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Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...

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Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparat<br />

7<br />

Kyphose<br />

Eine Kyphose wird definiert als nur gering ausgeprägte nach dorsal konvexe<br />

physiologische Krümmung der BWS. In verstärkter Form <strong>und</strong> fixiert ist sie<br />

pathologisch (sogenannter „Buckel“).<br />

Die pathologische Kyphose in Form der Adoleszentenkyphose (Morbus<br />

Scheuermann) ist die häufigste Wirbelsäulenerkrankung <strong>im</strong> Jugendalter mit einem<br />

Anteil von 20 %.<br />

Sie geht einher mit Verschmälerung der Bandscheiben, Keilwirbelbildung, Deckplatteneinbrüchen<br />

<strong>und</strong> Kyphose <strong>im</strong> betroffenen Bereich. Der Morbus Scheuermann<br />

kann thorakal, thorakolumbal oder lumbal auftreten. Das Anfangsstadium verläuft<br />

häufig symptomlos, gelegentlich treten Bewegungseinschränkungen <strong>und</strong> schnelle<br />

körperliche Ermüdung auf.<br />

Im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter ist der Hohlr<strong>und</strong>rücken das führende Symptom. Über<br />

Schmerzen wird nur <strong>im</strong> Akutzustand geklagt. Im Endstadium folgt eine graduell<br />

unterschiedliche Deformierung der Wirbelsäule mit sich daraus ergeben<strong>den</strong><br />

Fehlbelastungen.<br />

Funktionsgruppen<br />

7.1 – 1 Fehlstellungen der Wirbelsäule ohne Funktionseinschränkungen<br />

7.1 – 2 Fehlstellungen der Wirbelsäule mit Funktionseinschränkungen<br />

Bef<strong>und</strong>erhebung<br />

Untersuchte Altersgruppen: alle<br />

Untersuchungsvorgehen:<br />

Anamnese:<br />

Anamnesebogen, Gespräch mit Eltern oder Kind. Frage nach Schmerz <strong>und</strong><br />

Bewegungseinschränkungen (bei Jugendlichen mit starken lumbalen Rückenschmerzen<br />

ohne vorangegangenes Trauma an Morbus Scheuermann <strong>den</strong>ken! Der<br />

thorakale Morbus Scheuermann kann lumbale Schmerzen verursachen!).<br />

Klinische Untersuchung:<br />

Zuerst wird der stehende Patient in der Blickrichtung von hinten inspiziert. Man<br />

achtet auf die Stellung des Schultergürtels zum Rumpf <strong>und</strong> auf die Beckenstellung.<br />

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