Menschen mit Perspektiven
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Dahms: Für uns ist dies in der Tat eine herausfordernde Zeit.<br />
Im letzten Jahr haben wir zwei Großbanken zusammengeführt,<br />
deren Vergütungssysteme sich in Bezug auf Grundgehälter<br />
und variable Vergütungselemente voneinander unterschieden<br />
haben. Die Vergütungssysteme mussten wir zügig<br />
harmonisieren und ein gemeinsames Modell entwickeln.<br />
Bedingt durch die Finanzmarktkrise verschärften sich die<br />
regulatorischen Anforderungen sukzessive. Die Vergütung<br />
soll noch nachhaltiger werden, also Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
dazu motivieren, Risiken zu reduzieren und ihr<br />
Denken und Handeln auf die langfristigen Unternehmensziele<br />
zu richten. Also haben wir unser neues Vergütungssystem<br />
nochmals überarbeitet.<br />
Trost: So etwas kann man Mitarbeitern und Führungskräften<br />
eigentlich kaum ver<strong>mit</strong>teln – oder?<br />
Dahms: Dass wir ein gemeinsames System entwickeln<br />
mussten, wurde weithin akzeptiert. Für mehrmalige regulatorische<br />
Veränderungen können Mitarbeiter wenig Verständnis<br />
haben. Problematisch ist vor allem, dass die Gesetzesvorgaben<br />
für Banken äußerst komplex sind.<br />
Wir können jedoch nur <strong>mit</strong> einer nachvollziehbaren Vergütungssystematik<br />
das Engagement der Mitarbeiter auf unsere<br />
Unternehmensziele und Werte ausrichten. Deshalb versuchen<br />
wir, im Rahmen der Vorgaben unsere Vergütungslogiken<br />
so einfach und einheitlich wie möglich zu gestalten<br />
– auch <strong>mit</strong> Blick auf unsere internationalen Standorte.<br />
Trost: Bei Vergütungssystemen reden ja stets auch die<br />
Arbeitnehmergremien <strong>mit</strong>.<br />
Dahms: Die Juristen unseres Bereichs vertreten die Bank<br />
in einem konstruktiven Dialog auch gegenüber den Arbeitnehmergremien;<br />
dabei geht es etwa um Betriebsvereinbarungen<br />
in allen <strong>mit</strong>bestimmungsrechtlichen Themen.<br />
Trost: Group Human Resources umfasst also Produktexperten,<br />
Beratungsbereiche, Abwicklungseinheiten und<br />
Hüter von Regeln und Vorgaben. Ich habe aber auch gelernt,<br />
dass Sie einen speziellen Bereich haben, der <strong>mit</strong> dafür Sorge<br />
trägt, dass HR-bereichsübergreifende Aufgaben gebündelt<br />
und strukturiert gesteuert werden.<br />
Esser: Das ist richtig. Unser in 2010 gegründeter Bereich<br />
Business Management nimmt als Dienstleister der anderen<br />
HR-Bereiche eine übergreifende, interdisziplinäre Querschnittsfunktion<br />
wahr. Wir sorgen etwa dafür, dass bestimmte<br />
personalwirtschaftliche Leistungen, die Grundlage für<br />
eine gute Beratung am Kunden sind, einer gemeinsamen<br />
Linie folgen.<br />
Wir haben uns beispielsweise das HR-Controlling genau angeschaut,<br />
<strong>mit</strong> dem alle personalrelevanten Steuerungsgrößen<br />
in der Bank gemessen, analysiert und bewertet werden.<br />
Die Commerzbank und die Dresdner Bank hatten unterschiedliche<br />
HR-Controlling-Ansätze. Wir haben das genau<br />
analysiert, eine moderne Ausrichtung des HR-Controllings<br />
definiert und dann ein durchgängiges Modell entwickelt<br />
und umgesetzt.<br />
Auf dessen Basis erarbeiten wir für unsere HR-Kollegen<br />
und das Management der Bank Reports, die <strong>mit</strong> konkreten<br />
Handlungsempfehlungen einen spürbaren Mehrwert liefern.<br />
Darüber hinaus bieten wir an, umfassende Projekte in HR<br />
zu planen und durchzuführen. Zudem verantworten wir<br />
Themenfelder wie beispielsweise das HR-Budget, das HR-<br />
Risiko- und HR-Prozessmanagement.<br />
Trost: Sie haben also für HR eine wichtige Integrationsfunktion.<br />
Integration braucht jedoch vor allem eins: Kommunikation.<br />
Wie schaffen Sie es, dieser Anforderung gerecht<br />
zu werden?<br />
Esser: Für einen aktiven Dialog zu HR-Themen sorgt unser<br />
Kommunikationsteam <strong>mit</strong> vielfältigen Medien und Maßnahmen.<br />
Denn wichtig ist auch, dass Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
wissen und schätzen, was ihnen der Personalbereich<br />
bietet und wie er dies tut. Seine Angebote und<br />
Leistungen machen wir <strong>mit</strong> der Umsetzung eines strategischen<br />
Kommunikationskonzeptes transparent. Unsere<br />
Personalarbeit wird so zu einer gewinnenden Marke …<br />
Trost: … die auch Ihre Arbeitgebermarke und Ihre Unternehmensmarke<br />
stärkt. Erfolgreiche Marken müssen jedoch<br />
im Schnittfeld von Kunden- und Unternehmensinteressen<br />
aktuelle Leistungsversprechen machen.<br />
Esser: Deshalb analysieren wir, welche gesellschaftspolitischen<br />
und unternehmensstrategischen Trends für die Personalarbeit<br />
perspektivisch wichtig sein werden. Daraus leiten<br />
wir Themenfelder ab, <strong>mit</strong> denen wir unseren Kollegen<br />
in HR Impulse geben. Nehmen wir beispielsweise die demografische<br />
Entwicklung: Immer wichtiger wird hier die<br />
Frage, wie mehrere Generationen erfolgreich zusammenarbeiten<br />
und wie wir die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser<br />
Generationen adäquat bedienen, um beste Leistungen<br />
zu erzielen. Dazu setzen wir jetzt ein umfangreiches Projekt<br />
auf, in das alle Bereiche von HR eingebunden sind.<br />
Trost: Meine Damen, meine Herren, ich sehe, Sie sorgen als<br />
HR-Management gemeinsam dafür, dass die Commerzbank<br />
ein leistungsstarkes Team ist, das alle Herausforderungen<br />
erfolgreich „in Angriff“ nehmen kann, um die Wettbewerbskraft<br />
der Bank dauerhaft zu stärken – vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Perspektiven</strong><br />
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