Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...

geändert Jan. 2009
Sinnesorgane
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6. und 10. Klasse
1. monokularer Visus (Test mit logarithmisch angeordneten Sehzeichen/Buchstaben,
z. B. ETDRS-Tafeln),
2. Farbsehen (z. B. Farbtafeln nach Velhagen, Ishihara-Tafeln etc.)
3. Stereosehen
In der 6. Klasse ist neben der Visusprüfung zusätzlich das Farbsinn- und Stereosehen
zu testen, da diese Informationen vor der Ausbildung rechtzeitig vorliegen
müssen.
Bewertung der Tests
Bei den Prüf-Items ist eine weitere Untersuchung durch einen Augenarzt zu
empfehlen, wenn eine der folgenden Auffälligkeiten vorliegen:
das Kind mit einem oder beiden Augen nicht mindestens die Visuszeile 0,1
logMAR (0,8 dezimal) erkennt oder der Unterschied zwischen beiden Augen 1
Zeile oder mehr beträgt
nicht vollständiges Erkennen der Figuren im Lang-Test
Einstellbewegungen im Cover-Test
Augenbewegungsstörungen bei Verfolgung eines Fixierobjektes (s. unten)
Kopfschiefhaltung
Testdurchführung (s. S. 167 ff)
Grundsätzlich werden der Sehtest monokular und (falls vorhanden) mit der
Sehhilfe (Brille, Kontaktlinsen etc.) durchgeführt. Es werden nur Sehtafeln benutzt.
Für das Vorschul- und Einschulungsalter wird der LEA-Test und für Schüler ab
6. Klasse der ETDRS–Test verwandt.
Maßnahmen
Für unter 4-jährige Kinder wird kein Screening durchgeführt. Liegen Risikofaktoren
vor, wird die Empfehlung zur augenärztlichen Diagnostik ausgesprochen.
Im Screening auffällige Kinder erhalten die Empfehlung zur weiteren ärztlichen
Diagnostik. Das Kind ist in das Betreuungscontrolling aufzunehmen.
Bei hochgradiger Farbsinnstörung sollte der Lehrer, möglichst mit Einverständnis
der Eltern, informiert werden, dass es Schwierigkeiten mit farbigem Anschauungsmaterial
und beim Arbeiten mit Farben bzw. farbigen Materialien geben
kann.
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