Schulhöfe - Landesprogramm Bildung und Gesundheit
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6. Raum<br />
für<br />
Naturerfahrungen<br />
Schulgelände vermitteln Eindrücke. Sterile,<br />
ungegliederte Gelände versinnbildlichen<br />
Gleichgültigkeit gegenüber den Bedürfnissen<br />
der Menschen <strong>und</strong> erzeugen ein Gefühl von<br />
Unveränderbarkeit.<br />
Natur mit dem Rhythmus von Wachsen,<br />
Blühen, Fruchten, Welken besitzt wohl den<br />
stärksten Aufforderungswert, aktiviert Sinne<br />
<strong>und</strong> Organe. Ein naturnahes Umfeld lädt<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ein, sich beobachtend,<br />
pflanzend <strong>und</strong> lernend, aber auch quatschend,<br />
spielend, kletternd <strong>und</strong> tobend mit<br />
Pflanzen <strong>und</strong> Tieren zu befassen. Erst mit<br />
naturnahen Spiel- <strong>und</strong> Aufenthaltsräumen<br />
verwandeln sich die Gelände in lebendige<br />
Spiel- <strong>und</strong> Lernorte.<br />
Säen, Wachsen <strong>und</strong> Ernten sind keine selbstverständlichen<br />
Umwelterlebnisse mehr. Für manche<br />
Getreidebeete<br />
Schulgarten<br />
Großstadtkinder kommt der Salat direkt aus dem<br />
Supermarkt <strong>und</strong> Kühe sind lila. Ein Schulgarten<br />
ist deshalb vor allem für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
vom 3. bis zum 6. Schuljahr interessant. Pro<br />
Schüler/Schülerin kann schon eine Beetfläche<br />
von einem halben Quadratmeter groß genug sein,<br />
denn Pflegearbeiten fallen an, auch wenn mit<br />
Mischkultur <strong>und</strong> Mulchen gearbeitet wird. Solange<br />
Radieschen, Salat <strong>und</strong> Kohlrabi angebaut<br />
werden, sind auch die Sommerferien als Erntezeit<br />
kein Problem. Getreidebeete, Kartoffelanbau oder<br />
Kräuterbeete bieten ebenfalls ohne großen Aufwand<br />
Ernteerlebnisse.<br />
Hecke, Teich, Wiese oder Trockenmauer sind<br />
Lebensräume, die zum Staunen über die Vielfalt<br />
der Pflanzen <strong>und</strong> Tiere einladen. Lebenszusammenhänge<br />
zwischen Wasser, Boden, Luft<br />
lassen sich entdecken <strong>und</strong> untersuchen. Wenn es<br />
dabei dann nicht mehr heißt „Igitt, eine Spinne!“,<br />
ist schon viel erreicht. Deshalb soll nicht nur im<br />
Bereich eines abgegrenzten Gartens Raum für<br />
Natur geschaffen werden. Spiel- <strong>und</strong> Aufenthaltsbereiche<br />
werden lebendig, wenn Pflanzen<br />
blühen <strong>und</strong> essbare Früchte liefern.<br />
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