>ern <strong>und</strong> Staunen – Zauberwäldchen<br />
mit Pflanzen zum Riechen <strong>und</strong> Ertasten<br />
� Spielen <strong>und</strong> Schauen – Freilufttheater<br />
� Entdecken <strong>und</strong> Begreifen – Experimentierfeld<br />
für Holz-, Ton-, Steinarbeiten<br />
� Wachsen <strong>und</strong> Gedeihen – Nutzgarten mit<br />
Hütte, Beeten, Kräuterspirale, Kompost