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Johann Sebastian Bach - Evangelische Martinskirche Sindelfingen

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Samstag, 10. Dezember 2011, 19 Uhr<br />

Sonntag, 11. Dezember 2011, 18 Uhr<br />

<strong>Martinskirche</strong> <strong>Sindelfingen</strong><br />

<strong>Johann</strong> <strong>Sebastian</strong> <strong>Bach</strong><br />

Magnificat D-Dur<br />

Weihnachtsoratorium, Teil 5 und 6<br />

Monika Mauch, Sopran<br />

Anneka Ulmer, Mezzo<br />

Rüdiger Linn, Tenor<br />

Thomas Gropper, Bass<br />

<strong>Johann</strong>es Stephan, Gabor Szabo,<br />

Markus Nau, Trompeten<br />

Daniel Kartmann, Pauke<br />

Susanne Schietzel,<br />

Eva Bielefeld, Holzböhmflöten<br />

Martin Boscheinen, Oboe<br />

Mirjam Ernst, Oboe<br />

Hugh Sandilands, Laute<br />

Wolfgang Mücke, Fagott<br />

Gerhart Darmstadt, Violoncello<br />

Stiftshof-Orchester <strong>Sindelfingen</strong><br />

Theresia Hanke, Konzertmeisterin<br />

cappella nuova <strong>Sindelfingen</strong><br />

Vera Friedemann, Stimmbildung<br />

KMiP Judith Dreher,<br />

KMD Matthias Hanke,<br />

Orgel und Leitung


Idee der Programmzusammenstellung<br />

Die Ereignisse vor und nach der Geburt Christi haben <strong>Bach</strong> zu expressiver, wortmalerischer Musik inspiriert.<br />

Das Loblied der Maria musiziert die Erwartungshoffnung in der Gewissheit, dass sich Ungerechtigkeit und<br />

Elend mit dem Kommen des Retters überlebt haben werden. Unmittelbar nach der Geburt stellen sich<br />

andere Realitäten ein. Der dramatische Kindesmord durch König Herodes (Mt.2) und die existenzielle Angst<br />

der jungen Familie auf der Flucht nach Ägypten überschatten bis heute romantisierende<br />

Weihnachtsseligkeit. Gegen das politische Ränkespiel schützt die Weisheit der Welt in personam der heiligen<br />

drei Könige, die sich vom Himmel und von ihrem Herz her leiten lassen.<br />

Beide Texte, die des Magnifikats und die der letzten beiden Kantaten aus dem Weihnachtsoratorium setzen<br />

sich mit der Frage des Göttlichen in der Welt auseinander. „Wo ist der neugeborne König?“ Welche<br />

Änderungen haben wir mit seinem Kommen zu erwarten? Die Texte erzählen von Wahrhaftigkeit und Liebe,<br />

die den Mächtigen das Fürchten lehrt, von einem Licht, das das vielfältige Dunkel zu erhellen vermag, von<br />

einer Kraft, die Stolz und Hochmut stürzt, von einem Frieden in den Herzen der Menschen, den keine Macht<br />

der Welt zerstören kann.<br />

<strong>Bach</strong>s Weihnachtsoratorium wurde nie als Gesamtwerk und einzelne Kantaten nie zusammen mit dem<br />

Magnificat aufgeführt. Dennoch war durch den fortlaufenden Gottesdienstbesuch zwischen Christvesper<br />

(24.12.) und Epiphanias (6.1.) die Zusammenschau der Kantateninhalte und des Magnificats möglich. Die für<br />

den Sonntag nach Neujahr und das Fest der Erscheinung (Epiphanie) schrieb der Leipziger Christian Friedrich<br />

Henrici alias Picander die Texte der Kantaten 5 und 6. Die Wiederentdeckung 1857 nach über 100 Jahren<br />

Dornrößchenschlaf begründete die seither ununterbrochene Tradition der konzertanten Aufführungen.<br />

<strong>Bach</strong> und die musikalische Predigt in heutiger Zeit<br />

„Die Noten machen den Text lebendig“. Dieser Ausspruch Luthers unterstreicht die Gabe der Musik, selbst zur Predigt<br />

zu werden, Auslegung der Schrift zu sein. <strong>Evangelische</strong> Kirchenmusik sucht seit Luther diesem Anspruch gerecht zu<br />

werden, orientiert sich an der Lehre der Redekunst und entwickelte eine Fülle musikalisch-rhetorischer Figuren,<br />

melodische, harmonische, rhythmische Bauelemente, die zur Darstellung bestimmter Textinhalte eingesetzt werden,<br />

um diese hörbar zu machen oder gar theologisch zu deuten. Die Werke <strong>Bach</strong>s bieten eine Fülle dieser Elemente, deren<br />

Kenntnis nicht nur einen Weg durch seine Gedankenwelt und das jeweilige Werk bietet, sondern auch die<br />

Interpretation beeinflusst und fordert. Dennoch: Auch ohne diese Kenntnisse fasziniert seine Musik bis heute. Viele<br />

komplexe Zusammenhänge werden in <strong>Bach</strong>s Musik auch emotional erschließbar. Geheimnis ihres ungebrochenen<br />

Fortbestandes ist es, weil man sich ihr nur schwer verschließen kann. Sie spricht in lebendiger und demütiger Weise<br />

von Ordnungen und Zusammenhängen, die wir für authentisch und in sich schlüssig erachten. Dies berührt unsere<br />

Sehnsucht nach Sinn und Logik menschlicher Existenz, nach übergeordneter Gerechtigkeit und gewaltfreiem Glauben.


1. Chor<br />

Magnificat anima mea Dominum.<br />

2. Arie (Sopran)<br />

Et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo.<br />

3. Arie (Sopran)<br />

Quia respexit humilitatem ancillae suae:<br />

ecce enim ex hoc beatam me dicent<br />

4. Chor<br />

Omnes generationes.<br />

5.Arie (Bass)<br />

Quia fecit mihi magna qui potens est,<br />

et sanctum nomen eius.<br />

6. Arie (Alt, Tenor)<br />

Et misericordia a progenie in progenies<br />

timentibus eium.<br />

7. Chor<br />

Fecit potentiam in brachio suo<br />

dispersit superbos mente cordis sui.<br />

8. Arie (Tenor)<br />

Deposuit potentes desede<br />

et exaltavit humiles.<br />

9. Arie (Alt)<br />

Esurientes implevit bonis<br />

et divites dimisit inanes.<br />

10. Terzett<br />

Suscepit Israel puerum suum<br />

recordatus misericordiae suae.<br />

11. Chor<br />

Sicut locutus est ad Patres nostros,<br />

Abraham et semini eius in saecula.<br />

12. Chor<br />

Gloria Patri, gloria Filio<br />

et gloria Spiritui sancto!<br />

Sicut erat in principio,<br />

nunc et semper in saecula saeculorum.<br />

Amen.<br />

Lobgesang der Maria<br />

Lukas 1,46-55<br />

~ 3 ~<br />

1. Chor<br />

Meine Seele erhebt den Herrn,<br />

2. Arie<br />

und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;<br />

3. Arie<br />

denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.<br />

Siehe, von nun an werden mich selig preisen<br />

4. Chor<br />

alle Kindeskinder.<br />

5.Arie<br />

Denn er hat große Dinge an mir getan, der da<br />

mächtig ist und dessen Name heilig ist.<br />

6. Arie<br />

Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu<br />

Geschlecht bei denen, die ihn fürchten.<br />

7. Chor<br />

Er übt Gewalt mit seinem Arm<br />

und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.<br />

8. Arie<br />

Er stößt die Gewaltigen vom Thron<br />

und erhebt die Niedrigen.<br />

9. Arie<br />

Die Hungrigen füllt er mit Gütern<br />

und läßt die Reichen leer ausgehen.<br />

10. Terzett<br />

Er hilft seinem Diener Israel auf<br />

und gedenkt der Barmherzigkeit.<br />

11. Chor<br />

wie er geredet hat zu unsern Vätern,<br />

Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.<br />

12. Chor<br />

Ehre sei dem Vater, Ehre sei dem Sohn<br />

und Ehre sei dem Heiligen Geist!<br />

Wie es war im Anfang,<br />

jetzt und in aller Ewigkeit.<br />

So sei es.


Weihnachtsoratorium<br />

Text: Christian Friedrich Henrici<br />

alias Picander, Leipzig<br />

Kantate V<br />

(Am Sonntag nach Neujahr)<br />

Chor<br />

Ehre sei dir, Gott, gesungen.<br />

dir sei Lob und Dank bereit'.<br />

Dich erhebet alle Welt,<br />

weil dir unser Wohl gefällt,<br />

weil anheut unser aller Wunsch gelungen,<br />

weil uns dein Segen so herrlich erfreut.<br />

Evangelist<br />

Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen<br />

Lande zur Zeit des Königes Herodis, siehe, da<br />

kamen die Weisen aus dem Morgenlande gen<br />

Jerusalem und sprachen:<br />

Chor und Alt<br />

Wo ist der neugeborne König der Juden, wo?<br />

Sucht ihn in meiner Brust,<br />

hier wohnt er, mir und ihm zur Lust.<br />

Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande<br />

und sind kommen, ihn anzubeten.<br />

Wohl Euch, die ihr dies Licht gesehen,<br />

es ist zu eurem Heil geschehen.<br />

Mein Heiland, du, du bist das Licht,<br />

das auch den Heiden scheinen sollen,<br />

und sie, sie kennen dich noch nicht<br />

als sie dich schon verehren wollen.<br />

Choral<br />

Dein Glanz all Finsternis verzehrt,<br />

die trübe Nacht in Licht verkehrt.<br />

Leit uns auf deinen Wegen,<br />

daß dein Gesicht und herrlichs Licht<br />

wir ewig schauen mögen.<br />

Arie (Baß)<br />

Erleucht auch meine finstren Sinnen,<br />

erleuchte mein Herze<br />

durch der Strahlen klaren Schein.<br />

Dein Wort soll mir die hellste Kerze<br />

in allen meinen Werken sein;<br />

dies lässet die Seele nichts Böses beginnen.<br />

~ 4 ~<br />

Evangelist<br />

Da das der König Herodes hörte, erschrak er und<br />

mit ihm das ganze Jerusalem.<br />

Rezitativ (Alt)<br />

Warum wollt ihr erschrecken?<br />

Kann meines Jesu Gegenwart euch solche Furcht<br />

erwecken?<br />

O, solltet ihr euch nicht<br />

vielmehr darüber freuen,<br />

weil er dadurch verspricht,<br />

der Menschen Wohlfahrt zu verneuen.<br />

Evangelist<br />

Und ließ versammlen alle Hohenpriester und<br />

Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschte<br />

von ihnen, wo Christus sollte geboren werden.<br />

Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem, im jüdischen<br />

Lande, denn also stehet geschrieben durch den<br />

Propheten: Und du Bethlehem im jüdischen Lande<br />

bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten<br />

Juda; denn aus dir soll mir kommen der Herzog,<br />

der über mein Volk Israel ein Herr sei.<br />

Arie/Terzett (Sopran, Alt, Tenor)<br />

Ach, wenn wird die Zeit erscheinen?<br />

Ach, wenn kömmt der Trost der Seinen?<br />

Schweigt, schweigt, er ist schon wirklich hier.<br />

Jesu, ach so komm zu mir.<br />

Rezitativ (Alt)<br />

Mein Liebster herrschet schon.<br />

Ein Herz, das seine Herrschaft liebet<br />

und sich ihm ganz zu eigen gibet,<br />

ist meines Jesu Thron.<br />

Choral<br />

Zwar ist solche Herzensstube<br />

wohl kein schöner Fürstensaal,<br />

sondern eine finstre Grube;<br />

doch sobald dein Gnadenstrahl<br />

in denselben nur wird blinken,<br />

wird es voller Sonnen dünken.


Weihnachtsoratorium, Kantate V<br />

(Am Feste der Erscheinung Christi)<br />

Chor<br />

Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben,<br />

so gib, daß wir im festen Glauben<br />

nach deiner Macht und Hülfe sehn.<br />

Wir wollen dir allein vertrauen;<br />

So können wir den scharfen Klauen<br />

des Feindes unversehrt entgehn.<br />

Evangelist<br />

Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernet<br />

mit Fleiß von ihnen, wenn der Stern erschienen<br />

wäre. Und weiset sie gen Bethlehem und<br />

sprach: ( Herodes) Ziehet hin und forschet fleißig<br />

nach dem Kindlein, und wenn ihr's findet, sagt<br />

mir's wieder, daß ich auch komme und es anbete.<br />

Rezitativ (Sopran)<br />

Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen,<br />

nimm alle falsche List, dem Heiland nachzustellen;<br />

der, dessen Kraft kein Mensch ermißt,<br />

bleibt doch in sichrer Hand.<br />

Dein Herz, dein falsches Herz ist schon,<br />

nebst aller seiner List, des Höchsten Sohn,<br />

den du zu stürzen suchst, sehr wohl bekannt.<br />

Arie (Sopran)<br />

Nur ein Wink von seinen Händen<br />

stürzt ohnmächt'ger Menschen Macht.<br />

Hier wird alle Kraft verlacht!<br />

Spricht der Höchste nur ein Wort,<br />

seiner Feinde Stolz zu enden,<br />

Oh, so müssen sich sofort.<br />

Sterblicher Gedanken wenden.<br />

Evangelist<br />

Als sie nun den König gehöret hatten, zogen sie<br />

hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande<br />

gesehen hatten, ging für ihnen hin, bis daß er kam,<br />

und stund obern über, da das Kindlein war. Da sie<br />

den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet und<br />

gingen in das Haus und funden das Kindlein mit<br />

Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und<br />

beteten es an und täten ihre Schätze auf und<br />

schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen.<br />

Choral<br />

Ich steh an deiner Krippen hier,<br />

~ 5 ~<br />

O Jesulein, mein Leben;<br />

Ich komme, bring und schenke dir,<br />

was du mir hast gegeben.<br />

Nimm hin! es ist mein Geist und Sinn,<br />

Herz, Seel und Mut, nimm alles hin,<br />

und laß dir's wohl gefallen!<br />

Evangelist<br />

Und Gott befahl ihnen im Traum, daß sie sich nicht<br />

sollten wieder zu Herodes lenken, und zogen<br />

durch einen anderen Weg wieder in ihr Land.<br />

Rezitativ (Tenor)<br />

So geht! Genug, mein Schatz geht nicht von hier,<br />

er bleibet da bei mir,<br />

ich will ihn auch nicht von mir lassen.<br />

Sein Arm wird mich aus Lieb<br />

mit sanftmutsvollem Trieb<br />

und größter Zärtlichkeit umfassen;<br />

Er soll mein Bräutigam verbleiben,<br />

ich will ihm Brust und Herz verschreiben.<br />

Ich weiß gewiß, er liebet mich,<br />

mein Herz liebt ihn auch inniglich<br />

und wird ihn ewig ehren.<br />

Was könnte mich nun für ein Feind<br />

bei solchem Glück versehren?<br />

Du, Jesu, bist und bleibst mein Freund;<br />

Und werd ich ängstlich zu dir flehn;<br />

Herr, hilf! so laß mich Hilfe sehn.<br />

Arie (Tenor)<br />

Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken;<br />

Was könnt ihr mir für Furcht erwecken?<br />

Mein Schatz, mein Hort ist hier bei mir!<br />

Ihr mögt euch noch so grimmig stellen,<br />

droht nur, mich ganz und gar zu fällen,<br />

Doch seht! mein Heiland wohnet hier.<br />

Rezitativ (Solistenquartett)<br />

Was will der Hölle Schrecken nun,<br />

was will uns Welt und Sünde tun,<br />

da wir in Jesu Händen ruhn?<br />

Choral<br />

Nun seid ihr wohl gerochen an eurer Feinde Schar,<br />

denn Christus hat zerbrochen, was euch<br />

zuwider war.<br />

Tod, Teufel, Sünd und Hölle sind ganz und gar<br />

geschwächt; bei Gott hat seine Stelle<br />

das menschliche Geschlecht.


Magnificat - Liturgischer Ort und Entstehung<br />

Das Magnificat ist der zentrale Lobgesang (Canticum) in den Vorabendgottesdiensten, den Vespern. Vor<br />

Hochfesten wurde dieser Lobgesang der Maria aus dem Lukasevangelium musikalisch aufwendiger<br />

ausgestaltet. Kirchenmusiker waren besonders dazu angeregt, da es sich bei den Cantica um ursprünglich<br />

biblische Gesänge handelt.<br />

<strong>Bach</strong>s erste Fassung des Magnificats entstand für die Weihnachtsvesper 1723 in Leipzig und war in Es-Dur<br />

komponiert. Sie enthielt weihnachtliche Einlagesätze zwischen den Texten des Canticums. Das Es-Dur-<br />

Magnificat wurde 10 Jahre später ergänzt durch Querflöten und ohne die Einlagesätze in D-Dur in<br />

Reinschrift gebracht, eine von <strong>Bach</strong>s schönsten autographen Partituren. Diese Fassung ist heute die<br />

Gebräuchliche.<br />

<strong>Bach</strong> gliedert den Text in 12 Teile und wendet hierbei kontrastreiche und textbezogene Instrumentation<br />

und Vokalbesetzungen an, welche durch Knappheit der Form und Einprägsamkeit der Motivik bestechen.<br />

Innerhalb dieser 12 Teile lässt sich ein überlegter motivischer und exegetischer Plan ausmachen, der<br />

durch den tonartlichen Verlaufsplan Symmetrien erkennen lässt.<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.<br />

D – D – h – fis – A – e – (G)-D – fis – E– h– D– (A)-D<br />

Das Magnificat hat sein Zentrum, seinen Umkehrpunkt an der Stelle der tiefsten Molltonart im D-Dur-<br />

Kontext bei „Et misericordias a progenie in progenies – und erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht<br />

derer, die ihn fürchten.“ So wie in der H-Moll-Messe Symmetrien auf die Kreuzigung Christi hinweisen,<br />

der die Auferstehung folgt, so führt uns <strong>Bach</strong> im Magnificat zu Gott dem Heiland und Erbarmer. Dieses<br />

neue Gottesbild steht vor dem des Fecit potentiam in der verborgenen Mitte wie in einem Herz des<br />

Gesamtwerkes. Der allgewaltige Gott Vater ist im Lichte seines Sohnes neu zu sehen. Jesus in der<br />

Passionsgeschichte (Mt 26): „Oder meinst du, dass ich nicht könnte meinen Vater bitten, dass er mir<br />

zuschickte alsbald mehr als zwölf Legionen Engel?“ Seit Jesu Bitte „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht,<br />

was sie tun“ (Lk 23) steht Gottes Liebe und Erbarmen vor „Er übet Gewalt mit seiner Rechten“.<br />

Dem entsprechen auch die Kantatentexte des Weihnachtsoratoriums. Das Herz ist dort die Wohnung<br />

Jesu, ein Schutzraum für den Heiland, woraus ihn keine Macht der Welt nehmen kann.<br />

~ 6 ~


Ein musikalisch-theologischer Gang durch das Magnificat<br />

1. „Magnificat anima mea – Meine Seele erhebt den Herrn“, der Eingangschor ist wahrlich<br />

erhebend. Die Themen und Begleitakkorde streben nach oben. Wie in einem instrumentierten<br />

Crescendo erhebt sich das Loblied der Hirten (Oboen), der Könige (Trompeten, Pauken), des<br />

Volkes (Streicher, Chor). Erst die Choreinsätze lassen Maria hören, jeweils ohne Orchester (a<br />

cappella) in Stimmpaaren, als sänge Maria und ihre Seele im Duett oder Maria und Jesus wie zwei<br />

Herzen in einer Brust. Es fällt auf, dass das Hauptthema in den irdischen Instrumenten Oboen und<br />

Querflöten, sowie im Chor jeweils paarweise einsetzt. Die Trompeten spielen zu dritt. Die Partitur<br />

wird zur göttlichen Hierarchie. Der trinitarische Gott in der Höhe. Die Gegenwart Gottes in seinem<br />

Sohn auf Erden, der unseren Weg mitgeht, uns als Mensch zur Seite steht (Ecce homo est).<br />

2. Inniglichkeit und Anmut prägt die nachfolgende Sopran-Arie „Et exsultavit spiritus meus – Und<br />

mein Geist freuet sich Gottes“. Im Sinne der psalmodierenden Inhaltsentsprechung wählt <strong>Bach</strong> die<br />

Tonart des Eingangssatzes D-Dur und wiederum anhebende Melodien mit Antwort fallender<br />

Freudensmotive, als Wolle Maria (<strong>Bach</strong>) sagen, „die Freude kommt vom Herrn“.<br />

3. „Quia respexit humilitatem ancillae suae – denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen“<br />

steht in h-Moll, in der Mollparallele von D-Dur. Solo-Oboe und Generalbass spielen absteigende<br />

sich erniedrigende Melodieverläufe. Nachdenklichkeit über die Andersartigkeit dieses Heilandes<br />

und seiner Bestimmung greift Raum. Nur wer dies erkennt, der wird ihn auch selig preisen. Es<br />

sollen alle sein, alle Völker, omnes generationes.<br />

~ 7 ~


4. „Omnes generationes – alle Kindeskinder“ stellt <strong>Bach</strong> einzigartig dar. Einmal greift er die<br />

absteigende Melodie der Erniedrigung aus der vorangegangenen Arie auf und deutet: Nur jene,<br />

die Jesu auf dem Weg Niedrigkeit anzunehmen nachfolgen, werden ihn auch selig preisen bzw.<br />

von ihm wieder erhoben. Die Aufeinanderfolge der Generationen stellt <strong>Bach</strong> in zweifacher Weise<br />

dar, einmal biologisch mit normierten fugierten Einsätzen und anschließend theologisch<br />

eschatologisch, indem er jeden nächsten Choreinsatz einen Ton höher beginnen lässt und so alles<br />

Irdische sieben Stufen durch eine Molltonleiter schreiten lässt. In der Wiederholung dieses<br />

Formprinzipes führt diese Entwicklung alle Völker vor das Kreuz Christi. Das Orchester malt mit 7<br />

Akkordschlägen in Cis-Dur (Tonart mit 7 Kreuzvorzeichen), davon die letzten drei Akkorde mit<br />

hinzugefügter 7 als Intervall Golgatha mit den drei errichteten Kreuzen in drastischem<br />

musikalischem Bilde nach. Den Fluss der Zeit hält <strong>Bach</strong> mit einer Fermate auf Golgatha an. Alle<br />

Generationen von Menschen, die ameisengleich in unzähligen Sechzehntelläufen versinnbildlicht<br />

wurden, kommen nur durchs Kreuz Christi zu ihrem „Heil-Land“.<br />

5. „Quia fecit mihi magna – Er hat Großes an mir getan, der da mächtig und dessen Name heilig ist.“<br />

Hier wird das bisher Gehörte und Vernommene zusammengefasst und angeeignet. Zwei Bässe,<br />

Generalbass und Basssolist lassen 8 mal (Zahl der Taufe, des Neuen Bundes) einen selbstsicheren<br />

Ostinato erklingen. Die Wiederholungen bestätigen sich gegenseitig. Man fühlt sich an die<br />

Standhaftigkeit eines Martin Luthers erinnert: „Ich steh hier und kann nicht anders“ oder an <strong>Bach</strong>s<br />

Motette „Jesu meine Freude“: „Tobe Welt und springe, ich steh hier und singe in gar sichrer Ruh!<br />

Gottes Macht hält mich in acht; Erd und Macht muss verstummen“.<br />

6. „Et misericordia“ ist das Herzstück des Magnificats. Größtmögliche Intimität erreicht <strong>Bach</strong> durch<br />

Aufsetzen von Dämpfern bei den hohen Streichern, und wie zur Eröffnung seiner Matthäus-<br />

Passion der Wahl eines wiegenden Pastoralrhythmus und der Tonart e-Moll. Alt (Maria) und Tenor<br />

(Evangelist) singen im Duett. „Das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns“. „Der Herr ist mit<br />

mir, vor wem sollte ich mich fürchten“. Die Arie ist eine Meditation und Auslegung des<br />

Erbarmens. Gott erbarmt sich derer, die ihn fürchten, ist aber gerade der, der unsere Ängste<br />

~ 8 ~


nimmt. „Fürchtet euch nicht!“ Die Stimmführung des Generalbasses lässt unaufhörlich einen<br />

Herzschlag hören. Nur an einer Stelle, wo letztmalig von den sich Fürchtenden die Rede ist, fängt<br />

das Herz plötzlich angstvoll zu beben an.<br />

7. „Fecit potentiam – Er übt Gewalt mit seinem Arm“.<br />

Wie stellt man ein übermächtiges Wesen dar? Als erhebe sich ein großer Arm türmen sich<br />

texttragende Instrumentengruppen übereinander und erzeugen einen Vergrößerungseffekt. Das<br />

Übermächtige beschreibt <strong>Bach</strong> auch im Hauptthema, einer sich an Länge und Tonumfang<br />

aufblähenden Sechzehntelkette. Dazu der Bass mit einem Tumultmotiv, das sich einem<br />

Säbelrasseln gleich aufspielt. Beim Text „Dispersit – Er zerstreut“ sprengt die Musik die Themen<br />

und Melodien in alle Himmelsrichtungen so lange auseinander, bis eine Generalpause den<br />

Moment markiert, an dem alle Hoffart ausgetrieben ist. Das abschließende „Mente Cordis suis –<br />

meines Herzens Sinn“ kontrastiert als choralartiger Gebetsruf der menschlichen Herzen und wird<br />

bei seiner Wiederholung mit einsetzender Trompete und Anklängen an „Nun komm der Heiden<br />

Heiland“ erwidert.<br />

8. „Deposuit potentes – Er stößt die Gewaltigen vom Thron“ bildet tonartlich und motivisch eine<br />

Klammer zu Nr. 4 „Omnes“. Dort versammelten sich alle Völker vor dem Kreuz, nicht aber die<br />

~ 9 ~


Herrscher, die Könige. Es fehlten deren Insignien Trompeten, Pauken. In Nr. 8 tritt der Tenorsolist<br />

einem Propheten gleich auf und prophezeit den Mächtigen, dass Gott sie vom Thron stürzen wird.<br />

Meint Maria in ihrem Lobgesang da etwa Herodes? Lautmalerisch spielen die Violinen und die<br />

Bassgruppe Motive des Wegstoßens und Fallens.<br />

9. „Esurientes implevit bonis - Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer<br />

ausgehen“. <strong>Bach</strong> schreibt den Reichen wie den Armen seine Musik auf den Leib. Einerseits<br />

gepizzte Generalbasstöne, dazu wiegenliedartige Terzmelodien, andererseits ein überfießender<br />

Melodiebrunnen über einem stattlichem Generalbass. In der Mitte des Stückes verkehren sich die<br />

Verhältnisse. Der Pizzicatobass erklingt plötzlich auf den „schlechten“ Zeiten im Himmel während<br />

der Generalbass in Oktavsprüngen (Gott Vater und Sohn) zitiert. Vom Vater kommt also aller<br />

Reichtum, den Jesus an die Armen weitergibt.<br />

10. In der Symmetrie der Gesamtanlage des Magnifikats schlägt <strong>Bach</strong> im „Suscepit Israel – Er hilft<br />

seinem Diener Israel auf und gedenkt der Barmherzigkeit“ eine Brücke zur Nr. 2 „Er hat die<br />

Niedrigkeit seiner Magd angesehen“. Himmlisch der Erde enthoben, schwebt die Musik zwischen<br />

Traurigkeit und Verheißung. Immer ergreift die Melodieführung den Weg nach unten, um danach<br />

aufzuhelfen und zu erheben. <strong>Bach</strong> lässt über dem motettischen Satz durch die Oboe den<br />

altkirchlichen IX. Psalmton erstrahlen, auf dem einzig der Magnificattext gesungen wird, als wolle<br />

er dem Volk Israel sagen, dass es neben den alttestamentlichen Psalmen noch das Magnificat im<br />

neuen Testament gibt, dessen Zugagen auch ihnen gelten.<br />

11. Das motettische Singen ohne instrumentale Üppigkeit behält <strong>Bach</strong> auch für das „Sicut locutus est -<br />

wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit“ bei. In einer<br />

fünfstimmigen Chorfuge erheben sich die Stimmen vom Bass an (Väter, Abraham) bis hin zu den<br />

Sopränen (seinen Kindern). Mit dieser Fuge endet der vertonte Text des Magnificats. Wie nach<br />

Psalmen üblich, so auch nach den gesungenen Cantica, schließt sich ein „Gloria patri“, die<br />

sogenannte Doxologie an.<br />

12. „Gloria“. Die Kirche hebt an zum Lobgesang. Imposant steigen engelshafte Triolenscalen gen<br />

Himmel. Assoziationen an das Sanctus aus der h-Moll-Messe stellen sich ein. Beim Lob des<br />

Gottessohnes setzen die Scalen in der Stimmenfolge S1-A-S2-T-B ein und deuten ein stufenweise<br />

Herabsteigen an. Beim Lob des Heiligen Geistes schwebt flügelschlagend das Symboltier, die<br />

Taube durch alle Stimmeneinsätze herab. <strong>Bach</strong>s Musik gleicht einer biblia pauperum. Dem, der<br />

nicht lesen kann, erzählen die mittelalterlichen und barocken Kirchenausmalungen biblische<br />

~ 10 ~


Geschichten, dem Noten- Theologieunkundigen gibt sich <strong>Bach</strong> dennoch zu verstehen. Faszinierend<br />

wie <strong>Bach</strong> den Tonartenkreis des Magnificats wieder nach D-Dur schließt und achsensymmetrisch<br />

melodisches Material aus den ersten beiden Sätzen wieder aufgreift. Musikalisch unterstreicht er<br />

damit die Schlussaussage: „Sicut erat in principio – wie es war im Anfang, so auch jetzt und in aller<br />

Ewigkeit. Amen.“ (Matthias Hanke)<br />

<strong>Bach</strong> unterzeichnet seine autographe Partitur nicht mit den Initialen seines Namens, sondern mit<br />

seiner Lebens- und Arbeitsgrundlage „Soli Deo Gloria“ – „Allein Gott die Ehre“.<br />

cappella nuova und Stiftshoforchester sind langjährig konzertante Klangkörper des Martinskantorates<br />

<strong>Sindelfingen</strong>. Sie erarbeiten sich oratorisches Repertoire von Monteverdi-Marienvesper bis Rock-Requiem. Die<br />

Zusammenarbeit mit dem 2010 verstorbenen Tübinger UMD Tobias Hiller ermöglichte 2005 Britten „War Requiem“<br />

und 2008 Honegger „Lean d‘arc“. 2010 wurde eine Russlandreise mit Mendelssohns Elias vom Goethe-Insitut<br />

gefördert. 31.3./1.4.2012 Mozart-Requiem. 15./16.12.2012 Hermann Suter „Le laudi“.<br />

Dem Freundeskreis „Musik an der <strong>Martinskirche</strong>“, der Stadt <strong>Sindelfingen</strong> und dem Regierungspräsidium sei<br />

herzlich gedankt, die das Konzert im Rahmen der Projektförderung finanziell unterstützen.<br />

Zum Christgeburtsspiel am 16.12., Konzert mit Clemens Bittlinger am 17.12., Märchenoper „Hänsel und Gretel“<br />

am 17./18.12., den festlichen Weihnachtsgottesdiensten u.a. mit Vivaldi Gloria am 25.12. und dem<br />

Silvesterkonzert am 31.12. sei herzlich eingeladen. Danke für Ihren Besuch und Ihr Interesse an der Kirchenmusik.<br />

~ 11 ~


Monika Mauch, geboren in Baden-Württemberg, begann ihre Gesangstudien am Institut für Alte Musik<br />

der Musikhochschule Trossingen.<br />

Umfangreiche Konzerttätigkeit u.a. mit dem Taverner Consort unter Andrew Parrot, dem Collegium<br />

Vocale Gent unter Philip Herreweghe oder von Bruce Dickey und Charles Toet geführten Concerto<br />

Palatino. Mit dem Hilliard Ensemble spielte sie für ECM ‘Morimur’ ein. Eine Einspielung von Gesualdo<br />

Madrigalen ist in Planung. Konzerte und CDs im Renaissance Repertoire mit Ensemble Daedalus unter<br />

Leitung von Roberto Festa. Das CordArte Ensemble in Köln, das Ensemble Caprice geleitet von Matthias<br />

Mauthe, die unterschiedlichsten Auftritte mit Montreal Baroque, les Cornets Noirs, unter Leitung der<br />

Cornettovirtuosen Frithjof Smith und Gebhard David, und das Ensemble Private Musique von Pierre Pitzl,<br />

besonders dessen CD ‘Tonos Humanos’ mit Monika Mauch und Josep Cabré, zeigen Musik von<br />

einzigartiger Schönheit. In letzter Zeit hat Monika Mauch mit dem Lautenisten Nigel North eine ECM New<br />

Series Aufnahme des Musical Banquet von Robert Dowland realisiert.<br />

Anneka Ulmer wurde in Stuttgart geboren und begann ihre musikalische Laufbahn im Kinderchor der<br />

Staatsoper Stuttgart.<br />

Nach ihren Studien in Dresden, Hannover und an der Guildhall School of Music and Drama in London<br />

führten sie verschiedene Engagements an die Staatsoper Stuttgart, das Musiktheater im Revier in<br />

Gelsenkirchen, an das Theatre National du Luxembourg, die Dresdner Staatsoperette, die Surrey Opera und<br />

zum New European Festival. Ihre Konzerttätigkeit im In- und Ausland umfasst Auftritte bei renommierten<br />

Festivals und mit Ensembles wie dem Israel Philharmonic Orchestra, den Stuttgarter Philharmonikern, dem<br />

Stuttgarter Kammerorchester unter Dennis Russell Davies, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken,<br />

dem Württembergischen Kammerorchester, der Southhampton Choral Society, den Stuttgarter Hymnus<br />

Chorknaben und den Berliner Symphonikern und führte sie u. a. in die Berliner Philharmonie, das<br />

Konzerthaus am Gendarmenmarkt, das Münchner Prinzregententheater, die Liederhalle Stuttgart sowie in<br />

die Thomaskirche zu Leipzig. Seit der Spielzeit 2009/2010 ist Anneka Ulmer festes Mitglied am<br />

Mainfrankentheater in Würzburg.<br />

Rüdiger Linn studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik in Mannheim/Heidelberg. Schwerpunkt<br />

seiner künstlerischen Tätigkeit ist die Kirchenmusik. Als Oratorientenor und Evangelist arbeitet er<br />

regelmäßig mit renommierten Ensembles und Dirigenten zusammen. Die Vielseitigkeit des Sängers<br />

belegen seine zahlreichen Konzertengagements im Bereich alter Musik (z. B. Monteverdi) und Barock wie<br />

auch in der Romantik und zeitgenössischer Musik (Britten "War-Requiem"). Die Konzerttätigkeiten im In-<br />

und Ausland führten ihn inzwischen bis in die USA und nach Russland. Zahlreiche Rundfunk- und<br />

Tonträgeraufnahmen runden seine künstlerische Arbeit ab.<br />

Seit 1992 ist Rüdiger Linn festes Mitglied im SWR-Vokalensemble Stuttgart.<br />

Thomas Gropper, geboren in Braunlage im Harz, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in<br />

München Opern- und Konzertgesang sowie Gesangspädagogik. Nach dem Studium arbeitete er mit<br />

Dietrich Fischer-Dieskau und Jsef Metternich. Er sang u.a. mit den Münchner und Stuttgarter<br />

Philharmonikern, den Berliner und Münchner Symphonikern, dem Symphonieochester des Bayerischen<br />

Rundfunks und dem Heinrich Schütz-Ensemble München. Er ist Stimmbildner des Münchner <strong>Bach</strong>chors<br />

und des Münchner Motettenchors, lehrt an einer Münchner Schauspielschule und unterrichtet seit 1997 an<br />

der Münchner Musikhochschule. 2001 wurde er dort zum Professor für Gesang, Sprecherziehung und<br />

Gesangsdidaktik berufen. Seit 2005 leitet er den Kammerchor „Arcis-Vocalisten München“ mit Auftritten<br />

u.a. beim Bodenseefestival und den Festspielen Bad Hersfeld. Im Herbst 2008 übernahm er die<br />

künstlerische Leitung des renommierten Philharmonischen Chores Fürstenfeld.<br />

Judith Dreher, studierte Schulmusik und <strong>Evangelische</strong> Kirchenmusik in Freiburg und Trossingen. Sie<br />

absolviert seit April 2011 das einjährige württembergische Berufspraktikum für Kirchenmusik.<br />

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