Handreichung
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<strong>Handreichung</strong> Biogasgewinnung und -nutzung<br />
Zone 1<br />
Die Zone 1 beschreibt Bereiche, in denen gelegentlich<br />
eine explosionsfähige Atmosphäre auftritt. Dies können<br />
Bereiche in der näheren Umgebung von Einstiegsöffnungen<br />
des Gasspeichers oder auf der gasführenden<br />
Seite des Gärbehälters sowie in der Nähe von<br />
Abblaseinrichtungen, Überdrucksicherungen oder<br />
Gasfackeln sein /3-16/. Um diese Bereiche sind im<br />
Umkreis von 1 m (bei freier Lüftung) die Sicherheitsmaßnahmen<br />
der Zone 1 zu realisieren. Der Umkreis<br />
erweitert sich in geschlossenen Räumen auf 4,5 m<br />
/3-19/.<br />
Zone 2<br />
In diesen Bereichen ist im Normalfall nicht damit zu<br />
rechnen, dass explosionsfähige Gas/Luftgemische<br />
auftreten. Kommt dies aber dennoch vor, so kann man<br />
davon ausgehen, dass dies nur selten der Fall und<br />
nicht von zeitlich langer Dauer ist (z. B. bei Servicearbeiten<br />
oder im Störungsfall) /3-16/, /3-19/.<br />
Dies betrifft z.B. Einstiegsöffnungen sowie das<br />
Innere des Fermenters und bei Gasspeichern die<br />
nähere Umgebung der Be- und Entlüftungsöffnungen.<br />
In den betreffenden Bereichen müssen im Umkreis<br />
von 1 bis 3 m die Maßnahmen der Zone 2 umgesetzt<br />
werden /3-19/.<br />
In den explosionsgefährdeten Bereichen müssen<br />
Maßnahmen gemäß BRG 104, Abschnitt E2 zur Vermeidung<br />
von Zündquellen getroffen werden. Zusätzlich<br />
sind solche Bereiche mit den entsprechenden<br />
Warn- und Hinweisschildern zu versehen.<br />
3.3.3 Weitere Unfallgefahren<br />
Neben den bisher beschriebenen Gefahrenquellen bestehen<br />
weitere Unfallquellen, z. B. Absturzgefahr an<br />
Leitern oder nicht abgedeckten Gruben (Einspültrichter,<br />
Wartungsschächte etc.). Zudem stellen bewegte<br />
Anlagenteile (Rührwellen etc.) weitere Gefahrenquellen<br />
dar.<br />
Im Bereich der Blockheizkraftwerke kann es durch<br />
unsachgemäße Bedienung oder durch Defekte zu tödlichen<br />
Stromschlägen kommen, da hier elektrische<br />
Energie mit Spannungen von mehreren hundert Volt<br />
und Stromstärken im dreistelligen Amperebereich<br />
erzeugt werden. Dieselbe Gefahr geht auch von Rührwerken,<br />
Pumpen, Zuführeinrichtungen etc. aus, da<br />
hier ebenfalls mit hohen elektrischen Leistungen gearbeitet<br />
wird.<br />
Weiterhin besteht durch die Heiz- bzw Kühlsysteme<br />
(Motorkühler, Fermenterheizung, Wärmetauscher<br />
etc.) einer Biogasanlage Verbrühungsgefahr im<br />
Fall von Störungen. Dies trifft auch auf Teile der<br />
BHKW bzw. evtl. vorhandener Notsysteme (z. B. Gasfackel)<br />
zu.<br />
Um Unfälle dieser Art zu vermeiden, müssen an<br />
den entsprechenden Anlagenteilen gut sichtbare<br />
Warnhinweise angebracht und das Betriebspersonal<br />
dementsprechend eingewiesen sein.<br />
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