WEITBLICK - LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH

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05.11.2012 Aufrufe

Seite 8 Fokus Kurs-Gewinn-Verhältnis Stoxx 600 * *) Das KGV basiert auf der Analystenprognose für die nächsten zwölf Monate. 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 WEITBLICK Die Märkte am Scheideweg 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 STOXX 600 Im historischen Vergleich sind europäische Aktien in Gestalt des STOXX-600- Index relativ günstig bewertet. Das Index-KGV liegt derzeit bei etwa 9. Quelle: Factset; Stand: 30. November 2011 ischen Aktienmärkte enorm zugenommen, wie die extrem hohe Korrelation zwischen Aktienmarktbewegungen und der Entwicklung des EUR/USD-Kurses beziehungsweise der europäischen Länderspreads zeigt. Während fiskalpolitische Entscheidungen infolge von Haushaltssanierung und Sparzwang für die Unternehmen eher negative Wirkung Berndt Maisch, Direktor, Bereichsleiter Equity, LBBW Asset Management „Man darf für Aktien – trotz des schwierigen Umfelds – moderat optimistisch in die Zukunft blicken.“ haben sollten, könnten geldpolitische Entscheidungen über niedrige Zinsen für den Unternehmenssektor stützend wirken. Ein weiterer schwer einzuschätzender Risikofaktor ist die geopolitische Lage, man denke nur an den Kon flikt des Westens mit dem Iran, der sich zunehmend verschärft. Gestärkt aus der Krise In vielem erinnert die aktuelle Situation an die Krise von 2008/09. Allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Die Unternehmen sind für Konjunkturverwerfungen nicht mehr so anfällig wie damals. Sie haben die letzte Krise genutzt, um sich fit zu machen. Die Verschuldung wurde Kurs-Buchwert-Verhältnis Stoxx 600 * *) Das KBV basiert auf der Analystenprognose für die nächsten zwölf Monate. 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 STOXX 600 Die Analysten haben ihre Schätzungen bereits reduziert, dennoch gibt es im Vergleich zur letzten Krise noch ein Downside-Potenzial. Quelle: Factset; Stand: 30. November 2011 reduziert, die Lagerbestände optimiert, die Personalkosten flexibilisiert. Sollte die Wirtschaft tatsächlich einen Rück - fall erleiden, wären die Ergebniseinbrüche vermutlich weit weniger dramatisch als im Rezessionsjahr 2009. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass europäische Unter nehmen mittlerweile stark global ausgerichtet und damit weniger abhängig von der hiesigen Binnenkon - junktur sind. Daraus ergibt sich ein weiteres Argument für europäische Aktien: die hohen Dividendenrenditen. Vor allem zu deutschen Staatsanleihen, aber auch zu Unternehmensanleihen ist die Aktienbewertung in Europa mit einer Dividendenrendite von aktuell fast 5 Prozent hochattraktiv, zumal die Harald Wölfle, stv. Direktor, Leiter Equity Research, LBBW Asset Management „Sollte die Wirtschaft tatsächlich einen Rückfall erleiden, wären die Ergebniseinbrüche vermutlich weit weniger dramatisch als im Rezessionsjahr 2009.“ Ausschüttungen durch hohe Free Cash Flows relativ gut abgesichert sind. Ein weiterer Grund für diese Anlageklasse ist das niedrige Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das für Substanzstärke spricht und den sachwertnahen Charakter der Aktien unterstreicht. Es ist weniger konjunkturanfällig als das KGV und bewegt sich bei europäischen Standardwerten in Nähe des langjährigen Tiefs (siehe Abbildung Seite 8 oben rechts). Dividendenrenditen auf attraktivem Niveau in % 7,0 6,5 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 WEITBLICK Die Märkte am Scheideweg 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 Seite 9 Fokus Im Jahr 2012 schütten die DAX-Unternehmen voraussichtlich 26,9 Milliarden Euro aus. Fazit: Defensivkräfte bevorzugen Alles in allem darf man für europäische Aktien – trotz des schwierigen Umfelds – moderat optimistisch in die Zukunft blicken. Weil aber auch davon auszugehen ist, dass die Volatilität an den Märkten hoch bleiben wird, sollten Anleger STOXX 600 – Next 12 month Net Div Yield (L) 10 Year Government Bond (DE) – Price (R) Der Spread zwischen den Dividendenrenditen (gemessen am STOXX-600-Index) und den Renditen deutscher Staatsanleihen war Ende 2011 so groß wie schon lange nicht mehr. Quelle: Factset; Stand: 30. November 2011

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Fokus<br />

Kurs-Gewinn-Verhältnis Stoxx 600 *<br />

*) Das KGV basiert auf der Analystenprognose für die nächsten zwölf Monate.<br />

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<strong>WEITBLICK</strong><br />

Die Märkte am Scheideweg<br />

96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

STOXX 600<br />

Im historischen Vergleich sind europäische Aktien in Gestalt des STOXX-600-<br />

Index relativ günstig bewertet. Das Index-KGV liegt derzeit bei etwa 9.<br />

Quelle: Factset; Stand: 30. November 2011<br />

ischen Aktienmärkte enorm zugenommen, wie die extrem<br />

hohe Korrelation zwischen Aktienmarktbewegungen und<br />

der Entwicklung des EUR/USD-Kurses beziehungsweise der<br />

europäischen Länderspreads zeigt. Während fiskalpolitische<br />

Entscheidungen infolge von Haushaltssanierung und<br />

Sparzwang für die Unternehmen eher negative Wirkung<br />

Berndt Maisch, Direktor,<br />

Bereichsleiter Equity,<br />

<strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong> <strong>Management</strong><br />

„Man darf für Aktien – trotz<br />

des schwierigen Umfelds –<br />

moderat optimistisch in die<br />

Zukunft blicken.“<br />

haben sollten, könnten geldpolitische Entscheidungen über<br />

niedrige Zinsen für den Unternehmenssektor stützend wirken.<br />

Ein weiterer schwer einzuschätzender Risikofaktor ist<br />

die geopolitische Lage, man denke nur an den Kon flikt des<br />

Westens mit dem Iran, der sich zunehmend verschärft.<br />

Gestärkt aus der Krise<br />

In vielem erinnert die aktuelle Situation an die Krise von<br />

2008/09. Allerdings mit einem wichtigen Unterschied:<br />

Die Unternehmen sind für Konjunkturverwerfungen nicht<br />

mehr so anfällig wie damals. Sie haben die letzte Krise<br />

genutzt, um sich fit zu machen. Die Verschuldung wurde<br />

Kurs-Buchwert-Verhältnis Stoxx 600 *<br />

*) Das KBV basiert auf der Analystenprognose für die nächsten zwölf Monate.<br />

3,5<br />

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0,5 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

STOXX 600<br />

Die Analysten haben ihre Schätzungen bereits reduziert, dennoch gibt es im<br />

Vergleich zur letzten Krise noch ein Downside-Potenzial.<br />

Quelle: Factset; Stand: 30. November 2011<br />

reduziert, die Lagerbestände optimiert, die Personalkosten<br />

flexibilisiert. Sollte die Wirtschaft tatsächlich einen Rück -<br />

fall erleiden, wären die Ergebniseinbrüche vermutlich<br />

weit weniger dramatisch als im Rezessionsjahr 2009.<br />

Außerdem ist zu berücksichtigen, dass europäische<br />

Unter nehmen mittlerweile stark global ausgerichtet und<br />

damit weniger abhängig von der hiesigen Binnenkon -<br />

junktur sind.<br />

Daraus ergibt sich ein weiteres Argument für europäische<br />

Aktien: die hohen Dividendenrenditen. Vor allem zu deutschen<br />

Staatsanleihen, aber auch zu Unternehmensanleihen<br />

ist die Aktienbewertung in Europa mit einer Dividendenrendite<br />

von aktuell fast 5 Prozent hochattraktiv, zumal die<br />

Harald Wölfle, stv. Direktor,<br />

Leiter Equity Research,<br />

<strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong> <strong>Management</strong><br />

„Sollte die Wirtschaft tatsächlich<br />

einen Rückfall erleiden, wären<br />

die Ergebniseinbrüche vermutlich<br />

weit weniger dramatisch als<br />

im Rezessionsjahr 2009.“<br />

Ausschüttungen durch hohe Free Cash Flows relativ gut<br />

abgesichert sind. Ein weiterer Grund für diese Anlageklasse<br />

ist das niedrige Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das für<br />

Substanzstärke spricht und den sachwertnahen Charakter<br />

der Aktien unterstreicht. Es ist weniger konjunkturanfällig<br />

als das KGV und bewegt sich bei europäischen Standardwerten<br />

in Nähe des langjährigen Tiefs (siehe Abbildung<br />

Seite 8 oben rechts).<br />

Dividendenrenditen auf attraktivem Niveau<br />

in %<br />

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Die Märkte am Scheideweg<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

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Fokus<br />

Im Jahr 2012<br />

schütten die<br />

DAX-Unternehmen<br />

voraussichtlich<br />

26,9 Milliarden<br />

Euro aus.<br />

Fazit: Defensivkräfte bevorzugen<br />

Alles in allem darf man für europäische Aktien – trotz des<br />

schwierigen Umfelds – moderat optimistisch in die Zukunft<br />

blicken. Weil aber auch davon auszugehen ist, dass die Volatilität<br />

an den Märkten hoch bleiben wird, sollten Anleger<br />

STOXX 600 – Next 12 month Net Div Yield (L)<br />

10 Year Government Bond (DE) – Price (R)<br />

Der Spread zwischen den Dividendenrenditen<br />

(gemessen am STOXX-600-Index) und den Renditen<br />

deutscher Staatsanleihen war Ende 2011 so groß<br />

wie schon lange nicht mehr.<br />

Quelle: Factset; Stand: 30. November 2011

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