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Seit der Mensch Tiere züchtet, leidet die Kreatur unter den ... - VgT

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Tierschutz<br />

GESELLSCHAFT<br />

Langnasiger Mops: Verantwortungsbewusste Züchter wollen keine <strong>Tiere</strong> mehr mit kurzer Nase<br />

Neue Bulldoggen<br />

aus <strong>der</strong> Schweiz<br />

Im Gegensatz zur Rückzüchtung <strong>der</strong><br />

Möpse war <strong>die</strong>jenige <strong>der</strong> Pekinesen nicht<br />

erfolgreich. Schuld daran ist laut <strong>der</strong> Expertin<br />

<strong>die</strong> hoffnungslose Überzüchtung<br />

<strong>der</strong> Rasse: «Die Pekinesen haben zu viel<br />

Fell, ausgedrehte vor<strong>der</strong>e Gelenke und<br />

zusätzlich keine Schnauze.» Gelingt <strong>die</strong><br />

Rückzüchtung auch in Zukunft nicht,<br />

sollte man nach Ansicht von Willens<br />

gänzlich auf <strong>die</strong> Rasse <strong>der</strong> Pekinesen<br />

verzichten. Es dürfe nicht ein einziger<br />

Hund in <strong>die</strong> Welt gesetzt wer<strong>den</strong>, dessen<br />

Standard sein Leben zur Tortur wer<strong>den</strong><br />

lasse, ist <strong>die</strong> Expertin überzeugt.<br />

Auch Schweizer Zuchtverbände <strong>unter</strong>nehmen<br />

Anstrengungen, überzüchtete<br />

Hun<strong>der</strong>assen wie<strong>der</strong> gesund zu züchten.<br />

So hat <strong>die</strong> SKG im Jahr 2000 einem Zuchtprogramm<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> gesundheitlichen<br />

Situation <strong>der</strong> kurzköpfigen<br />

Englischen Bulldogge zugestimmt und<br />

einer Züchterin <strong>die</strong> Erlaubnis erteilt,<br />

<strong>die</strong>se Rasse mit langnasigen Old-English-<br />

Bulldoggen zu kreuzen. Das Resultat:<br />

eine neue Rasse, <strong>die</strong> sogenannte Continental-Bulldogge,<br />

<strong>die</strong> aufgrund einer<br />

leichten Verlängerung des Schädels besser<br />

atmen kann. Die SKG hat <strong>die</strong> Rasse im<br />

Jahr 2004 anerkannt; eine Anerkennung<br />

durch <strong>die</strong> FCI steht noch aus.<br />

Verbot einzelner Zuchtlinien<br />

In <strong>der</strong> Schweiz wird das Problem <strong>der</strong><br />

«Zuchtformen mit beson<strong>der</strong>en Merkmalen»<br />

nun erstmals gesetzlich geregelt.<br />

So heisst es im Artikel 10 des im Jahre<br />

2005 verabschiedeten revi<strong>die</strong>rten Schweizer<br />

Tierschutzgesetzes, das im Verlauf des<br />

nächsten Jahres in Kraft treten wird, <strong>der</strong><br />

Bundesrat könne <strong>die</strong> Zucht, das Erzeugen<br />

und das Halten von <strong>Tiere</strong>n mit bestimmten<br />

Merkmalen, insbeson<strong>der</strong>e Abnormitäten<br />

in Körperbau und Verhalten, verbieten.<br />

In <strong>der</strong> neuen Tierschutzverordnung<br />

wird <strong>die</strong>ses Gesetz präzisiert. Es<br />

wird beispielsweise das Züchten von <strong>Tiere</strong>n<br />

verboten, hei <strong>den</strong>en damit gerechnet<br />

wer<strong>den</strong> muss, dass erblich bedingt Körperteile<br />

o<strong>der</strong> Organe für <strong>den</strong> arttypischen<br />

Gebrauch fehlen o<strong>der</strong> umgestaltet sind<br />

und dem Tier hierdurch Schmerzen, Lei<strong>den</strong><br />

o<strong>der</strong> Schä<strong>den</strong> entstehen.<br />

Der Schweizer Tierschutz (STS) ist<br />

erfreut über das neue Gesetz. «Die Krux<br />

ist nur noch, wie es vollzugstauglich gemacht<br />

wer<strong>den</strong> kann», gibt Hans-Ulrich<br />

Huber vorn STS zu be<strong>den</strong>ken. Ähnlich<br />

sieht es Cathy Maret vorn Bundesamt für<br />

Veterinärwesen (BVET). Im revi<strong>die</strong>rten<br />

Tierschutzgesetz und im Entwurf <strong>der</strong><br />

neuen Tierschutzverordnung seien bereits<br />

viele Kriterien vermerkt, nach <strong>den</strong>en<br />

entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> könne, ob <strong>die</strong> Zucht<br />

eines bestimmten Merkmals verboten<br />

wer<strong>den</strong> müsse o<strong>der</strong> nicht. «Wie genau<br />

<strong>die</strong>se Kriterien aber ausgelegt wer<strong>den</strong><br />

müssen, wird sich erst bei <strong>der</strong> Anwendung<br />

des neuen Gesetzes auf einzelne,<br />

konkrete Fälle zeigen», sagt Maret.<br />

Grundsätzlich gehe es darum, dass bei<br />

<strong>Tiere</strong>n keine zuchtbedingten Schä<strong>den</strong><br />

entstehen und weiter vererbt wür<strong>den</strong>. Im<br />

Extremfall könnten sogar ganze Zuchtlinien<br />

o<strong>der</strong> Rassen verboten wer<strong>den</strong>.<br />

Schlechte Noten<br />

für <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

Weniger zufrie<strong>den</strong> mit dem neuen Tierschutzgesetz<br />

ist <strong>der</strong> Schweizer Tierschutz<br />

bezüglich <strong>der</strong> Bestimmungen zur Nutztierhaltung.<br />

Es gibt zwar einige Verbesserungen,<br />

manches bleibt aber zum Nachteil <strong>der</strong><br />

<strong>Tiere</strong> unverän<strong>der</strong>t. Dabei steht es mit dem<br />

Natürlich 1 12-2007 11

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