EF 2014/2015
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Messgeräte<br />
Bild 4<br />
ventionellen Leistungsmessern<br />
meistens „übersehen“, weil die<br />
Signalerfassung relativ lange<br />
unterbrochen wird, während die<br />
Verarbeitung erfolgt.<br />
Latenzen und Datendezimierung<br />
vermeiden<br />
Da die Erfassung kontinuierlich<br />
abläuft und das Triggersystem<br />
in spezieller Hardware aufgebaut<br />
ist, kann der Messzyklus<br />
weiter verkürzt werden. Man<br />
kann einfach im Standardablauf<br />
auf das Vortriggerintervall verzichten<br />
und dieses nur für den<br />
ersten Triggerzeitpunkt ausführen.<br />
So kann der Trigger in den<br />
meisten Fällen innerhalb von<br />
Mikrosekunden nach dem Ende<br />
des Erfassungsintervalls reaktiviert<br />
werden, anstelle von einigen<br />
zehn oder hunderten von<br />
Millisekunden später, wie es bei<br />
konventionellen Powermetern<br />
der Fall ist. Zusammen mit den<br />
Vorteilen der besonders schnellen<br />
getriggerten Datenerfassung,<br />
ermöglicht es RealTime Power<br />
Processing, einige Verarbeitungsschritte<br />
direkt auszuführen.<br />
So kann beispielsweise eine vorgezogene<br />
Mittelwertbildung bei<br />
voller Datenrate erfolgen, oder<br />
Hüllendetektion und statistische<br />
Analysen durchgeführt werden,<br />
ohne Abtastwerte zu verlieren,<br />
auch nicht bei langen Signalen<br />
und langsamer Zeitbasis. Konventionelle<br />
Leistungsmesser<br />
und besonders USB-Sensoren<br />
mit eingeschränktem Speicher,<br />
verlangsamen oft ihre Datenerfassungsrate<br />
beträchtlich, wenn<br />
mit langsamer Zeitbasis gemessen<br />
werden soll, um einen Überlauf<br />
des Speichers zu vermeiden.<br />
Die „Datenreduzierung“<br />
führt zu zusätzlichem Messwertrauschen,<br />
Aliasingfehlern,<br />
geringerer Präzision von statistischen<br />
Messungen und „vergessenen“<br />
Signalspitzen oder<br />
nicht erfassten Störimpulsen,<br />
wenn manch flüchtiges Ereignis<br />
(intermittent event) zwischen die<br />
Abtastungen fällt.<br />
Warum<br />
Schnappschüsse nicht<br />
genügen<br />
Was bietet RealTime Power<br />
Processing nun dem typischen<br />
Benutzer? Das kann man vergleichen<br />
mit einen Video anstelle<br />
einer Diaschau – es gibt niemals<br />
einen Moment während<br />
dem das Signal nicht erfasst,<br />
verarbeitet oder für den Benutzer<br />
dargestellt wird. Die USB-<br />
Leistungssensoren der Serie 55<br />
von Boonton können mehr als<br />
40.000 getriggerte Abläufe pro<br />
Sekunde erfassen und jeden<br />
hinsichtlich Peak (im Intervall<br />
oder gesamt), Mittelwert und<br />
Minimalleistung untersuchen.<br />
Außerdem ist eine wirkliche statistische<br />
Signalanalyse in Echtzeit<br />
möglich (CCDF).<br />
Als Beispiel soll ein typischer<br />
Nahbereichs-Radartransceiver<br />
dienen. Ein komprimierter Puls<br />
mit 15 µs soll mit 2 kHz Wiederholrate<br />
gesendet werden (500<br />
µs PRI). Für ein solches Signal<br />
würde üblicherweise die Zeitbasis<br />
des Leistungsmessers auf 2<br />
µs/div. eingestellt werden (das<br />
bedeutet, ein gesamter Durchlauf<br />
erfolgt in 20 µs), mit einigen<br />
Mikrosekunden Triggervorlauf,<br />
um sowohl die ansteigende<br />
als auch die fallende Flanke des<br />
Signals erfassen zu können.<br />
Bei einer Datenerfassungsrate<br />
von 100 MSa/s würde ein Durchlauf<br />
2000 Leistungswerte ergeben.<br />
Mit einem schnellen Mikroprozessor<br />
oder DSP würde es<br />
etwa weitere 20 ms dauern, um<br />
diese Rohdaten zu verarbeiten,<br />
sobald der Puffer gefüllt und<br />
die Erfassung gestoppt wurde.<br />
Während die Verarbeitung im<br />
Gange ist, sind weitere 40 Signalimpulse<br />
aufgelaufen, die weder<br />
zu einem Trigger, noch zu einer<br />
Messung geführt haben. Der<br />
konventionelle Leistungsmesser<br />
hat also nur einen von immer 41<br />
Pulsen erfasst und so über 97%<br />
des nutzbaren Signals unbeachtet<br />
gelassen. Wenn man die PRI<br />
auf 20 kHz erhöht, werden sogar<br />
99,8% der Signalinformation<br />
„verworfen“.<br />
USB2.0-Datenkommunikation<br />
erlaubt es, gleichzeitig das<br />
erfasste Signal, den Mittelwert<br />
und die Minimum/Maximum-<br />
Kurven mit voller Videobandbreite<br />
anzuzeigen. Flexible Einstellung<br />
der Spitzenwert/Minimalwert-Speicherung<br />
erlaubt es,<br />
sogar eine einzige Transiente im<br />
Betrachtungszeitraum von Stunden<br />
zuverlässig zu erfassen und<br />
anzuzeigen.<br />
REAL-TIME bedeutet<br />
reelle Ergebnisse<br />
In einem Leistungsmesser, der<br />
mit RealTime Power Processing<br />
Technologie arbeitet, wird<br />
die Verarbeitung der Messwerte<br />
bereits gestartet, wenn deren<br />
Erfassung begonnen hat, deshalb<br />
gibt es nur eine minimale Latenz,<br />
um das Triggersystem neu zu<br />
starten. Auch schnellste Signale<br />
werden zuverlässig erfasst und<br />
bearbeitet, ohne ein Triggerereignis<br />
zu verpassen. Die Datenerfassung<br />
läuft ohne Unterbrechungen<br />
oder unerwünschter<br />
Datendezimierung und garantiert<br />
dem Benutzer ein Maximum an<br />
Genauigkeit bei minimaler Testzeit.<br />
Die wesentlichen Vorteile<br />
dieser Technologie lassen sich<br />
leicht zusammenfassen:<br />
• Jeder Impuls wird erfasst, keiner<br />
übersehen<br />
• Zeit für die Mittelwertbildung<br />
der Messwerte und Hüllkurvenbearbeitung<br />
wird drastisch<br />
reduziert<br />
• Geringeres Rauschen, verringerte<br />
Störungen<br />
• Kontinuierliche oder zeitlich<br />
begrenzte CCDF statistische<br />
Analysen werden für alle<br />
Signalereignisse berechnet<br />
• Hervorragende Wellenformtreue<br />
und Triggerstabilität<br />
• Simultane Darstellung von<br />
Mittelwert und Hüllkurve<br />
(Spitze/Minimum)<br />
Die Sensoren der Serie 55 haben<br />
einen flexiblen Mehrzweck-I/O-<br />
Anschluss, der als analoger Eingang<br />
dienen kann, als Statusausgang<br />
oder als Triggerein- oder<br />
-ausgang. Eine einfache Master/<br />
Slave-Verbindung ermöglicht<br />
synchronisierte Mehrkanalmessungen<br />
ohne externes Triggermodul!<br />
Dazu müssen zwei oder<br />
mehr Sensoren einfach nur mit<br />
einer T-Verbindung zusammengeschaltet<br />
werden. Die Sensoren<br />
beziehen ihre Stromversorgung<br />
aus dem Standard USB2.0 Bus,<br />
eine farbige LED dient als programmierbarer,<br />
flexibler Indikator<br />
des Erfassungsstatus, Fehleroder<br />
Alarmzuständen. ◄<br />
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