Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg
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Märkte<br />
Unternehmen<br />
Analysen<br />
Meinungen<br />
JANUAR 2010<br />
Zuversichtlich:<br />
Annegret Schröder<br />
erwartet für 2010 mehr<br />
Bauaufträge S.34<br />
INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG<br />
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In Gewerbehallen<br />
Energie sparen<br />
Unterschiedliche<br />
Energieträger<br />
optimal nutzen<br />
Mit Förderdarlehen in<br />
Gebäude investieren<br />
ab Seite 18<br />
Sportlich:<br />
City-Manager Olaf<br />
Schürmann kommt<br />
vom Snow Dome S.13
Unsere<br />
Wirtschaft<br />
Die Schwerpunktthemen im Februar:<br />
Demografie und Unternehmensnachfolge<br />
Den Stab übergeben<br />
So bereiten Sie Schritt für Schritt die<br />
Unternehmensnachfolge vor<br />
Dem Fachkräftemangel begegnen<br />
Sichern Sie das Know-how der Älteren,<br />
qualifizieren Sie den Nachwuchs<br />
Den Service anpassen<br />
Unternehmer stellen sich auf eine<br />
alternde Kundschaft ein<br />
Das Weite suchen:<br />
Immer mehr Senioren machen<br />
Urlaub im Ausland. Zeit für neue<br />
Angebote in der Region.<br />
Anzeigenschluss ist der<br />
14. Januar 2010<br />
Dieses Wirtschaftsmagazin bietet Ihnen etwas Einmaliges: Eine unerreichte Kontaktqualität zu mehr als 54.000 Unternehmen und Führungskräften<br />
im Mittelstand in den acht Landkreisen und Städten Harburg, <strong>Lüneburg</strong>, Soltau-Fallingbostel, Uelzen, Celle, Lüchow-Dannenberg, Gifhorn und <strong>Wolfsburg</strong>.<br />
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Der Klimawandel ist bereits in den Alpen<br />
und in derArktis zu besichtigen, die Erderwärmung<br />
betrifft nicht nur die Malediven.<br />
Ein ansteigender Meeresspiegel<br />
erfordert auch vorbeugende Maßnahmen<br />
beim Küstenschutz in Norddeutschland.<br />
Trockenere und wärmere<br />
Sommermonate sowie stärkere Regenfäl-<br />
le im Winter bringen Veränderungen für<br />
das Binnenland mit sich, auf die es sich<br />
einzustellen gilt. Den damit verbundenen<br />
Fragen widmet sich unter anderem<br />
die Niedersächsische Regierungskommission<br />
Klimaschutz.<br />
Die durch wetterbedingte Katastrophen<br />
verursachten Schäden beziffert ein Münchener<br />
Rückversicherer auf rund 100<br />
Milliarden Euro jährlich. DerKlimawandel<br />
ist für etwa 30 Prozent davon verantwortlich.<br />
Neben den natürlichen Faktoren<br />
trägt aber auch das menschliche<br />
Handeln nicht unwesentlich zur Erderwärmung<br />
bei. Klimaforscher berechnen<br />
die Auswirkungen der Veränderung des<br />
CO 2 -Ausstoßes auf Temperaturanstieg<br />
und Anhebung des Meeresspiegels. Auch<br />
wenn man diesen physikalischen Modellen<br />
in punkto Exaktheit nicht uneingeschränkt<br />
zustimmt, können wir es uns<br />
nicht erlauben, in gewohnterWeise wei-<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
terzumachen. Wir müssen an den beeinflussbaren<br />
Stellschrauben drehen.<br />
Als wichtigste Stellschraube gilt derAusstoß<br />
von Treibhausgasen, insbesondere<br />
von Kohlendioxid. Die Europäische Union<br />
und Deutschland haben sich ehrgeizige<br />
Ziele gesetzt: Während die EU insgesamt<br />
bis 2020 ihre CO2-Emissionen um 20 Prozent gegenüber<br />
1990 reduzieren will – um<br />
30 Prozent bei vergleichbaren<br />
Leistungen anderer<br />
Industriestaaten –,will die<br />
Bundesregierung die Vorreiterrolle<br />
Deutschlands<br />
mit einer Senkung von 40 Prozent noch<br />
verstärken. Mit einem jährlichen Ausstoß<br />
von 939 Millionen Tonnen Treibhausgasen<br />
liegt Deutschland jedoch ‚nur’ auf<br />
dem sechsten Platz der Weltrangliste.<br />
Ganz vorn stehen China und die USA<br />
mit 6,5 bzw. 6,1 Milliarden Tonnen.<br />
Die EU allein kann den Klimawandel<br />
nicht mildern. Alle großen Emittenten<br />
von Treibhausgasen müssen einen Beitrag<br />
zu leisten – auch bislang abseits stehende<br />
Industrieländer wie die USA und<br />
Schwellenländer wie China, Indien und<br />
Brasilien. Wenig wäre zudem gewonnen,<br />
wenn energieintensive Branchen Produktionsstandorte<br />
aus Kostengründen<br />
in Regionen mit einem niedrigen Schutzniveau<br />
verlagern. Auch die Potenziale<br />
der Entwicklungsländer sind angesichts<br />
der globalen Herausforderung zu nutzen.<br />
Es liegt in unserem eigenen Interesse,<br />
diesen Ländern dabei projektgebundene<br />
finanzielle Hilfe zu geben.<br />
Im Rahmen des Kyoto-Protokolls hatte<br />
sich die EU zu einer Reduzierung der<br />
Meinung<br />
KLIMASCHUTZ Auf ein verbindliches Abkommen zum<br />
Einsparen von Kohlendioxid konnten sich die Teilnehmer<br />
des UN-Klimagipfels in Kopenhagen nicht einigen.<br />
Eine Enttäuschung – aber kein Grund, die Anstrengungen<br />
zurückzufahren.<br />
Für unsere Umwelt:<br />
global denken, lokal handeln<br />
Ein hohes Umweltschutzniveau und der Ausbau<br />
der CO 2 -freien Stromerzeugung haben dazu<br />
beigetragen, dass Teile der deutschen Industrie<br />
in ihrem Segment marktführend sind<br />
Roland Schulz<br />
leitet den Bereich Innovation<br />
und Umwelt in der <strong>IHK</strong><br />
Treibhausgase um acht Prozent gegenüber1990<br />
verpflichtet; Deutschland trägt<br />
mit einer Marke von 21 Prozent gut 75<br />
Prozent zum Erreichen dieses Ziels bei.<br />
Aber 2012 läuft das internationale Abkommen<br />
von Kyoto aus.<br />
Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen<br />
hat die in sie gesetzten Erwartungen<br />
nicht erfüllt. Zwarwird eine Begrenzung<br />
des globalen Temperaturanstiegs auf plus<br />
zwei Grad Celsius als Ziel anerkannt.<br />
Statt eines verpflichtenden Abkommens,<br />
werwelchen Beitrag dafürzu leisten hat,<br />
beschränkten sich die 193 Teilnehmerstaaten<br />
auf die Vereinbarung, bis Ende Januar<br />
nationale oder gemeinsame Treibhausgas-Emissionsziele<br />
für 2020 vorzulegen.<br />
Globales Denken und Handeln hindern<br />
niemanden daran, lokal etwas für den<br />
Klimaschutz zu tun, z. B. stärker die Potenziale<br />
für eine Steigerung der Energieeffizienz<br />
zu nutzen. Ein hohes Umweltschutzniveau<br />
und der Ausbau der CO 2 -<br />
freien Stromerzeugung haben dazu beigetragen,<br />
dass Teile der deutschen<br />
Industrie in ihrem Segment marktführend<br />
sind. Wer aber die begrenzten Mittel<br />
möglichst wirksam für den Klimaschutz<br />
einsetzen will, kommt um ein<br />
marktwirtschaftliches Lenkungsinstrument<br />
nicht herum. Bei marktkonformer<br />
Gestaltung ist das der Emissionshandel.<br />
Er sollte über die EU-Mitglieder hinaus<br />
zu einem globalen Handelssystem ausgebaut<br />
werden.<br />
3
Kontakt:<br />
Harald Kätker<br />
04131 – 742-143<br />
kaetker@lueneburg.ihk.de<br />
Positionspapier<br />
Mobilität für<br />
die Zukunft<br />
Verkehrsinfrastrukturelle Forderungen<br />
der <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />
Leistungsfähige Verkehrswege sind für eine moderne, arbeitsteilige Wirtschaft unverzichtbar<br />
– und damit Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung. »Mobilität für die Zukunft«<br />
hat die Industrie- und Handelskammer <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong> daher ihre verkehrsinfrastrukturellen<br />
Forderungen an den Bund und das Land Niedersachsen überschrieben.<br />
Das Papier enthält eine Übersicht über die dringend notwendigen Infrastrukturmaßnahmen für<br />
schnelle Anbindungen auf der Straße, der Schiene, zu Wasser und in der Luft im <strong>IHK</strong>-Bezirk. Dazu<br />
zählen nicht nur die Großprojekte A 39 zwischen <strong>Lüneburg</strong> und <strong>Wolfsburg</strong> und die Y-Trasse als<br />
Hochgeschwindigkeitsstrecke für den Personen- und Güterverkehr im Hinterland der Seehäfen,<br />
sondern zum Beispiel auch die weitere Planung und Realisierung von Ortsumgehungen in den<br />
acht Landkreisen und Städten des <strong>IHK</strong>-Bezirks.<br />
Aufkommen und Leistung des Personen- und Güterverkehrs werden kontinuierlich steigen.<br />
Die Forderungen unserer <strong>IHK</strong> sind bereits heute dringend notwendig, will unsere Region im<br />
künftigen Wettbewerb der Standorte erfolgreich sein.
FOTOS COVER: FOTOFLASH - FOTOLIA, T&W, PRIVAT<br />
FOTOS SEITE 4/5: DMITRIY CHISTOPRUDOV - FOTOLIA, KOOHL/<strong>IHK</strong>, T&W<br />
Januar 2010<br />
Titelthema<br />
18 Energie-Effizienz<br />
20 Ökoprofit Die Teilnehmer des ersten Projekts<br />
dieser Art in <strong>Lüneburg</strong> wollen die Umwelt<br />
schützen und Betriebskosten senken. Hier<br />
erklären sie, wie ihnen das gelingt.<br />
22 Energieberatung Setzt Energiesparen neue<br />
Anlagen voraus gilt es abzuwägen: Wann<br />
machen sich die Investitionen bezahlt? Der<br />
Berater Torsten Merker rechnet nach.<br />
Namen und Nachrichten<br />
6 Ladenöffnung Vier verkaufsoffene Adventssonntage<br />
in Berlin sind zuviel, urteilte das<br />
Bundesverfassungsgericht. Müssen sich auch<br />
niedersächsische Betriebe auf neue Regelungen<br />
einstellen?<br />
8 Online-Shop Der Hawg-Shop vertreibt Ersatzteile<br />
für Motorräder – insgesamt rund 16.000<br />
Artikel.<br />
9 Technikum Das Bundesbildungsministerium<br />
fördert junge Praktikanten in Betrieben, die sich<br />
für MINT-Berufe interessieren.<br />
16 Jubiläum Seit 50 Jahren betreibt Familie<br />
Gellert ein Fuhrunternehmen in Munster.<br />
Mittlerweile arbeitet die dritte Generation mit<br />
im Betrieb.<br />
17 Elf Fragen an Matthias Hebrok,<br />
Geschäftsführer der Cartoflex GmbH aus<br />
<strong>Lüneburg</strong>.<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
31 FaMi-Siegel Das Logo zertifiziert Unternehmen<br />
mit besonders familienfreundlichen<br />
Angeboten.<br />
32 Lehrstellenmarkt In der Nachvermittlung von<br />
Ausbildungsplätzen erhielten Jugendliche fast<br />
immer mehrere Angebote.<br />
Im Gespräch<br />
36 Ziele für 2010<br />
Die Krise hinterlässt ihre Spuren – aber auch<br />
Hoffnung und Ehrgeiz in den Unternehmen. Die<br />
Planungen für das kommende Jahr laufen.<br />
Service<br />
38 Recht für Unternehmer<br />
42 Börsen<br />
44 Buchtipps<br />
46 Impressum / Kalender<br />
Geräte so groß wie Tischtennisplatten: Holger Hasse im neuen Ausstellungsraum.<br />
Laser für <strong>Lüneburg</strong><br />
Die Eurolaser GmbH ist neu im <strong>Lüneburg</strong>er Industriegebiet Goseburg.<br />
Geschäftsführer Holger Hasse suchte größere Räume für Produktion,<br />
Lager und Büros – und fand sie in einem früheren Fitness-Studio. Auch<br />
andere Laser-Unternehmen im Landkreis sind gewachsen. Seite 10<br />
Immer sauber bleiben<br />
Eindrücklicher geht es<br />
kaum: Die Wasserfilter<br />
von FTK zeigen, was in<br />
einem Heizkreislauf so<br />
alles zirkuliert. Immer<br />
mehr Kunden wollen<br />
ihre Rohre frei von<br />
Dreck halten. Seite 14<br />
Schmutzteilchen färben den<br />
gelben Filter schwarz.<br />
Nicht so schüchtern Unternehmen aus<br />
Norddeutschland sind<br />
sich ihrer Stärken sehr<br />
wohl bewusst – sie reden<br />
nurweniger als andere<br />
darüber. Wahrgenommen<br />
werden, sie<br />
trotzdem. Seite 28<br />
Michael Petz kennt norddeutsche<br />
Zurückhaltung.<br />
Unsere Mediendaten finden Sie im Internet unter www.ihk24-lueneburg.de/media<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 5
6<br />
Namen und Nachrichten<br />
Wirtschaftliche<br />
Eckdaten<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
(Jahr 2005 = 100)<br />
Auftragseingang (1) Sept. Okt. (2)<br />
insgesamt 93,3 90,9<br />
aus dem Inland 90,6 89,6<br />
aus dem Ausland 95,7 92,0<br />
Produktion<br />
insgesamt ohne Bau 96,9 95,2<br />
Investitionsgüter 95,9 92,5<br />
Verbrauchsgüter 102,2 99,9<br />
Arbeitsmarkt<br />
Nov. 2008 Nov. 2009<br />
Arbeitslose in 1.000 2.988 3.215<br />
offene Stellen in 1.000 539 465<br />
Arbeitslosenquoten<br />
(in Prozent)<br />
Insgesamt 8,0 8,6<br />
alte Bundesländer 6,7 7,4<br />
neue Bundesländer 13,1 13,2<br />
Niedersachsen 7,8 8,1<br />
Arbeitsagenturbezirke<br />
<strong>Lüneburg</strong> 6,2 6,3<br />
Celle 7,4 8,0<br />
Uelzen 9,4 9,5<br />
Gifhorn-<strong>Wolfsburg</strong> 6,6 6,7<br />
Verbraucherpreisindex<br />
für Deutschland<br />
(vormals: Alle privaten Haushalte in Deutschland)<br />
2005 = 100 Oktober November<br />
107,0 106,9<br />
Index der Einzelhandelspreise<br />
für den privaten Verbrauch<br />
2005 = 100 Oktober November<br />
105,7 105,6<br />
(1) verarbeitendes Gewerbe ohne<br />
Nahrungs- und Genussmittelgewerbe<br />
(2) vorläufig<br />
Weitere Indizes finden Sie unter<br />
www.ihk24-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. 5063<br />
ÖFFNUNGSZEITEN Was heißt die Entscheidung des<br />
Bundesverfassungsgerichts für die Regelungen zur Ladenöffnung in<br />
Niedersachsen? Eine Einschätzung von Martin Exner.<br />
Sonntagsöffnung vor<br />
dem Aus?<br />
Iacta alea est – derWürfel ist gefallen! Dieser<br />
oft zitierte Satz Caesars gilt zumindest für die<br />
Regelung zur Öffnung an den vier Adventssonntagen<br />
im Berliner Ladenöffnungsgesetz<br />
aus dem Jahr 2007. Kirchen hatten gegen das<br />
Land geklagt; die Ladenschlussregeln verletzen<br />
aus ihrer Sicht die Religionsfreiheit und<br />
den besonderen Schutz des Sonntags in der<br />
deutschen Verfassung. Das Bundesverfassungsgericht<br />
gab den Klägern nun recht: Die<br />
Karlsruher Richter erklärten § 3 Abs. 1<br />
BerLadÖffG für verfassungswidrig.<br />
Bislang durften alle Berliner Verkaufsstellen<br />
an den vier Sonntagen vor Weihnachten von<br />
13 bis 20 Uhr öffnen. Das ändert sich ab dem<br />
kommenden Jahr.<br />
Das Bundesverfassungsgericht leitet aus Art.<br />
140 GG in Verbindung mit Art. 139 der Weimarer<br />
Reichsverfassung einen Schutzauftrag<br />
des Staates für Sonn- und Feiertage ab, der<br />
nicht nur der Gewährleistung des Grund-<br />
rechts nach Art. 4 GG – Glaubens- und Religionsfreiheit<br />
– dient, sondern der darüber hinaus<br />
auch das Sozialstaatsprinzip sowie die<br />
Grundrechte auf persönliche Unversehrtheit<br />
(Art. 2 Abs. 2 GG), den Schutz von Ehe und<br />
Familie (Art. 6 Abs. 1 GG) und Vereinigungsfreiheit<br />
(Art. 9 Abs. 1 GG) konkretisiert.<br />
Zwar macht sich das Gericht nicht die Bewertung<br />
des Katechismus’ der Katholischen Kirche<br />
zu eigen,wonach derSonntag ein Tag des<br />
Protestes gegen die ‚Fron der Arbeit’ und die<br />
‚Vergötzung des Geldes’sei. Es stellt aberfest,<br />
dass der Gesetzgeber seine Schutzpflicht verletze,<br />
wenn er eine Reihe von Mindestanforderungen<br />
an den Sonn- und Feiertagsschutz<br />
unterschreite.<br />
Hinsichtlich der Berliner Ladenöffnung stellt<br />
das Gericht ausdrücklich fest: „Ein bloß wirtschaftliches<br />
Umsatzinteresse derVerkaufsstelleninhaber<br />
und ein alltägliches Erwerbsinteresse<br />
(„Shopping-Interesse“) potenzieller<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
ILLUSTRATION: DI PAOLO
Käufer genügen grundsätzlich nicht, um Ausnahmen<br />
von dem verfassungsunmittelbarverankerten<br />
Schutz der Arbeitsruhe […] zu<br />
rechtfertigen […]. Dem Regel-Ausnahme-Gebot<br />
kommt generell umso mehrBedeutung zu,<br />
je geringer das Gewicht derjenigen Gründe<br />
ist, zu denen der Sonn- und Feiertagsschutz<br />
ins Verhältnis gesetzt wird und je weitergreifend<br />
die Freigabe derVerkaufsstellenöffnung<br />
in Bezug auf das betroffene Gebiet sowie die<br />
einbezogenen Handelssparten und Warengruppen<br />
ausgestaltet ist. Deshalb müssen bei<br />
einer flächendeckenden und den gesamten<br />
Einzelhandel erfassenden Freigabe der Ladenöffnung<br />
rechtfertigende Gründe von besonderem<br />
Gewicht vorliegen, wenn mehrere<br />
Sonn- und Feiertage in Folge überjeweils viele<br />
Stunden hin freigegeben werden sollen.“<br />
Nach Auffassung des Gerichts hat das Berliner<br />
Gesetz diesen Rahmen mit der möglichen<br />
Ladenöffnung an allen vier Adventssonntagen<br />
überschritten. ‚Rechtfertigende<br />
Gründe von besonderem Gewicht’ seien<br />
nicht dargelegt worden, maßgeblich sei vielmehr<br />
das Umsatz- und Erwerbsinteresse gewesen.<br />
Die Verfassungswidrigkeit ist deshalb<br />
die Folge.<br />
Welche Konsequenzen hat diese Entscheidung?<br />
Verstößt auch das Niedersächsische<br />
Ladenöffnungsgesetz vom 8. März 2007 gegen<br />
die verfassungsrechtlich verankerte Sonnund<br />
Feiertagsruhe? Stehen der sonntägliche<br />
Verkauf auf Bahnhöfen und Flugplätzen, insbesondere<br />
aber die Regelungen für Kur-, Erholungs-<br />
und Ausflugsorte vor dem Aus?<br />
Nein, sicher nicht. Zum einen hat das Urteil<br />
selbst keine Auswirkungen auf das Niedersächsische<br />
Ladenöffnungsgesetz. Anders als<br />
in Berlin ist in Niedersachsen eine Öffnung<br />
an den vier Adventssonntagen sowohl in<br />
Kur- , Erholungs- und Ausflugsorten von<br />
vornherein nicht vorgesehen und kann auch<br />
nicht auf Antrag nach § 5 zugelassen werden.<br />
Ausnahmen gelten lediglich für den Verkauf<br />
in Apotheken, in Tankstellen und in den Verkaufsstellen<br />
auf Bahnhöfen und Flughäfen.<br />
Die Regelung beschränkt sich also auf wenige<br />
Verkaufsstellen und ein eingeschränktes<br />
Warenangebot. Sie dürfte keine verfassungsrechtlichen<br />
Bedenken hervorrufen.<br />
Auch bei den Ausflugsorten dürften an der<br />
Verfassungsmäßigkeit keine Zweifel bestehen:<br />
Es handelt sich um wenige Orte, in denen<br />
nach Änderung des Ladenöffnungsgesetzes<br />
im Februar 2009 die Geschäfte nur<br />
noch an acht Sonntagen auf Antrag öffnen<br />
dürfen.<br />
Und selbst bei den Kur- und Erholungsorten,<br />
in denen eine Ladenöffnung theoretisch an<br />
mehr als 40 Sonntagen möglich wäre, sprechen<br />
zentrale Punkte des Urteils dafür, dass<br />
das Niedersächsische Ladenöffnungsgesetz<br />
auch zukünftig verfassungsgemäß ist. Während<br />
im gesamten Bundesland Berlin die Öffnung<br />
der Geschäfte vorgesehen war, gilt diese<br />
Regelung in Niedersachsen derzeit nur für<br />
rund 150 prädikatisierte Orte, oft ja sogarnur<br />
in Ortsteilen. Davon, dass die Betriebsamkeit<br />
des Alltags auf das Wochenende ausgedehnt<br />
wird, kann also keine Rede sein. Während in<br />
Berlin die Ladenöffnung den gesamten Handel<br />
erfasste, ist die Sonntagsöffnung in Niedersachsen<br />
bei den Kur- und Erholungsorten<br />
auf wenige eng definierte Warengruppen begrenzt.<br />
Und – last but not least – hat derTou-<br />
Namen und Nachrichten<br />
rismus in diesen Orten eine so herausragende<br />
Bedeutung, die eine andere Beurteilung als<br />
in Berlin zulässt – mehr im Sinne der akzeptierten<br />
Ausnahme der Sonntagsruhe für die<br />
Hotel- und Gastronomiebranche.<br />
Zwar hatte auch Berlin bei seinerRegelung damit<br />
argumentiert, der ‚Einkaufs- und Tourismusmetropole’<br />
Rechnung tragen zu wollen.<br />
Zu Recht urteilt das Bundesverfassungsge-<br />
richt aber, dass dieser Hinweis in der Gesetzesbegründung<br />
recht allgemein gehalten sei.<br />
Schon aus diesem Grund dürfte es sich um<br />
keinen ‚rechtfertigenden Grund von besonderem<br />
Gewicht’gehandelt haben, derdie landesweite,<br />
umfassende Öffnung an Adventssonntagen<br />
legitimiert. Unzweifelhaft stellt<br />
sich die Bedeutung des Tourismus’in den niedersächsischen<br />
Kur- und Erholungsorten anders<br />
dar: Sie geht in der Regel über ein ‚reines<br />
Umsatz- und Erwerbsinteresse’ hinaus.<br />
Fazit deshalb:Aufgrund derbesonderen Situation<br />
in Kur- und Erholungsorten im Zusammenhang<br />
mit der geografischen Beschränkung<br />
auf diese Orte und der branchenmäßigen<br />
Beschränkung bei einerSonntagsöffnung<br />
dürfte meines Erachtens die Regelung in § 4<br />
Abs. 1 Ziff. 2 des Niedersächsischen Ladenöffnungsgesetzes<br />
den verfassungsrechtlichen<br />
Grundsätzen genügen.<br />
P. S.: Den Verfasserplagen Zweifel: DerKommentar<br />
wurde an einem Adventssonntag geschrieben.<br />
Stehe ich noch auf dem Boden unserer<br />
Verfassung?<br />
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Selbst bei Kur- und Erholungsorten, in denen eine Ladenöffnung<br />
theoretisch an mehr als 40 Sonntagen möglich wäre,<br />
sprechen zentrale Punkte des Urteils dafür, dass das Niedersächsische<br />
Ladenöffnungsgesetz auch zukünftig verfassungsgemäß ist<br />
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01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 7
Namen und Nachrichten<br />
8<br />
»Unsere Wirtschaft«<br />
stellt vor:<br />
Online-Shop<br />
des Monats<br />
Name: www.hawg-shop.de<br />
Gegründet: 1. April 2006<br />
Von: Ralf Kaduk<br />
In: Adendorf<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 3<br />
Idee: Der Online-Shop wurde als Erweiterung<br />
des Ladengeschäfts eröffnet, da<br />
sich derHandel mit Motorradersatzteilen<br />
stark auf das Internet verlagert hat.<br />
Software: XT Commerce<br />
Das bekommen die Kunden im Shop: ca.<br />
16.000 Artikel. Als Besonderheit können<br />
Stahlflexbremsleitungen in Sonderfarben<br />
und Sonderlängen bestellt werden.<br />
Die Preisspanne reicht von 2,95 bis ca.<br />
200 Euro.<br />
Das ist seit der Gründung passiert: Das<br />
Sortiment wurde kontinuierlich erweitert.<br />
So viele finden zu uns: ca. 3600 registrierte<br />
Kunden.<br />
Ziel: Wir arbeiten an einer neuen Strukturunseres<br />
Online-Shops, derdie Bedienbarkeit<br />
deutlich verbessern soll. Ziel ist<br />
die bessere Kundenbindung und verbunden<br />
damit auch eine Umsatzsteigerung.<br />
Verkaufen im Internet bedeutet … schnell<br />
auf Marktveränderungen zu reagieren<br />
und die Bedürfnisse der Kunden schnell<br />
zu erkennen.<br />
Die EU ist der wichtigste<br />
Investor in Korea<br />
FREIHANDELSABKOMMEN Eine Vereinbarung zwischen der<br />
Europäischen Union und der Republik Korea sieht vor, dass die<br />
Zölle auf Industriegüter binnen sieben Jahren wegfallen.<br />
Zollabbau zwischen<br />
EU und Korea<br />
Die EU und die Republik Korea haben ein Freihandelsabkommen<br />
(FHA) paraphiert, das einen<br />
massiven Zollabbau vorsieht. Gemäß der<br />
Vereinbarung sollen innerhalb von sieben<br />
Jahren die Zölle auf Industriegüter komplett<br />
wegfallen. Bei Agrargütern kommt es zu Zollsenkungen.<br />
Das FHA könnte frühestens zur Jahresmitte<br />
2010 in Kraft treten. Danach soll es bereits für<br />
jeweils mehr als 90 Prozent der Industriegüter<br />
mit einem Volumen im bilateralen Handel<br />
von 70 Prozent (Einfuhr Koreas) beziehungsweise<br />
77 Prozent (Einfuhr der EU) gelten.<br />
Das FHA ist wichtig für die stark auf den<br />
Außenhandel angewiesene Republik Korea.<br />
Selbst ohne das Abkommen war die EU mit<br />
12,9 Prozent des koreanischen Exportvolumens<br />
in den ersten drei Quartalen 2009 nach<br />
BBS 1 in Gifhorn Die Berufsbildenden Schulen<br />
1 des Landkreises Gifhorn bieten ihren Eltern-<br />
und Ausbildersprechtag am Donnerstag,<br />
11. Februar, von 15.30 bis 18.30 Uhr an.<br />
Die Schulleitung bittet die ausbildende Wirtschaft,<br />
von dieser Gelegenheit Gebrauch zu<br />
machen, um Gespräche zu führen, die die<br />
Verbindung zwischen Ausbildung und Schule<br />
intensivieren.<br />
Informationen: Berufsbildende Schulen 1,<br />
Tel. 05371 – 9436-10<br />
der Volksrepublik China (23,5 Prozent) der<br />
zweitgrößte Absatzmarkt koreanischer Produkte.<br />
Gemessen an den Direktinvestitionen<br />
ist die EU der wichtigste Investor in Korea.<br />
Sie stand Ende 2008 nach Angaben der Bank<br />
of Korea für 39,1 Mrd. US-Dollar und damit<br />
für 45,8 Prozent des gesamten Bestands ausländischer<br />
Direktinvestitionen im Land.<br />
Für Deutschland ist Korea ebenfalls ein wichtiger<br />
Partner. Mit Ausfuhren in Höhe von 8,8<br />
Mrd. Euro 2008 ist die Republikviertgrößter<br />
Abnehmer deutscher Waren außerhalb<br />
Europas, nach den USA, China und Japan.<br />
Nach Angaben der deutschen Bundesbank<br />
war Korea 2007 viertwichtigstes Zielland<br />
deutscher Investitionen in Asien gemessen<br />
am Bestand deutscher Direktinvestitionen in<br />
Höhe von 4,6 Milliarden Euro red<br />
Eltern- und Ausbildersprechtage<br />
BBS 1 in Celle Der Eltern- und Ausbildersprechtag<br />
der Berufsbildenden Schulen 1 in<br />
Celle ist am Mittwoch, 10. Februar, von 15 bis<br />
18 Uhr. Insbesondere Ausbilder können sich<br />
über Leistungsstand und Verhalten ihrer<br />
Auszubildenden informieren. Auszubildenden<br />
und Eltern stehen Mitarbeiter der <strong>IHK</strong>,<br />
der Agentur für Arbeit und der Bundeswehr<br />
für Beratungen zur Verfügung.<br />
Informationen: Berufsbildende Schulen 1,<br />
Tel. 05141 – 30071-20<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTO: STEPHEN FINN/FOTOLIA
Gefördertes MINT-Praktikum<br />
Fachkräftenachwuchs Das Technikum – ein<br />
Praktikum in einem technisch-naturwissenschaftlichen<br />
Beruf – soll den Fachkräftenachwuchs<br />
fördern. Junge Menschen mit Hochschulreife<br />
erhalten in fünf bis acht Monaten<br />
konkrete Einblicke in die betriebliche Praxis<br />
und können sich auf diese Weise neue In-<br />
teressen- und mögliche Berufsfelder erschließen.<br />
Registrierte Technikum-Betriebe<br />
können die Praktikumsplätze vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung mit<br />
je 350 Euro monatlich fördern lassen.<br />
Die Betriebe können die Praktikantinnen<br />
und Praktikanten selbst auswählen; sie vereinbaren<br />
mit ihnen einen Vertrag auf Basis<br />
des Berufsbildungsgesetzes und kümmern<br />
sich um Versicherung und Vergütung. Außerhalb<br />
des Betriebs wird ein überregionales<br />
pädagogisches Begleitprogramm organisiert.<br />
Sie können sich als Technikum-Betrieb registrieren<br />
lassen, wenn<br />
• im Betrieb Ingenieure und / oder Wissenschaftler<br />
mit einem Studienabschluss in<br />
MINT-Fachbereichen beschäftigt sind,<br />
• die Betreuung des Praktikums durch Mentoren<br />
gesichert ist,<br />
• der Betrieb eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit einer Hochschule abschließt. Auch<br />
bestehende Kooperationen können eingebracht<br />
werden. Die Kooperationsvereinbarung<br />
kann auch kurz nach der Registrierung<br />
eingereicht werden. red<br />
Informationen und Registrierung:<br />
¸ www.technikum.de<br />
WOB: Bei Familien top<br />
Wettbewerb Wolfburg ist die familienfreundlichste<br />
Stadt Niedersachsens. Die VW-Stadt<br />
hatte sich unter dem Motto ‚Kommunen für<br />
Familien in Bewegung! – Familien im Blick<br />
bei Freizeit, Sport und Kultur’ für den Familienpreis<br />
beworben. Das niedersächsische Ministerium<br />
für Soziales, Frauen, Familie und<br />
Gesundheit schreibt den Preis regelmäßig<br />
aus. Besonderes Augenmerk legt die Jury auf<br />
Kommunen, denen es gelingt, gerade mit<br />
kleineren Maßnahmen gute Rahmenbedingungen<br />
für Familien zu schaffen. <strong>Wolfsburg</strong><br />
organisiert die Aktionen ‚Schule singt’, das Internationale<br />
Figurentheaterfestival, eine betreute<br />
Feriensportwoche, das Familiensportabzeichen<br />
und den Online-Ferienkalender.<br />
Die Stadt erhält 10.000 Euro für ihr Projekt<br />
‚Wohlfühlstadt – Lust an Familie’. red<br />
¸ www.wolfsburg.de/familie<br />
Namen und Nachrichten<br />
Neue Messe für<br />
Gewerbeimmobilien<br />
Real Estate North Am 2. und 3. Juni richtet die<br />
Deutsche Messe AG zum ersten Mal die Real<br />
Estate North im Terminal Tango des Hamburger<br />
Flughafens aus. Die Wirtschaftsförderungen<br />
in der Metropolregion Hamburg unterstützen<br />
die neue Fachmesse für Gewerbeim-<br />
mobilien, die auf Internationalisierung abzielt.<br />
„Die Real Estate North bietet eine neue<br />
und professionelle Plattform, um das wirtschaftliche<br />
Stärkenpotenzial der südlichen<br />
Metropolregion Hamburg einem nationalen<br />
und internationalen Fachpublikum zu präsentieren“,<br />
sagt Jochen Winand,Vorstand der<br />
Süderelbe AG. Die Deutsche Messe erwartet<br />
Kommunen, Städte,Wirtschafts- und Metropolregionen,<br />
Immobilienentwickler, -berater<br />
und -vermittler, Facility- und Projektmanager,<br />
Investoren, Architekturbüros, Dienstleister<br />
und Anbietervon Informations- und Kommunikationstechnologien.<br />
Die Süderelbe AG<br />
plant einen Gemeinschaftsstand für Unternehmen<br />
und Projektpartner aus der südlichen<br />
Metropolregion Hamburg. red<br />
¸ www.real-estate-north.de<br />
¸ www.suederelbe.info<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 9
Namen und Nachrichten<br />
10<br />
LASER-TECHNOLOGIE Mit der Eurolaser GmbH – seit Oktober neu im Industriegebiet Goseburg –<br />
wächst die Zahl der Laser-Unternehmen im Landkreis <strong>Lüneburg</strong>.<br />
Jeder nutzt die Technologie auf seine Weise, erfolgreich sind sie alle. Hier erläutern sie, warum.<br />
Ungefähr 700 Eurolaser-Systeme<br />
stehen derzeit auf derWelt,<br />
schätzt Holger Hasse. Hasse<br />
weiß das ziemlich genau, im<br />
Zweifel hat er sie gemeinsam<br />
mit seinem Geschäftspartner<br />
konzipiert und konstruiert, die<br />
Komponenten ausgewählt oder<br />
sich anschließend beim Kunden<br />
vergewissert, dass der Laser<br />
optimal angewendet wird.<br />
Gemeinsam mit Matthias Kluczinski<br />
ist Hasse Gründer und<br />
Geschäftsführer der Eurolaser<br />
GmbH. Seit Oktober entwickeln,<br />
produzieren und vertreiben<br />
sie die CNC-gesteuerten<br />
Laserbearbeitungssysteme mit<br />
rund 60 Mitarbeitern im <strong>Lüneburg</strong>er<br />
Industriegebiet Gose-<br />
Strahl mit Potenzial<br />
burg. Sie nutzen die Gebäude eines früheren<br />
Fitness-Studios.<br />
Das Besondere am Eurolaser: Praktisch ist<br />
kein Modell wie das andere. Die Maschinen<br />
bestehen aus einzelnen Modulen, die je nach<br />
Kundenwunsch konfiguriert werden, ähnlich<br />
wie ein Baukastensystem. Soll der Laser<br />
Holz oder Textilien schneiden, Acryl gravie-<br />
ren oder Kunststoffe bearbeiten,<br />
ohne giftige Dämpfe auszustoßen?<br />
Das Geschäftsmodell von Eurolaser<br />
ist es, den Markt für den<br />
Kunden zu durchforsten und<br />
individuelle Lösungen zu ent-<br />
<strong>Lüneburg</strong><br />
wickeln. Gibt es die Technologie,<br />
die sie suchen, noch nicht,<br />
geht derAuftrag an die firmeneigene<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung.<br />
So erklären<br />
Hasse und Kluczinski den<br />
Erfolg ihres Unternehmens.<br />
Mit 15 Jahren ist Eurolaser eines<br />
der jüngeren Lasertechnologie-<br />
Unternehmen im Landkreis<br />
<strong>Lüneburg</strong>. Es befindet sich in<br />
guter Gesellschaft: Eine Straße<br />
weiter fertigt das Schnittunternehmen<br />
2 D Holz & Laser, im Industriegebiet<br />
Hafen produziert LAP Lasermesssysteme,<br />
M + B beschriftet Werbeartikel, Etiketten<br />
und Schilder, und in Scharnebeck ist die<br />
Betriebsstätte des Roboterunternehmens<br />
SEF. Unternehmen, die bereits in zweiter Generation<br />
geführt werden und stetig wachsen.<br />
Ihre Technik liefern sie teilweise weltweit.<br />
»Standort<br />
aktuell«<br />
Stadt und Landkreis<br />
<strong>Lüneburg</strong><br />
Größe in qkm: 1.323<br />
Einwohner: 176.512<br />
Beschäftigte: 45.492<br />
Unternehmen (<strong>IHK</strong>): 10.967<br />
Ausb.Verhältn. (<strong>IHK</strong>): 1.529<br />
»Unsere Wirtschaft« stellt auf dieser Doppelseite<br />
fünf Laser-Unternehmen vor. Mittelständische<br />
Betriebe mit 15 bis 150 Mitarbeitern,<br />
die jährlich mehrere Millionen Euro<br />
umsetzen.<br />
Die Lasertechnologie<br />
ist eine interessante Branche<br />
für <strong>Lüneburg</strong><br />
Gerhard Voigts<br />
Wirtschaftsförderungs-GmbH<br />
„Die Lasertechnologie ist eine interessante<br />
Branche für <strong>Lüneburg</strong>“, sagt Gerhard Voigts<br />
von der Wirtschaftsförderungs-GmbH für<br />
Stadt und Landkreis <strong>Lüneburg</strong> (WLG): „Als<br />
Technologie- und als Ausbildungsbetriebe.“<br />
Und sie haben großes Potenzial. „Die Unternehmen<br />
entwickeln sich stetig weiter“, sagt<br />
Voigts. Neue Werkstoffe und Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
ziehen neue Kundenbedürfnisse<br />
nach sich.<br />
Für den Wirtschaftsförderer Voigts ist die Ansiedlung<br />
von Eurolaser„ein Glücksfall“, handele<br />
es sich doch um ein junges Unternehmen<br />
mit großen Wachstumschancen im produzierenden<br />
Bereich. Auch für weitere sei<br />
noch Platz in <strong>Lüneburg</strong>. Christina Kohl<br />
Mit dem <strong>IHK</strong>-Newsletter erhalten Sie jeden Mittwoch Meldungen<br />
aus unserem Internet-Angebot <strong>IHK</strong>24. Und Sie entscheiden,<br />
zu welchen Themen wir Sie informieren.<br />
www.ihk24-lueneburg.de/newsletter<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTO: KOHL/<strong>IHK</strong>
Landkreis <strong>Lüneburg</strong><br />
Ein Glücksfall für <strong>Lüneburg</strong>: Wirtschaftsförderer Gerhard Voigts (r.) mit Eurolaser-Gründer Holger Hasse.<br />
Eurolaser GmbH<br />
Geräte im Baukasten-<br />
Prinzip<br />
Dort, wo jetzt drei Lasersysteme stehen – jeweils<br />
fast so groß wie Tischtennisplatten –,<br />
schwitzten noch vorgut einem halben Jahrdie<br />
Mitgliedereines Fitnessclubs an den Geräten.<br />
Eine kleine weiße Bar erinnert an das frühere<br />
Unternehmen. Statt Vitamin-Shakes gibt es<br />
hier nun Kaffee für die Kunden und ausgelaserte<br />
Muster verschiedener Materialien.<br />
Die Eurolaser GmbH, 1994 in Hamburg-Harburg<br />
gegründet und zuletzt in Seevetal ansässig,<br />
suchte größere Räume für die Präsen-<br />
tation, Montage und Entwicklung ihrer Produkte.<br />
Jetzt stehen rund 5.000 QuadratmeterzurVerfügung,<br />
mehr als doppelt so viel wie<br />
bisher. In etwa drei Monaten haben die Geschäftsführer<br />
Holger Hasse und Matthias<br />
Kluczinski im vergangenen Jahr aus der Freizeitanlage<br />
einen Unternehmenssitz gemacht.<br />
Mehr Platz ist nötig für die Geräte, die immer<br />
größer werden. Eurolaser baut aus einzelnen<br />
Komponenten anderer Hersteller Modelle<br />
zusammen, die sich an den Bedürfnissen<br />
der Kunden orientieren.<br />
Die Basis bildet ein CNC-Bewegungssystemkonzept<br />
eines schweizer Produzenten, an<br />
dem sich das junge Unternehmen auch in seiner<br />
Philosophie orientiert. Beide Firmen wollen<br />
ihren Kunden höchste Qualität durch ei-<br />
Namen und Nachrichten<br />
ne einfache, ausgereifte Bedienung ihrer Produkte<br />
und umfassende Dienstleistungen bieten.<br />
Im Fokus steht dabei der Gedanke der<br />
Nachhaltigkeit: Die Umwelt schonen, indem<br />
sie neue, leistungsfähigere Laser in das vorhandene<br />
System integrieren anstatt es zu ersetzen.<br />
Das Modell findet immer mehrAnhänger: Eurolaser<br />
ist überwiegend in den Märkten<br />
Acryl, Folien, Holz, Textil und Verpackung<br />
aktiv, beliefert mittelständische Klein- und<br />
Kleinst-Unternehmen bis zur global tätigen<br />
Industrie. Und wenn auch hier die Krise die<br />
Nachfrage nach Lasern dämpft, rechnen<br />
Hasse und Kluczinski doch mit einem steigenden<br />
Bedarf in den kommenden Jahren.<br />
Die freien Kapazitäten nutzen sie derweil,<br />
um neue Modelle zu entwickeln.<br />
¸ www.eurolaser.com<br />
2 D Holz & Laser GmbH<br />
Exakte Werbung und<br />
Dekoration<br />
Holz & Laser: Der Name steht für das Kerngeschäft<br />
des Unternehmens in der Goseburgstraße.<br />
Wilhelm Schöner übernahm den Betrieb<br />
2002 von seinem früheren Chef Rudolf<br />
Mundinus. Mit dem exakten, gleißend hellen<br />
Laserstrahl schneiden seine Maschinen unteranderem<br />
menschengroße Figuren fürWerbebutler,<br />
Kreidetafeln, Kinderlampen und<br />
Wandtattoos für Bastler.<br />
Die Werkstatt verlassen verkaufsfertige Produkte:<br />
Das Team von Holz & Laserbedruckt, ¸
¸<br />
Namen und Nachrichten<br />
lackiert und beschriftet die Einzelteile selbst.<br />
Vor Weihnachten hat der Betrieb 60.000 etwa<br />
tassengroße dreidimensionale Weihnachtsbäumchen<br />
für eine große Baumarktkette<br />
ausgeschnitten, zusammengesetzt und<br />
den Schriftzug ‚Frohes Fest’ eingraviert – ein<br />
Geschenk für die Kunden des Abnehmers.<br />
„Die Krise geht uns nicht so an“, sagt Wilhelm<br />
Schöner: „Gerade jetzt werben die Firmen<br />
um Kunden.“ Das Material dazu erhalten sie<br />
von Holz & Laser. Es gibt aber auch ganz andere<br />
Aufträge: Unicef orderte einfache Schultafeln<br />
für Afrika, VW lässt spezielle Schleifbänder<br />
behandeln. Geometrische Formen,<br />
wenige Millimeter groß, schneidet der Laser<br />
aus dem Kunststoffband.<br />
Drei Maschinen bedienen Wilhelm Schöner<br />
und seine 15 Mitarbeiter. Vor Kurzem hat er<br />
eine neue Laserquelle gekauft: füreinen noch<br />
exakteren Strahl, derAcryl, Metall und vorallem<br />
Holz schneiden kann.<br />
¸ www.holz-und-laser.de<br />
LAP GmbH Laser Applikationen<br />
Die richtige Position<br />
finden<br />
Seit 25 Jahren entwickelt, produziert und liefert<br />
LAP mit heute 160 Mitarbeitern in <strong>Lüneburg</strong><br />
Lasermesssysteme, Linienlaser und<br />
Laserprojektoren für Medizin, Industrie und<br />
Handwerk.<br />
In der Humanmedizin ist höchste Genauigkeit<br />
bei Diagnose und Therapie gefordert. Die Lasersysteme<br />
von LAP unterstützen bei der optimalen<br />
Behandlung: zum Beispiel durch maximale<br />
Präzision bei der reproduzierbaren<br />
Patientenpositionierung. Bei derStrahlentherapie<br />
ist es wichtig, in wiederkehrenden Sitzungen<br />
eine exakte Position einzuhalten, um<br />
so wenig gesundes Gewebe wie möglich zu<br />
bestrahlen. Die Behandlungspunkte oder<br />
-bereiche werden durch Laserlinien und deren<br />
Schnittpunkte auf der Haut der Patienten<br />
dargestellt.<br />
LAP-Lasermesstechnik ist weltweit in vielen<br />
Branchen zu finden: Sie reicht vom einzelnen<br />
Abstandssensorbis zurSystemlösung. Berüh-<br />
12<br />
LAP-Geschäftsführer Guido Jung: Für unseren<br />
Erfolg sind unsere Mitarbeiter verantwortlich.<br />
rungsfrei werden geometrische Daten wie Abstand<br />
oder Durchmesser erfasst.<br />
Laserprojektionssysteme erzeugen Punkte, Linien,<br />
Kreuze oder beliebig geformte Umrisse,<br />
zum Beispiel maßstabsgerechte Formen aus<br />
CAD-Daten. Die gut sichtbaren roten oder<br />
grünen Laserlinien werden genutzt, um Produkte<br />
oder Bauteile zu platzieren oder auszurichten.<br />
Mit Linienlasern und Laserprojektoren<br />
für Industrie und Handwerk nimmt<br />
LAP in Europa eine der führenden Positionen<br />
ein.<br />
Für den Erfolg des Unternehmens macht Geschäftsführer<br />
Guido Jung vor allem die Mitarbeiter<br />
verantwortlich. Daher sei es ein Anliegen,<br />
alles dafür zu tun, damit sie sich bei<br />
LAP wohlfühlen. In einer Stadt wie <strong>Lüneburg</strong><br />
gelinge das umso leichter – hier lasse es<br />
sich nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut<br />
leben.<br />
M + B Lasertechnik GmbH<br />
Gravieren ohne zu<br />
berühren<br />
Wenn Prominente auf Preisverleihungen<br />
Glastrophäen in den Händen halten, nehmen<br />
sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein<br />
Stück <strong>Lüneburg</strong> mit nach Hause. Einen großen<br />
Teil dieser Objekte fertigt nämlich<br />
M + B Lasertechnik, ansässig im Industriegebiet<br />
Hafen.<br />
Nach eigenen Angaben ist M + B Lasertechnik<br />
Deutschlands größter Laser-Lohnbeschrifter.<br />
1985 gegründet, ist aus dem einstigen<br />
Garagenbetrieb ein mittelständisches<br />
Unternehmen mit mehreren Filialen im Bundesgebiet<br />
geworden. 1991 bezog das Unternehmen<br />
am <strong>Lüneburg</strong>er Standort ein neues<br />
Firmengebäude. Mittlerweile ist es auf über<br />
2.000 Quadratmeter gewachsen.<br />
Mithilfe unterschiedlicher Lasertypen fertigt<br />
M + B dauerhafte Gravuren auf Produkten<br />
aller Art: vom hochwertigen Werbeartikel<br />
über Schilder und Etiketten bis hin zu vielfältigen<br />
Industrieartikeln,zum Beispiel medizinische<br />
Implantate, winzig kleine Komponenten<br />
für Hörgeräte – oder eben 3D-<br />
Gravuren in Glasobjekten.<br />
Die Laserbeschriftung erfolgt durch gebündelte<br />
Lichtstrahlen quasi berührungslos auf<br />
dem jeweiligen Produkt, schonend und umweltverträglich.<br />
Neben dem Umweltschutz –<br />
das Unternehmen setzt unter anderem energiesparende<br />
Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
ein –, zeigen die Inhaber von jeher auch soziales<br />
Engagement. Klaus-Jürgen Buss, Sabine<br />
Buss und Timo Blanckhaben zum Beispiel<br />
den Lieferwagen der <strong>Lüneburg</strong>erTafel mit einer<br />
Spende unterstützt.<br />
¸ www.mb-lasertechnik.de<br />
M+B Lasertechnik: Seit fast 25 Jahren erfolgreich.<br />
¸ www.lap-laser.com FOTOS: PRIVAT, T&W<br />
Die Tourismus-Nachrichten bieten<br />
viermal im Jahr aktuelle Meldungen.<br />
Literatur- Weiterbildungstipps sowie<br />
Messetermine gibt es dazu. Das E-Mail-Abo<br />
ist für <strong>IHK</strong>-Mitglieder kostenlos.<br />
www.ihk24-lueneburg.de/abo<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
Landkreis <strong>Lüneburg</strong><br />
SEF Roboter GmbH<br />
Von Robotern<br />
zu Laser-Remote-<br />
Systemen<br />
Seinen Leitspruch‚ ,Technik aus Norddeutschland<br />
– High Tech from Northern<br />
Germany’versteht das mittelständische Unternehmen<br />
aus Scharnebeck als Garantie<br />
für seinen Unternehmenserfolg.<br />
Seit der Gründung 1980 hat sich der Betrieb<br />
um die Geschäftsführer Kurt und Sören<br />
Zimmermann den Veränderungen derTechnik<br />
und den Ansprüchen des Marktes angepasst:<br />
Im ersten Jahrzehnt wurde Steuerungstechnik<br />
mit Schwerpunkt Robotersteuerungen<br />
entwickelt. Im zweiten Jahrzehnt<br />
bot SEF die Steuerungshard- und<br />
-software zusammen mit der Mechanik als<br />
komplettes Robotersystem an. Als dieser Industriezweig<br />
– wie schon andere zuvor – in<br />
produktionsgünstigere Länder abgewandert<br />
ist, konzentrierte man sich auf die Entwicklung<br />
neuer und höherwertiger Mechaniken:<br />
die Geburtsstunde der Laser-Remote-Systeme.<br />
Der Laser wird durch Remote-Module<br />
zum universalen Werkzeug für die 3D-<br />
Materialbearbeitung.<br />
Entwickelt unter CO 2 -Slab-Lasern, hat sich<br />
die Remote-Technik innerhalb von acht Jahren<br />
zum bewährten Automatisierungsinstrument<br />
entwickelt. Im Zuge der technischen<br />
Weiterentwicklung und mit inzwischen<br />
erhöhtem Augenmerk auf Energieeffizienz<br />
wird seit etwa zwei Jahren die Remote-Technik<br />
zusammen mit dem Faserlaser eingesetzt.<br />
Um neben großen Automatisierungsanlagen,<br />
die in erster Linie für hohe Stückzahlen in<br />
der Automobilzulieferindustrie eingesetzt<br />
werden, auch andere Branchen anzusprechen,<br />
läuft die SEF-Entwicklungsabteilung<br />
bereits wieder auf Hochtouren: Im Mai –<br />
zum 30-jährigen Firmenjubiläum – möchte<br />
SEF, die Scharnebecker Electronic Fertigung,<br />
einen kostengünstigen und flexiblen<br />
Laser-Remote-Kopf vorstellen.<br />
¸ www.sef.de<br />
nachgefragt<br />
Olaf Schürmann ist<br />
<strong>Lüneburg</strong>s neuer City-Manager.<br />
Derdiplomierte Sportwissenschaftlerübernahm<br />
im vergangenen<br />
Oktober die Bündelung<br />
und Koordination von<br />
Aktionen der Kaufleute und<br />
Gastronomen in der historischen<br />
Salz- und Hansestadt.<br />
Seit drei Jahren wohnt Schürmann<br />
in <strong>Lüneburg</strong> – lockte<br />
Besucher allerdings bislang<br />
mehr in Richtung Heide: Der<br />
36-Jährige kümmerte sich zuletzt<br />
um das Marketing der<br />
Indoor-Ski-Halle SnowDome<br />
in Bispingen.<br />
Unsere Wirtschaft: HerrSchürmann,was reizt<br />
Sie an Ihrer neuen Tätigkeit?<br />
Olaf Schürmann: <strong>Lüneburg</strong> ist eine sehrattraktive<br />
Stadt, für Einwohner, aber auch für Touristen.<br />
Wirhaben einen modernen Einzelhandel,<br />
eine vielfältige Gastronomie, bieten Wissenschaft<br />
und Kultur – und das alles in einem<br />
wunderschönen historischen Ambiente mit<br />
kurzen Wegen. Gleichzeitig sehe ich in genau<br />
diesen Bereichen aber auch noch großes Entwicklungspotenzial.<br />
UW: Was haben Sie vor, um dieses Potenzial<br />
zu erschließen?<br />
Schürmann: Mein Ziel ist es, die Akteure untereinander<br />
und mit der <strong>Lüneburg</strong> Marketing<br />
GmbH engerzu vernetzen. Außerdem möchte<br />
ich die gemeinsamen Veranstaltungen stärker<br />
als bisher in die Marke ‚Salz- und Hansestadt<br />
<strong>Lüneburg</strong>’ einbinden. <strong>Lüneburg</strong> hat mit<br />
dieser Tradition ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
das sich wie ein roter Faden durch das Jahr<br />
ziehen soll.<br />
UW: Was steht denn als nächstes an?<br />
Schürmann: Derzeit arbeiten wir daran, <strong>Lüneburg</strong><br />
noch stärker als Einkaufsstadt zu<br />
positionieren. Wir möchten möglichst alle<br />
verkaufsoffenen Sonntage unter ein Motto<br />
Namen und Nachrichten<br />
stellen und dabei zum Beispiel auch mit<br />
lokalen und regionalen Freizeitanbietern und<br />
Kultureinrichtungen kooperieren. Denn die<br />
Menschen, die in die Innenstadt kommen,<br />
sind sicher auch an weiteren Angeboten innerhalb<br />
der Stadt und im Umkreis interessiert.<br />
Je stärker der gemeinsame Auftritt, desto<br />
mehr Besucher sprechen wir an – und desto<br />
mehr Unternehmen profitieren am Ende.<br />
UW:Wie machen Sie Touristen auf <strong>Lüneburg</strong><br />
aufmerksam?<br />
Schürmann: Die <strong>Lüneburg</strong> Marketing GmbH<br />
hat einen erfolgreich arbeitenden Tourist Service,<br />
mit dem ich eng zusammenarbeite. UnserZiel<br />
ist es, das Stadterlebnis mit dem Einkaufserlebnis<br />
zu verknüpfen. Als zusätzliche<br />
Werbemaßnahme für die Einzelhändler und<br />
die Gastronomen erstellen wir eine eigene<br />
Microsite innerhalb des Internetauftritts der<br />
Stadt <strong>Lüneburg</strong>. Außerdem möchte ich die<br />
Pressearbeit ausbauen: auf der einen Seite<br />
enger mit den Lokalredaktionen zusammenarbeiten,<br />
auf der anderen Seite aber auch regionale<br />
Anzeigen bündeln und gezielt schalten.<br />
Ich bin mir sicher, dass das die Wahrnehmung<br />
<strong>Lüneburg</strong>s noch steigern wird.<br />
Die Fragen stellte Christina Kohl.<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 13
Namen und Nachrichten<br />
Im Kreislauf integriert:<br />
Durch den grünen Druckbehälter<br />
fließt das Heizungswasser.<br />
Ekhard Kausch ist seine Verbundenheit<br />
zum Wasser<br />
anzusehen: Der gelernte<br />
Schiffsbetriebstechnik-Ingenieur<br />
schmückt sein Büro<br />
mit allerhand Schiffen – im<br />
Miniaturformat im Regal<br />
und in Bildern an derWand.<br />
Verglichen mit der tobenden<br />
See ist die Menge Wasser,<br />
mit der Ekhard Kausch<br />
in seinem Unternehmen zu<br />
tun hat, jedoch weitaus geringer.<br />
Ungefähr fünf bis<br />
zehn Kubikmeter Wasser<br />
zirkulieren in einer Heizungsanlage<br />
mit 300 Kilowatt<br />
Leistung. Für sie stellen<br />
Ekhard Kausch und sein<br />
Sohn Helmut Heizungsfilter<br />
her.<br />
Das Prinzip ist einfach: Ein<br />
Teil des zurückfließenden<br />
Wassers im Heizungskreislauf strömt nicht<br />
direkt in den Kessel, sondern wird durch eine<br />
Filteranlage gepresst. In dieser Anlage ist<br />
ein gelber Filter, die Filterkerze. Sie erinnert<br />
an eine löchrige Walze, die eng gefaltetes<br />
Löschpapier umgibt. Das Wasser strömt von<br />
außen auf die Filterkerze, wird durch das<br />
Papier gepresst und fließt innen durch das<br />
Metallrohrab,zurück in den Heizkessel. Die-<br />
14<br />
Haben in eine neue Lagerhalle investiert:<br />
FTK-Geschäftsführer Helmut (links)<br />
und Ekhard Kausch.<br />
»Vor Ort«<br />
FTK Filtertechnik Kausch e.K.,<br />
Brietlingen<br />
»Ein Kunde beklagte sich<br />
über sein verschlammtes<br />
Heizsystem – das war<br />
meine Geschäftsidee«<br />
Ekhard Kausch (68)<br />
Gründer und Geschäftsführer<br />
BRIETLINGEN Seit zehn Jahren stellt Ekhard Kausch Filter für Heizungsanlagen her.<br />
Sie sollen das Wasser frei von Dreck halten – und so die Heizung effizienter arbeiten lassen.<br />
Mit den Energiepreisen steigt auch Kauschs Absatz.<br />
Eine saubere Sache<br />
Frühwarnsystem: Die Elektroniksteuerung<br />
zeigt an, wann der Filter<br />
gewechselt werden muss.<br />
ser Mechanismus hält das<br />
Wasser sauber – und soll dadurch<br />
Energie- und Reparaturkosten<br />
senken.<br />
Mittlerweile hat Ekhard<br />
Kausch sein Refluxx-System<br />
zum Patent angemeldet. Die<br />
Idee dazu kam ihm bereits<br />
1984, als er als AngestellterIndustrie-Filteranlagen<br />
entwickelte. „Ein<br />
damaliger Kunde,<br />
eine große Baugenossenschaft,<br />
hat<br />
sich überVerschlammung im<br />
Heizsystem beklagt“, erinnert<br />
sich der68-jährige Unternehmer:<br />
„Bei weit verzweigten<br />
Rohrsystemen ist das oft ein<br />
Problem.“ Sauerstoff dringt in<br />
den Kreislauf ein und greift<br />
durch Oxidation die Leitungen<br />
von innen an. Die Rostteilchen setzen<br />
sich in Heizkessel, -körper und Rohrleitungen<br />
ab, bis diese allmählich verstopfen.<br />
Bei Ablagerungen im Heizkessel muss man<br />
sich ein umgekehrtes Szenario vorstellen wie<br />
bei einem vereisten Gefrierfach: Es ist mehr<br />
Energie nötig, um das Heizungswasser zu erhitzen.<br />
Der schlechtere Wärmeübergang<br />
Wenn sich<br />
die Hitze staut,<br />
kann sogar<br />
der Heizkessel<br />
reißen<br />
kosten. „Es kann sogarso weit gehen, dass der<br />
Heizkessel reißt,weil die Hitze sich staut“, erklärt<br />
Kausch. Erzeigt ein rostiges StückGusseisen<br />
mit einem Spannungsriss in der Mitte.<br />
Früher versuchte man die zunehmende Verschlammung<br />
des Heizungswassers durch<br />
Spülen, Neubefüllen oder durch Abschöpfen<br />
derSchwebeteilchen zu bekämpfen. Das Pro-<br />
blem: Es kommt dabei immerwieder<br />
frischer Sauerstoff ins Heizungswasser.<br />
Das passiere bei ihren<br />
Filtern nicht, sagt Kausch.<br />
1999, mit 58 Jahren, macht sich Ekhard<br />
Kausch selbstständig. FTK,<br />
Filtertechnik Kausch, nennt er seine<br />
Firma, die erin seinem Wohnhaus in Brietlingen<br />
bei <strong>Lüneburg</strong> betreibt. Er tüftelte vor<br />
allem an der Beschaffenheit des Filterpapiers<br />
– und fand ein imprägniertes Papier, das 100<br />
Grad heißem Wasser und einem Druck von<br />
sechs Bar standhält. Durch die Falttechnik<br />
entsteht eine mehrals eineinhalb Quadratmeter<br />
große Oberfläche, an der sich der Dreck<br />
im Wasser anlagert. Nach einigerZeit, bei regelmäßiger<br />
Filterung nach etwa einem Jahr,<br />
ist das ursprünglich gelbe Papier schwarz.<br />
Manche Lamellen sind schon gar nicht mehr<br />
zu erkennen, Schlamm hat den Filter komplett<br />
zugesetzt. Kausch macht es anschaulich:<br />
„Jetzt stellen Sie sich mal vor, einer die-<br />
KOHL/<strong>IHK</strong><br />
ser Klumpen hätte sich vor das Ventil des<br />
führt aber nicht nur zu höheren Brennstoff- FOTOS:<br />
Heizkörperthermostats gesetzt. Der würde<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
selbst auf Stufe fünf nicht mehrwarm werden,<br />
weil kein Wasser durchkommt.“<br />
Den Druckbehälter, in dem die Filterkerze<br />
sitzt, lässt Kausch von einem <strong>Lüneburg</strong>erUnternehmen<br />
herstellen, auch den Filter bekommt<br />
er geliefert. Das Hauptlager ist am<br />
Firmensitz in Brietlingen. Hierkümmern sich<br />
Ekhard und Helmut Kausch neben der Lo-<br />
gistik auch um die Elektroniksteuerung, die<br />
Endmontage und um die gesamte Verwaltung<br />
mit Einkauf, Marketing und Vertrieb.<br />
Die FTK-Filteranlagen lohnen sich hauptsächlich<br />
fürgrößere Unternehmen mit einem<br />
weit verzweigten Rohrnetz. Aber auch für<br />
Krankenhäuser, Flughäfen, Mehrfamilienhäuser<br />
und Einkaufszentren können sich die<br />
Namen und Nachrichten<br />
Vorher – nachher: Die Verschlammungen im<br />
Heizungswasser haben den ursprünglich gelben<br />
Filter komplett zugesetzt.<br />
Anschaffungskosten von rund 3.000 Euro je<br />
Anlage rechnen. Je nach Größe der Heizanlage<br />
mache sich derFilterbereits nach zwei bis<br />
drei Jahren bezahlt, sagen die Unternehmer.<br />
Für Heizungen mit weniger Leistung als 300<br />
Kilowatt – zum Vergleich: die Heizung eines<br />
Einfamilienhauses leistet etwa 20 Kilowatt –<br />
bietet Kausch auch mobile Anlagen für den<br />
temporären Einsatz an.<br />
Kauschs Filtertechnik fasste zunächst nurlangsam<br />
Fuß auf dem Markt – mittlerweile haben<br />
die Anfragen allerdings stark zugenommen.<br />
Allein 2009 verkauften Ekhard und Helmut<br />
Kausch 100 neue Anlagen, fast doppelt so<br />
viele wie zwei Jahre zuvor. Es gebe derzeit<br />
kein vergleichbares Produkt, sagen die Unternehmer.<br />
Auf dem Hof vor dem Wohnhaus von Familie<br />
Kausch steht eine neue Halle. Die Investition<br />
war nötig geworden, um angeliefertes<br />
Material und fertige Filter lagern zu können<br />
– die Werkstatt im Schuppen reichte einfach<br />
nicht mehr aus. Stephanie Nierstheimer<br />
¸ www.heizungsfilter.de<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 15
Namen und Nachrichten<br />
16<br />
<strong>IHK</strong> gratuliert<br />
… folgenden Betrieben<br />
zum Jubiläum und<br />
wünscht ihnen für<br />
ihre weitere Tätigkeit<br />
guten Erfolg:<br />
1810 1810<br />
1960 1960<br />
200 Jahre:<br />
Helga Dehrmann,<br />
Gastwirtschaft,<br />
Suderburg (1. Februar)<br />
50 Jahre:<br />
André Völkel,<br />
Geflügelhof,<br />
Suderburg (29. Januar)<br />
Apotheke am Bockelsberg<br />
Hildegard Volkmer<br />
Inh.: Dr. Felix Eggert e. Kfm.,<br />
<strong>Lüneburg</strong> (29. Januar)<br />
1985 1985<br />
Textil-Eckert<br />
Inhaber Gisela Eckert<br />
eingetragene Kauffrau,<br />
Celle (4. Februar)<br />
25 Jahre:<br />
Wilfried Reimer,<br />
Handel mit Antiquitäten,<br />
<strong>Wolfsburg</strong> (17. Januar)<br />
Edmund Müller,<br />
Handel mit Bauelementen,<br />
Kirchgellersen (1. Februar)<br />
Gudrun Cruesemann,<br />
Datenverarbeitung,<br />
Schwülper (5. Februar)<br />
Irene Hartmann,<br />
Reisebüro,<br />
Buchholz in der Nordheide<br />
(12. Februar)<br />
Gisela Barth und<br />
Siegfried Barth GbR,<br />
Handel mit Waren aller Art,<br />
Uelzen (15. Februar)<br />
Arbeitsjubiläen: Urkunden für Ihre Mitarbeiter können<br />
Sie unter Tel.: 04131 - 742-102 (Bärbel Doneck) bestellen.<br />
www.ihk24-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. 8434<br />
Erweitern stetig das Angebot des Unternehmens: Ilse-Marie und Gero Gellert mit Sohn Markus.<br />
50 Jahre Fuhrunternehmen Ilse-Marie Gellert, Munster<br />
„Eines Tages stand mein<br />
Schwiegervater Walter vor uns<br />
und drückte mir einen Wäschekorb<br />
voll mit Ordnern in die<br />
Hand“, erzählt Ilse-Marie Gellert.<br />
Das war 1982. Zusammen<br />
mit ihrem Mann Gero übernahm<br />
Ilse-Marie Gellert das<br />
heute 50-jährige Fuhrunternehmen.<br />
Bereits in den Anfängen<br />
des Betriebs unterstützt Gero Gellert,<br />
damals gerade 20 Jahre alt,<br />
seinen Vater Walter. Sie fahren mit<br />
je einem Lkw Asphalt für den Straßenbau<br />
aus.<br />
Seitdem Gero Gellert und seine<br />
Frau das Unternehmen übernommen<br />
haben, ist das Angebot<br />
gewachsen. Sie<br />
machen Erd-, und Tiefbauarbeiten,transportieren<br />
zum Beispiel belastete<br />
Böden auf Deponien.<br />
Seit drei Jahren<br />
fährt das Unternehmen<br />
europaweit Gefrierguttransporte.<br />
Gellerts bieten<br />
auch Pflasterarbeiten,<br />
Kanalreinigungen<br />
und -sanierungen sowie<br />
Auf gutem Weg<br />
Winterdienste an. In ihrer Ausstellungshalle<br />
verkaufen sie Forstund<br />
Gartengeräte: Rasenmäher<br />
und -traktoren, Vertikutierer und<br />
Häcksler.<br />
1974 wird Sohn Markus geboren.<br />
Nach dem Wehrdienst baut er ein<br />
zweites Standbein des Fuhrunternehmens<br />
auf: die Firma Heide-<br />
Flex. Seit zehn Jahren ist das Unternehmen<br />
zugelassener Hersteller<br />
für Hydraulikschläuche nach<br />
Maß. Es beliefert unter anderem<br />
die Wehrtechnik der Bundeswehr,<br />
zum Beispiel für den Panzer Leopard.<br />
Vor Ort reparieren die Mitarbeiter<br />
Hydraulikkomponenten<br />
Typ Büssing: Der erste Lkw als Sattelauflieger im<br />
Fuhrpark von Gellerts Unternehmen.<br />
und bauen Leitungen ein und aus.<br />
Familie Gellert unterhält zudem<br />
ein Gase-Depot mit Gasen für Industrie,<br />
Handwerk und Endverbraucher.<br />
Trotz neuer gesetzlicher Umweltauflagen<br />
und der Mauterhöhung<br />
vor einem Jahr: Gellerts scheuen<br />
sich nicht vor kostspieligen Investitionen:<br />
„Wir können in unserer<br />
Branche nicht stehen bleiben.<br />
Da muss eben mal ein neuer<br />
Lkw oder eine neue Maschine<br />
her“, sagt Gero Gellert: „Unsere<br />
Lkw sind alle mit modernen Ortungsgeräten<br />
ausgestattet. So<br />
können wir bei unvorhersehbaren<br />
Verzögerungen schnell<br />
umplanen.“ Hochwertigen<br />
Service und 24-<br />
Stunden-Notdienst hält<br />
Gero Gellert für unverzichtbar.<br />
Trotz Wirtschaftskrise<br />
spürte die<br />
Unternehmerfamilie<br />
2009 einen Aufschwung<br />
– ein Beleg für sie und<br />
die elf Beschäftigten,<br />
auf dem richtigen Weg<br />
zu sein. sgt<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTOS: PRIVAT
Elf Fragen an ...<br />
Matthias Hebrok (43)<br />
Geschäftsführer<br />
Cartoflex GmbH<br />
Motto:<br />
»Nur mit Druck wird aus<br />
Kohle ein Diamant«<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Namen und Nachrichten<br />
1 | Was treibt Sie an?<br />
Spaß an der Arbeit und der unbedingte Wille<br />
zum Erfolg.<br />
2 | An welchen Erfolg erinnern Sie sich gern?<br />
An meinen ersten erfolgreichen Abschluss bei<br />
einem bedeutenden Kunden.<br />
3 | Was sagen Ihre Mitarbeiter über Sie?<br />
Streng aber fair, und immer ein offenes Wort<br />
auch für private Probleme.<br />
4 | ... und Sie über Ihre Mitarbeiter?<br />
Ich bin stolz auf ein tolles Team.<br />
5 | Was schätzen Sie an Ihrem Standort?<br />
Die gute Infrastruktur, die Nähe zu Hamburg<br />
und die pulsierende Hansestadt <strong>Lüneburg</strong>.<br />
6 | ... und was fehlt?<br />
Funktionierende Netzwerke der hiesigen<br />
Unternehmen.<br />
7 | Wann kommen Ihnen die besten Ideen?<br />
Auf dem Weg ins Büro.<br />
8 | Wären Sie Kanzler, was würden Sie sofort ändern?<br />
Nicht nur über Bürokratieabbau reden,<br />
sondern mindestens 30 Prozent aller Vorschriften<br />
und Gesetze ersatzlos streichen.<br />
9 | Ihr Traumjob als Kind?<br />
Bauunternehmer.<br />
10 | Ihre größte Schwäche?<br />
Dass ich von anderen zu viel erwarte.<br />
11 | Was bringt Ihnen die meiste Lebensfreude?<br />
Meine Familie.<br />
Cartoflex in <strong>Lüneburg</strong> ist eines der leistungsfähigsten Wellpappe-Verarbeitungswerke<br />
Norddeutschlands. Das Unternehmen produziert<br />
Kartonagen, Verkaufsverpackungen und Displays für Handel<br />
und Industrie.1978 gründete Karl-Heinz Hebrok die Bleckeder<br />
Verpackungen GmbH, seit 1991 führt sein Sohn Matthias Hebrok<br />
das Unternehmen unter dem Namen Cartoflex an den Standorten<br />
Hamburg und im <strong>Lüneburg</strong>er Industriegebiet Hafen. Im Hamburger<br />
Centrum für Verpackung und Display sind die Standardartikel<br />
vorrätig, von der Papiertüte bis zu Klebebändern. Die <strong>Lüneburg</strong>er<br />
Fertigung hat sich mit maßgeschneiderten und umweltfreundlichen<br />
Verpackungen einen Namen gemacht.<br />
17
Schwerpunkt<br />
Wer jetzt Energie spart, setzt<br />
auf die Zukunft. Denn die<br />
Ressourcen unserer Erde sind<br />
begrenzt. Ein verändertes<br />
Bewusstsein und neue Technologien<br />
tragen dazu bei, die<br />
Umwelt zu schonen – und<br />
trotzdem wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Jeder kann<br />
einen Beitrag leisten.<br />
Der UN-Klimagipfel in Kopenhagen hat das<br />
Thema wieder auf die Agenda gebracht, aber<br />
eigentlich ist es latent aktuell. Es gilt, die Umwelt<br />
zu schützen, wollen wir sie den nachfolgenden<br />
Generationen als Lebensraum bewahren.<br />
Welche Ansätze es dafürgibt und wie<br />
nachhaltiges Handeln zum Geschäftsmodell<br />
werden kann, ist Inhalt dieses Schwerpunkts.<br />
Die Umwelt schützen heißt zum Beispiel Energie<br />
zu sparen; das schont natürliche Ressourcen<br />
und den Geldbeutel. Diese Konsequenz<br />
gilt unabhängig von politischen und ökonomischen<br />
Entscheidungen zurNutzung unterschiedlicher<br />
Energieträger. Sie gilt, egal wie<br />
lange uns Ressourcen zur Verfügung stehen<br />
und gleich wie stark Energiepreise in den<br />
kommenden Jahren schwanken. Langfristig<br />
werden sie steigen, darin ist sich die Mehrheit<br />
der Experten einig.<br />
Energieeffizient handeln, Energie also bewusst<br />
und zielgerichtet einzusetzen, fängt im<br />
Kleinen an. Es kostet nichts das Licht auszuschalten,<br />
wenn man den Raum verlässt –<br />
noch nicht einmal viel Aufmerksamkeit.<br />
Sechs Unternehmen aus dem Landkreis <strong>Lüneburg</strong><br />
arbeiten seit Anfang 2009 daran, kreativ<br />
und konsequent Energie zu sparen. Sie<br />
nehmen Teil am Projekt Ökoprofit (Ökologisches<br />
Projekt Für Integrierte UmweltTechnik),<br />
das auch unsere <strong>IHK</strong> unterstützt. Im<br />
Laufe des Jahres haben sie sich in Workshops<br />
mit umweltrelevanten Themen auseinandergesetzt<br />
und wurden individuell zur Rechtssicherheit,<br />
Umweltentlastung und Kostensenkung<br />
beraten. Am Ende steht die Auszeichnung<br />
‚Ökoprofit-Betrieb’. Auf Seite 20 ziehen<br />
die Unternehmen eine erste Bilanz ihres Engagements.<br />
Viel hilft viel, gilt zumindest in Sachen Energieeffizienz.<br />
Mit den Dimensionen steigen jedoch<br />
häufig auch die Investitionen. Wer sein<br />
Betriebsgebäude wärmedämmen möchte<br />
18<br />
oderplant, eine Photovoltaikanlage zu installieren,<br />
muss mit hohen Summen rechnen.<br />
Professionelle Beratung hilft um abschätzen<br />
zu können, in welchem Zeitraum sich die<br />
Kosten in etwa amortisieren. Derin derKfW-<br />
Beraterbörse gelistete EnergieberaterTorsten<br />
Merker erläutert im Interview, welche Parameter<br />
dafür eine Rolle spielen (Seite 22).<br />
Einen Überblick überEnergieeinsparpotenziale<br />
von Gewerbehallen geben wir Ihnen auf<br />
Seite 26. Teilweise sogar ganz ohne Ein- oder<br />
Umbauten können Sie die Umwelt schonen<br />
und dabei Kosten reduzieren. Ab September<br />
können Sie sich außerdem bei unserer <strong>IHK</strong><br />
zum EnergieManager (<strong>IHK</strong>) weiterbilden.<br />
Neben den Verbrauchern gibt es natürlich<br />
noch die Produzenten: Unternehmen, die<br />
Technologien, Werkzeuge, Maschinen und<br />
Dienstleistungen anbieten, um die in Ressourcen<br />
steckende Energie nutzbar zu machen.<br />
Ab Seite 24 nehmen wir Sie mit auf eine<br />
Reise durch den <strong>IHK</strong>-Bezirk. Es tut sich<br />
viel im Bereich der regenerativen aber auch<br />
derfossilen Energieträger, das zeigt die Repor-<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTO: FOTOFLASH - FOTOLIA
tage. Nicht immer steht aber bereits fest, wohin<br />
die Reise geht. Wie lange dauert es noch,<br />
bis Geothermie wirtschaftlich nutzbar ist?<br />
Für wen lohnt sich ein Windrad? Selbst Experten<br />
können noch keine verlässlichen Prognosen<br />
geben – aber natürlich eine Einschätzung<br />
zum Stand der Dinge.<br />
Wenn Sie eine größere Investition planen, haben<br />
Sie den ersten Schritt bereits getan. Der<br />
zweite ist in der Regel, das konkrete Vorhaben<br />
der Bankzu präsentieren. Angesichts der<br />
noch nicht überstandenen Krise haben sich<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG<br />
ENERGIE-EFFIZIENZ<br />
die Kreditvoraussetzungen jedoch für viele<br />
Unternehmen verschärft. Förderdarlehen<br />
und Bürgschaften können jetzt helfen. Wir<br />
zeigen Ihnen, welche Programme für eine<br />
konventionelle und für eine energieeffiziente<br />
Bauweise und für Betriebsmittel in Frage<br />
kommen (Seite 27).<br />
Wie viel Ihnen Umweltschutz wert ist und welchen<br />
Beitrag Sie dazu leisten möchten, entscheiden<br />
Sie am Ende selbst. Energieeffizienz<br />
kann jedenfalls ganz einfach sein – und sofort<br />
losgehen. Christina Kohl<br />
Glossar<br />
Schwerpunkt<br />
Blindleistung (Pendelleistung)<br />
Leistungsanteil eines Wechselstromkreises, der keine<br />
nutzbare Arbeit verrichten kann. Er dient der Erzeugung<br />
elektrischer Ladungen und elektromagnetischer<br />
Felder, kann in elektrischen Verbrauchern aber nicht in<br />
andere Formen der Leistung umgewandelt werden. Die<br />
Energie gelangt unverbraucht zum Erzeuger zurück.<br />
Brennwerttechnik<br />
Bei herkömmlichen Heizungen entweicht mit den Abgasen<br />
eine beachtliche Wärmemenge ungenutzt in die<br />
Außenluft. Brennwertheizungen können diese Wärme<br />
zu einem großen Teil nutzen. Sie kühlen die Abgase bis<br />
zur Kondensatbildung herunter. Die freigesetzte Wärmeenergie<br />
wird dem Heizkreislauf über einen Wärmetauscher<br />
zugeführt.<br />
Dunkelstrahler<br />
Heiße Verbrennungsgase durchströmen die Stahlrohre<br />
dieser Strahlungsheizungen. Sie werden meist an<br />
Wänden und Decken montiert, und heizen sehr hohe<br />
oder schlecht gedämmte Räume (Industriehallen). Da<br />
sie nur die angestrahlten Oberflächen und nicht die Luft<br />
erwärmen, haben Dunkelstrahler im Vergleich meist einen<br />
geringeren Energieverbrauch.<br />
Einspeisevergütung<br />
Vergütung für die Einspeisung von regenerativ erzeugtem<br />
Strom in das allgemeine Stromversorgungsnetz.<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />
Gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme in einer<br />
Anlage. Die Wärme wird entweder zum Heizen<br />
(Fernwärme) oder in Produktionsprozessen (Prozesswärme)<br />
genutzt.<br />
Lastmanagement<br />
Teilweise Verschiebung des Energieverbrauchs von<br />
Spitzenlastzeiten zu Niedriglastzeiten. So lassen sich<br />
teure Lastspitzen reduzieren.<br />
Wärmebrücken<br />
Bereich in Bauteilen eines Gebäudes, durch den die<br />
Wärme schneller nach außen transportiert wird als<br />
durch andere Bauteile. Entstehen meist durch Einbauten<br />
bzw. Materialien mit höherer Wärmeleitfähigkeit<br />
oder fehlender Wärmedämmung.<br />
19
Schwerpunkt<br />
20<br />
Das Projekt Ökoprofit unterstützt Unternehmen,<br />
individuell und systematisch die Umwelt zu schonen.<br />
Für die Teilnehmer ist das erst derAnfang.<br />
Umweltschutz<br />
mit Gewinn<br />
Die Umwelt entlasten, nach ökologischen<br />
Grundsätzen produzieren und den Unternehmensgewinn<br />
steigern – das ist das Ziel von<br />
Ökoprofit, einem Projekt des Landkreises <strong>Lüneburg</strong><br />
zurPlanung und Umsetzung von Umweltmaßnahmen<br />
in Betrieben. Zehn Teilnehmer,<br />
darunter sechs Unternehmen aus dem<br />
Landkreis <strong>Lüneburg</strong>, entwickeln seit Anfang<br />
2009 gezielt Maßnahmen, um den Umweltschutz<br />
zu verbessern und gleichzeitig Betriebskosten<br />
zu senken. Kurz vor Abschluss<br />
des ersten Ökoprofit-Projekts im März ziehen<br />
sie eine erste Bilanz.<br />
Martin Pfabel<br />
LAP GmbH Laser Applikationen<br />
„Hauptziel unserer Teilnahme an Ökoprofit<br />
war es, alle betrieblichen Prozesse, die Einfluss<br />
auf die Umwelt haben, einmal grundsätzlich<br />
in Frage zu stellen. Dazu haben wir<br />
ein interdisziplinär besetztes Team gebildet<br />
und alle Mitarbeiter aufgefordert, sich aktiv<br />
an dem Projekt zu beteiligen. Seitdem sparen<br />
wir nicht nur jedes Jahr Geld, sondern haben<br />
den Ökoprofit-Gedanken noch stärker als<br />
bisher in der täglichen Arbeit verankert. Eine<br />
unserer Aktionen wurde als ‚Beste Ökoprofit-Maßnahme’<br />
ausgezeichnet: Wir sparen<br />
Strom, indem wir unser IT-System abends<br />
über die Alarmanlage abschalten. Sobald der<br />
letzte Mitarbeiter die Firma verlässt und die<br />
Alarmanlage einschaltet,wird derStromkreis,<br />
der sämtliche PC-Systeme versorgt, ausgeschaltet.<br />
Bei 115 PC-Systemen sparen wir<br />
jährlich 4860 kWh und rund 1.150 Euro. Aber<br />
das reicht uns noch nicht. Wir wollen jährlich<br />
neue Ziele im Rahmen unseres Umweltprogramms<br />
aufstellen und deren Erreichung<br />
laufend bewerten.“<br />
Reiner Jilg<br />
Gesellschaft für Abfallwirtschaft<br />
<strong>Lüneburg</strong> mbH<br />
„Die Beteiligung an Ökoprofit ermöglicht uns<br />
einen Erfahrungsaustausch mit gleich gesinnten<br />
Unternehmen, um noch vorhandene Lücken<br />
im Bereich Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz<br />
zu füllen. Bei der GfA produzieren<br />
wir jetzt Strom mit einer Photovoltaikanlage<br />
und nutzen die Abwärme der<br />
Fernwärmeleitung des Blockheizkraftwerks<br />
zur Warmwasseraufbereitung.“<br />
Christian Stehr<br />
VGH Versicherungen <strong>Lüneburg</strong><br />
„Ziel unserer Projektteilnahme war, die MitarbeiterInnen<br />
zu sensibilisieren und zu motivieren,<br />
auch in ihrem beruflichen Umfeld<br />
mit umweltbewusstem Handeln das ökologische<br />
Gleichgewicht zu verbessern. Die Belegschaft<br />
war deshalb aufgerufen, ihre Ideen<br />
an einen Ideenbaum/Ökobaum auf einer<br />
Metaplanwand zu pinnen. Insgesamt sind<br />
42 Verbesserungsvorschläge beim Projekt-<br />
Team eingegangen. Wir haben z. B. bereits<br />
unser Mülltrennungssystem optimiert und<br />
reduzieren unseren Restmüll um ca. 1,4Tonnen<br />
jährlich – dadurch sparen wir rund 3.000<br />
Euro. Außerdem haben wir den Wasserdurchfluss<br />
von ca. zwölf Liter/Minute auf<br />
sieben bis acht Liter verringert und alle<br />
Leuchtmittel durch Energiesparlampen ersetzt.<br />
Die Nachhaltigkeit dieser Maßnahmen<br />
wollen wir durch ein geeignetes Controlling<br />
sicherstellen. Wir prüfen zurzeit auch die Installation<br />
von wasserlosen Urinalen in den<br />
Herren-WCs und arbeiten daran, unseren<br />
Abfall und Stromverbrauch weiter zu verringern:<br />
z. B. durch die partielle Verwendung<br />
von Zeitschaltuhren, die Verringerung des<br />
Papierhandtuchbedarfs in den WCs durch<br />
geeignete Spendersysteme usw.“<br />
Michael Wojtysiak<br />
Manzke Verwaltungs GmbH<br />
„Im bisherigen Verlauf des Projekts Ökoprofit<br />
haben wir für unseren Betrieb am<br />
Standort Volkstorf unterschiedliche Maßnahmen<br />
zur Schonung der Umwelt bei<br />
gleichzeitiger Reduzierung von Kosten untersucht.<br />
Einzelne Maßnahmen haben wir<br />
bereits erfolgreich umgesetzt bzw. eingeleitet:<br />
Neben kleineren Maßnahmen wie dem<br />
Einsatz von Energiesparlampen oder der<br />
Reduzierung von Stand-by-Verbräuchen im<br />
EDV-Bereich betrifft das auch größere Projekte<br />
wie den Bau einer Photovoltaikanlage<br />
und die Planung eines möglichst papierfreien<br />
Büros. Auch nach Ende des Projekts wollen<br />
wir geeignete Maßnahmen im Sinne von<br />
Ökoprofit weiterführen – um möglichst<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
ENERGIE-EFFIZIENZ<br />
umweltschonend in unserem Betrieb zu<br />
arbeiten und letztendlich dabei Kosten zu<br />
sparen.“<br />
Jens Düffert<br />
Horst Witte Gerätebau<br />
Barskamp KG<br />
„Die Firma Horst Witte Gerätebau Barskamp<br />
KG ist sich seiner sozialen und ökologischen<br />
Verantwortung bewusst – und<br />
nimmt deshalb am Projekt Ökoprofit teil.<br />
Wir bereiten uns mit unserer Teilnahme<br />
gleichzeitig auf die geplante Einführung eines<br />
Umweltmanagementsystems gem. DIN<br />
ISO 14 001vor. Fortgeschritten ist bereits die<br />
Einführung eines integrierten Managementsystems,<br />
das Methoden und Instrumente zur<br />
Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen<br />
Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt<br />
und Arbeitsschutz, Sicherheit) in einer einheitlichen<br />
Struktur zusammenführt.“<br />
Robert Christian Fandl<br />
Henning Gebäudedienste GmbH<br />
„Mit unserer Teilnahme am Ökoprofit-Projekt<br />
möchten wir den betrieblichen Umweltschutz<br />
und zugleich die Arbeitssicherheit im<br />
Unternehmen optimieren. Wir haben vor, die<br />
Umweltbelastung durch sparsamen, bewussten<br />
Einsatz von Rohstoffen und Energien zu<br />
minimieren und dabei nachhaltig Kosten zu<br />
D<strong>IHK</strong>-Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz<br />
und Innovation:<br />
Kostenlose Betriebsbesuche, bei denen ein<br />
<strong>IHK</strong>-Berater die Unternehmen über Förderprogramme,<br />
Fortbildungsangebote und<br />
Informationsveranstaltungen zum Thema<br />
Energieeffizienz informiert.<br />
¸ Dok.-Nr. 27564<br />
KfW-Sonderfonds Energieeffizienz:<br />
Gefördert werden Initial- und Detailberatungen<br />
zur Energieeffizienz in KMU. Beide<br />
Beratungen können unabhängig voneinander<br />
in Anspruch genommen und beantragt<br />
werden. Für die ein- bis zweitägige<br />
Initialberatung wird ein Zuschuss in<br />
Höhe von 80 % des Tageshonorars gewährt<br />
(max. 640 Euro) bis zu einerBemessungsgrundlage<br />
von maximal 1.600 Euro.<br />
Für die Detailberatung beträgt der Zuschuss<br />
60 % des förderfähigen Tageshonorars<br />
(max. 480 Euro) bis zu einer Bemes-<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Schwerpunkt<br />
sparen. Mit der Auszeichnung zu Jahresbeginn<br />
strebt unser Unternehmen eine nachfolgende<br />
Zertifizierung gemäß DIN ISO 14001<br />
an.“<br />
Das Modell Ökoprofit stammt aus Graz und<br />
wurde bereits in mehr als 90 deutschen Städten<br />
und Landkreisen durchgeführt. Die teilnehmenden<br />
Betriebe und Institutionen erhalten<br />
am Ende des Projekts eine Auszeichnung,<br />
die nicht nureinen Imagevorteil bringt,<br />
sondern auch als kostengünstige Vorstufe für<br />
ein Öko-Audit genutzt werden kann.<br />
¸ Dok.-Nr. 24189 (Ökoprofit)<br />
¸ Dok.-Nr. 5790 (Umweltmanagementsysteme)<br />
Kontakt: Lars Böker, Tel. 04131 – 742-194<br />
E-Mail: boeker@lueneburg.ihk.de<br />
Teilnehmer Ökoprofit 2009:<br />
• BBS I <strong>Lüneburg</strong> (Wirtschaft und Verwaltung)<br />
• Georg Sonnin Schule (BBS II <strong>Lüneburg</strong>, Technik)<br />
• BBS III <strong>Lüneburg</strong><br />
• Gesellschaft für Abfallwirtschaft<br />
• Henning Gebäudedienste GmbH<br />
• Herbergsverein Wohnen und Leben e.V.<br />
• Horst Witte Gerätebau Barskamp KG<br />
• LAP GmbH Laser Applikationen<br />
• Sparkasse <strong>Lüneburg</strong>, Geschäftsstelle Scharnebeck<br />
• Manzke Verwaltungs GmbH<br />
• Samtgemeinde Amelinghausen, Schulzentrum<br />
• VGH Versicherungen, Regionaldirektion <strong>Lüneburg</strong><br />
Förderprogramme Energieeffizienz<br />
sungsgrundlage von maximal 8.000 Euro.<br />
¸ Dok.-Nr. 23386<br />
BAFA-Förderung von Mini-KWK-Anlagen<br />
Gefördert wird die Neuerrichtung von Mini-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen<br />
im<br />
Leistungsbereich bis einschließlich 50 kW<br />
(inklusive der notwendigen Anlagenperipherie).<br />
Weil kleinere Anlagen pro kWvergleichsweise<br />
teuersind, sind die Fördersätze<br />
dort am höchsten – mit steigender Anlagengröße<br />
sinkt der Förderbetrag pro kW<br />
entsprechend. KWK-Anlagen mit besonders<br />
geringen Schadstoffemissionen erhalten<br />
einen Bonus. DerFörderbetrag berechnet<br />
sich aus einem Leistungsanteil (Summe<br />
aus Basis- und Bonusförderung) und einem<br />
Faktor für Vollbenutzungsstunden.<br />
¸ www.bafa.de<br />
Weitere Förderprogramme auf einen Blick:<br />
¸ www.energiefoerderung.info<br />
21
Schwerpunkt<br />
22<br />
Der Uelzener Energieeffizienzberater<br />
Torsten Merker erläutert, wie er herausfindet,<br />
wo Unternehmer am meisten sparen können –<br />
und wie Energieeffizienz zum Profit-Center wird.<br />
»Energiesparen<br />
tut niemandem<br />
weh«<br />
Unsere Wirtschaft: Die Energieversorger hatten<br />
bereits Preissteigerungen für 2010 angekündigt<br />
– ist Energieeffizienz ein Thema,<br />
für das Sie Unternehmen erst begeistern<br />
müssen?<br />
Torsten Merker: Mehr und mehr Unternehmen<br />
melden sich bei mir, vor allem seit Investitionen<br />
in Energieeffizienz gefördert<br />
werden, etwa von der KfW und vom BAFA<br />
(Bundesamt fürWirtschaft und Ausfuhrkontrolle,Anm.<br />
d. Red.). Zwischenzeitig sind die<br />
Energiepreise zwar leicht zurückgegangen,<br />
aber insgesamt können wir sicherlich mit<br />
einer steigenden Kurve rechnen. Durch<br />
effizienteren Energieeinsatz können Unternehmer<br />
diese Kostenentwicklung zumin-<br />
Unsere Mediadaten finden Sie unter<br />
www.ihk24-lueneburg.de/media<br />
dest im eigenen Betrieb positiv beeinflussen.<br />
UW: Wie stark macht sich Energiesparen<br />
denn auf dem Konto bemerkbar?<br />
Merker: Steigern Unternehmerihren Umsatz,<br />
kommt nur ein Bruchteil als Gewinn an.<br />
Wenn sie aberKosten sparen – Energiekosten<br />
zum Beispiel – steigt der Gewinn in gleicher<br />
Höhe. Schneller lässt sich das Ergebnis nicht<br />
verbessern.<br />
UW: Welche Branchen können am meisten<br />
sparen, wenn sie auf effiziente Energienutzung<br />
achten?<br />
Merker: Prinzipiell gibt es keine Branche, die<br />
nicht davon profitiert. Sparen möchte jeder<br />
– aber ohne die Abläufe im Unternehmen zu<br />
beeinträchtigen. Energiesparen tut nieman-<br />
Persönlichkeit<br />
weiter entwickeln –<br />
Stärken entdecken<br />
dem weh. Hohe Energiepreise machen vor allem<br />
Branchen mit einem relativ hohen Energiekostenanteil<br />
wie zum Beispiel der Hotellerie<br />
und der Gastronomie zu schaffen. Diese<br />
Betriebe geben teilweise mehr als zehn<br />
Prozent des Umsatzes für Energie aus. In anderen<br />
Branchen sind die Energiekosten relativ<br />
gesehen vielleicht kleiner – absolut gesehen<br />
aber dennoch interessant. Gerade in<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann es<br />
sich meines Erachtens kein Unternehmer<br />
mehr leisten, auf diese Einsparpotenziale zu<br />
verzichten.<br />
UW: Und Sie wissen, wie man diese nutzen<br />
kann.<br />
Merker: Einige Unternehmer gehen zu Semi-<br />
Seiryukan<br />
die Aikido-Adresse<br />
in <strong>Lüneburg</strong><br />
Goseburgstr. 41<br />
www.aikido-lueneburg.de<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
FOTO: PRIVAT<br />
naren oderInformationsveranstaltungen, um<br />
sich dort schlau zu machen. Die Liste der<br />
Möglichkeiten ist aber lang und es werden<br />
dort meist nur einzelne Instrumente zum<br />
Energiesparen behandelt – ob das die passenden<br />
fürdas jeweilige Unternehmen sind, steht<br />
auf einem ganz anderen Blatt. Ein guter Be-<br />
rater dagegen hat den<br />
Überblick, er kann schneller<br />
und gründlicher Maßnahmen<br />
identifizieren, die<br />
sich lohnen. Außerdem<br />
sind die Kosten für die Beratung<br />
durch die aktuellen<br />
Fördermaßnahmen sehr gering. So sparen<br />
die Unternehmer Zeit, Geld und Energie.<br />
UW: Wie gehen Sie vor, um die passenden<br />
Maßnahmen herauszufinden?<br />
Merker: Zunächst nehme ich den Betrieb genau<br />
unter die Lupe. Alle Verbraucherwerden<br />
auf Schwachstellen hin untersucht. Dabei zeigen<br />
sich schnell einige Potenziale. Darüber<br />
hinaus verschaffe ich mir einen Überblick<br />
über die Prozesse, um Einsparpotenziale zu<br />
identifizieren. In vielen Fällen kann durch<br />
Verhaltensänderungen und mit geringem<br />
Aufwand schon relativ viel erreicht werden.<br />
Mit entsprechend größerem Aufwand kann<br />
natürlich auch mehr verbessert werden, aber<br />
aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist heute<br />
noch nicht alles sinnvoll. Bei weiter steigenden<br />
Energiepreisen wird Energiesparen aber<br />
immer interessanter.<br />
UW: Welche Kunden überwiegen: Die, die<br />
mit kleinen Veränderungen Schritt fürSchritt<br />
immer mehr Energie sparen, oder die, die auf<br />
einmal das ganze Unternehmen verändern?<br />
Merker: EinermeinerKunden hat vorKurzem<br />
wirklich alles umgebaut: von der Gebäudehülle<br />
bis hin zur Beleuchtungs-, Heizungsund<br />
Kältetechnik. Natürlich spricht er auch<br />
darüber, das kommt bei seinen Kunden gut<br />
an. Die Mehrheit wiederum ist zwar bereit in<br />
» Sie können sogar<br />
etwas bewirken,<br />
ohne viel Geld in die<br />
Hand zu nehmen«<br />
ECO-Post Der D<strong>IHK</strong>-Newsletter ECO-Post<br />
bietet Ihnen vier mal im Jahr aktuelle Meldungen<br />
aus Umwelt-, Energie- und Verbraucherpolitik.<br />
Das E-Mail-Abo ist für <strong>IHK</strong>-Mitglieder kostenlos.<br />
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01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
ENERGIE-EFFIZIENZ<br />
Energieeffizienz zu investieren – abernurunter<br />
der Voraussetzung, dass sich die Investitionen<br />
innerhalb kürzester Zeit bezahlt machen.<br />
Dann konzentrieren wir uns gegebenenfalls<br />
auf diese relevanten Bereiche.<br />
UW: In welchen Bereichen rechnen sich Investitionen<br />
denn kurzfristig?<br />
Merker: Wie schnell sich<br />
Maßnahmen amortisieren,<br />
hängt von mehreren Faktoren<br />
ab und sollte schon<br />
genau betrachtet werden.<br />
Bei elektrischen Verbrauchern<br />
kommt es zum Beispiel<br />
darauf an,wie lange die Geräte und Anlagen<br />
laufen. Je längerdie Laufzeit, desto eher<br />
lohnt es sich über energiesparende Technik<br />
nachzudenken. Die Außenhülle eines Gebäu-<br />
Zahl des Monats<br />
6105<br />
deutsche Unternehmen decken Einsparpotenziale<br />
durch neutrale Energieberater<br />
auf. Ein effizienter Umgang mit<br />
Strom und Wärme verschafft ihnen<br />
Kosten- und Wettbewerbsvorteile. Über<br />
den KfW-Sonderfonds Energieeffizienz<br />
in KMU können sie seit Februar 2009<br />
über die <strong>IHK</strong> einen nicht rückzahlbaren<br />
Zuschuss in Höhe von 80 Prozent<br />
für eine Energieeffizienz-Initialberatung<br />
beantragen. ¸ Dok.-Nr. 23386<br />
Schwerpunkt<br />
des zu sanieren oder neue Fenster einzubauen,<br />
ist in der Regel relativ teuer. Und es dauert<br />
meist länger, bis sich diese Kosten amortisieren.<br />
Bei begrenztem Budget kann es sinnvoller<br />
sein, zuerst in die Technik zu investieren.<br />
Effizientere Anlagen machen sich in<br />
vielen Bereichen schnell bezahlt – manchmal<br />
schon innerhalb weniger Monate.<br />
UW: Wie teuer ist Energieeffizienz? Wie viel<br />
Geld muss ich investieren, um anschließend<br />
zu sparen?<br />
Merker: Oft können Sie schon etwas bewirken,<br />
ohne viel Geld in die Hand zu nehmen,<br />
zum Beispiel, wenn Sie eine Heizungsanlage<br />
optimieren. Grundsätzlich mache ich mit<br />
Kunden abereine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung,<br />
um zu zeigen, was passiert, wenn die eine<br />
oder andere Maßnahme realisiert wird.<br />
Der Unternehmer kann auf dieser Basis entscheiden,<br />
was für ihn finanzierbar ist. Ziel ist<br />
immer, dass die Maßnahmen sich durch die<br />
Einsparung schnell bezahlt machen.<br />
UW: Kümmern sich Ihre Kunden auch um die<br />
eigene Versorgung, zum Beispiel mit Photovoltaikanlagen?<br />
Merker: Gerade Photovoltaikanlagen stoßen<br />
derzeit auf großes Interesse. Sie sind in letzter<br />
Zeit aufgrund der stark gefallenen Preise<br />
besonders interessant geworden. Fürdie Kunden<br />
ergaben sich Anlage-Renditen von teilweise<br />
mehr als 15 Prozent – mehr als das<br />
Kerngeschäft in den meisten Fällen abwirft.<br />
UW: Die Förderung hängt aber auch von politischen<br />
Rahmenbedingungen ab.<br />
Merker: Wenn Sie jetzt eine Anlage installieren,<br />
gilt die Zusage fürdie Einspeisevergütung<br />
auf jeden Fall für die kommenden 20 Jahre.<br />
Und wenn Sie danach keine Einspeisevergütung<br />
mehrerhalten, sparen Sie zumindest das<br />
Geld für den selbst genutzten Strom.<br />
Die Fragen stellten Christina Kohl und<br />
Stephanie Nierstheimer.<br />
¸ www.tm-concept24.de<br />
23
Schwerpunkt<br />
Die erste Erdölquelle der Welt sprudelte nicht<br />
etwa im Wüstensand derArabischen Halbinsel<br />
oderim legendären Oil Creekim US-Bundesstaat<br />
Pennsylvania, sondern in der südlichen<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide. In Wietze bei Celle<br />
ging vor 150 Jahren die vermutlich erste ölfündige<br />
Bohrung nieder. Heute stehen in der<br />
Region zwarkeine Fördertürme mehr– Energie<br />
spielt aber immer noch eine große Rolle.<br />
Eine Reise durch den <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Lüneburg</strong>-<br />
<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
Geothermie – Aus der Erde<br />
in die Leitung<br />
Eine Art Relikt der Erdölbohrungen ist das Unternehmen<br />
Baker Hughes. 1957 erfolgte die<br />
Grundsteinlegung des deutschen Zweiges als<br />
Christensen Diamond Products in Celle, im<br />
Zentrum der norddeutschen Ölfelder. Einige<br />
Fusionen späterentstand 1987BakerHughes,<br />
die drittgrößte Erdöl-Service-Gesellschaft der<br />
Welt. Der Unternehmenssitz liegt im texanischen<br />
Houston, die Abteilung für die Entwicklung<br />
und Erprobung von Bohrtechnologie<br />
aber nach wie vor in Celle.<br />
„Natürlich ist der Standort etwas ungewöhnlich“,<br />
sagt Joachim Oppelt, Direktor Externe<br />
Programme bei Baker Hughes, „aber es ist<br />
nicht weit zu unseren Kunden in ganz Europa<br />
und zur Nordsee.“ Die Standortfrage sei bei<br />
der Konzernleitung immerwieder in der Diskussion,<br />
aber sie leisten in Celle einfach sehr<br />
gute Arbeit. „Im Prinzip ist das was wir hier<br />
machen genauso anspruchsvoll wie Raum-<br />
Ein Werkzeug der Zukunft: Tim Erdmann (links) und<br />
fahrttechnik“, erklärt Oppelts Kollege Tim<br />
Joachim Oppelt von Baker Hughes zeigen einen Bohr-<br />
Erdmann,Vertriebsmanagerim Bereich Geomeißel,<br />
um geothermische Quellen zu erschließen.<br />
thermie.<br />
Aus sicheren Quellen<br />
Eines Tages wird das Erdöl versiegen – und damit<br />
auch die Haupteinnahmequelle von Baker<br />
Hughes. Deshalb arbeitet das Unternehmen<br />
daran, einen neuen, alternativen Energieträger<br />
unter der Erde zu erschließen: Hitze.<br />
Geothermie bezeichnet die Nutzung der<br />
natürlichen Erdwärme zur Energiegewinnung,<br />
vor allem zum Heizen. Das Prinzip ist<br />
denkbar einfach: Ein Pumpensystem fördert<br />
heißes Wasser aus dem Erdinnern. Die Löcher<br />
gräbt Technologie von Baker Hughes.<br />
Sollte eine heiße Wasserader, ein so genannter<br />
‚Hot Wet Rock’, in der Tiefe vorhanden<br />
sein, reicht eine einfache Bohrung zum Abpumpen<br />
aus. In Norddeutschland wartet jedoch<br />
nur der ‚Hot Dry Rock’, der trockene<br />
24<br />
Den einen Energieträger der<br />
Zukunft gibt es wohl nicht.<br />
Unternehmer im <strong>IHK</strong>-Bezirk<br />
arbeiten daran, die Kraft von<br />
Sonne, Wind und Erdwärme<br />
rentabel zu nutzen. Auch Erdöl<br />
steht in Niedersachsen vor<br />
einem Comeback.<br />
Stein. Das heißt, ausreichende Temperaturen<br />
sind vorhanden, aber das Wasser fehlt. Ein<br />
Pumpwerk muss also zunächst kaltes Wasser<br />
in die Tiefe drücken. Das erwärmt sich<br />
dort und steigt durch eine zweite Bohrung<br />
wieder auf.<br />
Die Erschließung geothermischer Quellen unterscheidet<br />
sich nicht wesentlich von der Suche<br />
nach Öl oder Gas. Die mindestens 3.000<br />
Meter tiefen Bohrungen lassen sich durch eine<br />
bei Baker Hughes entwickelte Technologie<br />
sehr genau steuern. Die Gesteine in der<br />
norddeutschen Tiefebene sind jedoch extrem<br />
abrasiv, verschleißen die Bohrtechnik also<br />
stark. Hinzu kommen hohe Temperaturen<br />
von bis zu 200 Grad und das aggressive salzhaltige<br />
Grundwasser wegen der norddeutschen<br />
Salzstöcke. Außerdem müssen die<br />
Bohrlöcher in derTiefe kommunizieren können:<br />
Durch extrem starken Druck soll das<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
FOTO: JAN WEHBERG<br />
Wasser seinen Weg vom einen Bohrloch,<br />
durch das es ins Erdinnere fließt, in das andere<br />
finden, durch das es wieder aufsteigt.<br />
Um die Verbindung unter Tage herzustellen<br />
sei weitere Forschung nötig, sagt Joachim<br />
Oppelt.<br />
Rund 50 Millionen Euro veranschlagt Oppelt<br />
für eine komplette Geothermieanlage zur<br />
Stromerzeugung in Norddeutschland. Zurzeit<br />
entfallen etwa 50 bis 70 Prozent des Investitionsvolumens<br />
auf die beiden Bohrungen.<br />
Baker Hughes arbeitet daran, dass sich<br />
dieser Anteil in Zukunft verringert. Gemeinsam<br />
mit der Technischen Universität Clausthal<br />
und weiteren Forschungseinrichtungen<br />
hat das Unternehmen daherden Forschungsverbund<br />
Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik<br />
(gebo) gegründet. 20 Prozent<br />
der finanziellen Förderung übernimmt das<br />
Celler Unternehmen, etwa 2,3 Millionen<br />
Euro. Bei BakerHughes geht man davon aus,<br />
dass sich der Markt bis 2020 verzehnfachen<br />
wird. Etwa 50 Geothermiekraftwerke mit einerinstallierten<br />
Gesamtleistung von mehrals<br />
250 Megawatt könnten bis dahin in Deutschland<br />
entstehen.<br />
Öl – Neue Felder für<br />
alten Bekannten<br />
Noch aber ist Baker Hughes auch in seinem<br />
angestammten Feld aktiv: der Suche nach<br />
Erdöl. Und das sogar in der Nachbarschaft.<br />
Die RWE Dea AG, die Nachfolgegesellschaft<br />
derehemaligen Deutschen Erdöl AG, hat drei<br />
Bohrplätze im Landkreis Gifhorn eingerichtet<br />
und hofft, dass der begehrte Rohstoff Erdöl<br />
hierbald wiedersprudelt. „Die seismischen<br />
Untersuchungen deuten auf geologische<br />
Strukturen hin, die 400.000 bis 1,5 Millionen<br />
Kubikmeter Öl enthalten könnten“, sagt Unternehmenssprecher<br />
Derek Mösche. Auch<br />
wenn der Ölpreis in den letzten Monaten<br />
wieder gefallen ist, könnte sich die Investition<br />
mittelfristig lohnen. Schon ab einer Fördermenge<br />
von 100.000 bis 200.000 Kubikmetern<br />
rechne sich der Aufwand.<br />
Um an das Öl zu kommen, müssen sich die<br />
Bohrmeißel von Baker Hughes etwa 1.500<br />
Meter in die Erde fräsen. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Zulieferindustrie im Umland<br />
funktioniere generell sehr gut, sagt Mösche.<br />
Nicht nur deswegen eigne sich der Standort<br />
hervorragend. „Die Bohrmeisterschule in<br />
Celle bildet angehende Bohrexperten aus und<br />
liefert Expertise“, sagt der Dea-Sprecher. Das<br />
Unternehmen profitiere von kurzen Wegen in<br />
Deutschland und von der sicheren geopolitischen<br />
Lage; keine Selbstverständlichkeit in<br />
diesem Geschäft.<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
ENERGIE-EFFIZIENZ<br />
Biogas – Auf dem Weg,<br />
rentabel zu sein<br />
Fossile Brennstoffe gehören nicht in das Konzept<br />
derBioenergieregion Wendland-Elbetal.<br />
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg bezieht<br />
seinen Strom schon jetzt zu über 40 Prozent<br />
aus erneuerbaren Energien. Bis 2011 sollen<br />
es sogar über 60 Prozent sein. Dieses ehrgeizige<br />
Ziel und das zugehörige Konzept brachten<br />
der Region Wendland-Elbetal Fördermittel<br />
in Höhe von 400.000 Euro ein, als eine<br />
der innovativsten Bioenergieregionen in<br />
Deutschland.<br />
„Ich möchte gerne kreative Ideen aus den Leuten<br />
rauskitzeln”, sagt die Projektleiterin Ileana<br />
Weber. Ziel sei es, die Menschen zu neuen<br />
Vorhaben mit regenerativen Energien zu<br />
motivieren. „Das können Ideen zum Thema<br />
Holz für Heizzwecke oder zurAbwärmenutzung<br />
an Biogasanlagen sein“, sagt Ileana Weber.<br />
Am Ende der Förderperiode soll Biogas<br />
unter anderem einen wesentlichen Teil des<br />
Kraftstoffverbrauchs ausmachen. Dann soll<br />
es zum Beispiel eine weitere ‚echte’ Biogastankstelle,<br />
die nicht nurErdgas-Biogas-Gemische<br />
verkauft, geben. Ein Biogasnetz könnte<br />
selbst das regionale Erdgasnetz ersetzen. Dazu<br />
müssen die Biogasanlagen allerdings noch<br />
effektiver arbeiten. Unter anderem dafür gibt<br />
es schließlich das Bioenergie-Projekt.<br />
Noch bis 25. März können sich Gemeinden<br />
am Wettbewerb ‚Bioenergiedörfer in der Region<br />
Wendland-Elbetal’ beteiligen. Drei Modelldörfern<br />
winken jeweils 6.000 Euro für die<br />
weitere Umsetzung innovativer Ideen.<br />
Solarenergie – Gutes<br />
von oben<br />
‚ad fontes’ bedeutet zu den Quellen. In diesem<br />
Fall ist die Sonne als Quelle des Lebens<br />
auf der Erde gemeint. Diese Quelle zapft der<br />
handwerkliche Meisterbetrieb bei <strong>Lüneburg</strong><br />
seit 1995 an; zunächst als BlaurockSolartechnik,<br />
seit 1999 im Firmenverbund ad fontes.<br />
Neben ökologischer Heiztechnik installieren<br />
GeschäftsführerStefan Blaurock und 15 Mitarbeiter<br />
vor allem Solaranlagen für Heizung,<br />
Warmwasser und Strom sowie Holzpellets-<br />
Heizungen.<br />
„Seit vier Jahren wächst das Interesse an der<br />
Solarenergie stetig“, sagt Stefan Blaurock.<br />
Aufgrund derreduzierten Einspeisevergütung<br />
zu jedem Jahreswechsel nehmen die Anfragen<br />
im vierten Quartal meist noch mal zu. Außerdem<br />
sinken die Preise für Solarmodule –<br />
trotz steigenderNachfrage. Gut fürdie Betreibervon<br />
Solaranlagen, der Markt wird zusätzlich<br />
beflügelt.<br />
Schwerpunkt<br />
Auch wenn die Einstrahlungsbedingungen in<br />
Norddeutschland nicht so günstig sind wie im<br />
Süden, kann sich die Installation einerAnlage<br />
auch hier rechnen. 30 Quadratmeter<br />
Dach- oder Freilandfläche reichen bereits<br />
aus, sagt Blaurock. Je größer die Anlage,<br />
desto günstigerist aberauch das Kosten-Nutzenverhältnis.<br />
Windenergie – Kleine<br />
Anlage, große Wirkung<br />
Nicht auf die Kraft der Sonne sondern die des<br />
Windes setzen die Gründer von PSW Energiesysteme.<br />
GeschäftsführerJohn Piper sitzt<br />
erschöpft aber glücklich im Esszimmer seines<br />
Einfamilienhauses in Celle. Der Raum<br />
ist gleichzeitig Empfangsraum seiner Firma,<br />
die er mit zwei Gesellschaftern betreibt. „Wir<br />
sind noch in der Anfangsphase“, sagt der<br />
Maschinenbauer, „aber bald ziehen wir um.“<br />
Seit 2007 arbeiten Piper und seine Kollegen<br />
mit der Firma Koralewski Industrie-Elektronik<br />
aus dem benachbarten Hambühren<br />
an neuen Konzepten zur alternativen Energiegewinnung.<br />
In diesem Jahr haben sie ihre<br />
Klein-Windanlage EN-Drive auf Messen<br />
vorgestellt – und sofort große Beachtung<br />
gefunden.<br />
Das nur etwas über zehn Meter hohe Windrad<br />
hat eine technische Besonderheit, die einfach,<br />
abersehreffektiv ist. DerGeneratorsitzt<br />
nicht hinter dem Rotor, sondern unten in der<br />
Anlage. Das spart Gewicht in der Gondel<br />
und erleichtert die Aufstellung und Wartung.<br />
Außerdem lassen sich an die an der Erdoberfläche<br />
gelegene Mechanik nicht nur Generatoren<br />
anschließen, sondern auch andere Systeme,<br />
zum Beispiel Wasserpumpen.<br />
Zwischen 5.000 und 20.000 Kilowattstunden<br />
soll EN-Drive jährlich leisten. Das lohnt sich<br />
vor allem für Landwirte und Kleinbetriebe.<br />
Ab dem Frühjahr sollen die ersten Anlagen<br />
an die Kunden gehen. Die müssen dafürmindestens<br />
25.000 Euro einplanen. Laut Piper<br />
liegen bereits über 600 Anfragen vor, 50 will<br />
er gern pro Jahr verkaufen. „Wir rechnen damit,<br />
dass sich das Windrad nach etwa zwölf<br />
Jahren finanziell rentiert“, sagt Piper. „Und<br />
mit Blick auf das Klima vermutlich sogar<br />
schon eher.“<br />
Die Zukunft der Energie bestimmt die Zukunft<br />
unseres Lebens. Wie diese aussieht, ist noch<br />
nicht entschieden. Welche Möglichkeiten es<br />
aber gibt, die vorhandenen Ressourcen zu<br />
nutzen, zeigen Unternehmer mit Kreativität<br />
und Hartnäckigkeit. Die kommenden Jahrzehnte<br />
werden zeigen,welche Techniken sich<br />
durchsetzen. Jan Wehberg<br />
25
Schwerpunkt<br />
7<br />
Die größten Einsparpotenziale birgt die Beheizung der Produktions- und Lagerflächen. Großvolumige<br />
Hallen mit häufig schlechter Wärmedämmung, weit geöffnete Hallentore und – je nach<br />
Nutzung – hoher Lüftungsbedarf erzeugen Transmissions- und Lüftungswärmeverluste, die sich<br />
nur mit hohem Energieaufwand ausgleichen lassen.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
26<br />
Tipps zur<br />
energieeffizienten<br />
Hallennutzung<br />
Wärmeerzeugung: Setzen Sie Heißwasser statt Dampf als Wärmeträger ein. Dampferzeugung<br />
ist meist mit hohen Umwandlungsverlusten verbunden. Auch Heizwasserheizungen<br />
können unter Druck Temperaturen bis über 120 Grad erreichen.<br />
Temperatur: Prüfen Sie die tatsächlich notwendigen Raumtemperaturen. Eine Faustregel<br />
besagt: Verringern Sie die Durchschnittstemperatur um nur ein Grad, sparen Sie rund<br />
sechs Prozent Heizkosten. Senken Sie nachts und am Wochenende die Innentemperaturen,<br />
reduzieren Sie den Heizwärmebedarf erheblich.<br />
Heizung: Wärme möglichst zielgerichtet einsetzen. Vermeiden Sie ein energieverschwendendes<br />
WarmluftpolsterunterderDecke durch spezielle Warmlufterzeuger(gezielter,warmer<br />
Luftstrom Richtung Boden), Strahlungsheizsysteme (nur der im Strahlungsbereich<br />
befindliche Körper wird erwärmt, z. B. Dunkelstrahler) oder Fußbodenheizungen.<br />
Rohrleitungen: Heizungs- und Wasserrohre mit einer Dämmstoffstärke zwischen 20 und<br />
100 mm isolieren. Eine unzureichende Isolierung bringt Wärmeverluste zwischen 2 und<br />
15 Prozent. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) führt die einzuhaltenden Dämmschichtstärken<br />
auf.<br />
Luftwechselraten: Wärmerückgewinnungsanlagen reduzieren Wärmeverluste. Dämpfe<br />
und schadstoffhaltige Gase müssen über hohe Luftwechselraten abtransportiert werden.<br />
Mit der warmen Abluft gehen aber auch erhebliche Mengen Energie an die Umgebung<br />
verloren. Wärmerückgewinnungsanlagen, meist in Kombination mit einer Lüftungsanlage<br />
eingebaut, können diese Verluste senken.<br />
Hallentore: Kontakt zwischen Hallen- und Außenluft senken. Öffnen Sie in den kalten<br />
Monaten häufig oder über längere Zeit die Hallentore, entweicht Wärme. Strahlungsheizungen<br />
sorgen für eine geringere Temperaturdifferenz zwischen Hallen- und Außenluft,<br />
Schnelllauftore und Torluftschleieranlagen verringern eine größere Durchmischung.<br />
Beleuchtung: Hängen Sie die Leuchten so tief wie möglich. Wenn Sie nicht die gesamte<br />
Hallenhöhe für die Produktion oderArbeit nutzen, können Sie auf diese Weise die Zahl<br />
der benötigten Lampen deutlich senken. Hängen Sie die Leuchten statt in 2,5 Metern in<br />
zwei Metern Höhe auf, benötigen Sie wenigerLampen, erzielen trotzdem die gleiche Ausleuchtung<br />
– und sparen bis zu 20 Prozent Strom. ¸ Dok.-Nr. 20976<br />
Energie-Kostensenkung durch:<br />
• Rückerstattung von Strom- und Energiesteuer<br />
• Aktives Vertragsmanagement<br />
• Fördermittelgewinnung<br />
Keine Zeit? Keine Ressourcen?<br />
Nutzen Sie Ihre Chancen dennoch:<br />
Wir tun es für Sie – auf garantierter Erfolgsbasis<br />
FLOCODON Outsourcing Gesellschaft für<br />
Energie- und Betriebskostenmanagement mbH<br />
Am Exerzierplatz 16-18 · 29633 Munster<br />
Tel.: 05192 899 555 · E-Mail: info@flocodon.de<br />
VERANSTALTUNGSHINWEIS<br />
NBank/<strong>IHK</strong>-<br />
Fördermittelsprechtag<br />
Während eines einstündigen Gesprächs mit<br />
Beratern der NBank und der <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<br />
<strong>Wolfsburg</strong> erfahren Sie, ob Ihre Investitionsvorhaben<br />
mit öffentlichen Förderhilfen unterstützt<br />
werden können. Die nächsten Beratungstage<br />
finden statt am 7. Januar in <strong>Lüneburg</strong><br />
und Celle.<br />
Informationen und Anmeldung: ¸ Dok.-Nr. 17036<br />
<strong>IHK</strong> -Lehrgang<br />
Neu: Weiterbildung zum<br />
EnergieManager (<strong>IHK</strong>)<br />
in <strong>Lüneburg</strong><br />
Steigende Energiepreise mindern den Unternehmensgewinn.<br />
Ein optimales Energiemanagement<br />
trägt dazu bei, Kosten zu senken und sich im Wettbewerb<br />
zu behaupten. Meister, Techniker, Ingenieure,<br />
Umweltbeauftragte oder Selbstständige können<br />
das Know-how zum Energiesparen ab 13. September<br />
erstmalig bei der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong> erlangen.<br />
Der EnergieManager (<strong>IHK</strong>) ist der fachlich versierte<br />
Experte für effiziente Energietechnik und betriebliches<br />
Energiemanagement. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss der Weiterbildung können die Teilnehmer<br />
unter bestimmten Voraussetzungen auch<br />
Energieausweise gemäß Energieeinsparverordnung<br />
ausstellen. Das Qualifikationsprofil entspricht den<br />
Anforderungen und Kompetenzen zum European<br />
EnergyManager als europaweit standardisierte<br />
Qualifikation.<br />
Der Lehrgang kostet 1.900 Euro für <strong>IHK</strong>-Mitglieder.<br />
Er startet am 13. September und läuft über vier<br />
Monate mit jeweils einer Präsenzwoche. Kleinere<br />
und mittlere Unternehmen können eine Förderung<br />
der Lehrgangskosten von bis zu 70 Prozent über das<br />
ESF-Programm IWiN beantragen.<br />
¸ Dok.-Nr. v15130417<br />
Informationen: Katharina Pletz, Tel. 04131 – 742-164<br />
pletz@lueneburg.ihk.de<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
ENERGIE-EFFIZIENZ<br />
Schwerpunkt<br />
Sie möchten bauen oder in Betriebsmittel investieren – und haben<br />
nur wenig Eigenkapital? Diese Förderprogramme können helfen.<br />
Die Finanzierung sichern<br />
Die aufgeführten Förderkredite richten sich an Existenzgründer, kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sowie freiberuflich Tätige. Gefördert werden Investitionen in Gebäude, Grundstücke,<br />
Baumaßnahmen und Maschinen sowie Betriebsmittel (BM).<br />
Q Niedersachsenkredit<br />
Was wird gefördert? Investitionen und Betriebsmittel<br />
Bis zu welcher Investitionshöhe? max. 1.500.000 Euro<br />
Welche Kreditlaufzeiten sind möglich? Investitionen 5 - 20 Jahre,<br />
Betriebsmittel 5 Jahre<br />
Gibt es eine Haftungsfreistellung? Nein<br />
<strong>IHK</strong>-Bewertung: Sehr zinsgünstiges Förderdarlehen<br />
Q KfW-Unternehmerkredit<br />
Was wird gefördert? Investitionen und Betriebsmittel<br />
Bis zu welcher Investitionshöhe? max. 10.000.000 Euro<br />
Welche Kreditlaufzeiten sind möglich? 5 - 20 Jahre<br />
Gibt es eine Haftungsfreistellung? Ja, 50 %<br />
<strong>IHK</strong>-Bewertung: Zinsgünstiges Förderdarlehen mit Haftungsfreistellung für KMU<br />
Q KfW-Sonderprogramm – Mittelständische Unternehmen<br />
Was wird gefördert? Investitionen und Betriebsmittel<br />
Bis zu welcher Investitionshöhe? max. 50.000.000 Euro, bei Betriebsmitteln<br />
max. 30 % der letzten Bilanzsumme<br />
Welche Kreditlaufzeiten sind möglich? Investitionen 1 - 15 Jahre,<br />
Betriebsmittel 1 - 5 Jahre<br />
Gibt es eine Haftungsfreistellung? Bei Investitionen 50 bzw. 90 %, bei BM 60 %<br />
<strong>IHK</strong>-Bewertung: Teures Förderdarlehen allerdings mit hoher Besicherung<br />
Q ERP-Regionalförderprogramm<br />
WWas wird gefördert? Nur (Neu-)Investitionen<br />
Bis zu welcher Investitionshöhe? max. 3.000.000 Euro<br />
Welche Kreditlaufzeiten sind möglich? 5 - 20 Jahre<br />
Gibt es eine Haftungsfreistellung? Nein<br />
Besonderheit: Nur bis zu 50 % der Investitionshöhe<br />
verfügbar. Nur in den Landkreisen<br />
<strong>Lüneburg</strong>, Lüchow-Dannenberg, Uelzen,<br />
Soltau-Fallingbostel, Gifhorn und Celle<br />
<strong>IHK</strong>-Bewertung: Sehr günstiges Förderdarlehen<br />
Q ERP-Umweltenergieeffizienzprogramm<br />
Was wird gefördert? Investitionen<br />
Bis zu welcher Investitionshöhe? max. 10.000.000 Euro<br />
Welche Kreditlaufzeiten sind möglich? 5 - 20 Jahre<br />
Gibt es eine Haftungsfreistellung? Nein<br />
Besonderheit: Durch Investition muss deutlich Energie<br />
eingespart werden<br />
<strong>IHK</strong>-Bewertung: Extrem günstiges Förderdarlehen<br />
Q Bürgschaft der NBB<br />
Welche Darlehen werden besichert? Investitions- und Betriebsmittelkredit<br />
Wie hoch wird besichert? Bis zu 80 %<br />
bzw. 1,5 Mio. Euro Bürgschaftssumme<br />
Was kostet eine Bürgschaft? ca. 1,6 % p.a.<br />
<strong>IHK</strong>-Bewertung: Sehr gutes Programm bei fehlenden Sicherheiten<br />
Weitere Informationen bei den Förderbanken ¸ www.kfw.de ¸ www.nbank.de ¸ www.nbb-hannover.de<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Die neuen Media-Informationen<br />
finden Sie unter www.wels-verlag.de<br />
Anzeigenschluss ist der<br />
14. Januar 2010<br />
27
Psst! Die norddeutsche<br />
Wirtschaft ist leise erfolgreich<br />
Da haben wir den Salat. Kaum sieht man genauer<br />
hin, schon wird die Sache kompliziert.<br />
Zwarsollte immergenauerhingesehen werden,<br />
wenn es um die Wirtschaft geht, insbesondere<br />
in Zeiten, in denen es schon mal vorkommt,<br />
dass Komponenten derRealwirtschaft übersehen<br />
werden – aber in diesem Fall ist das genaue<br />
Hinsehen kompliziert.<br />
Es geht um Norddeutschland, genauer gesagt<br />
um die Norddeutschen, oder besser gesagt um<br />
das, was sie ausmacht. Sie kennen das, der<br />
Norddeutsche hat eine gewisse unterkühlte<br />
Distanz. Wir sparen uns bei dieser einfachen<br />
Zusammenfassung eine genauere Betrachtung.<br />
Auch den gesellschaftlich korrekten Hinweis<br />
auf die ebenfalls betroffenen norddeutschen<br />
Damen lassen wir – natürlich aus Höflichkeit<br />
– weg, oder weil es irgendwie auch<br />
norddeutsch ist. Das höfliche Weglassen natürlich.<br />
Konzentrieren wir uns auf die Folgen, die diese<br />
besondere norddeutsche Art in der Wirtschaft<br />
haben könnte. Im Rahmen dersehrpfiffigen<br />
Veranstaltungsreihe ‚neugierig’, bei deres<br />
darum geht, den Norden auf sich selbst neugierig<br />
zu machen, um das Klima für Innovationen<br />
zu verbessern,wurde die Frage gestellt:<br />
Warum haben wir eigentlich immer ein süddeutsches<br />
Gefühl in der Magengegend, wenn<br />
wir in Deutschland über innovative Regionen<br />
sprechen? Die Antwort lautete sehrvorsichtig:<br />
Die norddeutsche Wirtschaft ist leise erfolgreich.<br />
Häufig fehlt dadurch das Bewusstsein,<br />
wie innovativ die norddeutschen Unternehmen<br />
wirklich sind. Hiersitzt derNorddeutsche<br />
völlig in der Klemme. Nein, falsch, er betrachtet<br />
zwei sich widersprechende Notwendigkeiten.<br />
Einerseits sind innovative Regionen die<br />
Zukunftsschmieden der Wirtschaft und müssen<br />
in Europa sichtbar werden, um auf die eigentliche<br />
Krise, den demografischen Wandel,<br />
vorbereitet zu sein. Andererseits ist ihm polterndes<br />
Selbstbewusstsein zuwider.<br />
Und jetzt wird es kompliziert. Wenn dem Norden<br />
das Bewusstsein seiner wirklichen Innovationskraft<br />
fehlt und sie daher auch für an-<br />
28<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
NEUGIERIG.09 Warum nur denken so viele an die südlichen Bundesländer, wenn es um Innovationen geht?<br />
Nordlichter stellen das, was sie leisten, nicht so zur Schau, hat <strong>IHK</strong>-Innovationsförderer Michael Petz<br />
herausgefunden. Wahrgenommen werden sie dennoch – oder gerade deshalb.<br />
dere nicht sichtbar wird, muss dann zwangsläufig<br />
mit Selbstbewusstsein geantwortet werden?<br />
Nein, denn schließlich können wir ja<br />
schon hochdeutsch. Na gut, eigentlich können<br />
es die Hannoveraner am besten, aber auch<br />
Hannoverist ja irgendwie norddeutsch – so gerade<br />
noch.<br />
Betrachtet man den Begriff Selbstbewusstsein<br />
genauer, so setzt ersich aus den Wörtern selbst<br />
und Bewusstsein zusammen. Was wohl eigentlich<br />
bedeuten sollte, sich selbst bewusst zu<br />
sein, in dem was wir tun und können oder<br />
eben nicht. Selbstbewusstsein oder vielmehr<br />
das selbstbewusste Auftreten einiger, nicht weniger,<br />
scheint aber ohne diese Erkenntnis auszukommen.<br />
Bei nun ganz genauer Betrach-<br />
tung wird deutlich, es gibt einen kleinen aber<br />
feinen (dies lieben wirNorddeutschen) Unterschied<br />
zwischen ‚Selbstbewusstsein’ und sich<br />
‚selbst bewusst sein’. Und hierkönnte die norddeutsche<br />
Lösung liegen.<br />
Sich selbst bewusst zu sein setzt voraus, dass<br />
etwas da ist, das bewusst werden kann. Gut,<br />
und das haben wir im Norden. Der Norden ist<br />
neugierig, innovativ,zukunftsorientiert und erfolgreich;<br />
nur eben etwas leiser. Aber das ist<br />
auch wieder so ein norddeutscherTrick, denn<br />
die leisen und feinen Töne (Sie erinnern) sind<br />
die wichtigen. Entscheidend ist, dass die richtigen<br />
sie hören können: die, die im Herzen immer<br />
schon ein bisschen norddeutsch waren<br />
und jetzt wissen, warum.<br />
Leise erfolgreiche Unternehmen finden Sie übrigens<br />
in der Filmreihe ‚Der Norden ist neugierig’ auf<br />
www.ihk24-lueneburg.de ¸Dok.-Nr. 25647<br />
Kontakt:<br />
Michael Petz, 04131 – 742-183<br />
petz@lueneburg.ihk.de<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTO: T&W
Der von der Internationalen Handelskammer<br />
(ICC) und dem Ifo Institut fürWirtschaftsforschung<br />
veröffentlichte Indikator ist seit Juli<br />
von 78,7 auf 90,4 Punkte gestiegen. Die Wirtschaftslage<br />
hat sich in allen bedeutenden<br />
Wirtschaftsregionen verbessert, insbesondere<br />
im asiatischen Raum.<br />
„Die Erholung der Weltwirtschaft ist im Wesentlichen<br />
auf die wirtschaftliche Dynamik<br />
in Brasilien, Indien, China und weiteren asiatischen<br />
Ländern zurückzuführen”, sagte<br />
ICC-Generalsekretär Jean Rozwadowski.<br />
„Auch in den USA gibt es Anzeichen für eine<br />
Erholung, allerdings sollten wir nicht<br />
übertrieben zuversichtlich sein und gar glauben,<br />
das Schlimmste sei schon geschafft.“<br />
Dem Bericht zufolge sind die wirtschaftlichen<br />
Erwartungen fast überall optimistisch.<br />
Seit 1. Januar 2010 gelten zahlreiche<br />
Neuregelungen im Umsatzsteuerrecht.<br />
Über wichtige Änderungen wie<br />
• Ortsbestimmung bei Dienstleistungen<br />
• Erklärungspflichten in Voranmeldungen<br />
und zusammenfassenden<br />
Meldungen<br />
• Elektronisches Vorsteuervergütungsverfahren<br />
informieren wir Sie in einem Vortrag<br />
am Donnerstag, 28. Januar,<br />
von 17 bis 19 Uhr<br />
in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong>.<br />
Referent ist Manuel Schmid,<br />
Steuerberater in der Kanzlei Dierkes<br />
Partner.<br />
Teilnahmeentgelt: 20 Euro für <strong>IHK</strong>-Mitglieder<br />
(Nicht-Mitglieder: 40 Euro)<br />
Anmeldung: Elke Evers,<br />
Tel. 04131 – 742-122<br />
evers@lueneburg.ihk.de<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
WELTWIRTSCHAFT Die Stimmung in der Wirtschaft hellt sich weiter auf.<br />
Der ICC/Ifo-Index ist bereits zum dritten Mal in Folge beträchtlich gestiegen.<br />
Vor allem die asiatischen Länder tragen zu der positiven Lage bei.<br />
Weltwirtschaft erholt sich<br />
VORTRAG<br />
Umsatzsteuer-<br />
Neuregelungen<br />
ab 1. Januar<br />
Ausnahmen sind einige Länder in Zentralund<br />
Osteuropa.<br />
Bevor die Weltwirtschaft aberwiederohne Hilfe<br />
von Konjunkturpaketen wachsen wird, sind<br />
nach Angaben der rund 1.000 Befragten aus<br />
86 Ländern einige Probleme zu lösen: Außer<br />
mangelnder Nachfrage und öffentlicher Verschuldung<br />
nannten sie die Arbeitslosigkeit.<br />
Groß angelegte Regierungsprogramme haben<br />
zwarbis jetzt eine entscheidende Rolle bei der<br />
Rezessionsbekämpfung gespielt. Die steigende<br />
Staatsverschuldung lasse jedoch wenig<br />
Spielraum für weitere Stimuluspakete.<br />
Nachhaltige Wachstumsraten können nur erreicht<br />
werden, wenn die Weltwirtschaft wieder<br />
in der Lage ist, aus eigener Kraft neuen<br />
Schwung zu finden, so der Report. Dabei liegen<br />
die Hoffnungen vor allem auf den<br />
Schwellenländern, vornehmlich Asien.<br />
Auf dem asiatischen Kontinent konnte die<br />
deutlichste Erholung verzeichnet werden,<br />
auch für das erste Halbjahr 2010 wird weiteres<br />
Wachstum vorausgesagt. Das chinesische<br />
Konjunkturpaket hat die Inlandsnachfrage<br />
verstärkt und Importe in die Höhe getrieben,<br />
wovon auch die Weltwirtschaft profitiert. Für<br />
Japan und Taiwan berichten die Experten jedoch<br />
von einer aktuell schwachen Konjunktur.<br />
Dort sorgen Arbeitslosigkeit und geringe<br />
Nachfrage für schlechte Zahlen. Gleichwohl<br />
deuten die Erwartungen aber auch hier auf<br />
eine wirtschaftliche Erholung hin.<br />
Auch im Euroraum ist das Wirtschaftsbarometer<br />
gestiegen. Dennoch ist die wirtschaftliche<br />
Entwicklung in allen Euroländern – außer<br />
Zypern – schwach. Besonders günstig<br />
schätzt man die Entwicklungen in den kommenden<br />
sechs Monaten in Italien, Deutschland,<br />
den Niederlanden und Portugal ein. Etwas<br />
wenigeroptimistisch fallen die Erwartungen<br />
fürÖsterreich, Frankreich, Finnland, Belgien,<br />
Slowenien und die Slowakei aus. Eine<br />
eher schleppende Erholung wird für Spanien<br />
und Griechenland erwartet; für Irland geht<br />
man sogar von einer weiteren Verschlechterung<br />
aus. red<br />
Zum ICC/Ifo-Indikator:<br />
Die 1981 von der ICC entwickelte Umfrage wird mit<br />
dem ifo Institut regelmäßig als Quartalsbefragung in<br />
vielen Ländern zum jeweiligen Wirtschaftsklima und<br />
anderen ökonomischen Faktoren durchgeführt.<br />
Thema der Woche Der D<strong>IHK</strong>-<br />
Newsletter Thema der Woche bietet<br />
wöchentlich aktuelle Wirtschaftsmeldungen:<br />
Themen, die gerade in Berlin und<br />
Brüssel diskutiert werden. Das E-Mail-<br />
Abo ist für <strong>IHK</strong>-Mitglieder kostenlos.<br />
www.ihk24-lueneburg.de/abo<br />
Anzeigenschluss ist der<br />
14. Januar 2010<br />
Verkäufe
30<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Ihre Ansprechpartner –<br />
die <strong>IHK</strong>-Experten<br />
service@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Standortpolitik<br />
Bereichsleitung<br />
Martin Exner | mex<br />
Tel. 04131 742 – 123<br />
E-Mail: exner@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Standortpolitik<br />
Regionalförderung/Stadtentwicklung<br />
Christina Schrödter | chs<br />
Tel. 04131 742 – 141<br />
E-Mail: schroedter@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Aus- und Weiterbildung<br />
Bereichsleitung<br />
Volker Linde | lin<br />
Tel. 04131 742 – 151<br />
E-Mail: linde@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Starthilfe/Unternehmensförderung<br />
Finanzierungsberatung<br />
Sven Heitmann | hei<br />
Tel. 04131 742 – 125<br />
E-Mail: heitmann@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Innovation/Umwelt<br />
E-Business<br />
Lars Böker | boe<br />
Tel. 04131 742 – 194<br />
E-Mail: boeker@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Innovation/Umwelt<br />
Umweltschutz, Energieversorgung<br />
Gerd Ludwig | lud<br />
Tel. 04131 742 – 138<br />
E-Mail: ludwig@lueneburg.ihk.de<br />
¸ International<br />
Außenwirtschaft<br />
Ralf Bock | boc<br />
Tel. 04131 742 – 127<br />
E-Mail: bock@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Recht und Fair Play<br />
Allgemeine Rechtsfragen<br />
Andreas Kinski | kin<br />
Tel. 04131 742 – 121<br />
E-Mail: kinski@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Geschäftsstelle Celle<br />
Leitung<br />
Uwe-Peter Becker | bec<br />
Tel. 05141 9196 – 12<br />
E-Mail: becker@lueneburg.ihk.de<br />
¸ Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />
Stellv. Leitung<br />
Rainer Knoppe | kno<br />
Tel. 05361 2954 – 11<br />
E-Mail: knoppe@lueneburg.ihk.de<br />
LÄNDLICHER RAUM<br />
Mit seinen historischen Parkanlagen, Gärten und Höfen hat Niedersachsen<br />
enormes touristisches Potenzial im Bereich Kulturtourismus.<br />
Um dieses Potenzial stärker zu nutzen und Akteure zu vernetzen,<br />
luden die <strong>IHK</strong>s <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong> und Stade nach Gut Thansen ein.<br />
Öffentliche Gartenkultur<br />
Gärten sowie Hof- und Parkanlagen zählen zu<br />
den wichtigsten Sehenswürdigkeiten – nicht<br />
nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land.<br />
Das unterstrichen Martin Exner, Leiter des<br />
Geschäftsbereichs Standortpolitik in der <strong>IHK</strong><br />
<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>,und StaatssekretärFriedrich-Otto<br />
Ripke vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium<br />
gleich zum Auftakt der<br />
Veranstaltung ‚Historische Parks, Gärten, Höfe<br />
– Landschafts- und Baudenkmäler als touristisches<br />
Potenzial’. Rund 80 Gäste waren der<br />
Einladung gefolgt. Doch wo liegen die Potenziale<br />
– und wo die Probleme, diese Potenziale<br />
zu nutzen?<br />
Einen Einstieg gab Dr. Stefanie Hahn vom<br />
Braunschweigischen Landesmuseum,Antworten<br />
lieferten die Akteure selbst: Sie präsentierten<br />
Beispiele aus der Praxis. Die NBank und<br />
die Niedersächsische Behörde für Geoinformation,<br />
Landesentwicklung und Liegenschaften<br />
Verden informierten darüber hinaus zu Finanzierungshilfen.<br />
Jan Devries, geschäftsführender Gesellschafterderimug<br />
Beratungsgesellschaft aus Hannover,<br />
unterstrich das Interesse an Besuchen von<br />
Parks, Gärten und Höfen mit konkreten Zahlen:<br />
Bei einer bundesweiten Haushaltsbefragung<br />
2006 gaben 83 Prozent der Befragten an,<br />
dass sie grundlegendes Interesse an historischen<br />
Bauwerken und / oder Gärten haben.<br />
Für mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer<br />
weiteren Befragung zählt vor allem deren besonderes<br />
Flair und das Naturerlebnis.<br />
Die Wiederentdeckung der Gartenkultur ist<br />
ein aktuellergesellschaftlicherTrend, erläuterte<br />
Prof. Dr. Rolf Wiese, Direktor des Freilichtmuseums<br />
am Kiekeberg. 15 Prozent der Besucherbesichtigen<br />
die Anlage ausschließlich wegen<br />
derGärten. Am Beispiel derHeilpflanzenschule<br />
Schafwinkel, dem Kräuterhof Rosen<br />
und der Klostermühle Heiligenberg wurde<br />
deutlich, wie auch kleinere Unternehmen Besucher<br />
anziehen.<br />
Den Impuls für die <strong>IHK</strong>-Veranstaltung gab der<br />
vor mehreren Jahren ins Leben gerufene Projektverbund<br />
Gartenhorizonte im damaligen<br />
Regierungsbezirk <strong>Lüneburg</strong>. Verschiedene<br />
Projekte sollten Gärten und Parks verstärkt ins<br />
Licht derÖffentlichkeit rücken. 2008 entstand<br />
die Vision, in Niedersachsen ein Gartennetzwerk<br />
zu gründen, das die bisherige Arbeit des<br />
Projektverbunds landesweit weiterführt. Dafür<br />
gab das niedersächsische Landwirtschaftsministerium<br />
die Studie ‚Landesinitiative Gartenhorizonte’in<br />
Auftrag. Ziel ist es, dass die Denkmalpfleger,die<br />
Eigentümer,Touristikerund Politikergemeinsam<br />
die Zukunft derGarten- und<br />
Parkanlagen gestalten. Langfristig sollten sie<br />
dafür ein stabiles Netzwerk aufbauen. Dazu<br />
trug jetzt auch die Veranstaltung auf Gut Thansen<br />
bei. mmw<br />
Vorträge zum Download: ¸Dok.-Nr. 27478<br />
Bekanntmachung<br />
Die Vollversammlung der Industrie- und<br />
Handelskammer <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />
hat in ihrer Sitzung am 26. November<br />
2009 eine geänderte Wirtschaftssatzung<br />
für das Geschäftsjahr 2009 und die Wirtschaftssatzung<br />
für das Geschäftsjahr<br />
2010 beschlossen. Beide Satzungen wurden<br />
am 2. Dezember 2009 im Elektronischen<br />
Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />
Außerdem hat die Vollversammlung eine<br />
Änderung und Ergänzung des Gebührentarifs<br />
beschlossen. Die geänderten<br />
Teile des Gebührentarifs wurden ebenfalls<br />
im Elektronischen Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht.<br />
Vollständige neue Fassung:<br />
www.ihk24-lueneburg.de<br />
¸www.ebundesanzeiger.de<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTOS: FOTOLIA, <strong>IHK</strong>, LUDWIG/<strong>IHK</strong>
Getagt<br />
17. November: Dienstleistungsausschuss, <strong>Lüneburg</strong><br />
Auf das Wissen kommt es an<br />
Im Fokus der Sitzung des Dienstleistungsausschusses bei der Werum Software & Systems AG stand das Thema<br />
wissensbasierte Dienstleistungen. Werum-Vorstand Hans-Peter Subel untermauerte die wirtschaftsstrukturelle<br />
Bedeutung wissensintensiver Dienstleistungen mit der anhaltenden Wachstumsgeschichte des<br />
Unternehmens; er stellte aber auch die Hürden dar, die dabei zu nehmen waren. Dr. Ulrich Schasse vom<br />
Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung erklärte, welche Standortfaktoren verbessert werden<br />
müssten, um die Wachstumschancen in den wissensbasierten Branchen in Deutschland und Niedersachsen<br />
zu verbessern. Eine konkrete Entwicklungschance sehen die Ausschussmitglieder in der Region: den<br />
Innovationsinkubator der Leuphana Universität <strong>Lüneburg</strong>. Sie forderten die Universität auf, mehr Nähe zu<br />
regionalen Unternehmen zu suchen. fel<br />
18. November: Industrieausschuss, Bomlitz<br />
Mit neuen Ideen zum Erfolg<br />
Erfahrungsaustausch ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtig. Das zeigte die von Vizepräsident<br />
Volker Meyer geleitete Industrieausschusssitzung im Industriepark Walsrode in Bomlitz. Gastgeber<br />
Alf Wilkens, Geschäftsführer der Probis GmbH, erläuterte, wie die Umstrukturierung der ehemaligen Wolff<br />
Walsrode AG den Industriestandort Bomlitz nachhaltig gesichert hat. Eine Diskussion über die aktuelle<br />
wirtschaftliche Lage ergab, dass die konjunkturelle Talsohle vermutlich durchschritten ist, mittel- oder gar<br />
langfristige Prognosen gegenwärtig aber nicht<br />
möglich sind. „Wir fahren auf Sicht“, fasste ein<br />
Ausschussmitglied die Lage zusammen. Kritisch<br />
beurteilten die Mitglieder den seit der Finanzkrise<br />
anhaltenden Trend zur Ausweitung bzw. Überziehung<br />
von Zahlungsfristen. Auftraggeber versuchten<br />
gegenüber Ihren Lieferanten, Zahlungsfristen<br />
von bis zu 90 Tagen durchzusetzen. Einigkeit bestand<br />
darüber, dass Innovationen, neue Ideen,<br />
Produkte und Produktionsverfahren helfen kön-<br />
An der Wipak-Verpackungsmaschine für die Lebensmittelindustrie:<br />
Vizepräsident Volker Meyer (2. von<br />
rechts) und Ausschussmitglieder.<br />
nen, die Krise zu bewältigen. Der Innovationsinkubator<br />
der Leuphana Universität <strong>Lüneburg</strong> stößt daher<br />
auf großes Interesse. lud<br />
Vorträge zum Download: ¸Dok.-Nr. 27644<br />
19. November: Handelsausschuss, Hannover<br />
Auswirkungen der Shopping-Center<br />
Lieben Verbraucher Shopping-Center? Mit dieser Frage befasste sich der <strong>IHK</strong>-Handelsausschuss in seiner<br />
Herbstsitzung unter der Leitung des Vorsitzenden Wolfgang Schwabe in der Hannoveraner Ernst-August-<br />
Galerie. Uwe Seidel, Geschäftsführer der Hamburger Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens-<br />
und Kommunalberatung mbH, stellte die Ergebnisse einer Untersuchung zur Akzeptanz von Shopping-Centern<br />
vor. Kritisch sah der Ausschuss die Auswirkungen von Shopping-Centern auf den örtlichen<br />
Einzelhandel, der durch die Konkurrenz unter hohen Anpassungsdruck gerät. Auch im ländlichen Raum<br />
blieben solche Ansiedlungen nicht ohne Konsequenz. Die demografische Entwicklung gefährde die dortige<br />
Nahversorgung ohnehin. Der Ausschuss diskutierte auch das Pilotprojekt ‚Seniorenfreundlicher Service’<br />
in <strong>Wolfsburg</strong>. Baldur Hilburg vom Verein Seniorenring <strong>Wolfsburg</strong> erläuterte, wie sich Dienstleistungsund<br />
Handelsbetriebe auf den Umgang mit älterer Kundschaft einstellen können. pir<br />
25. November: Politischer Kaminabend der Wirtschaftsjunioren, Hösseringen<br />
Einfacheres Steuersystem gefordert<br />
Die <strong>IHK</strong>-Wirtschaftsjunioren diskutierten mit dem <strong>Lüneburg</strong>er Unternehmer Henning J. Claassen (Impreglon<br />
AG), welche Strategien aus der Krise führen. Von der Bundesregierung fordert Claassen eine Vereinfachung<br />
des Steuersystems durch eine grundlegende Steuerreform. Es ging aber auch um den persönlichen<br />
Beitrag zur Krisenbewältigung. Claassen schilderte, wie er aus Problemstellungen Geschäftsideen<br />
entwickelte. Unter anderem gründete er ein Unternehmen für Oberflächentechnik mit mehreren Standorten<br />
in Europa, ein Luxushotel in <strong>Lüneburg</strong> sowie Dienstleistungsunternehmen für Hotels. Das Erfolgsrezept<br />
des <strong>Lüneburg</strong>er Unternehmers: Marktnischen erkennen, Alleinstellungsmerkmale entwickeln und auf diesem<br />
Gebiet der Beste sein. Selbstdisziplin, Ausdauer und Beharrlichkeit seien bedeutende Charaktereigenschaften<br />
für persönlichen Erfolg in Krisenzeiten. lud<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Ausgezeichnete<br />
Angebote<br />
Familienfreundlichkeit Ab Februar weist das<br />
FaMi-Siegel besonders familienfreundliche Betriebe<br />
aus. Wer sich bis Ende Januar bewirbt,<br />
hat zusätzlich die Chance auf den FaMi-Award<br />
2010. Um insbesondere kleinen und mittleren<br />
Unternehmen eine einfache Möglichkeit zu<br />
geben, Familienfreundlichkeit zu dokumentieren,<br />
hat die <strong>IHK</strong> gemeinsam mit weiteren<br />
Partnern ein Familienfreundlichkeitssiegel<br />
entwickelt. Bis 31. Januarkönnen sich Betriebe<br />
außerdem um den FaMi-Award 2010 bewerben.<br />
Um das FaMi-Siegel zu erhalten, füllen interessierte<br />
Betriebe einen Fragebogen aus, in<br />
dem es um Arbeitszeitflexibilität, mobile Arbeitsplätze,<br />
Arbeitszeitkonten, Urlaubsregelungen,<br />
Personalgespräche, Unternehmenskultur<br />
und Weiterbildung geht. Sie erhalten<br />
so einen Überblick über bereits vorhandene<br />
familienfreundliche Maßnahmen, bekommen<br />
aber auch Anregungen für neue Angebote.<br />
Das FaMi-Siegel ist nicht Ende, sondern<br />
Einstieg in einen zielgerichteten Kommunikationsprozess,<br />
aus dem weitere Maßnahmen<br />
entstehen. Das Siegel gilt zunächst für<br />
zwei Jahre und wird ab Februar vergeben.<br />
Das FaMi-Siegel wird in drei Unternehmenskategorien<br />
verliehen: Betriebe mit bis zu 20<br />
Beschäftigten, mit 20 bis 100 Beschäftigten<br />
und mit mehr als 100 Beschäftigten. Der so<br />
genannte FaMi-Award soll erstmals im Frühjahr2010<br />
vergeben werden: fürbesonders pfiffige<br />
familienfreundliche Angebote. Die Preisträger<br />
aus den drei Betriebsgrößen-Kategorien<br />
werden aus den eingeschickten Fragebögen<br />
ausgewählt. Die Gewinner werden mit<br />
einem kurzen Unternehmensprofil auf den<br />
Internetseiten der Initiative dargestellt. red<br />
Fragebogen und Informationen:<br />
¸www.famisiegel.de<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 31
32<br />
Innovation<br />
aktuell<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Forschung ist<br />
der Schlüssel<br />
für die Zukunft<br />
der Industrie<br />
Im Rahmen der Hannover Messe<br />
rückt die Research & Technology als Innovationsmarkt<br />
für FuE die Kernvoraussetzungen für wirtschaftliches<br />
Wachstum – Innovationen durch<br />
Forschung und Entwicklung – in den Fokus der<br />
internationalen Industrie. Konstrukteure und Entscheider<br />
aus der Industrie treffen auf wissenschaftliches<br />
Know-how der Aussteller und vernetzen Forschungsergebnisse<br />
und Technologien mit den Bedürfnissen<br />
in der Produktion. ¸ Dok.-Nr. 27356<br />
www.ihk24-lueneburg.de<br />
(Dok.-Nr. 256)<br />
Den Newsletter finden Sie unter<br />
www.ihk24-lueneburg.de/newsletter<br />
Neues Forschungszentrum<br />
Der Röntgenlaser ,European X-Ray Free Electron<br />
Laser’ (Europäische Freie-Elektronen-<br />
Röntgenlaseranlage) wurde am 30. November<br />
2009 als neues internationales Forschungszentrum<br />
in Hamburg etabliert. Mit der Anlage<br />
wird es zum ersten Mal möglich sein, chemische<br />
und biologische Reaktionen zu filmen,<br />
was zum Beispiel bei der Entwicklung von<br />
Medikamenten hilft. ¸Dok.-Nr. 27447<br />
Klimaschutz: 80 Prozent<br />
weniger Treibhausgase sind<br />
umsetzbar<br />
Die Treibhausgas-Emissionen können in<br />
Europa bis 2050 um 80 Prozent reduziert<br />
werden. Diese Ergebnisse liefert die ADAM-<br />
Europa-Studie, die das Fraunhofer ISI im<br />
Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt<br />
hat. ¸Dok.-Nr. 27537<br />
26 Millionen Euro für<br />
Hochschulen und<br />
Forschungseinrichtungen in<br />
Niedersachsen<br />
Das Kuratorium der Volkswagen-Stiftung hat<br />
beschlossen, 33 von der Landesregierung vorgeschlagene<br />
Forschungsprojekte zu fördern.<br />
Niedersächsische Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
profitieren wieder von<br />
hohen Förderungen aus dem ‚Niedersächsischen<br />
Vorab’. Damit wird gezielt auf Forschung<br />
in den gerade für Niedersachsen wichtigen<br />
und chancenreichen Gebieten wie Energie<br />
und Mobilität gesetzt. ¸Dok.-Nr. 27449<br />
NACHVERMITTLUNG 2009 In unserem <strong>IHK</strong>-Bezirk gab es im vergangenen<br />
Jahr mehr Ausbildungsplätze als unvermittelte Jugendliche.<br />
Für Unternehmen wird es immer schwieriger, ihre Lehrstellen zu besetzen.<br />
Lehrstellenüberangebot<br />
Jeden Herbst lädt die Industrie- und Handelskammer<br />
– in der Regel zusammen mit Handwerkskammern<br />
und Arbeitsagenturen – noch<br />
unvermittelte Jugendliche ein, um ihnen ein<br />
Ausbildungsangebot zu machen. Das ist auch<br />
im Krisenjahr 2009 gelungen: Wer zur Nachvermittlung<br />
kam, erhielt fast immer mehrere<br />
Angebote. Aufgrund dergeringen Zahl unvermittelter<br />
Jugendlicher blieben jedoch viele<br />
Lehrstellen unbesetzt. Im Bezirkunserer<strong>IHK</strong><br />
ergibt sich folgende Bilanz:<br />
• Es gab deutlich mehrAusbildungsplätze als<br />
Jugendliche, die bei den Nachvermittlungen<br />
mitwirkten. Im Durchschnitt kamen auf einen<br />
mitwirkenden Jugendlichen 1,2 betriebliche<br />
Ausbildungsplätze (2008: 1,8 Ausbildungsplätze).<br />
Rechnet man die Einstiegsqualifizierungen<br />
(EQs) hinzu, standen jedem Jugendlichen<br />
im Durchschnitt 8,8 betriebliche Angebote<br />
zur Verfügung (2008: 12,8 Angebote).<br />
• 229 Jugendliche wurden zur Nachvermittlung<br />
eingeladen. Das sind mehrals Ende Septemberbei<br />
den Arbeitsagenturen als unvermittelt<br />
registriert waren. Vielfach wurden – gerade<br />
in Regionen mit akutem Fachkräftemangel<br />
– auch Jugendliche eingeladen, die sich für<br />
Anfang Dezember hat derDeutsche Industrieund<br />
Handelskammertag (D<strong>IHK</strong>) die besten<br />
Azubis Deutschlands aus über 200 <strong>IHK</strong>-Berufen<br />
geehrt. D<strong>IHK</strong>-Präsident Hans Heinrich<br />
Driftmann gratulierte den Preisträgern:<br />
„Sie sind die Super-Azubis 2009 in Ihrem Beruf<br />
– und das bei weit mehr als 300.000 Teilnehmern<br />
an den <strong>IHK</strong>-Abschlussprüfungen.<br />
Sie haben mit Ihren herausragenden Ergebnissen<br />
die besten Chancen auf einen erfolgreichen<br />
Start ins Berufsleben.“<br />
Driftmann würdigte auch die Unterstützung<br />
von Eltern, Lehrer und besonders derVertreter<br />
der Ausbildungsbetriebe. Eine Reihe von<br />
Unternehmen konnte bereits zum dritten Mal<br />
einen ihrerAzubis auf die Bühne derBundesbesten<br />
bringen.<br />
Alle Super-Azubis hatten ihre Abschlussprüfungen<br />
im letzten Winter oder Sommer mit<br />
eine Alternative entschieden hatten. Lediglich<br />
42 Prozent der eingeladenen Jugendlichen<br />
erschienen zur Nachvermittlung (2008:<br />
43 Prozent). 10 Prozent derJugendlichen entschuldigten<br />
sich. 48 Prozent derJugendlichen<br />
blieben den Nachvermittlungsaktionen ohne<br />
Rückmeldung fern – und verpassen beste<br />
Chancen auf eine Berufsausbildung.<br />
So geht es 2010 weiter: In einigen Regionen<br />
(z. B. in Uelzen, Soltau und Walsrode) waren<br />
schon im Herbst 2009 keine Nachvermittlungsaktionen<br />
mehr erforderlich – mangels<br />
unvermittelterJugendlicher. Die konjunkturellen<br />
Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt<br />
sind aktuell noch nicht quantifizierbar. 70<br />
Prozent von 2.200 niedersächsischen Unternehmen<br />
gaben in einer<strong>IHK</strong>-Umfrage im September<br />
an, gleichviel oder mehr ausbilden zu<br />
wollen, rund 20 Prozent hatten sich noch<br />
nicht entschieden. Klar ist jedoch, dass auch<br />
2010 weniger Jugendliche die Schulen verlassen<br />
(minus drei Prozent). Der Bewerberrückgang<br />
verschärft die Probleme der Betriebe,<br />
Lehrstellen zu besetzen – erhöht aber die<br />
Chancen der Jugendlichen, einen Ausbildungsplatz<br />
zu finden. zim<br />
BUNDESBESTENEHRUNG Drei Auszubildende aus unserem Kammerbezirk haben es<br />
mit ihren Leistungen in der Abschlussprüfung unter die Bundesbesten geschafft –<br />
unter mehr als 300.000 Teilnehmern aus ganz Deutschland.<br />
Super-Azubis 2009<br />
mindestens ‚sehr gut’ bestanden. Entscheidend<br />
für den Platz auf der Bühne war die Gesamtpunktzahl.<br />
Über den Titel Bundesbeste<br />
oder Bundesbester entschied oft erst die<br />
zweite Stelle hinter dem Komma. Insgesamt<br />
wurden 209 Bundesbeste in 206 <strong>IHK</strong>-Berufen<br />
ermittelt. red<br />
Die Bundesbesten aus unserem <strong>IHK</strong>-Bezirk:<br />
Sina Lübberstedt (Fachkraft für Lebensmitteltechnik,<br />
Pickenpack - Hussmann & Hahn Seafood Gesellschaft<br />
mbH, <strong>Lüneburg</strong>)<br />
Felix Beck (Kaufmann im Groß- und Außenhandel,<br />
Fachrichtung Außenhandel, Pickenpack - Hussmann &<br />
Hahn Seafood Gesellschaft mbH, <strong>Lüneburg</strong>)<br />
Lukas Hesse (Medienkaufmann Digital und Print,<br />
Cellesche Zeitung Schweiger & Pick Verlag Pfingsten<br />
GmbH & Co. KG, Celle)<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
FOTO: D<strong>IHK</strong>, ILLUSTRATION: DI PAOLO<br />
Neues aus Berlin<br />
und Brüssel<br />
D<strong>IHK</strong>-Präsident Driftmann<br />
zu Herausforderungen 2010<br />
Herr Driftmann, welche Themen<br />
werden die wirtschaftspolitische<br />
Arbeit des D<strong>IHK</strong> im Jahr<br />
2010 prägen?<br />
Wir werden zunächst noch<br />
sehr viel mit der Bewältigung<br />
der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
zu tun haben. Insbesondere<br />
wollen wir intensiv an<br />
Maßnahmen zurVerbesserung<br />
der Finanzierungssituation<br />
mitarbeiten und dazu Politik, Banken und<br />
Wirtschaft erneut an einen Tisch bringen.<br />
Was passiert in der Bildungspolitik, ein Thema,<br />
das für Sie immer schon wichtig war?<br />
Der D<strong>IHK</strong> wird Bund und Länder regelmäßig<br />
an die Vereinbarung des Bildungsgipfels<br />
erinnern und deren Einhaltung anmahnen.<br />
Vor allem aber geht es 2010 um<br />
die Weiterentwicklung des Ausbildungs-<br />
Elektroschrottentsorgung<br />
Brüssel. Die <strong>IHK</strong>-Organisation pocht darauf,<br />
künftige Vorgaben des EU-Parlaments im Elektronikbereich<br />
mittelstandsfreundlich und wirtschaftsverträglich<br />
zu gestalten. Konkret muss<br />
die in Deutschland bewährte Aufgaben- und<br />
Kostenteilung zwischen Wirtschaft und Kom-<br />
Unsere Mediadaten finden Sie unter<br />
www.ihk24-lueneburg.de/media<br />
pakts. Diese erfolgreiche Initiative wollen<br />
wirim Interesse derjungen Menschen und<br />
der Unternehmen an die demografischen<br />
Herausforderungen anpassen.<br />
Bei 100.000 weniger Schulabgängern<br />
als noch vor wenigen<br />
Jahren dürfen wir uns mit der<br />
mangelnden Ausbildungsreife<br />
vieler Schulabgänger nicht abfinden.<br />
Und das Steuerthema ist mit<br />
dem Wachstums- und Beschleunigungsgesetz<br />
für Sie schon beendet?<br />
Nein, das kann nur der Anfang gewesen<br />
sein. Ich werde mich persönlich dafür einsetzen,<br />
dass die Regierung ihrVersprechen<br />
einhält, den ‚Mittelstandsbauch’zu glätten<br />
und die ‚kalte Progression’ abzumildern.<br />
Denn wir brauchen mehr Leistungsanreize<br />
für die Mittelschicht. Auch die Reform<br />
derGemeindefinanzen werden wirauf der<br />
Agenda halten.<br />
munen bestehen bleiben. Darüberhinaus machen<br />
europaweite Regeln zur Entsorgung<br />
elektronischer Geräte ohne eine Kleinmengenregelung<br />
wenig Sinn,warnten D<strong>IHK</strong>- und<br />
WKÖ-Experten vor großer Runde im Europaparlament.<br />
Auch die geforderten Recyclingquoten<br />
für Deutschland und Österreich<br />
seien übertrieben hoch. ar<br />
Celle · Seit 2001 bietet das Team von Wirbals.com<br />
EDV-Dienstleistungen für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sowie Privatpersonen an.<br />
Schwerpunktmäßig beschäftigt sich Wirbals mit der EDV<br />
Netzwerkplanung und der Realisierung sowie der Überprüfung<br />
von Netzwerken auf Sicherheit (Virenbefall).<br />
Weiterhin werden professionelle Datensicherungslösungen<br />
eingerichtet. Die Dokumentationen von vorhandener<br />
EDV Struktur sowie die Computerreparaturen werden<br />
ausschließlich von ausgebildeten Fachkräften<br />
(IT-Systemelektronikern) durchgeführt. Ferner gehört die<br />
Betreuung von Telefonanlagen und Pflege von Internetseiten<br />
sowie der Verkauf von Neugeräten ( Drei Jahre<br />
Garantie) zum Angebotsumfang. Durch ein hohes Maß<br />
an Kundenzufriedenheit ist es dem Wirbals- Team ge-<br />
Plaketten-Chaos<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Berlin. Seit Januar 2010 gibt es in Deutschland<br />
40 Umweltzonen – mit völlig unterschiedlichen<br />
Regelungen. Während man etwa<br />
in Mannheim, Düsseldorf und Wuppertal<br />
noch mit roter Plakette in die Innenstädte<br />
fahren darf, sind Frankfurt und Köln nur<br />
noch mit mindestens gelber Plakette erreichbar.<br />
Und für einen Ausflug nach Hannover<br />
oder Berlin braucht man zwingend das grüne<br />
Pickerl. Von einerAbstimmung untereinander<br />
sind die Kommunen noch weit entfernt<br />
– auch, was die Ausnahmen und die<br />
gegenseitige Anerkennung betrifft. Der<br />
Koalitionsvertrag lässt hoffen: Dort wurde<br />
die D<strong>IHK</strong>-Forderung aufgenommen, auf<br />
Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit der<br />
Umweltzonen zu achten. Außerdem sollen<br />
die Ausnahmeregelungen bundesweit vereinheitlicht<br />
werden. bw<br />
Ausbildungsreife<br />
Berlin. 65.000 junge Leute verlassen Jahr für<br />
Jahr die Schule ohne Abschluss. Das muss<br />
sich nach Ansicht der so genannten AG<br />
Mittelstand – darunter auch D<strong>IHK</strong> und<br />
ZDH – dringend ändern, weil das Problem<br />
Fachkräftemangel immer drängender wird.<br />
Die neun Verbände haben deshalb jetzt der<br />
Politik in einem PositionspapierVorschläge<br />
zur Verbesserung der Situation vorgelegt.<br />
Konkret fordern sie u. a.: Engere Kooperation<br />
von Eltern und Schulen, z. B. durch<br />
Lern- und Erziehungsvereinbarungen, besser<br />
qualifizierte Erzieher, gezielte Sprachförderung<br />
in Kindertagesstätten,Ausbau von<br />
Ganztagsschulen, mehr Sozialpädagogen an<br />
Schulen und Förderangenote für typische<br />
Lernschwächen. bh<br />
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sodass zurzeit 10 Mitarbeiter zum Team gehören.<br />
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01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft 33
Im Gespräch Ziele für 2010<br />
34<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
ILLU: CROP - FOTOLIA.COM
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Im Gespräch<br />
Das Jahresthema der <strong>IHK</strong>s steht im Zeichen der Krisenbewältigung.<br />
Auch Unternehmen aus unserer Region litten unter sinkenden Auftragszahlen.<br />
Jetzt aber blicken sie zuversichtlich nach vorn.<br />
Stark für den<br />
Aufschwung<br />
Unternehmerische Planungen reichen meist über ein Jahr<br />
hinaus. Langfristige Ziele lassen sich nur mit einer konsequenten<br />
Strategie erreichen – und die will gut vorbereitet<br />
sein. Was aber tun, wenn eine Krise, wie sie viele noch nie<br />
erlebt haben, die Welt erschüttert, die Geld, Aufträge und<br />
ganze Existenzen vernichtet, hereinbricht? So tun als wäre<br />
nichts? Unmöglich. Alles auf den Kopf stellen? Wie<br />
aber neu aufrichten?<br />
Jedes Unternehmen musste und muss seinen eigenen Weg<br />
durch die Krise finden. Und jetzt, wo das neue Jahr beginnt<br />
und die Prognosen positive Stimmung verbreiten, wollten<br />
wir wissen: Was planen Sie für 2010? Wie steht Ihr Unternehmen<br />
da, nachdem die viel zitierte Talsohle höchstwahrscheinlich<br />
hinter uns liegt?<br />
Der <strong>Lüneburg</strong>er Gebäckhersteller Dr.<br />
Alwin Scholze sagt unverhohlen:<br />
„Für uns war 2009 ein gutes Jahr.“ Es<br />
ist bekannt, dass die Lebensmittelbranche<br />
von harten Einbrüchen weitestgehend<br />
verschont blieb. Dennoch<br />
schränkt Scholze ein: Sorgen mache<br />
ihm dergnadenlose Preiskampf in allen Bereichen. Verbraucher<br />
seien immer weniger bereit, für Qualität zu bezahlen.<br />
Möglicherweise auch ein Effekt der Krise – aber sicher keiner,<br />
der in diesem Jahr endet, Aufschwung hin oder her.<br />
Für Stankiewicz, den Automobilzulieferer aus Adelheidsdorf,<br />
war die Krise der Tod. Doch auf die Insolvenz folgte<br />
die Auferstehung: Die Krefelder IAC Group kaufte den Be-<br />
trieb im Juni 2009, hielt alle deutschen Standorte und die<br />
große Mehrheit der Mitarbeiter. Die IAC Group, ebenfalls<br />
Automobilzulieferer, rechnet damit, dass sich der westeuropäische<br />
Markt langsam erholen wird. Keine Entwarnung,<br />
aber immerhin ein gutes Zeichen.<br />
Haben Sie die Krise hinter sich? Oder hat sie Sie mit<br />
Verzögerung erreicht? Was erwarten Sie von der Politik?<br />
Schreiben Sie uns: redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
Als Geschäftsführerin des Bauunternehmens Otto Schröder<br />
hat Annegret Schröder die Krise ebenfalls heftig zu spüren<br />
bekommen. Etwa zehn Prozent der Belegschaft musste<br />
im vergangenen Jahr abgebaut<br />
werden – eine Reaktion auf die sinkenden<br />
Auftragszahlen. Hoffnung<br />
für 2010 setzt sie vor allem in den<br />
Kabelleitungstiefbau. Schließlich ist<br />
es erklärtes Ziel der Bundesregierung,<br />
die Breitbandversorgung flächendeckend<br />
voranzutreiben. Dennoch:<br />
Die Branche blicke skeptisch auf das Jahr 2010, sagt<br />
Schröder, außerdem Vorsitzende der Bezirksgruppe <strong>Lüneburg</strong>-Celle<br />
des Bauindustrieverbands Niedersachsen-Bremen.<br />
Die Kapazitäten seien da – nur die wirtschaftspolitischen<br />
Impulse fehlen noch. Das <strong>IHK</strong>-Jahresthema „Stark<br />
für den Aufschwung“ scheint offenbar den richtigen Nerv<br />
zu treffen. Christina Kohl<br />
35
Im Gespräch Ziele für 2010<br />
Josef Glöckl-Frohnholzer<br />
Geschäftsführer BCC Business Communication<br />
Company GmbH, Braunschweig:<br />
„BCC zieht nach <strong>Wolfsburg</strong>. Ab Februar arbeiten<br />
rund 90 Mitarbeiter des Kommunikationsdienstleisters<br />
in der Volkswagenstadt.<br />
Als Spezialist für Multiservicenetze wollen<br />
wir <strong>Wolfsburg</strong> als Kompetenzzentrum für<br />
moderne Kommunikationstechnologie etablieren.<br />
Die Stadt <strong>Wolfsburg</strong> bietet mit ihrer<br />
Dynamik die besten Voraussetzungen bei unserer<br />
Gewerbeansiedlung. Wir finden hier einen<br />
attraktiven Standort und ein gutes Umfeld<br />
für unsere Geschäftsaktivitäten vor.<br />
In <strong>Wolfsburg</strong> werden wir unser Geschäftsfeld<br />
der gemanagten, internetbasierenden Dienste<br />
weiter ausbauen und Managed Services für<br />
Netzwerke, Rechenzentren, IP-Telefonie und<br />
Security produzieren. Wir sind deutschlandweit<br />
auf Expansionskurs, denn im Zuge der<br />
Wirtschaftskrise ist die Nachfrage nach Managed<br />
Services aufgrund der kostensparenden<br />
Effekte hoch.<br />
Den Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit<br />
sehen wir in den nächsten Jahren in der<br />
Industrie und der Automobilbranche. Derzeit<br />
sind wir beispielsweise dabei, uns für<br />
ENX, eine gemeinsame Lösung der europäischen<br />
Automobilindustrie für den Austausch<br />
kritischer Entwicklungs-, Einkaufs- und Produktionssteuerungsdaten,<br />
zu zertifizieren.<br />
Als Tochter der EWE TEL GmbH und mit<br />
der EWE AG als Konzernmutter sind wir für<br />
das Geschäft mit Industriekunden bestens<br />
aufgestellt.“<br />
36<br />
Annegret Schröder<br />
Geschäftsführerin Otto Schröder Tiefbaugesellschaft<br />
mbH, Schneverdingen,<br />
Vorsitzende der Bezirksgruppe <strong>Lüneburg</strong>-<br />
Celle des Bauindustrieverbands<br />
Niedersachsen-Bremen:<br />
„Das Unternehmen steht derzeit mit 140 Mitarbeitern<br />
etwa zehn Prozent unter dem Personalbestand<br />
von 2008 – die Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise hat auch bei uns ihre Wirkung<br />
gezeigt. Die Aufträge gingen zurück, der<br />
Preisverfall im Frühjahr war deutlich. Hier<br />
konnten die Konjunkturprogramme zwar<br />
zeitnah den Markt bedienen, jedoch nicht<br />
auf allen unseren Geschäftsfeldern positive<br />
Akzente setzen. Einige Erdbauprojekte aus<br />
dem Konjunkturpaket II konnten zum<br />
Herbst Auslastung bringen.<br />
Im Bereich Kabelleitungstiefbau haben sich<br />
die Anfragen zum Herbst hin deutlich verstärkt,<br />
wir konnten einige längerfristige Auftragseingänge<br />
verbuchen. Das könnte sich<br />
2010 fortsetzen. Unsere Branche fordert die<br />
Telekommunikationsversorger auf, die geplanten<br />
Investitionen in die Breitbandversorgung<br />
in der Fläche zu forcieren.<br />
Mit Blick auf die Konjunkturumfragen unserer<br />
Branche ergibt sich eine leichte Verbesserung<br />
der erwarteten Geschäftslage für das erste<br />
Halbjahr 2010. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen<br />
im Bereich der Wohngebäude<br />
nahm um etwa fünf Prozent zu. Es ist allerdings<br />
davon auszugehen, dass sich in diesem<br />
Plus geförderte Maßnahmen der energetischen<br />
Sanierung des Handwerks verbergen.<br />
Die Bauindustrie hat hier weniger profitiert.<br />
Umfragezahlen deuten darauf hin, dass die<br />
Firmen skeptisch auf das Jahr 2010 schauen.<br />
Vieles wird davon abhängen wie sich die wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen entwickeln.<br />
Unsere Branche hält in Niedersachsen<br />
fachlich sehr gut aufgestellte Kapazitäten<br />
vor. Die Politik ist gefordert, sich für unsere<br />
Branche einzusetzen und die geplante öffentliche<br />
Infrastruktur voranzutreiben.“<br />
Dr. Alwin Scholze<br />
Geschäftsführer Dr. Scholze Confiserie KG,<br />
<strong>Lüneburg</strong>:<br />
„Für Dr. Scholze Confiserie war 2009 ein<br />
gutes Jahr. Der Trend des Handels zu hochwertigen<br />
Eigenmarken (so genannte private<br />
label) ist für uns von Vorteil, da die Losgrößen<br />
nicht so groß sind. Unsere hoch flexiblen<br />
Mitarbeiter helfen sich an wechselnde Auftragsvolumina<br />
anzupassen. 2010 wollen wir<br />
unsere Eigenmarken auch für den Export fertigen.<br />
Im Fokus stehen Österreich, England<br />
und Frankreich.<br />
Erfahrungsgemäß sind die konjunkturellen<br />
Schwankungen im Lebensmittelbereich<br />
nicht so stark, sie fallen relativ moderat aus.<br />
Sorgen macht der Branche aber der gnadenlose<br />
Preiskampf in allen Bereichen. Der<br />
Schokoladen-Einkaufspreis ist zum Beispiel<br />
auf seinem höchsten Stand seit 20 Jahren –<br />
und dennoch fallen die Verkaufspreise. Das<br />
kann nur zu Lasten der Qualität und der Sicherheit<br />
der Lebensmittel gehen.<br />
Am Ende verlieren alle: Die Hersteller unterliegen<br />
einem immensen Kostendruck und<br />
sparen an der Qualität. Sie bedienen sich<br />
zum Beispiel unsicherer Rohstoffquellen,<br />
arbeiten mit unqualifiziertem Personal oder<br />
auf schlecht gewarteten Anlagen. Der Handel<br />
reduziert seine Margen und verringert<br />
damit möglicherweise seine Servicequalität<br />
und Angebotsvielfalt. DerVerbraucher erhält<br />
mit seinem vermeintlichen Schnäppchen<br />
letztlich doch nur die Qualität, die er auch<br />
bezahlt hat – aber vielleicht nicht die, die<br />
er erwartet. Auf einer Podiumsdiskussion<br />
habe ich vor kurzem gehört: ‚Wenn Verbraucher<br />
für Lebensmittel nur den Preis für<br />
Hundedreck bezahlen wollen, müssen sie<br />
sich nicht wundern, wenn sie auch Hundedreck<br />
bekommen.’ Da steckt Wahres drin.“<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
FOTOS: PRIVAT, <strong>IHK</strong><br />
Dr. Thomas Katzenmayer<br />
Geschäftsführer Drewsen Spezialpapiere<br />
GmbH & Co. KG, Lachendorf:<br />
„Das vergangene Jahr war weltweit von<br />
wirtschaftlichen Turbulenzen und großer<br />
Unsicherheit geprägt. Wir bei Drewsen freuen<br />
uns daher, dass es uns gelungen ist, im Jahr<br />
2009 einen Absatzzuwachs im Vergleich zu<br />
2008 zu verzeichnen. Wir schauen also auf<br />
ein wirtschaftlich gutes Jahr zurück. Das<br />
war in den Betrieben der europäischen Papierbranche<br />
bei weitem nicht überall der<br />
Fall. Vielmehr zählt Drewsen damit zu den<br />
Ausnahmen.<br />
Wir planen für das Jahr 2010 einen Absatz<br />
von über 160.000 Tonnen Spezialpapiere, was<br />
wiederum eine deutliche Steigerung gegenüber<br />
2009 darstellt. Daneben wollen wir die<br />
interne Veredelung unserer Produkte steigern.<br />
Dazu investieren wir im Moment in eine Inline-Streichanlage<br />
an einer unserer Papiermaschinen.<br />
Die Investition hat eine Größenordnung<br />
von etwa 3,5 Millionen Euro und<br />
soll als Nebeneffekt auch die Energie- und<br />
Materialeffizienz verbessern.<br />
Zu unseren weiteren Zielen für das nächste<br />
Jahr gehören vor allem die Neu- und Weiterentwicklung<br />
unserer Produkte, die Einhaltung<br />
/ Verbesserung unserer Qualitätsnormen<br />
sowie die weitere Modernisierung<br />
unserer Papiermaschinen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />
für die Zukunft zu stärken.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, können wir<br />
uns auf ein engagiertes und gut ausgebildetes<br />
Personal verlassen.<br />
Wir sind zuversichtlich, dass wir uns auf das<br />
Jahr 2010 gut vorbereitet haben.“<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Peter Derks<br />
Direktor Marketing & Business Development<br />
IAC Europe, Krefeld:<br />
„Die IAC Group wurde 2006 gegründet und<br />
ist seitdem auf einen weltweiten Umsatz von<br />
rund 4,5 Milliarden US-Dollar in 2008 gewachsen.<br />
Insgesamt besitzt IAC mehr als 80<br />
Fertigungsstätten und beschäftigt etwa<br />
24.000 Mitarbeiter.<br />
Der europäische Bereich besteht aus 30 Werken<br />
in Belgien, Tschechien, Deutschland,<br />
Niederlande, Schweden, Slowakei, Spanien,<br />
Polen und Großbritannien. Wir versorgen<br />
unsere Kunden der Automobilbranche mit<br />
Komponenten und Systemen für die Innenund<br />
Außenausstattung sowie akustischen<br />
Lösungen.<br />
Besonders in dieser schwierigen wirtschaftlichen<br />
Situation ist innovatives Denken gefordert.<br />
Innovatives Denken bezieht sich<br />
bei IAC nicht nur auf neue Technologien,<br />
sondern auch auf die Art und Weise wie<br />
unsere Prozesse gestaltet werden, um die<br />
Effizienz zu vergrößern und damit die Kosten<br />
zu senken.<br />
Wir haben 2009 viele neue Aufträge von verschiedenen<br />
OEMs (Original Equipment Manufacturer)<br />
bekommen und planen bis 2011 ein<br />
Umsatzwachstum von fast 20 Prozent in<br />
Europa. Damit bestätigt sich, dass unsere<br />
Kunden unsere Strategien unterstützen.<br />
Für die nächsten Jahre sehen wir weiteres<br />
Wachstum, besonders in Ost-Europa. In<br />
West-Europa wird sich der Markt relativ<br />
langsam erholen.“<br />
Wer stark<br />
sein will, braucht<br />
Fachkräfte<br />
Was tun, wenn sich die Auftragsbücher<br />
wieder füllen, aber die nötigen Mitarbeiter<br />
fehlen? Fachkräfte waren bereits vor der<br />
Krise rar, auch in unserem <strong>IHK</strong>-Bezirk.<br />
Die Broschüre »Fachkräfte gesucht« zeigt<br />
Ansätze, wie Sie als Unternehmer darauf<br />
reagieren – oder besser sogar vorbeugen<br />
können:<br />
Attraktivität steigern<br />
Wie beim Produktmarketing sollten Arbeitgeber<br />
wissen, was ihre Zielgruppe<br />
wünscht. Für einen attraktiven Arbeitsplatz<br />
zählt heute mehr als ein hohes Gehalt.<br />
Überlegen Sie sich deshalb: Wo liegen<br />
Ihre Stärken? Und wie kommunizieren<br />
Sie sie?<br />
Mitarbeiter qualifizieren<br />
Investieren Sie in die Aus- und Weiterbildung<br />
Ihrer Mitarbeiter – den Fachkräften<br />
von morgen.<br />
Fachkräfte optimal einsetzen<br />
Sind die gut ausgebildeten Mitarbeiter rar,<br />
ist es umso wichtiger, das vorhandene Potenzial<br />
optimal auszuschöpfen. Sprechen<br />
Sie mit Ihren Fachkräften: Entspricht der<br />
Arbeitsplatz ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen?<br />
Information und Beratung:<br />
Raphaela Salfner<br />
04131 – 742-119, salfner@lueneburg.ihk.de<br />
¸ www.ihk24-lueneburg.de/fkm<br />
Fachkräfte<br />
gesucht!<br />
Die <strong>IHK</strong>-Broschüre<br />
gibt es zum Download<br />
auf unserer<br />
Website oder per<br />
Post verschickt.<br />
37
Service<br />
<strong>Branchenspiegel</strong><br />
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38<br />
Nachwirkende Fürsorgepflicht<br />
Falsche Auskunft kann zu<br />
Schadensersatz führen<br />
Erteilt ein Arbeitgeber über einen<br />
ausgeschiedenen Arbeitnehmer<br />
rechtswidrig und schuldhaft unrichtige<br />
Auskunft und erhält der<br />
Arbeitnehmer deshalb eine Anschlusstätigkeit<br />
nicht, kann daraus<br />
ein Schadensersatzanspruch<br />
resultieren.<br />
DerArbeitnehmerträgt allerdings<br />
in einem solchen Verfahren die<br />
Darlegungs- und Beweislast, dass<br />
der potenzielle Arbeitgeber ihn<br />
eingestellt hätte und aufgrund einer<br />
unrichtigen Auskunft Abstand<br />
davon genommen hat.<br />
Das hat das Landesarbeitsgericht<br />
Hannover im Fall eines Schiffs-<br />
maschinenführers (Chief Engineer)<br />
entschieden, dernach mehreren<br />
erfolglosen Heuerverhandlungen<br />
mit Reedern seinen früheren<br />
Reeder verklagte, weil er ihm<br />
unrichtige Auskünfte gegenüber<br />
potenziellen Arbeitgebern unter-<br />
Auskünfte über Leistung<br />
und Verhalten dürfen in der<br />
Regel nicht weiter gehen,<br />
als die entsprechenden<br />
Zeugnisinhalte<br />
stellte (Urteil vom 29. Mai 2009;<br />
Az. 9 Sa 1641/06). In seiner Begründung<br />
verweist das Gericht<br />
darauf, dass Arbeitgeberaufgrund<br />
ihrer nachwirkenden Fürsorgepflicht<br />
gegenüber Dritten, bei denen<br />
sich der Arbeitnehmer bewerbe,<br />
auf Nachfrage Auskünfte<br />
über Leistung und Verhalten geben<br />
müssen. Diese Auskünfte<br />
dürften in der Regel nicht weiter<br />
gehen als die entsprechenden<br />
Zeugnisinhalte.<br />
Dabei gelten dieselben Grundsätze,<br />
die auch bei der Erteilung<br />
qualifizierterZeugnisse zu beachten<br />
seien. Die Auskunft müsse<br />
wahrheitsgemäß im Sinne einer<br />
vollständigen, gerechten und objektiven<br />
Beurteilung sein. Habe<br />
derArbeitgeber rechtswidrig und<br />
schuldhaft falsche Auskünfte erteilt,<br />
könne er schadensersatzpflichtig<br />
sein,wobei ein Verschulden<br />
seiner Mitarbeiter zurechenbar<br />
sei. Im Rahmen der Darlegungs-<br />
und Beweislast, die den<br />
Arbeitnehmertreffe, sei zu beachten,<br />
dass es keinen allgemeinen<br />
Erfahrungssatz gebe,wonach die<br />
Erfolglosigkeit einer Bewerbung<br />
auch bei guter Qualifikation und<br />
gutem Zeugnis auf einervom ehemaligen<br />
Arbeitgeber erteilten negativen<br />
Auskunft beruhe. Da der<br />
Arbeitnehmer vorliegend seine<br />
Behauptungen nicht bewiesen<br />
habe, scheitere der Anspruch. bs<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
FOTOS: SIMON EBEL, GIORGIO MAJNO / ALLE FOTOLIA.COM; HAASE<br />
Gesetzliche Unfallversicherung<br />
Rauchen ist privat<br />
Rauchen ist Privatsache, stellt der<br />
Ausschuss Rechtsfragen der Geschäftsführerkonferenz<br />
der Deut-<br />
Fingierte Reisekostenabrechnungen<br />
sind ein außerordentlicher<br />
Kündigungsgrund. Dies hat das<br />
Landesarbeitsgericht Schleswig-<br />
Holstein in einem Urteil jetzt<br />
noch einmal bestätigt.<br />
In dem Fall hatte eine Abteilungsleiterin<br />
in den Jahren 2007<br />
und 2008 angebliche, in Wahr-<br />
heit nicht getätigte Fahrten mit<br />
dem eigenen PKW abgerechnet<br />
und sich die fingierten Fahrtkosten<br />
in Höhe von 1.227,60<br />
Euro erstatten lassen.<br />
schen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) fest. Es handele<br />
sich um eine Entscheidung, die<br />
Das, so urteilte das Landesarbeitsgericht<br />
Schleswig-Holstein,<br />
müsse ein Arbeitgeber nicht hinnehmen.<br />
Es erklärte die ausgesprochene<br />
außerordentliche<br />
Kündigung für rechtens.<br />
Ein Spesenbetrug könne<br />
nach der Rechtsprechung<br />
des Bundesarbeitsgerichts<br />
selbst dann<br />
als Grund zur fristlosen<br />
Entlassung ausreichen,<br />
wenn<br />
es sich<br />
um einen<br />
einmaligen Vorfall<br />
und um einen geringen<br />
Betrag handele. Dies gelte<br />
erst recht, wenn dem Arbeitnehmer<br />
– wie im vorliegenden<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
jeder Versicherte für sich ganz<br />
persönlich trifft. Daher ist das<br />
Rauchen selbst nicht versichert.<br />
Auch die zum Rauchen erforderlichen<br />
Wege stehen nicht unter<br />
Versicherungsschutz, sagte der<br />
Ausschuss.<br />
Daran ändere selbst ein Rauchverbot<br />
nichts, das den Raucher<br />
zwingt, den Arbeitsplatz zu verlassen<br />
und im Raucherraum oder<br />
im Freien zu rauchen.<br />
Der DGUV-Ausschuss beurteilt<br />
diese Wege anders als die Wege<br />
zurEssenseinnahme. Die Essenseinnahme<br />
sei ein jedem Versicherten<br />
vorgegebenes, zum Lebenserhalt<br />
notwendiges Bedürfnis;<br />
sie habe eine den Versicherungsschutz<br />
rechtfertigende<br />
Bedeutung.<br />
Selbst ein eventueller Nikotin-<br />
Suchtfaktor des Mitarbeiters beeinflusst<br />
die Entscheidung des<br />
Ausschusses für Rechtsfragen<br />
nicht. Es überwiege die persönliche<br />
Entscheidung des einzelnen<br />
Versicherten. Quelle: DGUV<br />
Spesenbetrug<br />
Fingierte Reisekostenabrechnung<br />
ist Kündigungsgrund<br />
Eine fristlose Entlassung ist<br />
auch bei einem einmaligen<br />
Vorfall und bei einem geringen<br />
Betrag gerechtfertigt<br />
Fall – zahlreiche<br />
fingierte Fahrtkostenabrechnungen<br />
zur<br />
Last gelegt werden<br />
könnten. Entgegen<br />
derAuffassung der<br />
Klägerin habe<br />
es hier auch<br />
keiner vorherigenAbmahnung<br />
bedurft.<br />
Angesichts der<br />
Schwere der<br />
Pflichtverletzung<br />
in Form einesSpesenbetrugs<br />
sei eine solche<br />
entbehrlich.<br />
Quelle: Verband deutscher<br />
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Werkvertrag<br />
Dort nachbessern, wo sich<br />
das Werk befindet<br />
Bei Fehlen anderweitiger Absprachen<br />
der Parteien ist im Zweifel<br />
die Nachbesserung dort zu erbringen,<br />
wo sich das nachzubessernde<br />
Werk vertragsgemäß befindet.<br />
Auch aus § 635 Abs. 2 BGB lässt<br />
sich nicht ableiten, dass der Besteller<br />
verpflichtet sei, das Werk<br />
zur Mängelbeseitigung zum Unternehmer<br />
zu bringen. Die Vorschrift<br />
stellt lediglich klar, dass<br />
dem Erwerber im Fall der Mängelbeseitigung<br />
keine weiteren<br />
Aufwendungen entstehen sollen.<br />
Dieser Entscheidung des OLG<br />
München vom 14. Oktober 2009<br />
(Az. 20 U 2948/09) lag folgender<br />
Sachverhalt zu Grunde: Der Beklagte<br />
sollte auf einen vom Klägerangelieferten<br />
Anhängereinen<br />
Aluaufbau errichten. Da derAufbau<br />
vielfache Mängel aufwies,<br />
forderte der Kläger den Beklagten<br />
unter Fristsetzung zur Mängelbeseitigung<br />
auf.<br />
Nach Ablauf der Frist erhob er<br />
Klage mit dem Antrag, den Beklagten<br />
zu verurteilen, den Anhänger<br />
in seinen ursprünglichen<br />
Zustand zurückzubauen. DerBeklagte<br />
meint, die Fristsetzung sei<br />
unwirksam,weil derAnhängerzu<br />
ihm verbracht werden müsse und<br />
der Kläger das verweigert habe.<br />
Dem ist das Oberlandesgericht<br />
nicht gefolgt. Bei Fehlen anderweitigerAbsprachen<br />
derParteien<br />
ist – so das Gericht – im Zweifel<br />
die Nachbesserung dort zu erbringen,<br />
wo das nachzubessernde<br />
Werk sich vertragsgemäß befindet.<br />
Dies war bereits vor Inkrafttreten<br />
des Gesetzes zur Modernisierung<br />
des Schuldrechtes<br />
vom 26. November 2001 anerkannt.<br />
Daran hat sich auch mit<br />
Inkrafttreten dieses Gesetzes<br />
nichts geändert. mc<br />
Rechtsanwaltsvergütung<br />
Angemessener Stundensatz kann<br />
nicht sittenwidrig sein<br />
Bei der Abrechnung einer Rechtsanwaltsvergütung<br />
nach Zeitaufwand<br />
kommt in Fällen, in denen<br />
der Stundensatz als solcher angemessen<br />
ist, eine Sittenwidrigkeit<br />
nicht in Betracht.<br />
Stundensätze von weniger als<br />
150 Euro dürften nicht mehr angemessen<br />
sein; ein Stundensatz<br />
von 500 Euro ist nicht per se unangemessen.<br />
Dies hat das Oberlandesgericht<br />
Celle in einem<br />
Klageverfahren eines Anwalts<br />
gegen seinen ehemaligen Mandanten<br />
entschieden (OLG Celle,<br />
Urteil vom 18. November<br />
2009, Az. 3 U 115/09).<br />
Geklagt hatte ein Anwalt, der für<br />
einen Mandanten im Rahmen<br />
eines steuerstrafrechtlichen Ermittlungsverfahrens<br />
auf Stundenbasis<br />
tätig war. Nach einer<br />
schriftlichen Honorarvereinbarung<br />
sollte derAnwalt berechtigt<br />
sein, seine Tätigkeit für den Be-<br />
klagten nach Zeitaufwand abzurechnen,<br />
und zwar zu einem<br />
Stundensatz von 150 Euro. Der<br />
Mandant verweigerte die Zahlung<br />
unter anderem mit der Begründung,<br />
der Anwalt fordere<br />
ein Mehrfaches des gesetzlich<br />
vorgesehenen Honorars.<br />
Das OLG folgt dem nicht, sondern<br />
führt unter anderem aus,<br />
dass die Honorarvereinbarung<br />
wirksam ist und ein Stundensatz<br />
von 150 Euro an der untersten<br />
Grenze liegt. Selbst Stundensätze<br />
von bis zu 500 Euro sollen<br />
nach Auffassung des OLG Celle<br />
nicht mehr von vornherein unangemessen<br />
sein.<br />
Bei einerAbrechnung nach Zeitaufwand<br />
kommt in Fällen, in<br />
denen dann der Stundensatz als<br />
solcher angemessen ist, eine<br />
Sittenwidrigkeit nicht in Betracht.<br />
hjm<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTOS: DIEGO CERVO, STEFAN RAJEWSKI / ALLE FOTOLIA.COM; COMPOSING: HAASE
Mietrecht<br />
Gewerbeausübung in Mietwohnung<br />
kann unzulässig sein<br />
Der u. a. für das Wohnraum-Mietrecht<br />
zuständige VIII. Zivilsenat<br />
des Bundesgerichtshofs hatte zu<br />
entscheiden, ob die Ausübung eines<br />
Gewerbes in einer zu Wohnzwecken<br />
vermieteten Wohnung<br />
eine Pflichtverletzung darstellt,<br />
die eine Kündigung des Mietverhältnisses<br />
rechtfertigt.<br />
Im Mietvertrag war vereinbart,<br />
dass der Mieter die Mietsache zu<br />
anderen als zu Wohnzwecken<br />
nur mit Einwilligung des Vermieters<br />
benutzen darf.<br />
Der Beklagte war als Immobilienmakler<br />
tätig und wollte seine<br />
selbstständige Tätigkeit von<br />
der gemieteten Wohnung aus betreiben.<br />
Der Vermieter hat den<br />
Beklagten vergeblich aufgefordert,<br />
die gewerbliche Nutzung<br />
zu unterlassen und später das<br />
Mietverhältnis fristlos, hilfsweise<br />
ordentlich gekündigt.<br />
Der BGH hat im konkreten Fall<br />
entschieden, dass der Vermieter<br />
einer Wohnung geschäftliche<br />
Aktivitäten seines Mieters freiberuflicher<br />
oder gewerblicher<br />
Art, die nach außen hin in Erscheinung<br />
treten, mangels entsprechender<br />
Vereinbarung –<br />
auch ohne ausdrücklichen Vorbehalt<br />
– in der Wohnung nicht<br />
dulden muss.<br />
Der Vermieter kann allerdings<br />
im Einzelfall nach Treu und<br />
Glauben verpflichtet sein, eine<br />
Erlaubnis zu einer teilgewerblichen<br />
Nutzung zu erteilen – insbesondere,<br />
wenn es sich nach<br />
Art und Umfang um eine Tätigkeit<br />
handelt,von der auch bei einem<br />
etwaigen Publikumsver-<br />
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01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
kehr keine weitergehenden Einwirkungen<br />
auf die Mietsache<br />
oder die Mitmieter ausgehen als<br />
bei einer üblichen Wohnungsnutzung.<br />
Werden für die geschäftliche Tätigkeit<br />
Mitarbeiter des Mieters in<br />
der Wohnung beschäftigt, wie<br />
dies in dem entschiedenen Fall<br />
nach dem bestrittenen Vorbringen<br />
des Vermieters der Fall sein<br />
sollte, kommt ein Anspruch auf<br />
Gestattung jedoch regelmäßig<br />
nicht in Betracht.<br />
Da dieser Punkt derAufklärung<br />
durch das Berufungsgericht bedurfte,<br />
hat der BGH das Verfahren<br />
zur Sachverhaltsaufklärung<br />
an das Berufungsgericht zurückverwiesen<br />
(Urteil des BGH vom<br />
14. Juli 2009, Az. VIII ZR<br />
165/08). mc<br />
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Sachkenntnis. Fehlerzu Ungunsten<br />
von Gläubiger und Schuldner<br />
können haftungsrechtliche<br />
Konsequenzen nach sich ziehen.<br />
Der Ratgeber ‚Lohnpfändung<br />
2009/2010’ hilft bei der Bewältigung<br />
dieser verantwortungsvollen<br />
Aufgabe. Mehrere Einkünfte,<br />
einmalige und sonstige Bezüge<br />
des Schuldners finden ebenso<br />
Berücksichtigung wie die Kontenpfändung<br />
und Aspekte derInsolvenz.<br />
Neben der Aktualisierung<br />
der Erläuterungen sind u. a.<br />
die Pfändungsfreigrenzenbekanntmachung<br />
2009, die Ände-<br />
rungen bei der Unterhaltsrangfolge<br />
sowie die inzwischen verabschiedete<br />
Reform des Kontenpfändungsschutzes<br />
(Stichwort<br />
‚Pfändungsschutzkonto’) berücksichtigt.<br />
Die beigefügte CD-ROM enthält<br />
neben dem Lohnpfändungsrechner<br />
auch ein Programm zur Ermittlung<br />
der steuer- und sozialversicherungsrechtlichenAbzugsbeträge.<br />
Risiken vermeiden<br />
Umweltbundesamt veröffentlicht Broschüre<br />
zu halogenierten Kältemitteln<br />
www.umweltbundesamt.de<br />
Unternehmen, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), teilhalogenierte<br />
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (HFCKW) oderfluorierte<br />
Treibhausgase einsetzen, haben zahlreiche gesetzliche Pflichten.<br />
Da es sich um Substanzen handelt, die die Ozonschicht und<br />
das Klima schädigen, wurden diese Pflichten in den letzten Jahren<br />
kontinuierlich verschärft. Für Unternehmen ist es nicht leicht,<br />
den Überblick zu behalten. In der Broschüre ‚Halogenierte Kältemittel.<br />
Welche Rechtsvorschriften müssen Betreiberund deren Beauftragte<br />
beim Einsatz von FCKW, HFCKWund fluorierten Treibhausgasen<br />
einhalten?’ hat das Umweltbundesamt die verschiedenen<br />
rechtlichen Vorschriften zusammengetragen<br />
und die daraus<br />
entstehenden Pflichten für Unternehmen<br />
anschaulich erläutert.<br />
Einen großen Teil der Publikation<br />
nehmen die neuen Vorschriften aus<br />
der Chemikalien-Klimaschutzverordnung<br />
vom August 2008 ein, die<br />
z. B. den Erwerb von Sachkundebescheinigungen<br />
und neue Kennzeichnungspflichten<br />
einführen.<br />
D<strong>IHK</strong>/Wus<br />
Gesetzliche Pflichten kennen<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010
Vorträge und<br />
Präsentationen<br />
P. Flume<br />
ISBN 978-3-448-09520-3;<br />
18,80 Euro inkl. CD-ROM<br />
Rudolf Haufe Verlag<br />
79102 Freiburg<br />
Häufig kommt die Anforderung,<br />
eine Rede oder Präsentation halten<br />
zu müssen, überraschend.<br />
Da heißt es kurzfristig für den<br />
Vorgesetzten einspringen oder<br />
für ein spontan angesetztes Meeting<br />
eine Präsentation vorbereiten.<br />
In der Regel fehlt für eine<br />
ausführliche Vorbereitung die<br />
Zeit. Der Ratgeber‚Vorträge und<br />
Präsentationen’ kann hier helfen.<br />
Der TaschenGuide beschreibt,<br />
wie man vor Kollegen<br />
und Vorgesetzten auftritt, wie<br />
man eine gelungene Präsentation<br />
vorbereitet, wie gute Reden<br />
aufgebaut werden und wie man<br />
als Redner die Aufmerksamkeit<br />
des Publikums wecken und erhalten<br />
kann. Die Textbausteine<br />
und Musterreden im Buch und<br />
auf CD bieten eine gute Basis<br />
für gelungene und unterhaltsame<br />
Reden. Mit Tipps und Mustern<br />
für alle wichtigen beruflichen<br />
Anlässe: Präsentationen<br />
von Zahlen und Budgets, Vorstellung<br />
von neuen Projekten<br />
oder Ergebnissen von Workshops.<br />
Mehr Aufmerksamkeit<br />
erzielen<br />
Zeitmanagement<br />
Grundlagen, Methoden und<br />
Techniken<br />
R. Meier, E. Engelmeyer<br />
ISBN 978-3-86936-017-1; 17,90 Euro<br />
GABAL Verlag, 63069 Offenbach<br />
Theoretisch haben wir alle gleich<br />
viel Zeit pro Tag zur Verfügung.<br />
Viele sagen aber häufig: „Ich habe<br />
keine Zeit.“ Das bedeutet<br />
nicht immer, dass sie wesentlich<br />
mehr zu tun haben als andere,<br />
sondern oft, dass sie ein schlechteres<br />
Zeitmanagement haben. Jeder<br />
geht mit seiner Zeit anders<br />
um. Es lohnt sich genau darüber<br />
nachzudenken.<br />
Das Buch ‚Zeitmanagement’<br />
hilft, indem es grundlegende<br />
Techniken des Zeitmanagements<br />
vermittelt, die es erleichtern, mit<br />
dem Einsatz der vorhandenen<br />
Zeit ein Maximum an Ergebnissen<br />
zu erzielen.<br />
Mit diesem Buch lernen Sie, wie<br />
Sie Prioritäten setzen, Zeitdiebe<br />
eliminieren, Aufgaben terminieren,<br />
richtig planen und für Ihre<br />
Work-Life-Balance sorgen. Zudem<br />
erhält der Leser Tipps, wie<br />
er sein neues Zeitmanagement<br />
im Alltag umsetzt.<br />
Kreative Freiräume<br />
schaffen<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Die faire<br />
Kündigung<br />
Erfahrungen und Praxistipps für<br />
Vorgesetzte<br />
Ch. Meyer, ISBN 978-3-280-05363-8,<br />
16,90 Euro inkl. CD-ROM<br />
Orell Füssli Verlag<br />
CH-8036 Zürich<br />
Die faire Kündigung – gibt es so<br />
etwas? Kündigen ist eine der<br />
schwierigsten Führungsaufgaben<br />
überhaupt. Die Folgen können<br />
gravierend und für die Betroffenen<br />
traumatisch sein – nicht nur<br />
für den Gekündigten, sondern<br />
auch für das zurückbleibende<br />
Team und den Chef.<br />
Der Organisationspsychologe<br />
und Autorhat untersucht,welche<br />
psychischen Prozesse eine Kündigung<br />
auf beiden Seiten auslöst<br />
und wie sich das personelle Gefüge<br />
in den Betrieben dadurch<br />
verändert.<br />
Sein Fazit: Es braucht eine neue<br />
Kündigungskultur. Ehrliche und<br />
offene Kommunikation, Planung<br />
der Zeit danach und professionelle<br />
Standards beim Kündigungsgespräch<br />
sind unabdingbar.<br />
Wie diese und zahlreiche weitere<br />
Maßnahmen umgesetzt werden<br />
können, schildert der Coach<br />
in diesem Buch.<br />
Für die Zeit danach sorgen<br />
Service<br />
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zuzüglich Mehrwertsteuer.<br />
Verlag Francis von Wels<br />
Marschnerstieg 2<br />
22081 Hamburg<br />
Ihr Ansprechpartner ist<br />
Bernd Roloff<br />
ANZEIGENANNAHME<br />
info@wels-verlag.de<br />
040 - 29 80 03 - 0<br />
45
Impressum Celler Wasa-Lauf<br />
Schön schnell – schön lustig<br />
Unsere<br />
Wirtschaft<br />
Herausgeber:<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Lüneburg</strong>–<strong>Wolfsburg</strong><br />
Am Sande 1, 21335 <strong>Lüneburg</strong><br />
Telefon: 04131 - 742-0, -180 (Fax)<br />
E-Mail: redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
Internet: www.ihk24-lueneburg.de<br />
<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle Celle<br />
Südwall 26, 29221 Celle<br />
Telefon: 05141 - 9196-0, -54 (Fax)<br />
E-Mail: service-ce@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />
Am Mühlengraben 22-24,<br />
38440 <strong>Wolfsburg</strong><br />
Telefon: 05361 - 2954-0, -54 (Fax)<br />
E-Mail: service-wob@lueneburg.ihk.de<br />
Verantwortlich:<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Michael Zeinert<br />
Chefredaktion:<br />
Markus Mews, Christina Kohl<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Sukau<br />
Redaktionelle Konzeption und<br />
Art Direction: Peter Haase<br />
E-Mail: info@studiohaase.de<br />
Verlag:<br />
Verlag Francis von Wels<br />
Inhaber Heiner Schütze e.K.<br />
Marschnerstieg 2, 22081 Hamburg<br />
Postfach 76 12 20, 22062 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 29 80 03 - 0<br />
Fax: 040 / 29 80 03 - 90<br />
E-Mail: info@wels-verlag.de<br />
Internet: www.wels-verlag.de<br />
Anzeigenleitung: Bernd Roloff<br />
Telefon: 040 / 29 80 03 - 22<br />
Verlagsvertretung:<br />
Janette Lührs, Telefon: 041 87 / 900 823<br />
Fax: 041 87 / 900 851<br />
E-Mail: luehrs21244@aol.com<br />
Inke Hirsch, Telefon: 040 / 533 209 77<br />
Fax: 040 / 401 359 92<br />
E-Mail: inke.hirsch@freenet.de<br />
Anzeigenschluss: ca. 12. des Vormonats<br />
GültigerAnzeigentarif: Mediadaten 1.1.2010<br />
Druckvorstufe:<br />
Michael von Hartz, Repro-Technik<br />
Druck: Neef + Stumme premium<br />
printing GmbH & Co. KG, Wittingen<br />
Unsere Wirtschaft ist das offizielle<br />
Organ der <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
Der Bezug Unserer Wirtschaft erfolgt<br />
im Rahmen der grundsätzlichen<br />
Beitragspflicht als Mitglied der <strong>IHK</strong>.<br />
Erscheinungsweise: 11 Ausgaben<br />
(Doppelausgabe Juli/August)<br />
42. Jahrgang, Verbreitete<br />
Auflage im 3. Quartal 2009:<br />
26.867 Exemplare<br />
Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Auffassung der <strong>IHK</strong> wieder.<br />
46<br />
Am 14. März findet zum 28. Mal der Wasa-Lauf, ein internationaler Volkslauf durch Celle, statt. Ob Volkswandern,<br />
Nordic Walking, der 2,5-Kilometer-Minilauf oder die 20-Kilometer-Strecke – jeder kann nach eigener Fitness<br />
und eigenem Geschmack mitmachen. Anmeldung unter: www.celler-wasa-lauf.de<br />
Veranstaltungen<br />
Ort Datum Veranstaltung<br />
Winsen (Luhe) 9. + 10.1. Hochzeitsmesse www.hochzeitsmesse-winsen.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 16. + 17.1. Hochzeitsmesse www.wolfsburger-hochzeitsmesse.de<br />
Hoopte 29.1. - 1.2. Hoopter Faslam www.hoopter-faslam.de<br />
Bad Fallingbostel 30.1. Sport-Gala in der Heidmark-Halle www.wz-net.de/sportgala<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 30. + 31.1. 2. <strong>Wolfsburg</strong>er Wellnesstag www.wolfsburg.de<br />
Hankensbüttel 5. + 6.2. Hankau Helau www.sg-hankensbuettel.de<br />
Weyhausen 6.2. Fasselumzug www.boldecker-land.de<br />
Tönnhausen 11. - 15.2. Faslam www.faslam-toennhausen.de<br />
Barwedel 13.2. Fasselumzug www.boldecker-land.de<br />
Winsen-Stöckte 14.2. Faslamsumzug www.faslamsbrueder-stoeckte.de<br />
Walsrode 14.2. Hochzeitsmesse www.walsroder-hochzeitsmesse.de<br />
Hitzacker 19. - 28.2. 24. Musikwoche www.musikwoche-hitzacker.de<br />
Celle 5. - 7.3. Messe "Schöner Bauen & Wohnen" www.congress-union-celle.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 6.3. 6. <strong>Lüneburg</strong>er Rocknacht www.lueneburg.de<br />
Hermannsburg 6.3. 29. Hermannsburger Hobbymarkt www.region-celle.de<br />
Weyhausen 14.3. Hobby- und Kunstmarkt www.boldecker-land.de<br />
Celle 14.3. Celler Wasa-Lauf www.celler-wasa-lauf.de<br />
Küsten-Lübeln 20. + 21.3. Ostereiermarkt auf dem Wendlandhof www.rundlingsmuseum.de<br />
Winsen (Luhe) 20. + 21.3. Kunsthandwerkerausstellung zu Ostern www.winsen.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 21.3. Verkaufsoffener Sonntag www.lueneburg.de<br />
Winsen (Luhe) 21.3. Verkaufsoffener Sonntag www.winsen.de<br />
Bad Bevensen 26. - 28.3. Frühjahrsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag www.bad-bevensen-tourismus.de<br />
Clenze-Bussau 28.3. Bauern- und Ostermarkt in Bussau www.luechow-dannenberg.de<br />
Amelinghausen 28.3. Frühlingstag mit Jahrmarkt, Flohmarkt,<br />
verkaufsoffenem Sonntag www.amelinghausen.de<br />
Wittingen-Lüben 28.3. Schlachtefest in Lüben www.gifhorn4u.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong>-Vorsfelde 28.3. Fit in den Frühling (Verkaufsoffener Sonntag) www.wolfsburg.de<br />
Ihre Veranstaltungshinweise für »Unsere Wirtschaft« per Mail an redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 01/2010<br />
FOTOS: FIRST FOTO FACTORY
Wirtschaftstermine<br />
Ort Datum Projekt Kontakt<br />
www.ihk24-lueneburg.de ¸Dok.-Nr. ...<br />
Professorensprechtage (Termine auf Anfrage) ¸ Dok.-Nr. 14621, vogel@lueneburg.ihk.de<br />
Innovationsaudit (Termine auf Anfrage) ¸ Dok.-Nr. 22294<br />
<strong>Lüneburg</strong> 6.1. Patentberatung (04131) 742-142 ¸ Dok. 6259<br />
<strong>Lüneburg</strong> 15.1. Vortrag „Change Management“ (04131) 1566100, www.vhs.lueneburg.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 2.2. Runder Tisch für Innovationsförderung (04131) 742-142 ¸ Dok. 14623<br />
Stade 3.2. Patentberatung (04131) 742-142 ¸ Dok. 6259<br />
Verden 11.2. PR-Beratung für innovative Unternehmen (04131) 742-142 ¸ Dok. 21401<br />
Celle 25.2. Prof. Dr. Paul Kirchhoff: „Religion als eine Grundlage<br />
d. freiheitl. Gesellschaft u. d. demokratischen Staates“ (05141) 7092386, dr.benack@t-online.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 26.2. Vortrag „Veränderungsprozesse in halbstaatl. Org.“ (04131) 1566100, www.vhs.lueneburg.de<br />
<strong>IHK</strong>-Seminare und Lehrgänge<br />
Ort Datum Projekt Seminarpreise (für Mitglieder)<br />
Ansprechpartnerin: Christina Möller, (04131) 742-163; Fax: (04131) 742-263 www.ihk24-lueneburg.de/weiterbildung<br />
<strong>Lüneburg</strong> 04.02. Erfolgreiche Preisverhandlungen im Einkauf 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 04.02. Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 05.02. Messen und Ausstellungen, die sich rechnen 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 05.02. Projektmanagement – M 4 d. Zertifikatslehrg. „Schlüsselkompetenzen i. Beruf“ 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 08.02. Kleiner Etat – große Werbung! 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 08.02. Fit für die Abschlussprüfung – Wirtschafts- und Sozialkunde für Kaufleute 150 EUR<br />
<strong>Lüneburg</strong> 09.02. Forderungsausfälle erfolgr. vermeiden – Effektives Forderungsmanagement 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 10.02. Telephoning in English 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11./12.02. Reden – wirken – erfolgreich sein – Intensivseminar Gesprächsführg., freie Rede 410 EUR (395 EUR)<br />
Celle 11.02. Problemkreise bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen 210 EUR (185 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11.02. Professionelles Beschwerdemanagement für Hotellerie und Gastronomie 129 EUR<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 15.02. Wirtschaftsenglisch – Grundlagen 450 EUR (415 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 15.02. Fit für die Abschlussprüfung – Kaufm. Steuerg. u. Kontrolle f. Industriekaufleute 150 EUR<br />
<strong>Lüneburg</strong> 15.02. Kompetent und souverän am Telefon – der Umgang mit schwierigen Kunden 260 EUR (240 EUR)<br />
Celle 16.02. Professionell und effizient protokollieren 260 EUR (240 EUR)<br />
Celle ab 16.02. Fit für die Abschlussprüfung – Kaufm. Steuerg. u. Kontrolle f. Industriekaufleute 150 EUR<br />
<strong>Lüneburg</strong> 16.02. Reisekosten und Auslösungen nach den neuesten Steuerrichtlinien 265 EUR (250 EUR)<br />
Celle 17.02. Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung für Auszubildende 105 EUR (95 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 17.02. Nebenkosten – Die zweite Miete 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 18.02. Zeitgemäße Akquise – Neukundengewinnung in der Praxis 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 18.02. Hygieneschulung über die neue EU-Verordnung zur Lebensmittelhygiene 165 EUR (155 EUR)<br />
<strong>Wolfsburg</strong> ab 19.02. Fit f. d. Abschlussprfg. f. Kaufl. f. Bürokommunikation Betriebsl./Bürowirtschaft 176 EUR<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 22.02. Fit für die Abschlussprfg. – Betriebslehre f. Kaufleute f. Bürokommunikation 150 EUR<br />
<strong>Lüneburg</strong> 22.02. Rechte und Pflichten von Gesellschaftern und Geschäftsführern – Teil II 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 23.02. Kommunikation – Kunst d. überzeugenden Gesprächsführg. u. pers. Wirkung 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 24.02. Gewonnen wird im Kopf – Modul 1 der Seminarreihe „Besser verkaufen“ 260 EUR (240 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 25.02. Das Telefonat – Der richtige Draht z. Kunden – M 2 Seminarreihe „Mach mit“ 165 EUR (155 EUR)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 26./27.02. Gesprächsführung u. Konfliktbewältigung – M 2 des <strong>IHK</strong>-Führungstrainings 410 (395 EUR)<br />
<strong>Wolfsburg</strong> ab 26.02. Fit für die Abschlussprfg. f. Industriekaufleute – Kaufmännische Steuerung ... 176 EUR<br />
Celle ab 01.03. Ausbildung der Ausbilder 480 EUR (440 EUR)<br />
Wir weisen darauf hin, dass verschiedene Lehrgänge, die auf <strong>IHK</strong>-Prüfungen vorbereiten, auch von anderen<br />
Veranstaltern angeboten werden. Anschriften können bei der <strong>IHK</strong> erfragt werden.<br />
Messen und Ausstellungen<br />
Ort Datum Messe<br />
Inland<br />
Berlin 3.-5.2. FRUIT LOGISTICA – Internationale Messe für Früchte- und Gemüsemarketing<br />
Nürnberg 4.-9.2. Spielwarenmesse<br />
Stuttgart 6.-10.2. INTERGASTRA – Intern. Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Catering, Konditorei und Café<br />
Düsseldorf 7.-9.2. CPD – Internationale Fachmesse für Womenswear und Accessoires<br />
München 7.-10.2. ispo winter – Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode<br />
Frankf./Main 12.-16.2. Ambiente – Internationale Frankfurter Messe<br />
Nürnberg 17.-20.2. BioFach – Weltleitmesse f. Bio-Produkte mit Vivaness – Weltleitmesse f. Naturkosmetik u. Wellness<br />
München 19.-22.2. inhorgenta europe – Intern. Fachmesse für Uhren, Schmuck, Edelsteine, Perlen und Technologie<br />
Düsseldorf 23.-27.2. METAV – Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung<br />
Köln 28.2.-3.3. Internationale Eisenwarenmesse<br />
Ausland<br />
Moskau 2.-5.2. AQUA-THERM/AT Pool – Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär-, Umwelt- u. Schwimmbadtechnik<br />
Istanbul 4.-7.2. WIN World of Industry Part I – Machinery, Welding, Surface Treatment, Materials Handling<br />
Moskau 8.-12.2. PRODEXPO – Internationale Fachausstellung für Lebensmittel<br />
Dubai 9.-11.2. M.E. ELECTRICITY- Internationale Fachmesse für Elektrotechnik, elektrische Energieerzeugung<br />
01/2010 · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · Unsere Wirtschaft<br />
Die neuen<br />
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