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L I T U R G I E L E X I K O N<br />

Rorate<br />

Rorate: Advent – früher Morgen –<br />

frostklirren<strong>de</strong>s Dunkel – eine nur von<br />

Kerzen erleuchtete Kirche -„Tauet,<br />

Himmel, <strong>de</strong>n Gerechten“ ... All<br />

das fällt einem vielleicht spontan<br />

ein, wenn man „Rorate“ hört. Der<br />

Eine o<strong>de</strong>r die An<strong>de</strong>re mag noch an<br />

das Evangelium von <strong>de</strong>r Ankündigung<br />

<strong>de</strong>r Geburt <strong>de</strong>s Herrn <strong>de</strong>nken<br />

– vielleicht auch an ein gemütliches<br />

Frühstück nach <strong>de</strong>m Gottesdienst im<br />

anbrechen<strong>de</strong>n Licht eines Dezembermorgens.<br />

Rorate – ein Wort, das die stimmungsvolle<br />

Seite <strong>de</strong>r Adventszeit ebenso ausdrückt<br />

wie die einstmals beschwerliche<br />

Vorbereitung auf die Feier <strong>de</strong>r Geburt<br />

<strong>de</strong>s Herrn. Kein an<strong>de</strong>rer Begriff steht so<br />

sehr für <strong>de</strong>n kirchlichen Advent, wie ihn<br />

viele von früher her kennen und ihn gern<br />

auch heute noch praktizieren; für einen<br />

Advent, <strong>de</strong>r sich – allen Mühseligkeiten<br />

zum Trotz – vielfach in <strong>de</strong>r Erinnerung<br />

verklärt: „Wer <strong>de</strong>nkt nicht mit Freu<strong>de</strong> an<br />

die Rorate-Ämter, die in Stadt und Land<br />

gehalten wur<strong>de</strong>n Wer sollte es vergessen<br />

haben, wie uns die Mutter in aller Herrgottsfrühe<br />

heraustrommelte, damit wir, in<br />

dicke Klei<strong>de</strong>r und Hauben eingemummt,<br />

mit Eltern und Geschwistern zur Kirche<br />

gingen Wer könnte sich nicht mehr an<br />

das festliche Glockengeläute erinnern, das<br />

einem schon von fern entgegen klang<br />

Und wie freuten wir uns alle nach <strong>de</strong>r erheben<strong>de</strong>n<br />

Feierstun<strong>de</strong> auf die warme Stube<br />

und das dampfen<strong>de</strong> Frühstück.“<br />

16<br />

Die Rorate-Gottesdienste haben ihren<br />

Namen vom lateinischen Eröffnungsvers<br />

(Introitus), <strong>de</strong>r mit einem markanten Wort<br />

aus <strong>de</strong>m Buch Jesaja (Jes 45,8) beginnt:<br />

„Rorate caeli <strong>de</strong>super et nubes pluant justum“<br />

– „Tauet, Himmel, von oben, ihr<br />

Wolken regnet herab <strong>de</strong>n Gerechten“ und<br />

waren ursprünglich die Votivmessen zu<br />

Ehren <strong>Maria</strong>s. Die frühmorgendliche Zeit,<br />

zu <strong>de</strong>r sie gefeiert wur<strong>de</strong>n, hing zunächst<br />

damit zusammen, dass nach <strong>de</strong>m Missale<br />

von 1570 keine Messen nach 12 Uhr<br />

Mittag stattfin<strong>de</strong>n durften. Da die Roratemessen<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n länger dauerten,<br />

weil sie ja auch beson<strong>de</strong>rs feierlich gestaltet<br />

waren, und sie außer<strong>de</strong>m von zahlreichen<br />

Gläubigen mitgefeiert wur<strong>de</strong>n, für die ja<br />

zumeist im Anschluss daran ein Arbeitstag<br />

anfing, begannen sie schon sehr früh.<br />

Das be<strong>de</strong>utete für die überwiegen<strong>de</strong> Zahl<br />

<strong>de</strong>r Gläubigen ein entsprechend zeitiges<br />

Aufstehen, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Kirchgang war ja früher<br />

meistens wirklich ein „Gang“. Dieser<br />

Gottesdienst am dunklen Morgen bedurf-

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