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Handreichung

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<strong>Handreichung</strong> Biogasgewinnung und -nutzung<br />

Tabelle 10-6: Grassilage, 1. Schnitt, Mitte der Blüte -<br />

Rohnährstoffgehalte und VQ pro 1000 g<br />

Trockenmasse<br />

TS-Gehalt<br />

Rohfaser<br />

VQ Rfas<br />

NfE<br />

VQ NfE<br />

Rohprotein<br />

VQ RP<br />

Rohfett<br />

VQ Rfett<br />

% g % g % g % g %<br />

36 293 74,30 436 69,97 132 65,09 37 67,51<br />

werden. Die Nährstoffgehalte und die Verdaulichkeiten<br />

variieren je nach Reifegrad und Art der Konservierung.<br />

Es gibt also wie in der Fütterung keine einheitliche<br />

Futtermittelqualität.<br />

Am Beispiel von Grassilage, 1. Schnitt, Mitte der<br />

Blüte, soll die Berechnung der Gasausbeute im Einzelnen<br />

erläutert werden. Die Rohnährstoffgehalte und<br />

VQ sind aus dem DV-Programm ZIFO übernommen<br />

(/10-6/) (siehe Tabelle 10-6).<br />

Aus diesen Vorgaben lassen sich der Gehalt an organischer<br />

Trockensubstanz (oTS), die Masse der verdaulichen<br />

Kohlenhydrate, des verdaulichen Rohproteins<br />

und des verdaulichen Rohfetts pro Kilogramm<br />

Trockensubstanz (TS) wie folgt errechnen:<br />

oTS-Gehalt:<br />

(Rohfaser + NfE + Rohprotein + Rohfett)/1000 = 89,80 %<br />

Verdauliche Kohlenhydrate:<br />

(Rohfaser · VQ Rfas ) + (NfE · VQ NfE ) = 522,77 g<br />

Verdauliches Rohprotein:<br />

(Rohprotein · VQ RP )<br />

= 85,92 g<br />

Verdauliches Rohfett:<br />

(Rohfett · VQ Rfett )<br />

= 24,98 g<br />

Den verdaulichen Inhaltsstoffen wird eine spezifische<br />

Gasbildungsrate sowie ein Methangehalt zugeordnet<br />

(siehe Tabelle 10-7). Danach können bei der Vergärung<br />

dieser Grassilage rund 562 l Biogas pro Kilogramm<br />

oTS mit einem Methangehalt von 53,6 % erwartet<br />

werden. Das entspricht einer Gasausbeute von knapp<br />

182 m³ pro 1.000 kg Frischmasse (561,7 · 0,898 · 0,36).<br />

In Tabelle 10-8 sind auf der Basis des Rechenmodells<br />

die zu erwartenden Gasausbeuten und die Methangehalte<br />

für ausgewählte pflanzliche Substrate<br />

zusammengestellt. Dabei handelt es sich um Durchschnittswerte,<br />

die in der Praxis über-, aber auch unterschritten<br />

werden können.<br />

10.9.2 Bereitstellungskosten von Kofermenten<br />

Kofermentation ist dann sinnvoll, wenn die Erträge<br />

aus der Verwertung der Kofermente den Aufwand<br />

der Bereitstellung, der Lagerung und Verwertung in<br />

der Biogasanlage übersteigen. Wie hoch die Erträge<br />

im Einzelfall sind, hängt ab von<br />

- der Qualität der Kofermente (Verdaulichkeit, Gasausbeute,<br />

Gasqualität),<br />

- der Ausfaulzeit (Verweilzeit),<br />

- dem elektrischen Wirkungsgrad des BHKW und<br />

- der Qualität der Prozessführung, sprich der Fähigkeit<br />

des Anlagenbetreibers.<br />

Ähnlich vielschichtig sind die Zusammenhänge auf<br />

der Aufwandsseite. Viele Anlagenbetreiber haben bei<br />

der Planung ihrer Anlage Kapazitäten vorgehalten.<br />

Sei es um Kofermente mit vergären zu können, oder<br />

bei Viehaufstockungen genügend Reserven zu haben.<br />

Die meisten Biogasanlagen wurden schlicht zu groß<br />

gebaut. Es gibt also noch Reserven in vielen Biogasanlagen,<br />

die zu nutzen sich lohnt. Der Aufwand wird<br />

ganz wesentlich davon beeinflusst, ob durch den Einsatz<br />

von Kofermenten nur die Auslastung einer bestehenden<br />

Anlage verbessert werden soll oder ob die<br />

Anlage erweitert werden muss, sprich Investitionen<br />

notwendig sind. Zu prüfen ist insbesondere, ob das<br />

vorhandene BHKW genügend Leistungsreserven hat,<br />

um das zusätzlich anfallende Biogas zu verstromen.<br />

Tabelle 10-7: Grassilage, 1. Schnitt, Mitte der Blüte - Gasausbeute in l/kg TS (ergänzt nach /10-7/)<br />

Stoffgruppe Gasausbeute CH 4 -Anteil Masse Gasausbeute CH 4 -Anteil<br />

l/kg OS Vol% kg/kg oTS l/kg oTS Vol%<br />

Kohlenhydrate 790 50 0,582 459,9 40,9<br />

Rohprotein 700 71 0,096 67,0 8,5<br />

Rohfett 1250 68 0,028 34,8 4,2<br />

Summe - - 0,706 561,7 53,6<br />

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