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Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...

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Nerven/Psyche<br />

2<br />

Die Prävalenz der Störungen des Sozialverhaltens liegt in epidemiologischen<br />

Studien bei 1,5 bis 3,4 %. Aggressives Verhalten ist <strong>im</strong> Kindesalter häufig zu<br />

beobachten (Jungen bis zu 3-mal häufiger als Mädchen). In der Präadoleszenz<br />

n<strong>im</strong>mt die körperliche Aggressivität ab, während die verdeckten Formen dissozialen<br />

Verhaltens wie z. B. Schuleschwänzen, Zündeln, Stehlen in der Präadoleszenz<br />

zunehmen.<br />

Wichtig für eine günstige Prognose von Störungen des Sozialverhaltens sind die<br />

protektiven Faktoren wie dichtes Netz sozialer <strong>und</strong> betreuender Dienste, stabile<br />

Partnerschaft der Bezugspersonen, Intelligenz des Kindes, Familien mit genügend<br />

Wohnraum.<br />

Funktionsgruppen<br />

2.5 – 1 Emotionale/soziale Störungen, die sich auf die Familie beschränken<br />

2.5 – 2 Wie F1 <strong>und</strong> Auswirkungen auf Kita bzw. Schule<br />

2.5 – 3 Wie F1 <strong>und</strong> erhebliche Auswirkungen auf Kita bzw. Schule<br />

Bef<strong>und</strong>erhebung<br />

Untersuchte Altersgruppen: alle<br />

Untersuchungsvorgehen<br />

Hinweise für die Bef<strong>und</strong>ung ergeben sich in erster Linie aus <strong>den</strong> Anamnesebögen.<br />

Eine Hilfe zur Bewertung der elterlichen Antworten wird in der Anlage S. 148 ff.<br />

gegeben. Weitere Hinweise ergeben sich aus der Untersuchungssituation, dem<br />

Kontakt mit dem Kind, <strong>den</strong> Eltern <strong>und</strong> Erziehern.<br />

Maßnahmen<br />

Emotionale <strong>und</strong> soziale Störungen müssen zunächst kinderpsychiatrisch bzw.<br />

kinderpsychologisch abgeklärt wer<strong>den</strong>. Entschei<strong>den</strong>d ist ein familienzentriertes<br />

Vorgehen. Bei einem problematischen familiären oder psychosozialen Umfeld ist<br />

der Einsatz von Sozialarbeit <strong>und</strong> Pädagogik unverzichtbar, d. h. eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, <strong>den</strong> Erziehungsberatungsstellen bzw.<br />

Schulpsychologen ist notwendig.<br />

Literatur<br />

Steinhausen HC (2002). Psychische Störungen bei <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Lehrbuch der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie. München: Urban & Fischer<br />

Bearbeiter<br />

Frau Dr. Gabriele Ellsäßer in Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Günter Esser<br />

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