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Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...

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Haut<br />

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1 Haut<br />

1.1 Allergische Kontaktdermatitis<br />

Die allergische Kontaktdermatitis tritt nur bei vorheriger Sensibilisierung gegenüber<br />

Kontaktallergenen nach erneuter Exposition – dann auch mit geringsten Dosen – auf<br />

<strong>und</strong> kann sich über <strong>den</strong> Ort der Einwirkung hinaus ausbreiten. Als Auslöser<br />

kommen vor allem solche Gegenstände in Frage, die dauernd am Körper getragen<br />

wer<strong>den</strong> (Nickel in Ohrringen <strong>und</strong> sonstigem Schmuck, Metallschließen an der<br />

Kleidung) <strong>und</strong> Lokaltherapeutika (Anästesin, Neomycin). In späteren Jahren sind in<br />

erster Linie Berufsstoffe verantwortlich, Kosmetika viel seltener. Die Häufigkeit<br />

liegt altersbezogen zwischen mindestens 6 % (Jugendalter) bis 15 % <strong>im</strong><br />

Erwachsenenalter (Kunz 1999).<br />

Durch <strong>den</strong> Beruf ausgelöste Hautkrankheiten stehen mit einem Anteil von mehr als<br />

30 % seit Jahren an der Spitze der Berufskrankheiten. Die am meisten gefährdeten<br />

Berufsgruppen sind inzwischen bekannt: Männer: Metall-, Bau- <strong>und</strong> Ernährungsberufe.<br />

Frauen: Friseurin, Heil- <strong>und</strong> Krankenpflege- <strong>und</strong> Ernährungsberufe. In fast<br />

95 % der Fälle war die Hauterkrankung an <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> lokalisiert, wobei insgesamt<br />

allergische Kontaktekzeme <strong>und</strong> subtoxisch-kumulative Handekzeme gleich häufig<br />

auftraten. Wichtigster Kofaktor ist die atopische Hautdiathese oder eine früher<br />

bestehende Atopie. Studien zeigen, dass Erkrankungen bereits früh, d. h. in der<br />

Ausbildung, manifest wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> häufig Umschulungen die Folge sind (Diepgen &<br />

Coenraads 1998, 1999). Studien zeigen aber auch, dass Jugendliche unzureichend<br />

über berufliche Präventionsmaßnahmen aufgeklärt sind (Innungskrankenkasse<br />

Berlin-Bran<strong>den</strong>burg, Marstedt 2000).<br />

Funktionsgruppen<br />

1.1 – 2 Früher <strong>und</strong> heute allergische Kontaktdermatitis<br />

Bef<strong>und</strong>erhebung<br />

Untersuchte Altersgruppen: erst ab der 6. Klasse<br />

Untersuchungsvorgehen<br />

Die Bef<strong>und</strong>ung sollte folgende Informationsquellen einbeziehen: die Anamnese (s.<br />

Anamnesebogen), Angaben zur weiteren Anamnese am Untersuchungstag<br />

(Hautreaktion z. B. in Form eines Erythems oder von jucken<strong>den</strong> roten Papeln be<strong>im</strong><br />

Tragen von Schmuck bzw. Gegenstän<strong>den</strong> am Körper), klinische Symptomatik <strong>und</strong><br />

eventuell vorliegende allergologische Testergebnisse.<br />

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