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Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet ... - in Roxel

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essen, sie müssen <strong>mite<strong>in</strong>ander</strong> <strong>was</strong> t u n .<br />

Vielleicht verstehen <strong>Sie</strong> jetzt, warum es nicht<br />

reicht zu erzählen, warum es nicht reicht, mit<br />

Worten zu deuten und immer zu reden, warum<br />

<strong>das</strong> Reden auch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Ende haben muss<br />

und et<strong>was</strong> ganz Neues kommen muss. Und<br />

genau <strong>das</strong> passiert <strong>in</strong> der Emmausgeschichte.<br />

Des Redens ke<strong>in</strong> Ende, ‚geh doch mit uns’,<br />

vielleicht müssen wir sogar weiterreden, und der<br />

Unbekannte sagt nichts. Im Gegenteil, er ist se<strong>in</strong><br />

Gastgeber, völlig überraschend. Und er nimmt<br />

Brot, spricht den Lobpreis und teilt <strong>das</strong> Brot und<br />

ist weg. Und den Jüngern ist klar, er lebt. Es ist<br />

wahr, <strong>was</strong> die Frauen sagen: ‚Er ist von Toten<br />

auferstanden.’<br />

Wie kommen sie dazu Dass er nicht mehr da<br />

ist, ist für sie e<strong>in</strong> Zeichen dafür, hier ist et<strong>was</strong> ganz<br />

Geheimnisvolles passiert. Und <strong>das</strong> Geheimnis<br />

erschließt <strong>sich</strong> dar<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s sie, <strong>in</strong>dem <strong>was</strong> Jesus<br />

da getan hat, ihn wiedererkennen. Er hat <strong>das</strong><br />

Brot gebrochen, er hat den Lobpreis gesprochen,<br />

er hat <strong>das</strong> Brot ausgeteilt, zuletzt vor se<strong>in</strong>em<br />

Tod im Abendmahl. Und da geht ihnen et<strong>was</strong><br />

auf, <strong>was</strong> sie <strong>in</strong>s Herz trifft, der Funke spr<strong>in</strong>gt<br />

über, er ist wahrhaft auferstanden, Gott hat ihn<br />

von den Toten auferweckt.<br />

Und wenn wir dann auf uns schauen, auf die<br />

Situation der Kirche, Reden, Dialogprozesse,<br />

<strong>all</strong>es wichtig. Die Probleme müssen genannt<br />

werden. Es müssen Brücken gebaut werden<br />

zum Verstehen. Aber es bleibt doch am Ende<br />

e<strong>in</strong> Unbehagen, wenn es e<strong>in</strong> Dauerreden wird,<br />

wenn es zu e<strong>in</strong>er Dauerreflexion wird. Es funktioniert<br />

nicht. Wir Menschen s<strong>in</strong>d anders gebaut,<br />

wir brauchen et<strong>was</strong> anderes. Und dann zusammenzukommen,<br />

zur Eucharistie, genau <strong>das</strong>selbe<br />

zu tun im Namen Jesu, im Auftrag Jesu, <strong>das</strong><br />

Brot zu nehmen, den Lobpreis zu sprechen,<br />

<strong>das</strong> Brot zu teilen. Und dann ist es nicht mehr<br />

nur e<strong>in</strong>faches Brot, sondern es ist zu e<strong>in</strong>em<br />

Zeichen für die Gegenwart Christi geworden,<br />

für die Gegenwart e<strong>in</strong>er Liebe, die größer ist als<br />

<strong>all</strong>e Schuld, als <strong>all</strong>e u n s e r e Schuld, als <strong>all</strong>e<br />

m e i n e Schuld, die größer ist als der Tod, die<br />

stärker ist als der Tod, die stärker ist als auch<br />

die verschiedenen Tode me<strong>in</strong>es Lebens.<br />

4. Und dann e<strong>in</strong> Letztes. S i e b r e c h e n a u f .<br />

Die Jünger brechen auf. Aufbruch ist e<strong>in</strong> Wort,<br />

<strong>was</strong> unzählig viel gebraucht wird heute. Aufbrechen<br />

müssen wir jeden Morgen: Aufbrechen zur<br />

Schule, Aufbrechen <strong>in</strong> den Urlaub, Aufbrechen<br />

zum Sport, Aufbrechen dah<strong>in</strong>, zur Arbeit usw.,<br />

usw., usw. Wir s<strong>in</strong>d immer dabei, aufzubrechen.<br />

Wozu eigentlich – Damit wir leben können, damit<br />

wir überleben können. Ist <strong>das</strong> <strong>all</strong>es Am Ende<br />

müssen wir sterben. Woh<strong>in</strong> brechen wir dann<br />

auf Aufbrechen, <strong>das</strong> ist auch e<strong>in</strong> Wort <strong>in</strong> der<br />

Politik, e<strong>in</strong> Wort <strong>in</strong> der Kirche, ich brauch’s gar<br />

nicht <strong>all</strong>es aufzuzählen. Europa muss aufbrechen,<br />

Griechenland muss aufbrechen, die Kirche muss<br />

aufbrechen, die Christen müssen aufbrechen,<br />

die Ökumene muss aufbrechen, immer muss<br />

<strong>all</strong>es aufbrechen. Und es stimmt ja auch. Es ist<br />

viel zu tun, und es stimmt <strong>all</strong>es. Und ich vermute,<br />

<strong>das</strong>s es Ihnen ähnlich geht wie mir, vor lauter<br />

Aufbrechen wird man müde und denkt: ‚Du<br />

kle<strong>in</strong>es Menschenk<strong>in</strong>d, woh<strong>in</strong> sollst du denn<br />

über<strong>all</strong> aufbrechen Was kannst du denn tun’<br />

Hier kann uns die Geschichte weiterhelfen. Wer<br />

auferstanden ist, ist nicht nur Jesus. Auferstanden<br />

s<strong>in</strong>d auch die beiden Jünger. <strong>Sie</strong> s<strong>in</strong>d auferstanden<br />

von der Trauer zur Osterfreude <strong>in</strong> der Begegnung<br />

mit dem auferstandenen Herrn. Der<br />

Glaube an die Auferstehung me<strong>in</strong>t nicht <strong>all</strong>e<strong>in</strong>,<br />

am Ende des Lebens erwartet mich Gott. Das<br />

ist et<strong>was</strong> ganz Großartiges.<br />

Aber wenn wir auf <strong>das</strong> Evangelium hören, me<strong>in</strong>t<br />

Auferstehung, Auferstehung hier und jetzt, hier<br />

und heute, <strong>sich</strong> von den Todesgrenzen unseres<br />

Lebens nicht <strong>in</strong> die Schranken weisen lassen.<br />

E<strong>in</strong> unversöhnlicher Streit, <strong>das</strong> kann es n i c h t<br />

geben, selbst wenns zehn Jahre dauert. Aber<br />

Unversöhnung kann es nicht geben. Menschen,<br />

die e<strong>in</strong>fach nebene<strong>in</strong>ander stehen bleiben, den<br />

anderen <strong>in</strong> der Not sitzen lassen, <strong>das</strong> kann es<br />

im Glauben an die Auferstehung nicht geben.<br />

Du, Armer, hast e<strong>in</strong> Recht zu leben und ich darf<br />

daran glauben und dir den Glauben schenken<br />

durch me<strong>in</strong> Tun, du hast e<strong>in</strong> Recht zu leben, du<br />

darfst auferstehen aus der Resignation. Und es<br />

lassen <strong>sich</strong> viele, viele andere Beispiele nennen,<br />

<strong>das</strong>s die Er<strong>in</strong>nerung an die Auferstehung nicht

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