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EF 2014/2015

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Messtechnik<br />

Stellen des Designs gefunden<br />

werden. Diese können dann im<br />

nächsten Schritt genauer untersucht<br />

werden.<br />

Zur exakteren Analyse benötigt<br />

man Messgeräte, welche<br />

möglichst nah an oder exakt<br />

der CISPR16 Vorgabe entsprechen.<br />

Hierin sind EMI-Filter,<br />

Auflösungsbandbreiten und der<br />

Quasi-Peak-Detektor beschrieben.<br />

Diese weiteren Untersuchungen<br />

sind wesentlich zeitaufwändiger.<br />

Korrekturfaktoren<br />

Um reproduzierbare und mit<br />

der „echten“ Zulassungsmessung<br />

vergleichbare Ergebnisse<br />

zu bekommen, ist es notwendig,<br />

Korrekturfaktoren (Kabeldämpfung/Antennenkorrektur-Faktoren)<br />

zu berücksichtigen.<br />

Der nächste Schritt zur Messung<br />

von Störabstrahlung ist die<br />

Nutzung von Antennen statt der<br />

Nahfeldsonden sowie eine drehbare<br />

Plattform für das Testobjekt.<br />

Das ganze Setup ist idealerweise<br />

in einem reflexionsfreien Raum<br />

aufgestellt. Der gesamte Testablauf,<br />

wie Antennenbewegungen,<br />

Tischdrehungen und Frequenzscans,<br />

werden von extern<br />

gesteuert. Die Investitionskosten<br />

(EMV-Kammer, drehbare<br />

Tische…) sind hier bereits in<br />

einem Bereich, der die Möglichkeiten<br />

kleinerer und mittlerer<br />

Betriebe übersteigt.<br />

Conducted Emission<br />

Ein weiterer Aspekt der EMV-<br />

Prüfung ist die „conducted Emission“.<br />

Hier handelt es sich um<br />

Störspannungen, die über die<br />

Verbindungsleiter übertragen<br />

werden können. Es kann sich<br />

dabei um Emissionen handeln,<br />

die in einer Schaltung oder einem<br />

Bauteil erzeugt werden und die<br />

dann über die Leitungen für die<br />

Stromversorgung, bzw. über<br />

die Eingangs- oder Ausgangsleitungen<br />

von elektronischen<br />

Schaltungen übertragen werden.<br />

Dies ist in der Automobiltechnik<br />

besonders deutlich, da Motoren<br />

und andere Verbraucher, wie die<br />

Scheinwerfer, hohe Stromstöße<br />

erzeugen, deren Emissionen sich<br />

über den Kabelbaum und die<br />

Versorgungsleitungen ausbreiten.<br />

Diese Störungen können<br />

ebenfalls mit einem Spektrum-<br />

Analysator gemessen werden.<br />

Zusätzlich wird hier statt der<br />

Antennen eine Netznachbildung<br />

(LISN) und ein Transientenlimiter<br />

verwendet, um die Eingangsstufe<br />

des Spektrum-Analysators<br />

vor Beschädigung zu schützen.<br />

Die Netznachbildung ist hierbei<br />

ein Schlüsselelement. Es separiert<br />

die Störsignale von der<br />

Netzspannung und dem Rauschen<br />

welches vom Testobjekt<br />

generiert wird. Die herausgefilterten<br />

Störungen werden dem<br />

Spektrum-Analysator zugeführt.<br />

Testzeit minimieren<br />

Da ein ganzer Frequenzscan<br />

mit eingestelltem Quasi-Peak-<br />

Detektor extrem lange dauern<br />

würde, wird auch hier ein erster<br />

Frequenzscan mit dem Spitzenwertdetektor<br />

durchgeführt. Als<br />

zweiter Schritt werden die Spitzenwerte/Problemstellen<br />

lokalisiert<br />

und erst dann speziell mit<br />

dem Quasi-Peak-Detektor vermessen.<br />

Dieses Vorgehen minimiert<br />

die Testzeit erheblich und<br />

garantiert trotzdem vertrauenswürdige<br />

Ergebnisse.<br />

Alle Spektrum-Analysatoren<br />

von Rigol bieten die Möglichkeit,<br />

EMI-Filter und Quasi-Peak-<br />

Detektoren zu verwenden. Beim<br />

DSA815 (1,5 GHz) ist beides in<br />

der Option EMI-Filter&Quasi-<br />

Peak-Detector-Kit enhalten. Die<br />

DSA1000 Serie (2 GHz und<br />

3 GHz Bandbreiten) hat dieses<br />

Feature bereits ab Werk als<br />

Standard freigeschaltet. Ältere<br />

DSA1000-Geräte können mit<br />

einem Firmwareupgrade dahin<br />

erweitert werden. In Kürze wird<br />

Rigol eine Steuersoftware anbieten,<br />

mit welcher Pre-Scan/Limit-<br />

Check/Peak-Search und Final-<br />

Scan automatisiert gemessen<br />

werden können. Die Software<br />

ist mit allen bereits verfügbaren<br />

und zukünftigen Spektrum<br />

Analysatoren von Rigol kompatibel.<br />

Beispielhaft bereits einige<br />

Screenshots der Software.<br />

Es ist also durch die Verwendung<br />

von Standardkomponenten mit<br />

der entsprechenden Messtechnik<br />

möglich, ein flexibles und<br />

bezahlbares EMV-Testsystem<br />

zu konfigurieren um die Pre-<br />

Compliance-Tests auch in überschaubarem<br />

finanziellen Rahmen<br />

zu halten (< 4T Euro), also eine<br />

Investition, die sich bereits nach<br />

kürzester Zeit rentiert hat.<br />

14 HF-Einkaufsführer <strong>2014</strong>/<strong>2015</strong>

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