Ostern 2013 - Maria-trost-untermenzing.de
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Ostergedanken<br />
An <strong>de</strong>r Grenze <strong>de</strong>s menschlichen Verstan<strong>de</strong>s –<br />
Annäherung an das Glaubensgeheimnis<br />
„Auferstehung <strong>de</strong>r Toten“<br />
Das gewaltige Geheimnis unseres Glaubens<br />
heißt: „Ich glaube an die Auferstehung<br />
<strong>de</strong>r Toten und das Leben <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n<br />
Welt.“ Wie leicht geht dieser<br />
Satz aus <strong>de</strong>m Credo uns über die Lippen,<br />
als wäre es ein inflationärer, alltäglicher<br />
Satz, <strong>de</strong>r sich so leicht hinsagt<br />
Von Romano Guardini, <strong>de</strong>m großen Theologen<br />
und liturgischen Erneuerer mit<br />
<strong>de</strong>r Jugend <strong>de</strong>r Kirche seit <strong>de</strong>n 20er Jahren<br />
<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts (Bewegung<br />
„Quickborn“!), erschien 1951 das großartige<br />
Jesusbuch „Der Herr, Betrachtungen<br />
über die Person und das Leben Jesu<br />
Christi“.<br />
Im Kapitel „Jesu Tod“ nähern wir uns<br />
in <strong>de</strong>r gewaltig bewegen<strong>de</strong>n Sprache Guardinis<br />
<strong>de</strong>m Glaubensgeheimnis von Jesu<br />
Tod und Auferstehung.<br />
Da schreibt Guardini: „Als Christus am<br />
Kreuz hing – niemand wird aus<strong>de</strong>nken,<br />
wie das war. Im Maße einer Christ wird –<br />
und <strong>de</strong>n Herrn lieben lernt, beginnt er<br />
etwas zu ahnen…. Wie da alles Tun aufhörte,<br />
alles Arbeiten, alles Kämpfen. Wie<br />
da kein Ausweichen war, kein Vorbehalt,<br />
son<strong>de</strong>rn alles, Leib und Herz und Geist,<br />
hineingegeben in eine Flamme unendlichen,<br />
alles ausfüllen<strong>de</strong>n Lei<strong>de</strong>ns; in ein<br />
Gericht über die zu eigen genommene<br />
Schuld, das ohne Lösung fortging, bis<br />
zum To<strong>de</strong>… Da erreichte ER jene Tiefe,<br />
aus welcher die Allmacht <strong>de</strong>r Liebe die<br />
Neue Schöpfung heraufruft.<br />
Von <strong>de</strong>m, worum es sich da han<strong>de</strong>lt,<br />
versteht man vielleicht etwas, wenn man<br />
sieht, wie ein geliebter Mensch blind o<strong>de</strong>r<br />
schwach o<strong>de</strong>r verwirrt o<strong>de</strong>r verhärtet ist,<br />
man ihn herausreißen möchte und nicht<br />
kann. Dann fühlt man, dass man um sein<br />
ganzes Sein müsste herumgreifen können;<br />
bis zum eigentlichen Kern hindurchgreifen;<br />
bis in jene letzte Tiefe hinablangen,<br />
wo die Wurzeln seines Seins liegen, wo er<br />
ans Nichts grenzt… Dann fühlt man: Ich<br />
müsste aus mir selbst heraus; von mir los;<br />
zu Gott hin ins Freie, ins Heilige. Aber ich<br />
kann nicht…“ (Der Herr, S. 475)<br />
Romano Guardini beschreibt hier die<br />
unüberschreitbare Schwelle in <strong>de</strong>r Sehnsucht<br />
zu Gott hin. Erst wenn <strong>de</strong>r göttliche<br />
Ruf endgültig an das Leben, mein Leben,<br />
ergeht, wer<strong>de</strong> ich in die letzte Tiefe hinabgelangen,<br />
an die Wurzeln meines Seins.<br />
Nach diesem ersten Gedanken um die<br />
Tiefe <strong>de</strong>s Menschseins schlage ich das Johannes-Evangelium,<br />
das 21. Kapitel, <strong>de</strong>n<br />
sog. 2. Schluss dieses gewaltigen Evangeliums<br />
auf und horche auf die Tiefe <strong>de</strong>r Auferstehungsbotschaft<br />
für mich, für uns heute.<br />
Sieben Jünger Jesu, allen voran Petrus,<br />
nahmen nach <strong>de</strong>n erschüttern<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Kreuzigung und <strong>de</strong>s Sterbens Jesu<br />
in unmenschlichen seelischen und körper-<br />
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