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2-2012

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

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Essay<br />

EEG <strong>2012</strong><br />

www.bmu.de/erneuerbare_energien/downloads/<br />

doc/47585.php<br />

Photovoltaik Statistik<br />

http://independence.wirsol.<br />

de/news/bundesnetzagenturlegt-photovoltaik-statistikvor/2512<br />

Förderung allgemein<br />

www.eeg-<strong>2012</strong>.info/<br />

Förderung Photovoltaik<br />

www.foerderung-photovoltaik.eu/<br />

EEG-Erfahrungsbericht 2011<br />

www.bmu.de/erneuerbare_energien/downloads/<br />

doc/47342.php<br />

Quellen:<br />

SolarWorld-Bericht<br />

www.onvista.de/analysen/empfehlungen/<br />

artikel/28.02.<strong>2012</strong>-10:59:08-<br />

solarworld-aktie-zahlenfuer-2011-tiefrot-trend-<br />

wende-nicht-absehbar?ID_<br />

NEWS=223483898<br />

Bundesnetzagentur Monitoringbericht<br />

2011<br />

www.bundesnetzagentur.<br />

de/SharedDocs/Downloads/DE/BNetzA/Presse/<br />

Berichte/2011/MonitoringBericht2011.pdf?__<br />

blob=publicationFile<br />

Stromnetzentgeltverordnung,<br />

Änderungen<br />

www.buzer.de/gesetz/6824/l.<br />

htm<br />

Solarstrom und<br />

Energiekonzerne<br />

www.manager-magazin.<br />

de/unternehmen/energie/0,2828,817462-2,00.html<br />

Bild: Eclipse.sx<br />

briken. Denen brechen Umsätze<br />

und Gewinne weg, weil Chinas<br />

Solarzellen konkurrenzlos billig<br />

sind. Deutschland exportierte<br />

2010 PV-Anlagen für 138 Mio.<br />

Euro nach China, doch China<br />

exportierte solche Anlagen im<br />

Wert von 5,9 Mrd. Euro nach<br />

Deutschland. Das erste bekannte<br />

deutsche Solarunternehmen ist<br />

schon pleite, der einstige Platzhirsch<br />

SolarWorld steckt tief in<br />

den roten Zahlen.<br />

Lt. EEG-Erfahrungsbericht<br />

2011 (Entwurf) des Bundesministerium<br />

für Umwelt (BMU)<br />

ist es bei der Vergütung „in den<br />

letzten Jahren zu Fehlentwicklungen<br />

gekommen.“ So entfielen<br />

2010 im Stromsektor von<br />

rund 23,7 Mrd. Euro Investitionen<br />

über 80% auf die Photovoltaik.<br />

Zum Thema Strompreise<br />

liest man: „Insgesamt stieg seit<br />

dem Jahr 2000 die durchschnittliche<br />

Vergütung für Strom aus<br />

(allen) erneuerbaren Energien<br />

von 8,5 Cent/kWh auf voraussichtlich<br />

15,5 Cent/kWh (2010)<br />

an. Diese Entwicklung musste<br />

dringend gestoppt werden.“ Das<br />

wurde mit einer neuen Novelle<br />

versucht, die den „Ausbaukorridor“<br />

auf 2,5 bis 3,5 GW/Jahr<br />

senken soll. (Im Boomjahr 2010<br />

kam es zu 7,2 GW Zubau.) Die<br />

Bundesnetzagentur erwartet<br />

im o.g. Bericht als wahrscheinlichstes<br />

Szenario bis 2022 einen<br />

Anstieg von heute 18 MW auf<br />

enorme 54 GW entsprechend 3,5<br />

GW/Jahr. Hier ist zu fragen, wie<br />

das angesichts möglicher Netzstörungen<br />

und anzunehmender<br />

Kosten möglich sein soll. Ohne<br />

„Überförderung“ sei das Ziel<br />

nicht erreichbar.<br />

Strom braucht Netze. Die<br />

Bundesnetzagentur teilte in<br />

ihrem „Monitoringbericht 2011“<br />

mit, die Hälfte von 24 besonders<br />

wichtigen Ausbauprojekten verzögere<br />

sich, und die bestehenden<br />

Netze seien „am Rand der<br />

Belastbarkeit angekommen.“ Und<br />

das bezieht sich nur auf Stromleitungen,<br />

die als vordringlich<br />

eingestuft wurden. Das BMU<br />

schreibt in seinem Entwurf des<br />

Erfahrungsberichts 2011 zum<br />

EEG: „Es muss davon ausgegangen<br />

werden, dass der Netzausbau<br />

auch künftig nicht in dem<br />

erforderlichen Maß vorankommen<br />

wird.“<br />

Ein besonderes Problem der<br />

Photovoltaik ist auch die dezentrale<br />

Einspeisung in den<br />

unteren Spannungsebenen des<br />

Netzes. Daher kann ein abrupter<br />

Einbruch etwa infolge Wolkendurchzugs<br />

zu einem Netzausfall<br />

führen.<br />

Der §12 EEG verpflichtet darum<br />

die Netzbetreiber, „spätestens<br />

am Vortag“ über den erwarteten<br />

Zeitpunkt, den Umfang<br />

und die Dauer des Einspeisemanagements<br />

(wie das Stoppen<br />

der Einspeisung) zu informieren.<br />

Doch wer kann schon<br />

in die Zukunft schauen?<br />

Wird die Frequenz 50,2 Hz<br />

erreicht, kommt es zur abrupten,<br />

massenhaften Selbstabschaltung<br />

der PV-Anlagen infolge Netzüberlastung<br />

durch zu hohe Einspeisung.<br />

Diese Sicherheitseinrichtung<br />

ist aber nur dann vernünftig,<br />

wenn die Anzahl der PV-<br />

Anlagen begrenzt bleibt, sodass<br />

die Versorgung insgesamt aufrecherhalten<br />

werden kann. Andernfalls<br />

müssen auch die unteren<br />

Spannungsebenen ausgebaut<br />

werden. Dazu erklärte Katherina<br />

Reiche, parlamentarische<br />

Staatssekretärin im BMU, dass<br />

bei den Verteilnetzen 200.000<br />

km in moderner Netztechnik<br />

nötig seien.<br />

Dies alles kann letztendlich<br />

nur einen höheren Strompreis<br />

bedeuten. Doch jeder Cent mehr<br />

schränkt Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit<br />

ein. Da der deutsche<br />

Staat auf Steuern und Abgaben<br />

auf den Strompreis nicht<br />

mehr verzichten kann, verteilt<br />

er die Lasten einfach um. Hierzu<br />

dient die am 28.7.2011 geänderte<br />

StromNEV lt. deren §19 Unternehmen<br />

mit einem hohen Verbrauch<br />

teilweise oder ganz von<br />

den Netzgebühren befreit werden.<br />

Die Differenz wird voll auf<br />

den Strompreis umgelegt.<br />

Fazit: Weder Energiewende<br />

noch Photovoltaik scheinen in<br />

Deutschland in eine sonnige<br />

Zukunft zu führen.<br />

Haus + Elektronik 2/<strong>2012</strong> 7

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