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Kiellinie - Ausgabe 02 / 2012 - Marinekameradschaft Kiel von 1914 eV

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Wiedergelesen – Marine und Schifffahrt in der Literatur<br />

Folge 5: „Das Rätsel der Sandbank“ und<br />

„Die Reise zum 1. Dezember“<br />

Um etwas ganz Anderes geht<br />

es im zweiten Buch <strong>von</strong><br />

Henry Carlisle<br />

Die Reise zum 1. Dezember<br />

Rowohlt 1973<br />

Hier sind die Verhältnisse klar:<br />

Auf einem kleinen Kriegsschiff<br />

der US-amerikanischen Marine<br />

wurden am 1. Dezember 1842<br />

drei Besatzungsangehörige gehängt.<br />

Begründung: Sie hätten<br />

die Besatzung zur Meuterei<br />

angestiftet. Der Anführer war<br />

ein Fähnrich und Sohn des US-<br />

Kriegsministers. Wie es an Bord<br />

zuging, wird an Hand der<br />

Tagebuchaufzeichnungen und<br />

Erinnerungen des Schiffsarztes<br />

geschildert: Der Fähnrich<br />

machte sich „Gutfreund“ mit<br />

den Mannschaften und Unteroffizieren,<br />

die unter harten<br />

(Prügel)Strafen auch für<br />

Bagatelldelikte zu leiden hatten.<br />

Die Offiziere wagten nicht, den<br />

hochmütigen Fähnrich zu<br />

disziplinieren, der Kommandant<br />

schien sogar Angst vor ihm zu<br />

haben. Im Achterschiff rechnete<br />

man mit Attacken der Besatzung, der man unterstellte, das Schiff zu einem<br />

Piratenschiff umfunktionieren zu wollen. Als letztes Disziplinierungsmittel<br />

erschien die Todesstrafe.<br />

Beim Kriegsgerichtsverfahren in der Heimat legte der Schiffsarzt als<br />

Hauptzeuge seine Sicht der Ereignisse dar, musste sich aber vom<br />

Kommandanten Gedächtnislücken infolge Krankheit vorhalten lassen.<br />

Zusammen mit patriotischen Bekenntnissen gelang es dem Kommandanten<br />

so, sich vom Vorwurf der Amtsanmaßung mit Todesfolgen zu befreien.<br />

Dieter Hartwig, April <strong>2012</strong>

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