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Menschen mit Perspektiven

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Mitarbeiter zu gewinnen, steigen immer mehr an. Deshalb<br />

wird es für uns zunehmend wichtiger, Mitarbeiter dauerhaft<br />

an uns zu binden. Auch hier helfen uns Ratschläge der<br />

Forschung. Worauf kommt es denn aus Ihrer Sicht bei der<br />

Mitarbeiterbindung an?<br />

Rump: Ein entscheidender Ansatzpunkt ist das Konzept der<br />

so genannten Employability, also der Beschäftigungsfähigkeit.<br />

Die muss bei Mitarbeitern kontinuierlich erhöht werden,<br />

und zwar vom ersten bis zum letzten Arbeitstag …<br />

Reicherzer: Zwischenfrage! Könnte der letzte Arbeitstag<br />

dann nicht früher kommen, als uns lieb ist? Denn je mehr<br />

wir die Beschäftigungsfähigkeit unserer Mitarbeiter steigern,<br />

desto größer wird die Gefahr, dass wir sie an den Wettbewerb<br />

verlieren.<br />

Rump: Einen Mitarbeiter, dem Sie keine <strong>Perspektiven</strong> bieten,<br />

verlieren Sie <strong>mit</strong>telfristig auch, jedenfalls unter den gegenwärtigen<br />

Arbeitsmarktbedingungen. Wesentlich für eine<br />

fortlaufend steigende Employability ist es, keine Routine zu<br />

dulden. Denn nichts ist fataler für die Beschäftigungsfähigkeit,<br />

als jahrelang das Gleiche zu tun. Mitarbeiter müssen in<br />

Bewegung bleiben, sich neuen Aufgaben stellen. Und wenn<br />

ihnen diese Perspektive im eigenen Unternehmen geboten<br />

wird, dann bleiben sie auch.<br />

Reicherzer: Ich denke, da sind wir bei der Commerzbank<br />

schon ziemlich weit. Wir schauen, wie lange Mitarbeiter auf<br />

ihren Positionen sind, und besprechen <strong>mit</strong> ihnen kontinuierlich<br />

Veränderungsmöglichkeiten. Und wir entwickeln immer<br />

wieder neue Angebote für unsere Mitarbeiter. In diesem<br />

Jahr greifen wir zum Beispiel das Thema „50 plus“ auf,<br />

um zu sehen, welche <strong>Perspektiven</strong> wir älteren Kolleginnen<br />

und Kollegen anbieten und was wir hier in Zukunft besser<br />

machen können. Wir sind auf erfahrene Mitarbeiter angewiesen,<br />

die ihr Wissen an die Jungen weitergeben.<br />

Rump: Die Älteren können auch von den Jungen lernen.<br />

Unternehmen müssen Erfahrungswissen bewahren und<br />

neues Wissen produktiv machen. Und an den Führungskräften<br />

liegt es, Mitarbeiter aller Generationen <strong>mit</strong> ihren<br />

teilweise sehr eigenen Werten zu leistungsstarken Teams<br />

zu verbinden. Dabei geht es um Diversity Management,<br />

aber da<strong>mit</strong> erzähle ich der Commerzbank ja nichts Neues.<br />

Reicherzer: Sie wissen, Diversity zählt zu unseren entscheidenden<br />

Differenzierungsmerkmalen in der Personalarbeit.<br />

Vielfalt ist für die Commerzbank ein herausragendes Thema.<br />

Wir machen uns aus Fairness und wirtschaftlicher Notwendigkeit<br />

für Mitarbeitergruppen stark, die es im Berufsleben<br />

nicht ganz so leicht haben. Zu unseren Diversity-Schwerpunkten<br />

zählen neben einigen anderen die Karrierechancen<br />

von Frauen. Die Commerzbank fördert Chancengleichheit<br />

seit vielen Jahren, immerhin ist die Hälfte unserer Belegschaft<br />

heute weiblich. In unserem Top-Management sind<br />

Frauen jedoch kaum vertreten. Um dies zu ändern, haben<br />

wir das Projekt „Frauen in Führungspositionen“ aufgesetzt.<br />

Rump: Neben solchen Projekten kommt es aber darauf an,<br />

dass „Karrierefrauen“ gesellschaftlich endlich akzeptiert<br />

werden. Und schließlich braucht es genügend Frauen im<br />

Top-Management, die als Vorbilder einen Sog ausüben.<br />

Reicherzer: Sie sehen, unsere personalwirtschaftliche<br />

Agenda ist gut gefüllt! Wir wollen aber nicht nur Innovationen<br />

vorantreiben, sondern auch unser Kerngeschäft<br />

besser, stabiler und effizienter betreiben. Es geht jetzt ganz<br />

klar um die Qualität unserer Arbeit, also darum, optimale<br />

Ergebnisse termingerecht zur Verfügung zu stellen.<br />

Da<strong>mit</strong> wir unseren Kunden in diesem Sinne einen hohen<br />

Nutzen bieten, haben wir Group Human Resources <strong>mit</strong><br />

sechs Bereichen neu organisiert: Das Talent Management<br />

entwickelt Produkte, um Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden<br />

und zu fördern, zwei Bereiche beraten Führungskräfte<br />

und Top-Manager, unser Shared Service Center kümmert<br />

sich um standardisierte und administrative Aufgaben, der<br />

Bereich Policies & Rewards steht für die Themen Personalpolitik<br />

und Vergütung und der Bereich Business Management<br />

sorgt dafür, dass unsere Leistungen gezielt geplant,<br />

umgesetzt und gesteuert werden.<br />

Rump: Und welche Rolle spielt dabei das Ausland? Die<br />

Commerzbank hat doch zahlreiche Tochtergesellschaften<br />

und Auslandseinheiten.<br />

Reicherzer: Im Moment arbeite ich <strong>mit</strong> meinen Kollegen<br />

intensiv daran, Personalprodukte, -programme und -prozesse<br />

unternehmensweit zu harmonisieren. Es geht in nächster<br />

Zeit darum, unsere Aktivitäten weltweit auf unsere gemeinsamen<br />

strategischen Ziele und Werte auszurichten. Insgesamt<br />

bieten wir allen Mitarbeitern und Führungskräften und<br />

da<strong>mit</strong> unserer Bank <strong>mit</strong> einer differenzierten, hochwertigen<br />

und wirtschaftlichen Personalarbeit einen echten Mehrwert<br />

und stärken so die Wettbewerbskraft der Commerzbank.<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Perspektiven</strong><br />

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