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Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...

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geändert Jan. 2009<br />

Sinnesorgane<br />

3<br />

3.2 Hörstörungen<br />

Mit der ärztlichen Untersuchung sollen die <strong>Kinder</strong> herausgefiltert wer<strong>den</strong>, bei <strong>den</strong>en<br />

eine Hörstörung vorliegen könnte, d. h., auch „leicht bis mittelgradige“ Hörstörungen<br />

sollen erfasst wer<strong>den</strong> (s. Anlage S. 173).<br />

Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

1 - 3 von 1.000 Neugeborenen weisen angeborene Hörstörungen auf (0,1- 0,3 %).<br />

Entsprechend der Lokalisation, die für das Auftreten der Schwerhörigkeit<br />

verantwortlich ist, unterschei<strong>den</strong> wir gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen Schallleitungsschwerhörigkeit<br />

(SLS) <strong>und</strong> Schallempfindungsschwerhörigkeit (SES).<br />

Schallleitungsschwerhörigkeiten haben ihre Ursache <strong>im</strong> äußeren Ohr bzw. <strong>im</strong><br />

Mittelohr. Schallempfindungsschwerhörigkeiten haben ihre Ursache stets <strong>im</strong><br />

Innenohr oder <strong>im</strong> Bereich der Hörnerven.<br />

85 % der nachweisbaren schallempfindungsbedingten Schwerhörigkeiten bei<br />

<strong>Kinder</strong>n (Innenohr- <strong>und</strong> Nervenschwerhörigkeiten) sind bereits bis zum Ende der<br />

Postportalperiode (etwa 1. Lebensjahr) entstan<strong>den</strong>.<br />

Hauptursache der jenseits des 1. Lebensjahres auftreten<strong>den</strong> Schwerhörigkeiten<br />

stellen bei <strong>Kinder</strong>n Schallleitungsschwerhörigkeiten dar, die <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

Infektes der oberen Atemwege (meist Erkältung) auftreten <strong>und</strong> bei suffizienter<br />

Behandlung passagerer Natur sind.<br />

Nicht ausreichend behandelte Schallleitungsstörungen können zu lebenslang<br />

bleiben<strong>den</strong> <strong>und</strong> nicht mehr zufrie<strong>den</strong>stellend behandelbaren Hörstörungen<br />

führen.<br />

Für das Auftreten kindlicher Hörstörungen wer<strong>den</strong> eine Reihe von Risikofaktoren<br />

verantwortlich gemacht, diese erhöhen die Auftretenswahrscheinlichkeit für eine<br />

Hörstörung um ein Vielfaches.<br />

Risikofaktoren<br />

Bestehen bei einem Kind ein oder mehrere Risikofaktoren wird auch bei<br />

unauffälligem Screeningergebnis zu einem differenzierten Hörtest an <strong>den</strong> HNO-<br />

Arzt/Pädaudiologen weiterverwiesen.<br />

Häufige Risikofaktoren bezogen auf Schwangerschaft <strong>und</strong> Neugeborenenzeit, die<br />

einen Hörtest erforderlich machen:<br />

Frühgeburt, Geburtsgewicht

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