Aalprojekt RhFV 2009 Endbericht S30-43
Aalprojekt RhFV 2009 Endbericht S30-43
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Molls (2010): Vorbereitende Beiträge zur Umsetzung der Aal-Managementpläne NRW<br />
serpflanzenbestände, Totholz, überschwemmte Gehölze) und teilweise in blockgesicherten<br />
Uferbereichen festzustellen. Die monoton geradlinigen Ausbaustrecken des Unterlaufs (nahe<br />
Grenze NL, Strecken 18 - 21) stellten tendenziell den Bereich mit den geringsten Aaldichten<br />
dar. Besatzmaßnahmen sind nur in geringem Umfang als Satzaalbesatz bekannt. Dennoch<br />
wies die Schwalm einen (relativ betrachtet) guten Aalbestand auf, so dass entweder eine Rekrutierung<br />
von niederländischer Seite oder weitergehende (unbekannte) Besatzmaßnahmen<br />
z.B. in den durchflossenen Seen oder Nebengewässern anzunehmen sind.<br />
Niers<br />
Die in der Niers (Mönchengladbach-Neuwerk bis Goch) festgestellte Dichte der Aale lag im<br />
untersten Feld der Untersuchungsgewässer (geringster Wert außer der Issel). Aale wurden nur<br />
in wenigen Probenstrecken - insbesondere im Unterlaufbereich - nachgewiesen, obwohl alle<br />
Strecken des Tieflandflusses durch dichte Wasserpflanzenbestände ideale Aalhabitate bieten.<br />
Die Nachweise im Unterlauf korrespondieren gut mit dort bekannten (sporadischen) Besatzmaßnahmen<br />
mit Satzaalen. Das generelle Fehlen von Aalen unter 50 cm ist ein klares Zeichen<br />
für den fehlenden Nachwuchs. Offensichtlich findet aus dem niederländischen Unterlaufbereich<br />
(Niers und Maas) keine nennenswerte Rekrutierung statt. Hier wäre zu überprüfen, ob<br />
tatsächlich eine effektive Durchwanderbarkeit (NL, NRW) gegeben ist.<br />
Gewässervergleich<br />
Ausgehend von der Dichte des NRW-Rheins im Jahr 1997 (Steinmann & Freyhof 1998) befinden<br />
sich die Aalbestände der Untersuchungsgewässer heute alle auf einem niedrigen Niveau.<br />
Die relativ gesehen höchsten Dichten fanden sich <strong>2009</strong> in Erft, Rhein, Ruhr, Lippe und<br />
Kermisdahl. Auffallend geringe Dichten wurden in der Niers und in der Issel (kein Nachweis)<br />
registriert, obwohl die Gewässer nachweislich gute (pflanzenreiche) Aalhabitate aufweisen.<br />
Deutliche Hinweise auf die Wirkung der Besatzmaßnahmen fanden sich in Erft, Rhein, Ruhr,<br />
Kermisdahl, Sieg und Agger. Für die verhältnismäßig guten Bestände in Wupper, Lippe, Unterer<br />
Eifelrur und Schwalm können Einwanderungen aus anderen (Besatz-)Gebieten, insbesondere<br />
aus den Hauptgewässern Rhein und Maas, oder unbekannte Besatzmaßnahmen vermutet<br />
werden. Offen bleibt die Frage, warum die Niers und die Issel eine solche Einwanderung<br />
aus den niederländischen Unterlaufbereichen vermissen lassen. Hierzu sollte der tatsächlichen<br />
Durchgängigkeit dieser Gewässersysteme künftig ein besonderes Augenmerk gelten.<br />
Wasserkrafteinfluss<br />
Beim Einfluss durch Wasserkraftanlagen ist zu beachten, dass in einem gewissen Maß alle<br />
Untersuchungsgewässer durch Wasserkraftanlagen und weitergehende technische Regulie-<br />
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