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Menschen mit Perspektiven

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Veränderung aktiv managen<br />

Fakten zu Change<br />

Veränderungen sind in der Arbeitswelt Alltag. Es ist wich-<br />

tig, die Mitarbeiter auf diese vorzubereiten und sie bei den<br />

notwendigen Schritten „<strong>mit</strong>zunehmen“. <strong>Menschen</strong> durchlaufen<br />

bei Change-Prozessen häufig ein Auf und Ab an<br />

Emotionen. Werden sie richtig berücksichtigt, können<br />

die Emotionen ein großer Antrieb der Veränderung sein.<br />

Werden sie ignoriert, kann es sein, dass sich die Mitarbeiter<br />

gegen den Prozess wenden, die Motivation leidet<br />

und das Vertrauen zum Beispiel in die Vorgesetzten sinkt.<br />

Wenn sehr umfangreiche Veränderungen anstehen, gilt es,<br />

diese durch zeitnahe und umfassende Anstrengungen positiv<br />

und zügig zu gestalten. Denn der Zeitfaktor spielt für<br />

die Mitarbeiter eine entscheidende Rolle: Sie müssen den<br />

„Change“ un<strong>mit</strong>telbar erleben – und ihn nicht als fernes Ziel<br />

vor Augen haben. Das Zusammenwachsen von Commerzbank<br />

und Dresdner Bank bedeutet daher mehr, als Produkte<br />

oder IT-Systeme in eine gemeinsame Welt zu überführen.<br />

Es beinhaltet für zahlreiche Mitarbeiter zum Teil umfangreiche<br />

Veränderungen ihres Arbeitsalltags – bis hin zu Tätigkeits-<br />

oder Ortswechseln. In einer solchen Phase sind<br />

Halt und Orientierung besonders wichtig. Denn Veränderungsprozesse<br />

können nur gelingen, wenn die Beschäftigten<br />

sie <strong>mit</strong>tragen.<br />

Emotion und Motivation<br />

Die Commerzbank hat deshalb von Beginn an die weichen<br />

Faktoren der Integration besonders berücksichtigt und ein<br />

professionelles Change Management eingeführt. Dafür wurden<br />

rund 4.000 Führungskräfte zu Change Agents qualifiziert.<br />

Sie sollten unter anderem die Situation der Mitarbeiter<br />

beim Zusammenwachsen der beiden Häuser <strong>mit</strong>gestalten<br />

und den Weg zur neuen Commerzbank transparent machen.<br />

Die Change Agents wurden in Workshops auf diese Aufgabe<br />

vorbereitet und bekamen Werkzeugkoffer <strong>mit</strong> relevanten<br />

Instrumenten zur Verfügung gestellt.<br />

Die Commerzbank nutzte zudem mehrere Wege, um zu erfahren,<br />

wie die Mitarbeiter die Veränderungen wahrnehmen.<br />

Seit Herbst 2008 wurden über regelmäßige Online-Befragungen<br />

von Zielgruppen Stimmungen und Erfahrungen erhoben.<br />

Sounding-Boards in der Frankfurter Zentrale und bundesweit<br />

sorgten dafür, dass die Mitarbeiter wichtige Impulse für<br />

die weiteren Schritte des Zusammenwachsens „nach oben“<br />

adressieren konnten. Je weiter der Integrationsprozess fortschritt,<br />

desto wichtiger wurden neben den emotionalen<br />

Eindrücken mehr und mehr strukturierte Meldungen, wo<br />

noch Handlungs- und Steuerungsbedarf bestand. Inzwischen<br />

hat Change sämtliche Ebenen der Bank durchdrungen. In<br />

anderthalb Jahren wurden 3.900 Workshops „Zusammen-<br />

Wachsen“ veranstaltet. Im Workshop „ZusammenWachsen<br />

Kultur“ ging es beispielsweise darum, die kulturellen Unterschiede<br />

in neu zusammengesetzten Teams zu identifizieren,<br />

gemeinsam effektive Regeln für die künftige Zusammenarbeit<br />

zu erarbeiten.<br />

Eine neue Funktion für alle<br />

Jeder Mitarbeiter bekam in der neuen Commerzbank eine<br />

Stelle in der Zielstruktur zugewiesen, in einer neuen Funktion,<br />

einem neuen Team und <strong>mit</strong> einer neuen Führungskraft<br />

– und zum Teil an einem anderen Ort. Die Zuordnung orientierte<br />

sich an den bisherigen Aufgaben des Mitarbeiters.<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong> der Arbeitnehmervertretung wurde versucht,<br />

für jeden einzelnen Mitarbeiter eine Lösung zu finden,<br />

die seine private und berufliche Situation angemessen<br />

berücksichtigt. Zudem bietet die Bank eine höchstmögliche<br />

Transparenz hinsichtlich der konzernweiten, internen Stellenangebote.<br />

Für Mitarbeiter, die sich außerhalb der Bank<br />

neu orientieren möchten, bietet Human Resources Newplacement-Seminare<br />

an, für einzelne Führungskräfte ein<br />

individuelles Coaching.<br />

Die Veränderung wird <strong>mit</strong> einem rein formalen Abschluss<br />

des Integrationsprozesses nicht enden – sie wirkt tiefer und<br />

länger. Die Mitarbeiter erhalten deshalb weiterhin eine<br />

aktive Begleitung. Beispielsweise sollen Teamentwicklungs-<br />

Seminare dazu beitragen, dass beide Unternehmenskulturen<br />

nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional<br />

zusammenwachsen.

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