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Handreichung

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<strong>Handreichung</strong> Biogasgewinnung und -nutzung<br />

Tabelle 8-5: Kumulierte CH 4 -, NH 3 -, N 2 O- und klimarelevante Gasemissionen (GHG) während der Lagerung von Milchviehflüssigmist<br />

gemessen im Winter und im Sommer (gerundet nach /8-8/)<br />

Winter Experiment<br />

Sommer Experiment<br />

Behandlung<br />

CH 4<br />

[g m -3 ]<br />

NH 3<br />

[g m -3 ]<br />

N 2 O<br />

[g m -3 ]<br />

GHG<br />

[kg CO 2 eq. m -3 ]<br />

CH 4<br />

[g m -3 ]<br />

NH 3<br />

[g m -3 ]<br />

N 2 O<br />

[g m -3 ]<br />

GHG<br />

[kg CO 2 eq. m -3 ]<br />

Unbehandelt mit nat. Schwimmdecke<br />

164 73 44 17 3591 111 49 91<br />

Unbehandelt mit Abdeckung<br />

(Holzdeckel)<br />

142 52 38 15 2999 60 59 81<br />

nach Vergärung 111 62 40 15 1154 223 72 47<br />

nach Vergärung mit Strohabdeckung<br />

115 50 40 15 1192 126 76 49<br />

Biogas mit Stroh und zusätzlichem<br />

Holzdeckel<br />

81 49 41 14 1021 78 61 41<br />

lagerbehälter nicht auf eine Strohabdeckung zurückgegriffen<br />

werden, da diese keine CH 4 -Emissionsminderungsmaßnahme<br />

ist. Wenn der Gärrestzufluss<br />

dann auch noch von oben in das Gärrestlager erfolgt,<br />

wie es bei einem Überlaufmechanismus üblich und<br />

gängige Praxis ist, so wird die Schwimmschicht bzw.<br />

-decke zerstört und es kann vermehrt z. B. Methan,<br />

das aus der „Restgärung“ im Lagerbehälter entstanden<br />

ist, austreten. Daher sollte auf jeden Fall die Eignung<br />

einer Lagerbehälterabdeckung im Hinblick auf<br />

einen Emissionsminderungseffekt geprüft werden.<br />

Eine „gasdichte“ Abdeckung des Lagerbehälters<br />

hat nicht nur den Vorteil, gasförmige Emissionen erheblich<br />

zu vermindern, sondern ermöglicht zusätzlich,<br />

im Lagerbehälter gebildetes Biogas aufzufangen<br />

und zu verwerten.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass<br />

der Biogasprozess die Methanemissionen erheblich<br />

vermindert. Bei der Lagerung des Gärrestes sollten jedoch<br />

folgende Punkte beachtet werden:<br />

- Dimensionierung des Fermenters im Hinblick auf<br />

eine ausreichend lange Verweildauer in Abhängigkeit<br />

von der Substratzusammensetzung<br />

- Steigerung des Abbaugrades durch geeignete Maßnahmen<br />

- Geeignete, besser „gasdichte“ Abdeckung des<br />

Lagerbehälters.<br />

Hinsichtlich der Lachgasemissionen zeigen verschiedene<br />

Untersuchungen sehr unterschiedliche Ergebnisse.<br />

So kann sowohl eine Verringerung als auch eine<br />

Zunahme der emittierten Lachgasmenge aus dem<br />

Gärrest im Vergleich zu unbehandeltem Flüssigmist<br />

beobachtet werden /8-10/, /8-11/.<br />

Schon aus Untersuchungen zum N 2 O-Emissionsverhalten<br />

von unbehandeltem gelagertem Flüssigmist<br />

kommt der Temperatur eine erhebliche Bedeutung zu<br />

/8-12/.<br />

Die Ergebnisse aus Tabelle 8-5 unterstreichen den<br />

angeführten Temperatureinfluss auch bei vergorenem<br />

Flüssigmist. So ist der Umfang der Lachgasemissionen<br />

aus Gärrestlagerung im Winter mit dem aus der<br />

Lagerung unbehandelten Flüssigmistes mit natürlicher<br />

Schwimmdecke vergleichbar.<br />

Im Sommer hingegen sind weitaus höhere Emissionen<br />

aus Gärrestlagerung als im Winter zu verzeichnen,<br />

weiterhin übersteigt der Umfang der Emissionen<br />

aus Gärrestlagerung im Sommer den aus unbehandeltem<br />

Flüssigmist um bis zu 50 %.<br />

Um Schadgasemissionen weitgehend zu vermeiden,<br />

muss auch bei der Lagerung von vergorener<br />

Gülle aus Biogasanlagen darauf geachtet werden, die<br />

Güllelagerbehälter unbedingt abzudecken. Bei einem<br />

zweistufigen Fermentationsprozess (vgl. Kapitel 3)<br />

dient hierzu der an das gasführende System angeschlossene<br />

zweite Fermenter (sog. „Nachfermenter“).<br />

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