Handreichung
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Rechtliche und administrative Rahmenbedingungen<br />
schnitt 3a, Spalte 5 DüMV aufgeführten Ausgangsmaterialien<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Düngemitteltypen sind beschrieben durch<br />
- Typenbezeichnung,<br />
- Mindestgehalt an Nährstoffen,<br />
- Typenbestimmende Bestandteile, Nährstoffformen<br />
und -löslichkeiten,<br />
- Bewertung und weitere Erfordernisse,<br />
- Zusammensetzung und Art der Herstellung,<br />
- Besondere Bestimmungen.<br />
Ein typischer Düngemitteltyp für Gärrückstände aus<br />
der Kofermentation ist der organische NPK-Dünger-flüssig.<br />
Ausblick:<br />
Am 04.12.2003 wurde die neue Düngemittelverordnung<br />
verabschiedet und trat umgehend In-Kraft.<br />
Danach hat sich der Tatbestand des „In-Verkehr-Bringens“<br />
von Gärresten, insbesondere bei Gemeinschaftsanlagen,<br />
erheblich verbessert. Durch<br />
den Abgleich mit der Bioabfallverordnung hat eine<br />
differenzierte Aufnahme von Düngemitteltypen zur<br />
Düngemittelverordnung genehmigungsrechtlich für<br />
Eindeutigkeit bei der Gärrestverwertung und damit<br />
für Erleichterung im Genehmigungsverfahren gesorgt.<br />
Tabelle 7-6: Grenzwerte für Schwermetalle in Gärrückständen<br />
nach BioAbfV<br />
Maximal zulässige<br />
Aufbringungsmenge<br />
Element [mg/kg TS]<br />
Pb Cd Cr Cu Ni Hg Zn<br />
20 t TS/(ha · 3a) 150 1,5 100 100 50 1 400<br />
30 t TS/(ha · 3a) 100 1 70 70 35 0,7 300<br />
Bioabfallverordnung<br />
Die Bioabfallverordnung (BioAbfV) regelt die Aufbringung<br />
von Bioabfällen – auch in Mischungen mit<br />
Wirtschaftsdüngern – auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich<br />
und gärtnerisch genutzten Böden.<br />
Anhang 1 der BioAbfV umfasst abschließend eine<br />
Auflistung aller für die Verwertung auf Flächen<br />
grundsätzlich geeigneten Bioabfälle sowie mineralischen<br />
Zuschlagstoffe.<br />
Sofern in einer Biogasanlage Bioabfälle vergoren<br />
werden, müssen die auf landwirtschaftlichen Flächen<br />
ausgebrachten Gärreste Schwermetallgrenzwerte und<br />
maximal zulässige Ausbringmassen in Tonnen Trockenmasse<br />
pro ha innerhalb von drei Jahren einhalten<br />
(Tabelle 7-6).<br />
Oftmals besitzen Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft<br />
hohe Gehalte an den essentiellen Spurennährstoffen<br />
Cu und Zn. Bei Kofermentation von Wirtschaftsdüngern<br />
und Bioabfällen überschreitet der<br />
Gärrest deshalb oft die Schwermetall-Grenzwerte.<br />
In diesem Fall wird üblicherweise in Abstimmung<br />
mit der zuständigen Fachbehörde (z. B. Landwirtschaftskammer)<br />
der Stoffstrom und nicht die Konzentration<br />
zu Grunde gelegt. Damit wird häufig eine<br />
Ausbringung ermöglicht.<br />
Bei der Genehmigung von Biogasanlagen ist bei<br />
geplanter Kofermentation von Bioabfällen außerdem<br />
darauf zu achten, dass vorgesehene Aufbringungsflächen<br />
nach BioAbfV auch die entsprechenden Bodengrenzwerte<br />
einhalten (Tabelle 7-7).<br />
Tabelle 7-7: Schwermetall-Grenzwerte für Böden nach der<br />
BioAbfV [mg/kg TM]<br />
Bodenart Cd Bb Cr Cu Hg Ni Zn<br />
Ton 1,5<br />
(1 a )<br />
a. bei einem pH-Wert < 6<br />
100 100 60 1 70 200<br />
(150 a )<br />
Lehm 1 70 60 40 0,5 50 150<br />
EU-HygieneV<br />
Für Biogasanlagen, in denen außer Wirtschaftsdünger<br />
keine weiteren Substrate tierischer Herkunft vergoren<br />
werden, brauchen die Genehmigungsbehörden vor<br />
Ort die strengen Produktkriterien der EU-HygieneV<br />
nicht zu übernehmen.<br />
Für Anlagen, welche andere der EU-HygieneV unterworfene<br />
tierische Nebenprodukte einsetzen, gelten<br />
spezielle Grenzwerte hinsichtlich der Seuchenhygiene.<br />
Vor einem beabsichtigten In-Verkehr-Bringen müssen<br />
Gülle, verarbeitete Gülle und verarbeitete Gülleprodukte<br />
nach EU-HygieneV einer Hitzebehandlung<br />
(70 °C, 60 min, oder vergleichbare, noch festzulegende<br />
Bedingungen) unterzogen werden. Sie müssen<br />
- frei von Salmonellen,<br />
- frei von Enterobacteriaceae und<br />
- zur Verringerung Sporen bildender Bakterien<br />
und der Toxinbildung behandelt worden sein.<br />
In der Konsequenz würde dies bedeuten, dass der<br />
Gärrest vor einem beabsichtigten In-Verkehr-Bringen<br />
eine Hygienisierung durchlaufen müsste, da bei<br />
mesophiler Vergärung die im Wirtschaftsdünger vorhandenen<br />
Darmbakterien zwar vermindert werden,<br />
jedoch nicht das von der EU geforderte Grenzwertniveau<br />
erreichen.<br />
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