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Aalprojekt RhFV 2009 Endbericht S30-43

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Molls (2010): Vorbereitende Beiträge zur Umsetzung der Aal-Managementpläne NRW<br />

5. Diskussion<br />

Auf Grundlage der vorgestellten Ergebnisse werden im Folgenden die Bewertungen der Gelbaalbestände<br />

zunächst für die einzelnen Untersuchungsgewässer vorgenommen. Im Anschluss<br />

erfolgt eine vergleichende Bewertung der Gewässer unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen<br />

(z.B. Habitate, Wasserkrafteinfluss) und eine Ableitung von Besatzempfehlungen.<br />

Bewertung des Gelbaalbestands im NRW-Rheinabschnitt<br />

Die im Jahr <strong>2009</strong> ermittelten Dichten der Gelbaale im nordrhein-westfälischen Rheinabschnitt<br />

zeigen eine leichte Stabilisierung auf niedrigem Niveau an. Die dramatische Abnahme des<br />

Aalbestands von 1997 - 2002 und weiter bis 2004 (Steinmann & Freyhof 1998, Steinmann &<br />

Staas 2003, Steinmann 2004) hat sich nach diesem Befund zumindest nicht weiter fortgesetzt.<br />

Bei einer mittleren Aaldichte von 0,03 Individuen pro m² ergäbe sich für die Ufersäume des<br />

Rheins (angenommene Breite 5 m, bei 224 km Streckenlänge) ein grob geschätzter aktueller<br />

Bestand von knapp 70.000 Gelbaalen im NRW-Rhein. Der Aalbestand auf den Sohlflächen<br />

des Stroms ist dabei nicht berücksichtigt, wobei die an Kiesufern und in Buhnenfelder ermittelten<br />

Dichten für alle Bereiche ohne größere Deckungsstrukturen eher geringe Aaldichten<br />

erwarten lassen. Die im NRW-Rhein seit dem Jahr 2005 ausgebrachten Besatzmengen von<br />

schätzungsweise 40.000 bis 60.000 Farmaalen pro Jahr ( 400 kg) sollten also erwartungsgemäß<br />

einen erheblichen Einfluss auf die genannte Bestandsgröße in den Ufersäumen des<br />

Rheins haben. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die besetzten Jungaale möglicherweise<br />

noch einen starken Ausbreitungstrieb haben und somit nicht nur zur Bestandserhöhung im<br />

Besatzabschnitt beitragen. Festzuhalten bleibt, dass die Besatzmaßnahmen offensichtlich eine<br />

leichte Stabilisierung des Aalbestands im Rhein bewirkt haben, wenn davon auszugehen ist,<br />

dass in den letzten Jahren kein natürlicher Aufstieg mehr statt fand. Zum Vergleich sei aber<br />

der geschätzte Gelbaalbestand (ebenfalls nur Uferflächen) aus dem Jahr 1997 genannt, welcher<br />

damals noch bei über 800.000 Individuen gelegen haben dürfte (ausgehend von der<br />

Dichte nach Steinmann & Freyhof 1998).<br />

Die Dichten der Aale im Längsverlauf des Rheins von Bad Honnef bis Emmerich zeigten<br />

keinen Trend. Deutlich hingegen war die starke Abhängigkeit der Dichten von den Uferstrukturen.<br />

Die Aale im Rhein sind auf künstliche Unterstände in Form von Blocksteinen der Ufersicherung<br />

und solche Lokalitäten mit starker Anströmung fokussiert. Die Vorzugshabitate im<br />

ausgebauten Rheinstrom stellen demnach strömungsexponierte Buhnenköpfe (Block) und<br />

aktuell stark angeströmte Ufer mit Blocksicherung dar. Die oberen Extremwerte bei den Dichten<br />

beruhen zum einen auf kleinräumigen Habitaten an Buhnenköpfen und zum anderen auf<br />

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