Handreichung
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Anlagentechnik zur Biogasbereitstellung<br />
Tabelle 3-39: Kennwerte und Einsatzparameter von externen Biogasspeichern, Daten z.T. aus /3-3/<br />
Kennwerte<br />
Eignung<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Besonderheiten<br />
Bauformen<br />
Wartung<br />
• Gasspeichervolumen bis 2000 m³ lieferbar<br />
• Überdruck: 0-100 mbar<br />
• Foliendurchlässigkeit: es muss mit 1-5 ‰ Biogasverlust am Tag gerechnet werden<br />
• Materialien: PVC (nicht sehr langlebig), Butylkautschuk, Polyäthylen-Polypropylen-Gemisch<br />
• für alle Biogasanlagen<br />
+ Methankonzentration des aktuell gebildeten Biogases kann im Gasraum des Fermenters gemessen<br />
werden (aufgrund der geringen Gasmenge ist dort die Vermischung klein) und spiegelt die Aktivität<br />
der Mikroorganismen wider<br />
- ggfs. zusätzlicher Platzbedarf<br />
- ggfs. zusätzliches Gebäude<br />
• durch Auflegen von Gewichten kann der Druck zur Beschickung des BHKW erhöht werden<br />
• Bei Unterbringung in Gebäuden muss auf eine sehr gute Luftzufuhr zum Gebäude geachtet werden<br />
um explosionsfähige Gemische zu vermeiden<br />
• in Abhängigkeit vom Füllstand kann die Motorleistung des BHKW angepasst werden<br />
• freiliegendes und fixiertes Folienkissen<br />
• eingehaustes Folienkissen in Extragebäude oder Tank<br />
• Folienkissen auf einer Zwischendecke über dem Fermenter<br />
• Foliensack, hängend in einem Gebäude (z. B. ungenutzte Scheune)<br />
• Folienspeicher unter Tragluftdach<br />
• weitestgehend wartungsfrei<br />
Stützluft<br />
innere Membran<br />
Biogas<br />
Folienkissenspeicher<br />
Biogas<br />
Doppelmembranspeicher<br />
Abb. 3-41: Folienspeicher; Zeichungen: Linke, B.: Institut für Agrartechnik Bornim<br />
BHKW statt eines großen). Mit der Installation einer<br />
Notfackel ist man hier auf jeden Fall auf der sicheren<br />
Seite, um die Möglichkeit der Gasentsorgung nachweisen<br />
zu können. Meist wird dies auch von den Behörden<br />
gefordert. Kennwerte von Notfakkeln, die im<br />
Biogasbereich eingesetzt werden, zeigt Tabelle 3-41.<br />
Ein Beispiel zeigt Abb. 3-43.<br />
3.2.5 Prozessüberwachung und -steuerung<br />
Neben einer fachmännischen Planung der Biogasanlage<br />
sollte ein betriebsbegleitender Service der Anlagenhersteller<br />
die Regel sein. Durch Laboruntersuchungen<br />
wird eine Optimierung des Gärprozesses<br />
angestrebt. So kann eine ausreichende Biogasproduktion<br />
gewährleistet und dem größtmöglichsten Störfall<br />
einer Biogasanlage, dem Zusammenbrechen des Biogasprozesses,<br />
vorgebeugt werden.<br />
Um eine effektive Prozessführung und -kontrolle<br />
durchführen zu können, ist es notwendig, bestimmte<br />
Parameter des Vergärungsprozesses zu überwachen.<br />
Zur Beurteilung und Steuerung des Gärprozesses ist<br />
eine Überwachung folgender Werte empfehlenswert,<br />
wobei zumindest die Bestimmung der ersten vier<br />
genannten Werte täglich erfolgen sollte:<br />
- Art und Menge der zugeführten Substrate,<br />
- Prozesstemperatur,<br />
- pH-Wert,<br />
- Gasmenge und -zusammensetzung,<br />
- kurzkettige Fettsäuren,<br />
- Füllstand.<br />
Eine Standardisierung und Weiterentwicklung des<br />
Gärprozesses und damit der Produktivität der Biogasanlage<br />
ist nur durch eine regelmäßige Überwachung<br />
und Dokumentation (z. B. in Betriebstagebüchern) der<br />
Messdaten möglich. Überwachung und Dokumentation<br />
sind auch bei stabil laufenden Prozessen notwendig,<br />
um Abweichungen von Normalwerten rechtzeitig<br />
erkennen zu können. Nur so besteht die<br />
Möglichkeit eines frühzeitigen Eingriffs und einer da-<br />
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