Der Lameyer - 2007 Nr.24 Juli

Unsere Themen:
- Innenstadt – Heimat für ältere
Menschen?
- Internationaler Garten U 5
- Lebendige Litfaßsäule
Quartierzeitung für die Östliche Unterstadt Nr. 24 Juli 2007

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine
schöne, entspannte Sommerzeit – gleich ob in
oder fern der Mannheimer Innenstadt. Vielleicht
sehen wir uns ja auch bei einem der zahlreichen
Veranstaltungen im Stadtteil?
Termine aus der Östlichen Unterstadt
16.07.07 Treffen Arbeitsgruppe U5:
18:00 Uhr Internationaler Garten U 5, 8-10
21.07.07 Wasserabenteuer auf U 5
14:00 Uhr Internationaler Garten U 5, 8-10
31.07.07 Neugestaltung Lebendige
Litfaßsäule H 1/J 1, Kinderhaus
K 2,
21.08.07 Neugestaltung Lebendige Litfaßsäule
Kinderhaus Sickinger,
H 1/J 1
19.09.07 Vorbereitung Quartiergre-
19:00 Uhr mium Östliche Unterstadt
25.09.07 Forum Innenstadt/Jungbusch
19:00 Uhr Collini-Center, Raum 920
28.09.07 „Platz da, jetzt kommen wir!“
14:00 Uhr Verkehrsberuhigter Aktionstag
J 3, H 6, U 2, U 5, Lameygarten,
Marktplatz
Jahr der offenen Tür – Termine
16.-22.07., orffeo studio, Q 7,6:
16.07-20.7., 12:00-14:00 Uhr und 21.07., 14:00-16:00
Uhr: Vorführung des Gesangsunterrichts
21.07, 16:00 Uhr: offene Bühne, 20:00 Uhr: orientalische
Musik
22.07., 16:00 Uhr: französische Chansons
31.07., 15:00 Uhr und 22.08., 16:00 Uhr, Stadtarchiv,
Start am Projektinfopunkt, K 1, 4: Führung zu den
Stadtpunkten in den Unterstädten
08.09., 11:00-15:00 Uhr, Weltladen Mannheim, S 2, 3:
Aktionen rund um den fairen Handel
10.-15.09., Mo.-Do., 9:00-17:00 Uhr, Fr. 9:00-16:00 Uhr,
Sa. 10:00-15:00 Uhr, ikubiz Interkulturelles Bildungszentrum
Mannheim gGmbH, H 2, 2:
Mo.-Fr., Besuchertage in der Beratungsstelle
Sa., Informationsstand vor der Beratungsstelle
17.-21.09., Beauftragte für bürgerschaftliches Engagement
und MachMit e.V.:
17.-21.09., 14.00-16:00 Uhr, Woche des bürgerschaftlichen
Engagements, Projektinfopunkt, K 1, 4
19.09., 19.00-22:00 Uhr, „Auch Ehrenamt bildet“, Veranstaltung
mit LEARN und dem Stadtjugendring, Stadthaus
N 1, Raum 52
21.09., 15:00-18:00 Uhr, KiDS e.V., Cinema Quadrat,
Collini Center: Kinderrechtenachmittag im Kino
28.09., 14:00-18:00 Uhr, Quartiergremium Östliche
Unterstadt und Stadtteilkonferenz Westliche
Unterstadt, Startpunkte J 3, H 6, U 2, U 5, Lameygarten
und Marktplatz:: „Platz da, jetzt kommen wir!“,
Verkehrsberuhigter Aktionstag mit Abschlussveranstaltung
auf dem Marktplatz
Impressum
Herausgeber:
Quartiergremium Östliche Unterstadt
V.i.S.d.P:
Jenny Dvorak, Q 2, 24, 68161 Mannheim
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Leserbriefe sind herzlich willkommen!
Jenny Dvorak, Nikola Jung, Christian Kirchgässner,
Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht
Josi Roßteutscher und Nadja Wersinski Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 02.07.07
Redaktionsschluss Oktober-Ausgabe: 21.09.07
Die mit Namen versehenen Artikel geben nur die Meinung der Autoren wieder. Jeder Autor trägt für seine
Artikel die alleinige Verantwortung.

Aus dem Quartiermanagement
Liebe Leserinnen und Leser,
viel ist in Bewegung im Moment. Liegt es an der
üblichen Ballung von Entwicklungen (und Terminen)
vor den Sommerferien, liegt es am Jubiläumsjahr
und den vielen Initiativen in der Innenstadt?
Auf jeden Fall profitieren die Quadrate von
den vielen Entwicklungen und dem entstandenen
Schwung. Und die acht Seiten des Lameyers
sind zu knapp, um von allem ausführlich zu berichten
– vom Seniorennachmittag im Lameygar-
Quartiermanagement
Östliche Unterstadt
Nadja Wersinski
K 1, 7-13, Zimmer 336,
68159 Mannheim
Tel.: 293-9390
Fax: 293-9370
Email: nadja.wersinski@mannheim.de
ten, vom Abriss des Gebäudes in U 1 und dem
anstehenden Neubau der Mannheimer Abendakademie,
vom Fachtag zum Spielleitplan, von
den Ideentischen im Rahmen des Entwicklungskonzepts
Innenstadt. Sprechen Sie uns an oder
kommen Sie zu unseren Terminen, wenn Sie mit
dazu beitragen wollen, die Innenstadt lebenswerter
zu machen!
Nadja Wersinski
Die Ergebnisse der Ideentische
des Entwicklungskonzepts
Innenstadt werden
in „Dynamischen Karten“
festgehalten. Die Abbildung
zeigt die Diskussionen
im Workshop „Spannungsfeld
Östliche und
Westliche Unterstadt“ im
Rahmen des Ideentisches
3 „Magnet oder Virus“. Die
Dokumentation der Ideentische
und weitere Karten
gibt es unter www.ekimannheim.de
Alle sind herzlich eingeladen,
beim Ideentisch „Heimat
Innenstadt“ am 13.
Juli um 18:00 Uhr im Gemeinschaftszentrum
Jungbusch
sich Gedanken über
die Innenstadt als Zuhause
zu machen!
Mehr Informationen über das Quartiermanagement
sowie die Online-Versionen der Lameyer-Ausgaben
finden Sie im Internet unter der Adresse
www.mannheim.de unter dem Schlagwort „Quartiermanagement“

Wir fordern:
Alle sind für die Fortführung des Quartiermanagements – Was ist zu tun?
a) Einigen wir uns auf ein gemeinsames Verständnis
von Quartiermanagement
1. Quartiermanagement ist nicht nur und nicht
in erster Linie eine Unterstützung für gefährdete,
problembeladene und sozial schwache
Stadtteile bzw. Quartiere, damit sie so werden
wie „normale“ (bürgerliche) Stadtteile. Es
ist der Einstieg in eine Bürgerbeteiligung und
Selbstorganisation von Stadtteilen bzw.
Quartieren, die ein neues Selbstverständnis
von demokratischer Selbstorganisation auf
der Seite der Bürger und ein neues Konzept
von Verwaltung als Hilfe zur Selbsthilfe beinhalten
- ein Konzept, das eigentlich heute für
das gesamte Gemeinwesen Gültigkeit hat.
2. Da aber ethnisch vielfältige, sozial schwache
und strukturell heruntergewirtschaftete Quartiere
größere Schwierigkeiten bei der Selbstorganisation
und offensichtlicheren Entwicklungsbedarf
haben, sehen Politiker und Verwaltung
hier eher ein, dass Quartiermanagement
Abhilfe schaffen kann.
3. Der Entwicklung von mehr Eigenverantwortung
und demokratischer Selbstverwaltung in
den Quartieren („Wir sind die Fachleute für
unser Leben und unser Lebensumfeld“)
muss dann auf der anderen Seite bei Verwaltung
und politischen Gremien ein neues Bewusstsein
von dienender Funktion („Wir leisten
den Bürgern Hilfe zur Selbsthilfe“) entsprechen.
4. Da auf beiden Seiten z. T. noch die alten
Denkschemata gelten (Bürger/innen: Die da
oben haben das zu liefern! – Verwaltung und
Politik: Wir wissen, was für die Bürger/innen
gut ist und machen das!), ist Quartiermanagement
die Anleitung zu einem produktiven
politischen und gesellschaftlichen Konflikt,
der zu Umdenken und Umorganisation führt.
5. Quartiermanagement braucht also eine (relative)
Unabhängigkeit von beiden Seiten (Interessengruppen
im Quartier und Verwaltung
bzw. Politik) um diesen Prozess frei von Einzelinteressen
im Sinne aller Beteiligten in
Gang zu setzen und zu moderieren.
6. Bei der Zufälligkeit und oft wechselnden Präsenz
verschiedener Akteure und Gruppen im
Quartier am Anfang (nur die, die relativ kurzfristig
ein Erreichen ihrer Ziele erwarten können,
sind am Anfang dabei), muss Quartiermanagement
so lange aktiv bleiben, bis alle
wesentlichen Gruppen im Quartier in den
Prozess einbezogen sind.
7. Da Quartiermanagement - bei noch fehlender
„ Identität“ des Stadtteils und Identifikation
der Mehrheit der Bewohner mit ihrem
Stadtteil – auf Identifikation der wesentlichen
Gruppen mit ihrem Stadtteil – und Engagement
für ihn zielt, kann sich Quartiermanagement
nicht eher zurückziehen, bis diese
Identität und Identifikation ein Stück weit gesichert
ist d. h. selbsttragend geworden ist.
8. Da Quartiermanagement ein Instrument zum
Umdenken und zur Umorganisation auf beiden
Seiten ist (Bürger/innen einerseits und
Politik und Verwaltung auf der anderen Seite),
kann Quartiermanagement erst abgebaut
werden, wenn dieser Umdenkungs- und Umorganisationsprozess
auf beiden Seiten stabilisiert
ist.
b) Wir brauchen ein Denken von den angestrebten
Zielen her – statt von kurzfristigen
Finanzierungs- und Förderprogrammen
Wenn das oben Gesagte richtig ist, können wir
uns für die Finanzierung von Quartiermanagement
nicht länger an kurzfristigen internen
(Haushaltsplan) oder externen und fremdbestimmten
Finanzierungs- und Förderprogrammen
orientieren, sondern müssen vom angestrebten

Ziel her denken. Dazu braucht es klare Ziel-
Formulierungen und Kontrolle der Ergebnisse.
für das Quartiergremium Östliche Unterstadt:
Jenny Dvorak, Gisela Frank, Nikola Jung,
Christian Kirchgässner, Josi Roßteutscher, Ulrich
Schäfer
Innenstadt – Heimat für ältere
Menschen?
Ist die Mannheimer Innenstadt für ältere Menschen
ein attraktiver Wohnort? Diese und viele
weitere Fragen konnten Interessierte gemeinsam
mit Erster Bürgermeisterin Mechthild Fürst-Diery
im Mannheimer Senioren Treff in K 1 diskutieren.
Eingeladen hatte das Sozialdezernat zusammen
mit dem Mannheimer Team des EKIs - des Entwicklungskonzepts
Innenstadt.
Jeder Stuhl war besetzt, die Atmosphäre erwartungsvoll
aufgeladen, ehe Sozialdezernentin
Mechthild Fürst-Diery ihren Expertentisch vorstellte
und zunächst ganz klare Fakten präsentierte:
„Etwas über 16 Prozent der Innenstadtbewohner
sind älter als 60 Jahre. Das sind rund
5300 Menschen. Davon sind rund 1500 über 75
Jahre alt. Diese Zahlen sprechen bereits dafür,
dass die Interessen der Älteren Gehör finden
müssen. Darum sind wir heute hier zusammen
gekommen“, feuerte sie ihr Auditorium an. Bevor
das Publikum zu Wort kommen durfte, konnte
das Expertenteam seine Einschätzung der Lebenssituation
Älterer in der Innenstadt abgeben.
Die Studentinnen Christine Bentz und Michaela
Hilberer, die zum Thema eine Diplomarbeit
schreiben und viele Interviews mit Älteren durchgeführt
haben, kommen zu dem vorläufigen Ergebnis,
dass eine große Mehrheit sehr zufrieden
ist mit der Lebensqualität in der Innenstadt. Die
Verkehrsanbindungen sind gut, es gibt ausreichende
Einkaufsmöglichkeiten, eine gute ärztliche
Versorgung, gute Kultur- und Freizeitangebote
und vieles mehr. Wer in der Innenstadt lebt,
möchte auch dort bleiben ist die Quintessenz.
Die erste Kritik kommt aus dem Mannheimer Seniorenbüro.
Helge Ruttmann vertritt die Einschätzung,
dass zu wenig Wohnraum mit Aufzügen
ausgestattet sei. Schnell ist das Publikum bei der
Sache und diesem wichtigen Thema verschrieben.
Ein potenzielles Demonstrationsmotto wird
von einem engagierten Einzelhändler in die Runde
geworfen: „1000 Aufzüge für die Innenstadt“.
Barrierefreiheit und Mobilität sind die Themen
des Nachmittags. Aus den zahlreichen Wortmeldungen
wird auch ersichtlich, dass viele aus
Furcht, die täglichen Wege nicht zu schaffen, in
ihren vier Wänden bleiben. Dann kommt die
Angst vor der Isolation dazu. Die Akteure am
Tisch versprechen, dass sie das Thema barrierefreies
Wohnen und Mobilität im Alter auf ihre A-
genda setzen werden. Im Laufe des Nachmittags
werden viele Verbesserungsvorschläge aufgenommen.
Viele erhoffen sich eine sauberere Innenstadt
und auch mehr Sicherheit. Die meisten
wünschen sich seniorengerechte Wege, eine gute
Verkehrsanbindung und leicht zugängliche
Geschäfte und Einrichtungen, bequemere Sitzgelegenheiten
im öffentlichen Raum und mehr
Fahrradwege. Und noch ein Anliegen wird deutlich:
Alle träumen von einer seniorenfreundlichen
Innenstadt und Mitmenschen, die Ältere als aktive
Stadtteilbewohner wahrnehmen und schätzen.
Michaela Frieß

Ein Garten braucht ab und an Regen, soviel ist
klar. In sofern hatte Petrus es gut gemeint mit
dem Internationalen Garten U 5 und hat es bereits
zum Spatenstich am 25. Juni kräftig auf die
Fläche in U 5, 8-10 und die ca. 60 Besucher niederprasseln
lassen (siehe Titelbild).
Ein Garten in den Quadraten
daher an der Infotafel vor der Fläche.
Nach den Grußworten gab es dann doch noch
Erbarmen, und alle konnten im Trockenen sich in
Ruhe über das Projekt informieren, die von den
Nachbarinnen zubereiteten Kuchen und die Bowle
des Kinderhauses Sickinger probieren.
Alle waren voller Erwartung und freuen sich gemeinsam,
dass das Ziel, die Brachfläche in einen
naturnahen Freiraum zu verwandeln, nun dank
der Unterstützung von John Deere und anderen
Firmen Realität wird.
Nach den Bodenarbeiten wird der Internationale
Garten bald durch die Nachbarschaft und Stadtteileinrichtungen
als Garten und Ort der Begegnung
genutzt werden.
Der Garten wird in unterschiedliche Bereiche gegliedert
sein, wird allerdings nicht fertig gestaltet.
Stattdessen gibt es viel Raum für eigene Ideen,
so dass wir Sie einladen möchten, ihn nach Ihren
Vorstellungen mit zu entwickeln.
Zu Beginn gibt es drei Schwerpunkte:
- wöchentlicher Spielnachmittag für Kinder
mit Wasserspielen, malen und werken,
gärtnern und Beete anlegen
- wöchentlicher Gartenbau für Erwachsene,
um den Garten zu gestalten und eigene
Beete anzulegen
- einmal monatlich freitags ein Ausruhnachmittag
zur Entspannung für die ganze
Familie
Wir wollen in Ruhe ausprobieren, welche Tage
sich hierfür eignen. Die aktuellen Termine gibt es
Wie können Sie den Garten also nutzen? Sie
können ein eigenes Beet mit Gemüse oder Blumen
anlegen. Sie können ein Picknick machen
und mit einer Gruppe von Seniorinnen und Senioren
im Garten Kaffee trinken. Sie können einen
Gartenteil nach Ihren Vorstellungen gestalten
und sich um die Pflege der Pflanzen kümmern.
Bitte kommen Sie mit Ihren Ideen auf uns zu! Zu
den bereits bestehenden Angeboten und zur AG
U 5, die sich regelmäßig im Garten trifft (am 16.
Juli um 18:00 Uhr das nächste Mal), sind Sie natürlich
herzlich eingeladen.
Nadja Wersinski
Tomaten-Tarte
Nach diesem Rezept hat Frau Blank die sehr gelobte
Tomaten-Tarte für den Spatenstich gebacken:
200 g Mehl, 100 g kalte Butter, 100 g ger. Parmesan,
1 Knoblauchzehe, 2 Bund Basilikum, 100
ml Milch, 3 EL Olivenöl, 200 g Sahne, 4 Eier
Größe M, 6 Eiertomaten, 375 g Mozarella, Salz,
Pfeffer
1. Mehl, Butter in Stücken, Parmesan und ca.
50-75 ml kaltes Wasser verkneten. In Folie
gewickelt ca. 30 Min. kalt stellen
2. Knoblauchzehe abziehen, Basilikum waschen,
Blätter abzupfen. Knoblauch mit Basi-

likum, Milch und 2 EL Öl mit dem Mixstab pürieren.
Sahne und Eier zufügen, salzen, pfeffern.
3. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Tomaten waschen,
putzen, in 1 cm breite Scheiben teilen.
Mozzarella ebenfalls in Scheiben schneiden.
4. Teig zwischen Folie dünn ausrollen. 2 Tartformen
(30 cm Durchmesser) mit übrigem Öl
einfetten. Mit dem Teig auslegen und mit der
Gabel mehrmals einstechen. Eiercreme darauf
verteilen. Mit Tomaten und Mozarella belegen.
Tartes ca. 30 Min. backen.
Wer die Tomaten-Tarte besonders kräftig und
würzig mag, kann statt Basilikum und Mozarella
auch 200 gr. zerbröselten Schafskäse und 1 EL
gehackten Rosmarin unter die Eiermischung
rühren.
Vielen Dank an Frau Blank und natürlich auch allen
weiteren Bäckerinnen!
Die Östliche Unterstadt im Jubiläumsjahr
„400 Jahre Mannheim“
In der Östlichen Unterstadt tut sich was!!!
Wie beim letzten Stadtteilrundgang des Bürgerund
Gewerbevereins östliche Innenstadt erfreulicherweise
sehr deutlich wurde, putzt sich auch
die Östliche Unterstadt zur 400-Jahrfeier heraus.
Mehrere Häuser erhielten einen neuen Fassadenanstrich
oder wurden sogar komplett renoviert
und hergerichtet, Gärten wurden angelegt
und trotz des schlechten Wetters nahmen an
dem Rundgang im Frühjahr viele Vertreter aus
der Politik und viele Anwohner teil.
Am Friedrichsring hat die Physiotherapeutische
Praxis G. Stoeckel eine kleine Ausstellung sowohl
in den Schaufenstern als auch in den Praxisräumen
mit viel Liebe und Mühe ins Leben gerufen.
Dort finden sich Fotografien und Zeitgeschichte
von 1907 bis
2007. Ganz besonders
die Entwicklung
des Nationaltheaters
von der Zerstörung
bis heute wird in
einem Schaufenster
ausgestellt. Besucher
sind während der Öffnungszeiten
nicht nur
gerne gesehen sondern ausdrücklich erwünscht.
Dort besteht auch die Möglichkeit Informationsmaterial
zu verschiedenen Veranstaltungen im
Rahmen des Stadtjubiläums mit zu nehmen.
Alles in allem wird
deutlich, dass eine
große Verbundenheit
der Bevölkerung
mit „Ihrer Stadt“
besteht. Es gibt natürlich
noch viel zu
tun, aber es hat sich
ja auch schon sehr
viel Positives getan.
In diesem Sinne
freue ich mich auf noch viele Aktionen mit weiterhin
großem Anklang sowohl in der Politik als
auch bei den Bürgern.
Birgit Rothmann-Buchbender
Die Lebendige Litfaßsäule - Siehe Bericht auf der Rückseite

Leuchtturm in der Einkaufsmeile:
Die Lebendige Litfaßsäule vor H 1/J 1, ein
Kunstobjekt zum Jubiläumsjahr auf einer Ausstellungsfläche
von gerade mal 1.37 m im Durchmesser!
Vielfältig, die im Turnus (Mai-Oktober)
wechselnde Bildgestaltung von Kindern und Jugendlichen
aus zwölf Einrichtungen der beiden
Unterstädte. Herausfordernd die Aussage auf der
Kopfleiste "Mannheim - eine Stadt für Kinder und
Jugendliche", Entwurf Sebastian Stenzel, Student
an der Freien Kunstakademie.
Die Eröffnungsfeier am 9. Mai: Scharenweise
Besucher, hunderte von erwartungsvoll strahlenden
Kinderaugen und die Erste Bürgermeisterin,
Mechthild Fürst-Diery, die ihre Freude mit Lob
und Anerkennung zum Ausdruck brachte ("Eure
Litfaßsäule ist ein schönes Geburtstagsgeschenk
an die Stadt und garantiert die lebendigste unter
den 67.000 Litfaßsäulen in Deutschland!"). Die
Kinder übertrafen sich mit einem spritzigen Jubiläumsprogramm:
Trommelwirbel (Kooperation mit
der Musikschule), Mundartlieder im waschechten
Mannemerisch und brandneu als Tanz einstudiert
der Jubiläumssong "Meine Welt" (Kepler-Schule),
frech-fröhlich auch die Kleinen vom Trinitatis-
Kindergarten beim Piratentanz. Ein letzter Höhepunkt
die Umarmung der Östlichen (Kinderhaus
T4) und der Westlichen Unterstadt (Kinderhaus
K2) beim Kurfürstentanz, und als Zugabe ein Segen
von oben. Im Regen stand naturgemäß auch
die Litfaßsäule. "Die schöne Stadt" der Kepler-
Grundschulkinder glänzte dennoch in voller Farbenpracht.
Nach 3 Wochen der Wechsel: Die Litfaßsäule
wird neu eingekleidet, an die kunstvollen
Plakate erinnern nur noch Fotos.
Anfang Juni mahnte die Kreativwerkstatt der Begegnungsstätte
einen kindgerechteren Straßenraum
an. "Unsere Wege - unsere Straßen" erinnerte
weithin sichtbar: Nehmt Rücksicht auf uns
und lasst uns mehr Bewegungsfreiheit zum Spielen
und Toben. Kindervisionen über „Die Stadt in
100 Jahren“, zeigte ab 20.06 die Familien-
Bildungs-Stätte. Die Malgruppen unter Anleitung
von Alexander Bergmann verrieten viel Gespür
für die Umweltproblematik (der Wasserturm in
den Fluten, oder die Stadt vergraben im Wüstensand)
und weitere Utopien wie
einen Fußballplatz im Meer.
Mit Uni-Hockey eröffnete am
10.07. die Maria-Montessori-
Schule ihre „Litfaßsäule“ rundum
lebendig. Bis zum 30.7. zeigt sie
"Die lebendige Schule" in ihrer
kreativen Vielfalt.
Jede Umgestaltung wird von
einem kleinen Programm
umrahmt: Die Begegnungsstätte
mit ihrer Musikwerkstatt, die Familienbildungsstätte
mit Akkordeonspiel, mit Tänzen und Liedern
in deutscher und russischer Sprache. Der
CVJM sorgte jeweils für die Beschallung.
Für "Europa" und ein "Interkulturelles Zusammenleben"
werden sich die Kinderhäuser K 2 (ab
31.7.) u. T4 (ab 21.8.) mit bunten Malaktionen an
der Säule einsetzen. Am 4.9. folgt die Kinderund
Jugendpsychiatrie im ZI mit einer Plakatgestaltung.
Das gemeinsame Anliegen aller Akteure ist eine
kinderfreundliche Stadt und die Anerkennung von
Kinderrechten. Diese stehen rund um den Weltkindertag
im Mittelpunkt. Von Jugendlichen aus
Kunst-AGs gestaltet, prägen sie ab 13.9. die Litfaßsäule
(Gesamtgestaltung: KiDS e.V.).
Josi Roßteutscher