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Handreichung

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Gasaufbereitung und Verwertungsmöglichkeiten<br />

In der Praxis existieren Biogaseinspeiseanlagen in<br />

Schweden, den Niederlanden und der Schweiz. In<br />

Deutschland wird gerade an den ersten Anlagen gearbeitet,<br />

wobei bisher noch keine Standardtechnik für<br />

die Umsetzung der Aufbereitungsschritte angeboten<br />

wird. Darüber hinaus gibt es noch erhebliche Probleme<br />

bei der ökonomischen Umsetzung derartiger<br />

Anlagen.<br />

5.4.3 Treibstoff für Kraftfahrzeuge<br />

In Schweden und der Schweiz wird Biogas schon seit<br />

längerer Zeit als Treibstoff für Busse und Lastkraftwagen<br />

eingesetzt. Auch in Deutschland wurden mehrere<br />

Projekte durchgeführt, eine breite Umsetzung hat die<br />

Technologie allerdings noch nicht gefunden.<br />

Soll Biogas als Treibstoff für Fahrzeuge eingesetzt<br />

werden, muss es auf eine für den Einsatz in derzeit<br />

üblichen Kfz-Motoren akzeptable Qualität aufbereitet<br />

werden. Neben den auf den Motor korrosiv wirkenden<br />

Stoffen wie z. B. Schwefelwasserstoff muss auch<br />

der Kohlenstoffdioxidanteil (CO 2 ) sowie Wasserdampf<br />

aus dem Biogas entfernt werden. Da es sich bei<br />

den angebotenen Fahrzeugen meist um Erdgasfahrzeuge<br />

handelt, ist eine Aufbereitung des Biogases auf<br />

Erdgasqualität (vgl. Kapitel 5.4.2) ratsam.<br />

Grundsätzlich sind gasbetriebene Fahrzeuge am<br />

Markt verfügbar und werden von allen namhaften<br />

Kfz-Herstellern angeboten. Das Angebot erstreckt<br />

sich hierbei auf Modelle mit monovalenter oder bivalenter<br />

Betriebsweise. Monovalente Fahrzeuge werden<br />

nur mit Gas betrieben. Bei bivalenter Betriebsweise<br />

kann der Motor mit Gas oder wahlweise mit Benzin<br />

angetrieben werden /5-22/. Mit unkomprimiertem<br />

Biogas ist wegen der beträchtlichen Volumina keine<br />

nennenswerte Reichweite zu erzielen. Aus diesem<br />

Grund wird das Biogas in Druckgasbehältern bei<br />

ungefähr 200 bar im Heck der Fahrzeuge gespeichert.<br />

Seit Juni 2002 sind Biotreibstoffe steuerbefreit,<br />

wodurch die notwendige Planungssicherheit für den<br />

Bau von Biogastankstellen besteht. Die Kosten für die<br />

Aufbereitung des Biogases, die vom angestrebten<br />

Reinheitsgrad abhängen, sind schwer abzuschätzen.<br />

Wegen des erforderlichen Technikaufwandes und der<br />

zu erwartenden Investitionskosten eignen sich hierfür<br />

vor allem Anlagen mit einer Biogasproduktion von<br />

mindestens 2500 m³ pro Tag /5-19/.<br />

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