2-2012
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
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Videoüberwachung<br />
Die „Sofortanalyse“<br />
Der interessanteste Lösungsansatz<br />
zur Eindämmung der Datenmengen<br />
und der dadurch entstehenden<br />
Kosten ist eine bereits<br />
schon in der Kamera wirksame<br />
Videoanalyse, die nach sorgfältiger<br />
Planung und dem Einsatz<br />
von effektiven Filtern den<br />
Datenstrom erheblich reduzieren<br />
kann, ohne dass auf wichtigen<br />
Informationsgehalt verzichtet<br />
werden muss. Aber auch hier<br />
zeigen sich gravierende Unterschiede,<br />
was sowohl die Einrichtung<br />
und Konfiguration der<br />
Analysefunktionen als auch die<br />
Verkehrsbeobachtung<br />
Zuverlässigkeit der jeweiligen<br />
Filter anbelangt. Verschiedene<br />
Kamerahersteller haben bereits<br />
Anstrengungen unternommen<br />
und ihrer Kamera ein „Plugin“<br />
verpasst, das in der Regel<br />
von spezialisierten Unternehmen<br />
kommt und in das Kameramodul<br />
auf Soft- oder Hardwarebasis<br />
integriert wird. Hier<br />
zeigen sich häufig Kompatibilitätsprobleme,<br />
die einen zuverlässigen<br />
Einsatz erschweren.<br />
Weniger ist mehr<br />
Warum jedoch vor allem sehr<br />
zögerlich mit dem Thema Videoanalyse<br />
umgegangen<br />
wird, ist<br />
die Bedienung<br />
und Einrichtung<br />
eines solchen<br />
Systems: Keinesfalls<br />
erfährt<br />
die Videoanalyse<br />
mehr Popularität,<br />
solange<br />
komplizierte,<br />
unübersichtliche<br />
und unlogische<br />
Systeme angeboten<br />
werden.<br />
Zudem ist nicht<br />
nachvollziehbar,<br />
zu welchen<br />
Preisen VCA-<br />
Lizenzen gehandelt<br />
werden. Dies<br />
alleine schreckt<br />
den größten Teil<br />
des Marktes<br />
ab. Es ist zwar<br />
möglich, durch<br />
Rechenmodelle<br />
nachzuweisen, dass eine effiziente<br />
Videoanalyse bares Geld<br />
spart, aber es muss auch ohne<br />
diese Rechnung lukrativ wirken,<br />
und dies geht nicht mit Einzellizenzen,<br />
die über 500 € kosten!<br />
Ein weiteres Manko ist die<br />
mangelhafte Aufklärung über die<br />
Möglichkeiten einer Videoanalyse.<br />
Diese Technik hat in den letzten<br />
Jahren aufgrund der immer<br />
schneller werdenden Rechenleistung<br />
erheblich an Leistung<br />
zugenommen.<br />
Mehr Analysefunktionen, weiniger<br />
Platzbedarf und zuverlässigere<br />
Detektion machen<br />
sie immer interessanter. Doch<br />
extreme Lichtverhältnisse und<br />
Wettereinflüsse oder unvorhersehbare<br />
Ereignisse machen auch<br />
hier eine 100%-ige Absicherung<br />
unmöglich. Es gibt aber genug<br />
Möglichkeiten, dies im Vorfeld<br />
zu klären, bei der Projektierung<br />
mit zu berücksichtigen oder mit<br />
Einstellungen (Bereiche ohne<br />
Detektion) zu optimieren.<br />
Ein umfangreiches VCA-Produkt<br />
muss nicht bedeuten, dass<br />
es teuer in der Anschaffung<br />
und umständlich in der Bedienung<br />
ist. Ein gutes Beispiel ist<br />
die Firma VCA Technology mit<br />
Sitz in London, UK, die es seit<br />
vielen Jahren vormacht: Eine<br />
3D-Videoanalyse mit denkbar<br />
einfachen Kalibrierungsmöglichkeiten<br />
und einfach zu konfigurierenden<br />
Filtern.<br />
Wahl der Videoanalyse<br />
Es gibt viele Hersteller von<br />
Videoanalyse-Systemen, jedes<br />
verfügt über unterschiedliche<br />
Stärken und Schwächen, viele<br />
davon aber bieten eine Vielzahl<br />
von Filtern in einem Paket,<br />
die möglicherweise nicht benötigt<br />
werden. VCA bietet sowohl<br />
Analysepakete als auch einzelne<br />
Funktionen in separaten Paketen<br />
an, die gezielt und somit kostengünstiger<br />
angewendet werden<br />
können.<br />
Im Vorfeld müssen die Anforderungen<br />
an die Videoanalyse<br />
definiert werden, damit die effektivsten<br />
Parameter ausgewählt<br />
werden können. Ob Perimeterschutz,<br />
Verkehrs- und Personenzählung,<br />
Objektnachverfolgung,<br />
Zugangskontrolle, Tunnelüberwachung<br />
oder Richtungserkennung,<br />
die unterschiedlichen<br />
Detektionsverfahren und die<br />
Kombination von verschiedenen<br />
Filtern lassen eine sehr präzise<br />
Objektüberwachung zu.<br />
In vielen Fällen bietet die in<br />
der Kamera oder im Videoserver<br />
(Encoder) integrierte Videoanalyse<br />
Vorteile gegenüber serverbasierten<br />
Systemen. Da integrierte<br />
Geräte die Videoanalyse<br />
lokal betreiben, können sie so<br />
konfiguriert werden, dass sie<br />
einen Video-Stream nur dann<br />
senden, wenn Alarme auftreten;<br />
das senkt Netzwerk-Bandbreite<br />
sowie Kosten für Archivierung<br />
und Rechnerkapazitäten. Durch<br />
Einsatz der Videoanalyse in der<br />
Kamera wird somit die Rechenleistung<br />
im Recorder entlastet.<br />
Wie funktioniert es?<br />
Trotz aller Aussagen in Informationsbroschüren<br />
ist die Videoanalyse<br />
keine Wunderlösung für<br />
jede Art der Anwendung. Die<br />
Leistung der Analyse hat sich in<br />
den letzten Jahren zwar erheblich<br />
verbessert, trotzdem kann<br />
man mit einfachen Regeln die<br />
Präzision und Zuverlässigkeit<br />
enorm steigern:<br />
Haus + Elektronik 2/<strong>2012</strong> 47