Handreichung
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<strong>Handreichung</strong> Biogasgewinnung und -nutzung<br />
8.4 Günstige Einsatztermine für flüssige<br />
Wirtschaftsdünger und Gärreste<br />
Bei der Wahl eines günstigen Ausbringtermins entsteht<br />
ein Zielkonflikt zwischen maximaler Emissionsminderung<br />
und den pflanzenbaulichen Erfordernissen.<br />
Die weitreichendsten Emissionsminderungen<br />
sind mit der direkten Einarbeitung erreichbar. Diese<br />
ist auf unbewachsenem Ackerland im Sommer und<br />
Herbst durchführbar. Bei der Düngung von Reihenkulturen<br />
ist im Zuge der Ausbringung eine sofortige<br />
öberflächliche Einarbeitung mit Rollhacken oder Häufelscharen<br />
möglich. Die Ausbringmenge zu diesem<br />
Termin wird jedoch durch die Regelung der DüngeVO<br />
(max. Ausbringmenge von 40 kg anrechenbarer<br />
N pro ha) begrenzt.<br />
Fruchtart JUL AUG SEP OKT NOV DEZ JAN FEB MÄR APR MAI JUN<br />
Weizen, Triticale, Roggen<br />
Wintergerste<br />
Hafer, Futtergerste<br />
Winterraps<br />
Silo- und Körnermais<br />
Zucker-, Futterrüben<br />
1) 2)<br />
1) 2)<br />
Sperrfrist<br />
nach<br />
Dünge<br />
-VO<br />
Kartoffeln § 3,<br />
Feldgras Abs. 4<br />
Wiesen, Mähweiden<br />
Zwischenfrüchte<br />
Strohrotte<br />
4)<br />
4)<br />
3)<br />
3)<br />
3)<br />
gute Ausnutzung<br />
weniger gute Ausnutzung<br />
schlechte Ausnutzung<br />
8<br />
1) 9 nur wenn nur N-Bedarf wenn vorhanden, N-Bedarf sofortige vorhanden, Einarbeitung sofor<br />
Einarbeit ng<br />
10<br />
2) 11 maximal maximal 40 kg anrechenbarer 40 kg anrechenbarer N N<br />
12<br />
3) 13 im März im mit März Nitrifikationshemmer, mit Nitrifikationshemmer, sofortige Einarbeitung sofor<br />
Einarbeit ng<br />
14<br />
4) 15 maximal maximal 40 kg anrechenbarer 40 kg anrechenbarer N, sofortige Einarbeitung N, sofor<br />
Einarbeit ng<br />
Abb. 8-1: Ausbringzeiträume für Gärreste und flüssige Wirtschaftsdünger (/8-14/)<br />
Der Dungeinsatz im Sommer und Herbst vor dem<br />
Anbau von Hackfrüchten ist aus pflanzenbaulichen<br />
Gründen überwiegend auf die Düngung von Zwischenfrüchten<br />
vor der Hackfrucht begrenzt. Der<br />
Nährstoffbedarf der Hackfrucht wird dann hauptsächlich<br />
aus dem Bodenvorrat gedeckt. Zwischenfrüchte<br />
spielen aber in vielen Regionen nur eine unbedeutende<br />
Rolle. Die Ausbringung zu Hackfrüchten,<br />
insbesondere Mais, erfolgt daher vor allem im Frühjahr.<br />
Hinweis: Der pauschale Abzug von 20 % des im<br />
Wirtschaftsdünger enthaltenen Gesamtstickstoffs<br />
für Ausbringverluste bei der Bemessung der<br />
Ausbringungsobergrenzen ist seit In-Kraft-Treten<br />
der Novellierung der Düngeverordnung zum<br />
14.02.2003 nicht mehr zulässig.<br />
Häufig wird mit einer geringeren N-Auswaschung<br />
von Biogasgülle im Vergleich zu Rohgülle argumentiert.<br />
Dies kann in Sonderfällen zutreffen, allgemein<br />
gilt dies jedoch nicht. Die Auswaschung von Wirtschaftsdünger-Stickstoff<br />
ist primär abhängig von der<br />
ausgebrachten Stickstoffmenge, des Ausbringungstermins<br />
und der gedüngten Kultur bzw. der Nährstoffaufnahmefähigkeit<br />
der Kultur. Wird die Düngung<br />
nach Menge und Termin an den Nährstoffbedarf der<br />
Kulturpflanze angepasst, ist ein Unterschied bei der<br />
Auswaschung nicht zu erwarten.<br />
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