Ostern 2013 - Maria-trost-untermenzing.de

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25.12.2014 Aufrufe

Interview das nicht, ständig Bewährtes zu streichen und alles neu zu machen, aber wir sollten uns für Neues eine Offenheit behalten, denn Bedürfnisse ändern sich und darauf muss man reagieren können. Was ist Ihnen nach diesen eineinhalb Jahren besonders ans Herz gewachsen in unserem Pfarrverband Unglaublich viele Menschen! In vielen Begegnungen erlebe ich eine große Offenheit und einen sehr freundlichen und warmherzigen Umgang miteinander: Ob nach der Kirche, beim Sonntagstreff in St. Raphael oder wenn Leute in mein Büro kommen. Auch die Jugend- und Ministrantenarbeit ist sehr lebendig. In allen Bereichen sehe ich Menschen, die sich gerne einbringen. Das ist nicht selbstverständlich und sehr wertvoll. Mir gefällt auch, dass viele Gemeindemitglieder empfinden, dass die beiden Pfarreien zusammen gehören und die Seelsorger für den ganzen Pfarrverband da sind. Es hat natürlich sein Gutes, dabei trotzdem in der eigenen Gemeinde beheimatet zu sein, denn Spiritualität und persönlich gelebter Glaube haben viel mit Orten zu tun. Wichtig ist aber, dabei einen offenen Blick füreinander zu haben. Bei allen Defiziten, die ein Pfarrverband birgt, wie weniger Seelsorger und Gottesdienste, sollten wir trotzdem darauf schauen, was uns durch diese Öffnung und diese Gemeinschaft geschenkt wird. Oder mit den Worten eines Kollegen, die er mir mal für schwere Stunden mit auf den Weg gegeben hat: Count your blessings – Zähle das, womit du gesegnet wurdest. Sie haben angesprochen, dass Sie gerne mehr Zeit für Neues hätten. Wo würden Sie gerne noch Akzente setzen Ich würde gerne mehr spirituelle Angebote für Jugendliche gestalten. Das könnte zum Beispiel auch ein Kreis sein, der regelmäßig im Gottesdienst mitwirkt. Mir liegt auch die Frauenarbeit am Herzen. Für Frauen gibt es in unserem Pfarrverband natürlich schon viele Angebote, aber ich hätte gerne Zeit, diese Angebote mitzuerleben und als Seelsorgerin mitzugestalten. Auch die Zusammenarbeit mit den Schulen könnte man verstärken, z.B. mit der Manzoschule und der Haldenberger Mittelschule. Zu diesen beiden Schulen haben wir derzeit weniger Kontakt, weil keiner unserer Seelsorger dort unterrichtet. Es geht mir dabei nicht darum, unzählige neue Angebote für den Pfarrverband zu schaffen, aber den Menschen gegenüber Offenheit zu signalisieren. Denn das Wichtigste für uns Seelsorger ist, für die Menschen da zu sein und ansprechbar zu sein, damit unsere Beziehungen zueinander sich gut entwickeln und gelebt werden können. Wenn man spürt, was die Leute Menschen wollen und brauchen, erwächst daraus automatisch das eine oder andere Angebot. 12

Serie Messliturgie Kommunion Teil II – Höhepunkt der Eucharistie Wenn ein Wanderer einen langen, beschwerlichen Weg antritt, einen Marsch von Tagen, Wochen oder Monaten, dann weiß er: ich brauche Proviant, um durchzuhalten; ich brauche Verpflegung, sonst gehen mir unterwegs die Kräfte aus. Gott schenkt uns für unseren Lebensweg „Proviant“ durch seine besondere Verbindung mit uns Menschen – Communio –, den Empfang seines Leibes und Blutes in der Feier der Eucharistie. Die Kommunion markiert den Höhepunkt der Eucharistiefeier. Christus, der König der Welt, der König der ganzen Menschheit, der König der Geschichte und der Ewigkeit – er ist zu Gast bei uns, er möchte zu uns kommen! Er spricht: ,,Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, dann will ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir“ (Offb. 3,20). Es gehört schon etwas dazu, vorzutreten und vor allen das Bekenntnis abzulegen: Ja, ich glaube daran, das ist der Leib Christi. Ich bekenne mich zu Jesus Christus, ich glaube an seine Gegenwart in den Gestalten von Brot und Wein, ich glaube und bekenne: das ist das lebendige Brot für meinen Lebensweg. Deshalb heißt es schon seit eineinhalb Jahrtausenden: ,,Wenn du zum Tisch des Herrn gehst, so mache die linke Hand zu einem Thron für die Rechte, die den König empfangen soll, und dann mache die Hand hohl und nimm den Leib Christi in Empfang und sage das Amen dazu ... in der Haltung der Anbetung und Ehrfurcht ... Dann danke Gott, der dich solcher Geheimnisse gewürdigt hat“ (Cyrill von Jerusalem). Es ist ein ehrfürchtiger Gestus, Christus mit seiner Hand zu empfangen. Ja, im 4. Jahrhundert berührte man mit dem Leib Christi auch die Augen. Und wenn die Lippen nach Empfang des Blutes Christi noch feucht waren, berührte man sie mit den Händen und heiligte damit die Augen, die Stirne und alle Sinne. In dem Ritus der Kommunion erfuhren die Christen damals, dass Jesus auch ihre blinden Augen berührt, damit sie sehend werden, dass Jesus ihren Mund und ihre Ohren öffnet, damit sie richtig sprechen und hören können. Es war auch eine sinnliche Begegnung mit Jesus. Wegen der Ansteckungsgefahr hat man im Mittelalter auf die Kelchkommunion für alle verzichtet. Allerdings gab es auch andere Wege, sich gegen die Gefahr der Ansteckung zu schützen. Mancherorts tauchte man das Brot in den Kelch. In Rom gab es Saugröhrchen, mit denen man aus dem Kelch trank. Angesichts der vielen Besucher der heutigen Sonntagsgottesdienste ist es nicht möglich, den Kelch allen zu reichen. Aber es wird in unserem Pfarrverband ein paar Mal in Monat praktiziert, etwa bei Gruppengottesdiensten, bei manchen Werktagsgottesdiensten, bei Trauungen, usw. Einen besonderen Gottesdienst erleben wir in der Karwoche, am Gründonnerstag in Maria Trost, wo das Fest der Gründung 13

Interview<br />

das nicht, ständig Bewährtes zu streichen<br />

und alles neu zu machen, aber wir sollten<br />

uns für Neues eine Offenheit behalten,<br />

<strong>de</strong>nn Bedürfnisse än<strong>de</strong>rn sich und darauf<br />

muss man reagieren können.<br />

Was ist Ihnen nach diesen eineinhalb Jahren<br />

beson<strong>de</strong>rs ans Herz gewachsen in unserem<br />

Pfarrverband<br />

Unglaublich viele Menschen! In vielen Begegnungen<br />

erlebe ich eine große Offenheit<br />

und einen sehr freundlichen und warmherzigen<br />

Umgang miteinan<strong>de</strong>r: Ob nach <strong>de</strong>r<br />

Kirche, beim Sonntagstreff in St. Raphael<br />

o<strong>de</strong>r wenn Leute in mein Büro kommen.<br />

Auch die Jugend- und Ministrantenarbeit<br />

ist sehr lebendig. In allen Bereichen sehe<br />

ich Menschen, die sich gerne einbringen.<br />

Das ist nicht selbstverständlich und sehr<br />

wertvoll. Mir gefällt auch, dass viele Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r<br />

empfin<strong>de</strong>n, dass die bei<strong>de</strong>n<br />

Pfarreien zusammen gehören und die<br />

Seelsorger für <strong>de</strong>n ganzen Pfarrverband da<br />

sind. Es hat natürlich sein Gutes, dabei<br />

trotz<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r eigenen Gemein<strong>de</strong> beheimatet<br />

zu sein, <strong>de</strong>nn Spiritualität und persönlich<br />

gelebter Glaube haben viel mit Orten<br />

zu tun. Wichtig ist aber, dabei einen<br />

offenen Blick füreinan<strong>de</strong>r zu haben. Bei allen<br />

Defiziten, die ein Pfarrverband birgt,<br />

wie weniger Seelsorger und Gottesdienste,<br />

sollten wir trotz<strong>de</strong>m darauf schauen, was<br />

uns durch diese Öffnung und diese Gemeinschaft<br />

geschenkt wird. O<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Worten<br />

eines Kollegen, die er mir mal für<br />

schwere Stun<strong>de</strong>n mit auf <strong>de</strong>n Weg gegeben<br />

hat: Count your blessings – Zähle das, womit<br />

du gesegnet wur<strong>de</strong>st.<br />

Sie haben angesprochen, dass Sie gerne<br />

mehr Zeit für Neues hätten. Wo wür<strong>de</strong>n Sie<br />

gerne noch Akzente setzen<br />

Ich wür<strong>de</strong> gerne mehr spirituelle Angebote<br />

für Jugendliche gestalten. Das könnte zum<br />

Beispiel auch ein Kreis sein, <strong>de</strong>r regelmäßig<br />

im Gottesdienst mitwirkt.<br />

Mir liegt auch die Frauenarbeit am Herzen.<br />

Für Frauen gibt es in unserem Pfarrverband<br />

natürlich schon viele Angebote, aber<br />

ich hätte gerne Zeit, diese Angebote mitzuerleben<br />

und als Seelsorgerin mitzugestalten.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Schulen<br />

könnte man verstärken, z.B. mit <strong>de</strong>r<br />

Manzoschule und <strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong>nberger Mittelschule.<br />

Zu diesen bei<strong>de</strong>n Schulen haben wir<br />

<strong>de</strong>rzeit weniger Kontakt, weil keiner unserer<br />

Seelsorger dort unterrichtet.<br />

Es geht mir dabei nicht darum, unzählige<br />

neue Angebote für <strong>de</strong>n Pfarrverband zu<br />

schaffen, aber <strong>de</strong>n Menschen gegenüber<br />

Offenheit zu signalisieren.<br />

Denn das Wichtigste für uns Seelsorger<br />

ist, für die Menschen da zu sein und ansprechbar<br />

zu sein, damit unsere Beziehungen<br />

zueinan<strong>de</strong>r sich gut entwickeln und<br />

gelebt wer<strong>de</strong>n können. Wenn man spürt,<br />

was die Leute Menschen wollen und brauchen,<br />

erwächst daraus automatisch das<br />

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