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Menschen mit Perspektiven

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Der Teamplayer<br />

Diversity<br />

Fritz Keller leitet seit 1974 Teams, seit 1991 im Firmenkundengeschäft.<br />

Seine Erfahrung: Gemischt sind sie am erfolgreichsten.<br />

Wie das ideale Team aussehen soll, weiß Fritz Keller genau.<br />

Ob in Nürnberg, Erlangen, Coburg, Hof oder jetzt wieder in<br />

Coburg, der 63 Jahre alte Regionalfilialleiter der Mittelstandsbank<br />

arbeitet seit Jahrzehnten in Teams. „Perfekt ist eine<br />

Mischung aus der Ungeduld der Jungen und der Gelassenheit<br />

der Älteren.“<br />

Zwischen den Generationen entstehe eine Dynamik, „man<br />

spielt sich gegenseitig die Bälle zu“. Den viel zitierten<br />

Wissenstransfer zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitern<br />

hält Fritz Keller allerdings für überbewertet. „Jeder muss<br />

eigene Erfahrungen machen und seinen Stil entfalten.“ Die<br />

<strong>Menschen</strong> unterscheiden sich vor allem aufgrund ihres<br />

Handelns und ihrer Herangehensweise.<br />

Auch ein ausgewogener Anteil von Frauen zu Männern in<br />

der Gruppe ist wichtig. „Viele Firmenkundenteams könnten<br />

ein paar Frauen mehr vertragen“, sagt Fritz Keller. Frauen<br />

seien sehr ehrgeizig und besäßen „oft die Gabe des Zuhörens“.<br />

Sie würden eher auch einmal ausgleichend wirken,<br />

wenn es darauf ankäme – „und mich bremsen, wenn ich<br />

übers Ziel hinausschieße“, sagt er <strong>mit</strong> einem Schmunzeln.<br />

Denn Fritz Keller ist team- und kritikfähig. 46 Jahre Erfahrung<br />

in Aufbauarbeit <strong>mit</strong> unterschiedlichen Einheiten haben<br />

dem gelernten Bankkaufmann und Absolventen der Bankakademie<br />

gezeigt: „Ein Team entwickelt sich, wenn jeder<br />

Mitarbeiter offen und kritisch sein darf und weiß, wie er sich<br />

und das Team weiterbringen kann.“<br />

Gemeinsame Ziele leben<br />

Wie das in der Praxis funktioniert, erläutert Fritz Keller an<br />

einem Beispiel. In 2004 übernimmt die Commerzbank die<br />

Filialen der SchmidtBank. Keller baut die neue Regionalfiliale<br />

Hof, Firmenkunden, auf und leitet das Team <strong>mit</strong> zehn<br />

Kollegen aus beiden Banken.<br />

Die Arbeitsbedingungen sind nicht optimal und eher improvisiert<br />

– und doch arbeitet die Gruppe <strong>mit</strong> vollem Einsatz<br />

an der Herausforderung, die Kunden der nordbayerischsächsischen<br />

Regionalbank schnell zu integrieren. „Oft saßen<br />

wir abends noch zusammen und haben den Tag ,aufgearbeitet’“,<br />

erinnert sich Keller. Der Grund für das hohe Engagement:<br />

Alle wollen die gemeinsamen, selbst gesteckten<br />

Ziele erreichen.<br />

Kellers Gruppe wird 2005 als zweitbestes Team des Firmenkundenbereichs<br />

der Commerzbank in ganz Deutschland im<br />

Bereich „Steigerung Wertdeckungsbeitrag“ ausgezeichnet.<br />

„Solche Teams profitieren von der Vielfalt ihrer Zusammensetzung“,<br />

sagt Barbara David, Leiterin des Diversity Managements<br />

der Commerzbank. Diese Vielfalt schätzen auch die<br />

Kunden. Die Summe an Können und Erfahrung, an Ideen<br />

Ausgezeichnete Diversity<br />

Das Diversity Management<br />

der Commerzbank wurde<br />

in den vergangenen Jahren<br />

mehrfach ausgezeichnet.<br />

2010 erhielt das Unternehmen<br />

erstmals den Max-Spohr-<br />

Preis vom Völklinger Kreis.<br />

Da<strong>mit</strong> wird das herausragende<br />

Engagement der Bank für die<br />

Vielfalt in der Belegschaft<br />

gewürdigt – insbesondere für<br />

schwule und lesbische Mitarbeiter.<br />

Das Hauptzertifikat<br />

des Audits „Beruf und Familie“<br />

der Hertie Stiftung ging<br />

2010 bereits zum vierten Mal<br />

an die Bank. Es bewertet, wie<br />

familienfreundlich ein Unternehmen<br />

ist und ob es sich da-<br />

bei weiterentwickelt.<br />

Netzwerken leicht gemacht<br />

Das Netzwerk Courage war<br />

1998 eines der ersten betrieblichen<br />

Frauennetzwerke<br />

Deutschlands, heute agieren<br />

die Frauen in Frankfurt, Leipzig,<br />

Kiel, Hamburg, Nürnberg,<br />

Chemnitz/Dresden, Berlin,<br />

Mannheim und Essen in regionalen<br />

Gruppen. Schritt<br />

für Schritt wird das Netzwerk<br />

auch an ausländischen Standorten<br />

aufgebaut. Seit 2002<br />

engagiert sich ARCO für die<br />

Belange homo-, bi- und transsexueller<br />

Mitarbeiter in der<br />

Bank, derzeit hat das Netzwerk<br />

370 Mitglieder. Das<br />

Netzwerk Fokus Väter setzt<br />

sich dafür ein, ein neues<br />

„Männerbild“ in Bezug auf<br />

die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie zu verankern.<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Perspektiven</strong><br />

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