Handreichung
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Anlagentechnik zur Biogasbereitstellung<br />
3.1.2 Prozesstemperatur<br />
Mesophile Biogasanlagen werden mit Temperaturen<br />
zwischen 32 und 38 °C, thermophile Anlagen zwischen<br />
42 und 55 °C betrieben. Dabei sind die Grenzen<br />
schwimmend. Die Fermentertemperatur kann darüber<br />
hinaus in Abhängigkeit des eingesetzten Substrates<br />
optimiert werden. 85 % der landwirtschaftlichen<br />
Biogasanlagen arbeiten im mesophilen Bereich.<br />
Im thermophilen Bereich arbeitende Anlagen sind<br />
teilweise mit einer mesophilen Prozessstufe kombiniert<br />
/3-2/.<br />
3.1.3 Art der Beschickung<br />
Die Beschickung oder auch Fütterung der Biogasanlage<br />
bestimmt in hohem Maße die Verfügbarkeit von<br />
frischem Substrat für die Mikroorganismen und wirkt<br />
sich damit auf die Biogasfreisetzung aus. Es wird<br />
grundsätzlich zwischen kontinuierlicher, quasikontinuierlicher<br />
und diskontinuierlicher Beschickung unterschieden.<br />
3.1.3.1 Diskontinuierliche Beschickung<br />
Bei der diskontinuierlichen Beschickung wird zwischen<br />
Batchverfahren und Wechselbehälterverfahren<br />
unterschieden. Die diskontinuierliche Beschickung<br />
hat die größte Bedeutung in der Trockenfermentation.<br />
Vorratsbehälter<br />
voll<br />
Phase 1: Entleerung<br />
Gärbehälter<br />
leer<br />
Phase 2: Befüllung<br />
Vorratsbehälter<br />
leer<br />
Gärbehälter<br />
voll<br />
Phase 3: Vergärung<br />
Lagerbehälter<br />
voll<br />
Lagerbehälter<br />
voll<br />
Batchverfahren<br />
Bei dem Batchverfahren wird der Fermenter komplett<br />
mit frischem Substrat gefüllt und luftdicht verschlossen.<br />
Das Substrat bleibt bis zum Ende der gewählten<br />
Verweilzeit in dem Behälter, ohne dass Substrat hinzugefügt<br />
oder entnommen wird. Nach Ablauf der Verweilzeit<br />
wird der Fermenter geleert und mit frischem<br />
Substrat befüllt, wobei ein geringer Teil des ausgefaulten<br />
Materials zur Animpfung im Behälter verbleiben<br />
kann. Zur zügigen Befüllung und Leerung des Batchbehälters<br />
wird zusätzlich ein Vorrats- und ein Lagerbehälter<br />
benötigt.<br />
Bei dem Batchverfahren setzt die Gasproduktion<br />
nach der Befüllung langsam ein und nimmt nach<br />
Erreichen des Maximums wieder ab. Eine konstante<br />
Gasproduktion und -qualität ist somit nicht gegeben.<br />
Die Verweilzeit kann durch die Behältergröße eingestellt<br />
werden und wird sicher eingehalten /3-2/. Der<br />
Verfahrensablauf wird in Abbildung 3-1 schematisch<br />
dargestellt.<br />
Gärbehälter<br />
voll<br />
Abb. 3-1: Batchverfahren<br />
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