Handreichung
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<strong>Handreichung</strong> Biogasgewinnung und -nutzung<br />
Wechselbehälter-Verfahren<br />
Das Wechselbehälter-Verfahren arbeitet mit zwei Gärbehältern.<br />
Der erste Behälter wird langsam und<br />
gleichmäßig mit Substrat aus einer Vorgrube befüllt,<br />
während das Substrat im zweiten vollgefüllten Behälter<br />
ausfault. Ist die Befüllung des ersten Behälters abgeschlossen,<br />
wird der zweite Behälter in einem Zug<br />
komplett in einen Lagerbehälter entleert und anschließend<br />
wieder langsam befüllt. Das Verfahren veranschaulicht<br />
Abbildung 3-2.<br />
Phase 1: Faulprozess<br />
3.1.3.2 Quasikontinuierliche und kontinuierliche<br />
Beschickung<br />
Bei der quasikontinuierlichen und der kontinuierlichen<br />
Beschickung kann zwischen Durchflussverfahren,<br />
Speicherverfahren und dem kombinierten Speicher-Durchflussverfahren<br />
unterschieden werden. Im<br />
Gegensatz zur kontinuierlichen Beschickung wird bei<br />
der quasikontinuierlichen Beschickung mindestens<br />
einmal arbeitstäglich eine unvergorene Substratcharge<br />
in den Fermenter eingebracht. Vorteilhaft<br />
hat sich eine Beschickung in kleinen Chargen mehrmals<br />
täglich erwiesen.<br />
Vorgrube<br />
befüllen<br />
Behälter 1<br />
vergären<br />
Behälter 2<br />
Phase 2: Behälter 2 wird entleert<br />
Durchfluss-Verfahren<br />
Die meisten Biogasanlagen arbeiten nach dem Durchflussverfahren.<br />
Aus einem Vorratsbehälter bzw. einer<br />
Vorgrube wird das Substrat mehrmals täglich in den<br />
Faulbehälter gepumpt. Die gleiche Menge, die dem<br />
Fermenter an frischem Substrat zugegeben wird, gelangt<br />
über Verdrängung oder Entnahme in das Gärrestlager<br />
(vergleiche Abb. 3-3).<br />
emtleeren<br />
Lagerbehälter<br />
Vorgrube<br />
vergären<br />
Behälter 1<br />
entleeren<br />
Behälter 2<br />
Gasspeicher<br />
Phase 3: Faulprozess<br />
Vorgrube Gärbehälter Lagerbehälter<br />
Abb. 3-3:<br />
Durchfluss-Verfahren<br />
befüllen<br />
Lagerbehälter<br />
Vorgrube<br />
vergären<br />
Behälter 1<br />
befüllen<br />
Behälter 2<br />
Abb. 3-2: Wechselbehälter-Verfahren<br />
Phase 4: Behälter 1 wird entleert<br />
entleeren<br />
Lagerbehälter<br />
Vorgrube<br />
entleeren<br />
Behälter 1<br />
vergären<br />
Behälter 2<br />
befüllen<br />
Lagerbehälter<br />
Durch die Verwendung mehrerer Behälter, ist eine<br />
gleichmäßige Gasproduktion möglich. Definierte Verweilzeiten<br />
können auch mit diesem Verfahren garantiert<br />
werden /3-2/.<br />
Der Fermenter ist bei diesem Verfahren somit<br />
immer gefüllt und wird nur für Reparaturarbeiten<br />
geleert. Dieses Verfahren weist eine gleichmäßige<br />
Gasproduktion und eine gute Faulraumauslastung<br />
auf. Es besteht jedoch die Gefahr der Kurzschlussströmung<br />
durch den Fermenter, d. h. es ist damit zu rechnen,<br />
dass ein geringer Teil des frisch eingebrachten<br />
Substrates sofort wieder ausgetragen wird /3-2/.<br />
Speicher-Verfahren<br />
Fermenter und Gärrestlager sind bei dem Speicherverfahren<br />
zu einem Behälter zusammengefasst. Beim<br />
Ausbringen des ausgefaulten Substrats wird der kombinierte<br />
Faul- und Lagerbehälter bis auf einen Rest,<br />
der zum Animpfen des frischen Substrates benötigt<br />
wird, geleert. Anschließend wird der Behälter aus einer<br />
Vorgrube durch ständige Substratzugabe langsam<br />
befüllt. Der Verfahrensverlauf kann Abb. 3-4 entnommen<br />
werden. Die Gasproduktion ist weniger gleichmäßig<br />
als beim Durchflussverfahren, dagegen können<br />
lange Verweilzeiten besser eingehalten werden /3-2/.<br />
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