Handreichung
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Grundsätze bei der Projektplanung<br />
6.000<br />
5.000<br />
spez. Investitionskosten [•/kW]<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />
installierte, elektrische Leistung [kW]<br />
Abb. 10-3: Spezifische Investitionskosten (ergänzt nach /10-3/)<br />
Literaturangaben, die nicht erkennen lassen, ob es<br />
sich um Normgas handelt, sollten bei einer abschlägigen<br />
Betrachtung der Wirtschaftlichkeit nicht herangezogen<br />
werden. Sie können zu fatalen Fehleinschätzungen<br />
führen.<br />
Vereinfachte Formel für die Umrechnung auf<br />
Normvolumen:<br />
V N = V G · P L · 0,269 / (273 + T G )<br />
V N = Normvolumen<br />
V G = Gasvolumen [m³] · Luftdruck [hPa]<br />
P L = Luftdruck [hPa] minus Unterdruck in der<br />
Gasregelstrecke (ca. 10-15 hPa)<br />
T G = Gastemperatur [°C]<br />
Man ist deshalb fast gezwungen, Gärtests durchführen<br />
zu lassen, die allerdings nicht unbedingt auf<br />
Praxisanlagen übertragbar sind. Ein weiterer Weg erlaubt<br />
die näherungsweise Berechnung der Gasausbeute<br />
und des Methangehaltes eines Substrates über<br />
bestimmte Bezugsgrößen (siehe dazu Kapitel 10.9.1).<br />
10.7.3 Gasqualität<br />
Die Gasqualität lässt sich über zwei Kenngrößen definieren,<br />
dem Methangehalt und dem Schwefelwasserstoffgehalt.<br />
Der Methangehalt wird in Kalkulationen häufig<br />
pauschal mit 60 bis 65 Vol% angesetzt. Das entspricht<br />
einem Energieinhalt (Heizwert Hu ) von 6,0 bis<br />
6,5 kWh/m N ³ Biogas. Wird der durchschnittliche Methangehalt<br />
anhand der Inputmaterialien berechnet<br />
oder wird in Biogasanlagen über eine Gasanlayse exakt<br />
gemessen, so werden meist deutlich niedrigere Methangehalte<br />
verzeichnet. Bei reiner Güllevergärung<br />
(Rindergülle) sind Methangehalte von ca. 55 Vol% zu<br />
erwarten. Werden mit Gülle fett- und eiweißarme Substrate<br />
(z. B. Maissilage) kofermentiert, liegen die Methangehalte<br />
sogar noch deutlich darunter.<br />
Schwefelwasserstoff (H 2 S) lässt das Motoröl<br />
schneller „altern” und kann zum vorzeitigen Ableben<br />
des Motors führen (vgl. Kapitel 5). Erhöhte H 2 S-Konzentrationen<br />
im Biogas sind bei Kofermentation von<br />
Substraten mit hohem Eiweißgehalt (insbesondere tierische<br />
Eiweiße) zu erwarten. Wird biologisch entschwefelt,<br />
können H 2 S-Spitzen auch bei langen Beschickungsintervallen,<br />
häufigem Substratwechsel und<br />
langen Rührintervallen auftreten. In all diesen Fällen<br />
müssen erhöhte Wartungsaufwendungen (Verkürzung<br />
der Ölwechselintervalle) und eventuell eine<br />
deutlich geringere Lebensdauer des BHKW-Motors<br />
einkalkuliert werden.<br />
10.7.4 BHKW<br />
Für die Verstromung kommen Zündstrahl- oder<br />
Gas-Otto-Motoren zum Einsatz. Zündstrahler sind<br />
meist billiger und haben bessere elektrische Wirkungsgrade<br />
als vergleichbare Gas-Otto-Motoren. Sie<br />
können im Notfall – Ausfall der Biogasanlage oder<br />
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