Motorische, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung von 11 ...
Motorische, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung von 11 ...
Motorische, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung von 11 ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
14 Laucht, M. et al.: Risikokinder<br />
Abbildung 7: Schwere <strong>Entwicklung</strong>sbeeinträchtigungen<br />
bei <strong>11</strong>-<br />
Jährigen mit multipler<br />
Risikobelastung.<br />
Abbildung 8: Verlauf der<br />
<strong>kognitive</strong>n <strong>und</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>emotionale</strong>n<br />
<strong>Entwicklung</strong> mehrfach<br />
belasteter Kinder.<br />
3.3.2 <strong>Entwicklung</strong>sverlauf <strong>von</strong> 3 Monaten bis <strong>11</strong><br />
Jahren<br />
Abbildung 8 zeigt die <strong>Entwicklung</strong> multipel belasteter<br />
Kinder vom frühen Säuglingsalter bis zur späten Kindheit<br />
in einer Gegenüberstellung <strong>von</strong> vier Extremgruppen unseres<br />
Designs. Verglichen werden Kinder a) ohne jegliche<br />
Risikobelastung, b) mit allein hoher psycho<strong>sozial</strong>er Belastung,<br />
c) mit allein hoher organischer Belastung <strong>und</strong> d)<br />
mit hoher Belastung durch beide (multiple) Risiken. Es<br />
wird erkennbar, dass mehrfach belastete Kinder die bei<br />
weitem ungünstigste <strong>Entwicklung</strong> zu verzeichnen haben.<br />
Sie weisen zu allen Erhebungszeitpunkten den größten<br />
<strong>kognitive</strong>n <strong>Entwicklung</strong>srückstand auf, wobei der Abstand<br />
zur unbelasteten Gruppe im Verlauf der <strong>Entwicklung</strong><br />
zunimmt (Abb. 8 links). Dabei entspricht der gemeinsame<br />
Effekt beider Risiken im Wesentlichen der Addition<br />
der Einzeleffekte. Eine (im Kleinkind- <strong>und</strong> Vorschulalter)<br />
zeitweilig vorhandene Periode günstiger <strong>Entwicklung</strong><br />
organisch hoch belasteter Kinder, die in einem<br />
unbelasteten psycho<strong>sozial</strong>en Milieu aufwachsen, ließ uns<br />
(voreilig) auf eine mögliche Kompensation der <strong>Entwicklung</strong>sfolgen<br />
schwerer organischer Risiken schließen. Mit<br />
dem Übergang ins Schulalter vergrößert sich jedoch deren<br />
<strong>Entwicklung</strong>srückstand erneut.<br />
Auch die <strong>sozial</strong>-<strong>emotionale</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>von</strong> Kindern<br />
mit Mehrfachbelastungen ist deutlich beeinträchtigt. Die<br />
Z. Kinder-Jugendpsychiatr. 30 (1), 2002, © Verlag Hans Huber, Bern