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Handreichung

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<strong>Handreichung</strong> Biogasgewinnung und -nutzung<br />

Tabelle 3-5: Lagerung von Substraten vor der Vergärung<br />

Dimensionierung<br />

Besonderheiten<br />

Bauformen<br />

Kosten<br />

• abhängig von: Substrataufkommen, Fermenterleistung, auszugleichenden Lieferzeiträumen, Flächenausstattung<br />

und Ertrag bei Kosubstraten, Lieferverträgen bei betriebsfremden Substraten<br />

• Betriebsstörungen müssen abgefangen werden können<br />

• bei nachwachsenden Rohstoffen, die auf Stilllegungsflächen angebaut wurden, ist eine Denaturierung<br />

durchzuführen<br />

• es sollte das Einfrieren von technischen Einrichtungen bei der Lagerung vermieden werden, beispielsweise<br />

durch Isolierung, Aufstellung von Lagertanks in Hallen oder Nutzung von Gruben unter<br />

Geländeniveau<br />

• Abbauprozesse, die den Gasertrag mindern, sollten vermieden werden<br />

• Vermischung von hygienisch bedenklichen und hygienisch unbedenklichen Substraten muss vermieden<br />

werden<br />

• Geruchsentwicklung sollte durch bauliche Maßnahmen minimiert werden<br />

• in der Landwirtschaft übliche Lager als Fahrsilo oder Grube, für flüssige Substrate Tanks<br />

• Vorgruben können als kurzfristige Lager bis zu cirka drei Tagen genutzt werden<br />

• in der Regel sind Lager vorhanden, für Neubauten muss der Preis in Abhängigkeit der Vielzahl der<br />

oben genannten Einflussgrößen für den Einzelfall ermittelt werden<br />

Sortierung und Störstoffabtrennung<br />

Die Notwendigkeit einer Sortierung und Störstoffabtrennung<br />

hängt von der Herkunft und Zusammensetzung<br />

des Substrates ab. Steine, die den am häufigsten<br />

auftretenden Störstoff darstellen, werden meist in der<br />

Vorgrube abgetrennt, von deren Boden sie von Zeit zu<br />

Zeit entnommen werden müssen. Andere Störstoffe<br />

werden manuell bei der Substratanlieferung oder der<br />

Befüllung der Beschickungseinrichtungen aussortiert.<br />

Das größte Störstoffpotenzial haben Bioabfälle.<br />

Hygienisierung<br />

Um die gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien für einige<br />

aus Sicht der Seuchen- und Phytohygiene kritische<br />

Stoffgruppen zu erfüllen, ist es unter Umständen<br />

notwendig, eine thermische Vorbehandlung in die<br />

Biogasanlage zu integrieren. Die Vorbehandlung erfolgt<br />

durch Erwärmung der Stoffe auf eine Temperatur<br />

von 70 °C bei mindestens einer Stunde Verweilzeit<br />

/3-7/.<br />

Da die Größen der zur Hygienisierung verwendeten<br />

Behälter und der Energieaufwand von der Durchsatzmenge<br />

abhängen, wird die Hygienisierung in der<br />

Regel vor der Einbringung bedenklicher Kosubstrate<br />

in den Fermenter durchgeführt. So ist es möglich, nur<br />

die bedenklichen Stoffe zu hygienisieren und damit<br />

die Hygienestufe wirtschaftlicher zu dimensionieren.<br />

Die Stoffe werden außerdem thermisch aufgeschlossen<br />

und sind dadurch besser vergärbar.<br />

Die Hygienisierung kann in beheizbaren Edelstahlbehältern<br />

durchgeführt werden. Verwendet werden<br />

häufig Behälter aus der Fütterungstechnik. Die<br />

Hygienisierung wird mittels Füllstands-, Temperaturund<br />

Druckmesseinrichtungen überwacht und dokumentiert.<br />

Die Temperatur des Substrates ist nach der<br />

Hygienisierung höher als die im Fermenter vorherrschende<br />

Prozesstemperatur. Soll das hygienisierte<br />

Substrat direkt in den Fermenter gegeben werden, ist<br />

eine Abkühlung auf eine Temperatur im Bereich der<br />

Fermentertemperatur notwendig. Beispielhaft werden<br />

Hygienisierungsbehälter in Abb. 3-16 dargestellt, spezifische<br />

Eigenschaften von Hygienisierungsbehältern<br />

werden in Tabelle 3-6 zusammengefasst.<br />

Zerkleinerung<br />

Die Substratzerkleinerung erschließt Substratoberflächen<br />

für den biologischen Abbau und damit auch für<br />

die Methanproduktion. Grundsätzlich kann davon<br />

ausgegangen werden, dass mit einem höheren Zerkleinerungsgrad<br />

die Geschwindigkeit des biologischen<br />

Abbaus, aber nicht zwingend die Gasausbeute<br />

steigt. Die Methanproduktion folgt unter anderem aus<br />

dem Zusammenspiel von Aufenthaltszeit und Zerkleinerungsgrad.<br />

Daher muss großer Wert auf den<br />

richtigen Technikeinsatz gelegt werden. Die Zerkleinerung<br />

der Substrate kann vor der Einbringung bzw.<br />

Förderung installiert werden. Häufig ist jedoch eine<br />

direkte Kopplung von Zerkleinerung und Förderung<br />

oder sogar eine Vereinigung in einem einzelnen<br />

Aggregat zu verzeichnen. Der Antrieb der Aggregate<br />

erfolgt meist über einen Elektromotor, teilweise ist<br />

auch der Anschluss an die Antriebswelle eines Traktors<br />

möglich.<br />

Für die direkte Feststoffeinbringung ist die Zerkleinerungstechnik<br />

meist im Vorlagebehälter installiert.<br />

Ein Beispiel zeigt Abb. 3-17. Eigenschaften von<br />

Zerkleinerungsaggregaten bei der direkten Feststoffdosierung<br />

werden in Tabelle 3-7 zusammengefasst.<br />

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