Handreichung
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Anlagentechnik zur Biogasbereitstellung<br />
3.1.4.2 Trockenvergärungsverfahren<br />
Abb. 3-8: Doppelkammer-Fermenter; Abbildung: ENTEC<br />
Environment Technology Umwelttechnik<br />
GmbH<br />
tion und Druckablass bei Erreichen eines festgelegten<br />
Überdruckes erreicht. Dadurch kann auf den Einsatz<br />
elektrischer Energie für die Umwälzung verzichtet<br />
werden. Dafür ist der bauliche Aufwand für den Fermenter<br />
höher. Es wurden im landwirtschaftlichen<br />
Bereich über 50 auf dieser Technologie basierende Biogasanlagen<br />
mit Fermentervolumina zwischen 400 und<br />
2500 m³ im Wesentlichen für die reine Gülle- oder<br />
Klärschlammvergärung errichtet. Der Aufbau eines<br />
Doppelkammer-Fermenters wird in Abb. 3-8 veranschaulicht.<br />
Für landwirtschaftliche Betriebe, denen keine Gülle<br />
als Basissubstrat zur Verfügung steht, ist die Biogasgewinnung<br />
durch Nassvergärung mit großem technischem<br />
Aufwand zu realisieren. Um die Substrate für<br />
die Nassvergärung aufzubereiten, müssen sie mit<br />
hohem Energie- und Wasserbedarf verflüssigt bzw.<br />
angemaischt werden. Eine Alternative ist hier die im<br />
Versuchs- oder Prototypenstadium befindliche Biogasgewinnung<br />
durch Trockenvergärung. Die derzeit<br />
auf dem Markt angebotenen Verfahren haben die Entwicklung<br />
jedoch weitgehend noch nicht abgeschlossen.<br />
Aus diesem Grund wird die Darstellung der<br />
Trockenfermentationsverfahren relativ kurz gehalten<br />
/3-5/, /3-6/. Die Spezifika der Trockenvergärung<br />
sind in Tabelle 3-4 zusammengefasst. Bei einer Weiterentwicklung<br />
der Verfahren und nach dem Ausräumen<br />
der vorhandenen Probleme könnte die Trockenvergärung<br />
für viehlose landwirtschaftliche Betriebe eine Alternative<br />
zur Nassvergärung bieten.<br />
Containerverfahren<br />
Im Containerverfahren werden Mobil- oder Einschub-Fermenter<br />
mit Biomasse befüllt und luftdicht<br />
verschlossen. Die im Impfsubstrat, das dem frischen<br />
Substrat beigemischt wird, enthaltenen Mikroorganismen<br />
erwärmen das Substrat in einer ersten Phase, in<br />
der dem Fermenter Luft zugeführt wird. Es findet ein<br />
Tabelle 3-4: Eigenschaften der Trockenvergärung; nach /3-5/<br />
Kennwerte<br />
Eignung<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Bauformen<br />
• Baugröße durch modulare Bauweise nicht begrenzt<br />
• Konstruktion aus Stahl oder Beton<br />
• für stapelbare Substrate geeignet<br />
• für quasikontinuierliche, kontinuierliche und diskontinuierliche Beschickung geeignet<br />
+ modularer Aufbau ermöglicht flexible Anpassung der Anlage an den Bedarf<br />
+ verringerter Prozessenergiebedarf durch Einsparung von Fördertechnik<br />
+ dadurch verminderter Wartungsaufwand und Verschleiß<br />
+ Entstehung eines Biogases mit geringer Schwefelwasserstoffkonzentration und dadurch<br />
Einsparung der Gasreinigung<br />
+ überbetrieblicher Einsatz durch mobile Fermentertechnik<br />
+ Einsparung von Energie zur Erwärmung des Gärsubstrates durch Nutzung der biologischen<br />
Wärmefreisetzung bei kurzzeitigem aerobem Abbau des Materials<br />
- eine kontinuierliche Gasproduktion erfordert den phasenversetzten Betrieb mehrerer Module<br />
- auf Grund fehlender Durchmischung können Zonen mit verminderter Gasbildung auftreten<br />
- um einen hohen Gasertrag zu erzielen, ist der Einsatz hoher Impfmaterialmengen notwendig<br />
- für die explosionssichere Befüllung und Entleerung muss Sicherheitstechnik installiert werden<br />
• Container, Boxen<br />
• Schläuche, Tunnel<br />
• liegende Pfropfenstromfermenter<br />
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