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Konzilsjubiläum Das II. Vatikanische Konzil Vor 50 Jahren haben sich der Papst und die Bischofsgemeinschaft auf dem II. Vatikanischen Konzil intensiv mit Leben und Lehre der Kirche in der Gegenwart befasst. Die von Oktober 1962 bis Dezember 1965 erarbeiteten Dokumente geben uns noch heute Anstöße für unser Gemeindeleben. Auf der Internet-Seite des Vatikans zum Konzil sehen wir eine Bronzeplatte mit 5 Personen, die zu einer Beratung zusammensitzen. Links erkennen wir Johannes XXIII., der das Konzil für 1962 einberief, um eine Erneuerung der Lehre und des Lebens der Kirche („aggiornamento“, auf deutsch etwa „Anpassung an heutige Verhältnisse“) zu erreichen. Er sah die Katholische Kirche in einer Krise, da sie die Zeichen der Zeit nicht ausreichend wahrnahm und die Glaubensbotschaft dem modernen Menschen nicht wirksam verkündete. Johannes XXIII. konnte das Konzil noch eröffnen, starb aber wenige Monate danach. In der Mitte sehen wir drei Bischöfe in unterschiedlichen Gewändern. Sie stehen stellvertretend für die 2.540 Konzilsväter, die aus aller Welt kamen und unterschiedliche Aufgaben in der Kirche hatten, und in vier Sitzungsperioden tagten. Rechts ist Papst Paul VI. abgebildet, der das Konzil fortsetzte und 1965 feierlich abschloss. Er leistete mit seiner Konzilsführung und seinen Entscheidungen einen wesentlichen Beitrag dazu, dass 16 Texte beraten und verabschiedet wurden, die bis heute richtungsweisend für die Kirche sind. Fundstelle: www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/index_ge.htm) 8

Konzilsjubiläum Diese Dokumente sind nicht nur als Buch, sondern auch auf der Internetseite des Vatikans veröffentlicht (http://www.vatican. va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/index_ge.htm). Eine der Reformen, die das Konzil angestoßen hat, fällt dabei ins Auge: Während früher das Lateinische die maßgebliche Kirchensprache war, wollte das Konzil, dass die wesentlichen Glaubenstexte auch von den Laien verstanden werden, und hat deshalb die Verwendung der jeweiligen Ortssprache besonders in der Liturgie gefördert. Papst Benedikt XVI. bezeichnet die Dokumente des II. Vaticanums als das „wahre Erbe des Konzils“ (Ratzinger, Salz der Erde, S. 81). Sie behandeln drei entscheidende Themen (vgl. Rahner / Vorgrimler, Kl. Theol. Wörterbuch „Vaticanum II“): • Die Dogmatische Konstitution über die Kirche klärt das fundamentale theologische Selbstverständnis der Kirche. • Weitere Konzilsdokumente regeln das innere Leben der Kirche hinsichtlich der Liturgie, ihre Leitungsfunktionen, ihr Lehramt und ihre „Stände“, das sind Priester, Ordensleute und Laien. Viele Reformelemente der Liturgie, insbesondere das aktive Mitfeiern der Eucharistie durch die Gemeinden, sind uns heute so vertraut, dass man sie sich kaum noch anders vorstellen kann. Was bedeutet es nach dem Konzil, als Katholik zu leben Diese Frage stellt der Konzilsteilnehmer Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II. Er beantwortet sie mit der Aufforderung, gläubig zu sein, das heißt ein Zeugnis von Christus in der Welt der Gegenwart abzulegen (Riccardi, Joh. Paul II, S. 226ff). • Das Konzil hat sich auch intensiv der Sendung der Kirche nach „außen“ gewidmet, so den Beziehungen zur nichtkatholischen Christenheit und zu den nichtchristlichen Religionen mit der bedeutenden Erklärung über die Religionsfreiheit. Das Konzil erkannte, dass die Welt in der Gegenwart von ideologischem Pluralismus gekennzeichnet ist. Die Kirchenmitglieder wurden aufgefordert, die Kommunikationsmedien für die Verbreitung des Glaubens intensiv zu nutzen. Der Pfarrbrief unserer Gemeinden soll hierzu einen kleinen Beitrag leisten. Johannes Paul II. hat das Konzil als großes Geschenk geschätzt und erwartet, dass die neuen Generationen noch lange aus seinem Reichtum schöpfen werden (Riccardi, Joh. Paul II, S. 226ff.). Papst Benedikt XVI. fordert uns auf, die Texte des Konzils zu lesen und hieraus neue Impulse, auch für unser Verhältnis zur Welt und ihren Problemen, zu gewinnen (Ratzinger, Salz der Erde, S. 81). Dr. Ulrich Sandhövel 9

Konzilsjubiläum<br />

Diese Dokumente sind nicht nur als Buch,<br />

son<strong>de</strong>rn auch auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Vatikans<br />

veröffentlicht (http://www.vatican.<br />

va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/in<strong>de</strong>x_ge.htm).<br />

Eine <strong>de</strong>r Reformen, die das Konzil angestoßen<br />

hat, fällt dabei ins Auge: Während<br />

früher das Lateinische die maßgebliche Kirchensprache<br />

war, wollte das Konzil, dass<br />

die wesentlichen Glaubenstexte auch von<br />

<strong>de</strong>n Laien verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, und hat <strong>de</strong>shalb<br />

die Verwendung <strong>de</strong>r jeweiligen Ortssprache<br />

beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Liturgie geför<strong>de</strong>rt.<br />

Papst Benedikt XVI. bezeichnet die Dokumente<br />

<strong>de</strong>s II. Vaticanums als das „wahre<br />

Erbe <strong>de</strong>s Konzils“ (Ratzinger, Salz <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>,<br />

S. 81). Sie behan<strong>de</strong>ln drei entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Themen (vgl. Rahner / Vorgrimler, Kl. Theol.<br />

Wörterbuch „Vaticanum II“):<br />

• Die Dogmatische Konstitution über die<br />

Kirche klärt das fundamentale theologische<br />

Selbstverständnis <strong>de</strong>r Kirche.<br />

• Weitere Konzilsdokumente regeln das<br />

innere Leben <strong>de</strong>r Kirche hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Liturgie, ihre Leitungsfunktionen, ihr<br />

Lehramt und ihre „Stän<strong>de</strong>“, das sind<br />

Priester, Or<strong>de</strong>nsleute und Laien. Viele<br />

Reformelemente <strong>de</strong>r Liturgie, insbeson<strong>de</strong>re<br />

das aktive Mitfeiern <strong>de</strong>r Eucharistie<br />

durch die Gemein<strong>de</strong>n, sind uns heute so<br />

vertraut, dass man sie sich kaum noch<br />

an<strong>de</strong>rs vorstellen kann.<br />

Was be<strong>de</strong>utet es nach <strong>de</strong>m Konzil,<br />

als Katholik zu leben<br />

Diese Frage stellt <strong>de</strong>r Konzilsteilnehmer<br />

Karol Wojtyla, <strong>de</strong>r spätere Papst Johannes<br />

Paul II. Er beantwortet sie mit <strong>de</strong>r<br />

Auffor<strong>de</strong>rung, gläubig zu sein, das<br />

heißt ein Zeugnis von Christus in <strong>de</strong>r<br />

Welt <strong>de</strong>r Gegenwart abzulegen (Riccardi,<br />

Joh. Paul II, S. 226ff).<br />

• Das Konzil hat sich auch intensiv <strong>de</strong>r<br />

Sendung <strong>de</strong>r Kirche nach „außen“ gewidmet,<br />

so <strong>de</strong>n Beziehungen zur nichtkatholischen<br />

Christenheit und zu <strong>de</strong>n<br />

nichtchristlichen Religionen mit <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Erklärung über die Religionsfreiheit.<br />

Das Konzil erkannte, dass die<br />

Welt in <strong>de</strong>r Gegenwart von i<strong>de</strong>ologischem<br />

Pluralismus gekennzeichnet ist.<br />

Die Kirchenmitglie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />

die Kommunikationsmedien für die<br />

Verbreitung <strong>de</strong>s Glaubens intensiv zu<br />

nutzen. Der Pfarrbrief unserer Gemein<strong>de</strong>n<br />

soll hierzu einen kleinen Beitrag<br />

leisten.<br />

Johannes Paul II. hat das Konzil als großes<br />

Geschenk geschätzt und erwartet, dass die<br />

neuen Generationen noch lange aus seinem<br />

Reichtum schöpfen wer<strong>de</strong>n (Riccardi,<br />

Joh. Paul II, S. 226ff.).<br />

Papst Benedikt XVI. for<strong>de</strong>rt uns auf, die<br />

Texte <strong>de</strong>s Konzils zu lesen und hieraus neue<br />

Impulse, auch für unser Verhältnis zur Welt<br />

und ihren Problemen, zu gewinnen (Ratzinger,<br />

Salz <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, S. 81).<br />

Dr. Ulrich Sandhövel<br />

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